Stromabrechnung mit Balkonkraftwerk

  • Hallo zusammen,

    ich habe ein Problem mit meinem Stromversorger und hoffe, jemand hier kann mir helfen, das richtig einzuordnen.

    Wir haben im August 2024 eine Balkonkraftwerk von Maxxisun mit Stromspeicher installiert. Ich habe die Anlage auch ordnungsgemäß angemeldet. In unserem Haus läuft noch ein alter Ferraris-Zähler (also der Analoge mit Drehscheibe) . Das führt dazu, dass der Zähler rückwärts läuft, sobald der Speicher voll ist und überschüssiger Strom ins Netz eingespeist wird. Das hat er in den vergangenen 12 Monate dank des guten Wetters sehr häufig getan, so dass der Zählerstand nach 12 Monaten Laufzeit niedriger ist als zum Zeitpunkt der Installation 2024. Jetzt ist mein Stromanbieter seit Juni 25 nicht in der Lage eine Jahresendabrechnung zu erstellen. Ich habe alle geforderten Unterlagen eingereicht, mittlerweile schon drei Mal - trotzdem bekomme ich immer wieder Rückfragen. Ich habe die Zählerstände mitgeteilt, Genehmigung der Anlage vorlegt, Fotos von allem eingereicht. Jetzt kam erneut eine E-Mail, in der steht, dass sie die Rechnung korrigieren wollen. Dafür würden sie aber die Verbrauchsmengen benötigen, die angeblich der Messstellenbetreiber mitteilen müsse. Dieser habe das wohl bisher noch nicht getan. Gleichzeitig weist der Anbieter darauf hin, dass die von mir übermittelten Zählerstände unplausibel seien.

    Jetzt meine eigentliche Frage:
    Heißt das für mich, dass ich trotz der PV-Anlage jetzt Strom bezahlen muss? Wird da jetzt trotzdem ein Verbrauch errechnet oder geschätzt?

    Nach meinem Verständnis habe ich ja den Großteil des Stroms selbst produziert und verbraucht – der Zählerstand ist ja sogar geringer als im Vorjahr. Daher dachte ich, dass ich im Prinzip nichts bzw. kaum etwas (also den Grundpreis) bezahlen müsste.

    Wie ist das in so einem Fall rechtlich oder praktisch zu bewerten?

    Hat jemand von euch schon mal eine ähnliche Situation gehabt – also Balkonkraftwerksanlage mit altem, rückwärts laufendem Zähler – und weiß, wie das mit der Abrechnung geregelt wird?

    Vielen Dank schon mal für eure Einschätzungen!

  • mlilge
    28. September 2025 um 17:57

    Kurzfassung: ist nicht dein Problem.

  • mlilge
    28. September 2025 um 17:57

    Kurzfassung: ist nicht dein Problem.

    Danke für deine Rückmeldung!!!

  • Wir haben im August 2024 ein Balkonkraftwerk ... mit Stromspeicher installiert. Ich habe die Anlage auch ordnungsgemäß angemeldet. In unserem Haus läuft noch ein alter Ferraris-Zähler [...]. Das führt dazu, dass der Zähler rückwärts läuft, sobald der Speicher voll ist und überschüssiger Strom ins Netz eingespeist wird. Das hat er in den vergangenen 12 Monaten dank des guten Wetters sehr häufig getan, so dass der Zählerstand nach 12 Monaten Laufzeit niedriger ist als zum Zeitpunkt der Installation 2024.

    Das ist unpraktisch. Ich hätte an Deiner Stelle versucht, diesen Zustand zu vermeiden - und wenn ich Pizza gebacken hätte wie ein Weltmeister (und somit mit dem Backofen die Wohnung geheizt hätte). Wir hatten das Thema ja gerade erst.

    Jetzt ist mein Stromanbieter seit Juni 25 nicht in der Lage, eine Jahresendabrechnung zu erstellen. Ich habe alle geforderten Unterlagen eingereicht, mittlerweile schon drei Mal - trotzdem bekomme ich immer wieder Rückfragen. Ich habe die Zählerstände mitgeteilt, Genehmigung der Anlage vorlegt, Fotos von allem eingereicht. Jetzt kam erneut eine E-Mail, in der steht, dass sie die Rechnung korrigieren wollen.

    Im anderen Thread sagt der Stromversorger: Der Zähler ist übergelaufen, also will er irgendwas bei 99999 kWh berechnen.

    Ich hätte mich gefreut, daß das Balkonkraftwerk gut Strom erzeugt, hätte aber halt keinen Zählerstand gemeldet, der kleiner ist als der Zählerstand, den der Netzbetreiber kennt. Das hätte die Komplikationen gespart, die Du gerade auskostest.

    Heißt das für mich, dass ich trotz der PV-Anlage jetzt Strom bezahlen muss? Wird da jetzt trotzdem ein Verbrauch errechnet oder geschätzt?

    Nach meinem Verständnis habe ich ja den Großteil des Stroms selbst produziert und verbraucht – der Zählerstand ist ja sogar geringer als im Vorjahr. Daher dachte ich, dass ich im Prinzip nichts bzw. kaum etwas (also den Grundpreis) bezahlen müsste.

    Wie ist das in so einem Fall rechtlich oder praktisch zu bewerten?

    Du hast jetzt erstmal eine Menge Schreiberei am Hals. Die hättest Du nicht, wenn die Zählerstandsdifferenz positiv wäre. Solange man Dir den Ferrariszähler läßt, hast Du den Vorteil, daß Du für Deinen erzeugten Strom den Endverbraucherpreis bekommst. Das ist ein kleines Geschenk des Stromanbieters an Dich. Ich hätte es vermutlich genutzt, aber halt nicht wie Du übernutzt.

    Das gibt jetzt Hin und Her und Zirkus. Mag sein, daß man Deinen Verbrauch schätzt (denn im Winter hast Du vermutlich trotz Speicher Strom bezogen. Mit guter Wahrscheinlichkeit wird man Dir den Zähler gegen einen elektronischen Zähler austauschen, damit gibt es das Problem in Zukunft nicht mehr. Dann wird der eingespeiste Strom nicht mehr gezählt und nicht mehr vergütet.

    Du hast einen zu großen Schluck aus der Pulle genommen und Dich halt daran verschluckt. Wäre vermutlich besser gewesen, Du hättest wenigstens einen kleinen Nettobezug gehabt und bezahlt.

    Es ist meistens besser, man gestaltet für die Zukunft, anstatt etwas für die Vergangenheit reparieren zu wollen.

  • Für die besorgt Mitlesenden:

    Das ist höchst ungewöhnlich. Ein Balkonkraftwerk deckt normalerweise gerade Mal die Grundlast und erzeugt höchstens mittags im Sommer etwas Überschuss.

    Hier ist jedoch auch noch ein Speicher vorhanden, der den Überschuss eigentlich in die Nacht übertragen müsste, so dass nichts in das Stromnetz eingespeist wird.

    Ich nehme daher an, dass hier von einer ungewöhnlich großen Anlage die Rede ist, die zudem an einem praktisch nicht bewohnten Gebäude (Ferienhaus?) angebracht ist.

    Solche Probleme macht man sich gerne selbst indem man Dinge "überoptimiert". Der Stromanbieter sieht da evtl eine Betrugsabsicht.

  • Das ist höchst ungewöhnlich.

    Warum? Ich finde das absolut plausibel und gar nicht so ungewöhnlich

    Ein einfaches BKW mit 2x400Wp kommt hier mit Südausrichtung auf gute 900kWh/Jahr. In der Wohnung hatten wir zwischen 700 und 800kWh pro Jahr. Woher soll auch der große Verbrauch kommen...Haushaltsgeräte und Beleuchtung sind mittlerweile extrem effizient, Warmwasser lief über die Zentralheizung, ebenso die Heizungspumpe, und Gamingrechner, Aquarium, etc. gibts bei uns nicht.

    Da man die Nennleistung der Module aber nur sehr kurz erreicht, werden die meisten BKW mit etwas mehr Leistung aufgestellt (z.B. 2x440Wp) und die paar Minuten regelt der Wechselrichter bei 800W ab. Die für BKW üblichen Kleinspeicher sind um die Mittagszeit nach 1-2h voll (die für große Dach-PV übrigens meist auch) und dann geht der Rest ins Netz. Was aus dem Speicher genutzt wird, verringert den Netzbezug.

    Und da reden wir noch gar nicht über die großen Balkonkraftwerke. PV-Module sind ja mittlerweile so spottbillig (gute 50€/Stück), dass es oft Sinn macht, jeweils 2 Module nach Osten und 2 nach Westen zu orientieren. Dann hast du die 800W über einen Großteil des Tages.

  • Warum? Ich finde das absolut plausibel und gar nicht so ungewöhnlich

    Ein einfaches BKW mit 2x400Wp kommt hier mit Südausrichtung auf gute 900kWh/Jahr. In der Wohnung hatten wir zwischen 700 und 800kWh pro Jahr. Woher soll auch der große Verbrauch kommen...Haushaltsgeräte und Beleuchtung sind mittlerweile extrem effizient, Warmwasser lief über die Zentralheizung, ebenso die Heizungspumpe, und Gamingrechner, Aquarium, etc. gibts bei uns nicht.

    Da man die Nennleistung der Module aber nur sehr kurz erreicht, werden die meisten BKW mit etwas mehr Leistung aufgestellt (z.B. 2x440Wp) und die paar Minuten regelt der Wechselrichter bei 800W ab. Die für BKW üblichen Kleinspeicher sind um die Mittagszeit nach 1-2h voll (die für große Dach-PV übrigens meist auch) und dann geht der Rest ins Netz. Was aus dem Speicher genutzt wird, verringert den Netzbezug.

    Und da reden wir noch gar nicht über die großen Balkonkraftwerke. PV-Module sind ja mittlerweile so spottbillig (gute 50€/Stück), dass es oft Sinn macht, jeweils 2 Module nach Osten und 2 nach Westen zu orientieren. Dann hast du die 800W über einen Großteil des Tages.

    Danke für die Rückmeldungen. Ist in der Tat so, dass die Anlage super läuft und dabei noch als Balkonkraftwerk gilt. Setzt sich aus 6x440 Wp zusammen. Die Module sind aufgeteilt, je zwei Module nach Osten, Süden und Westen. So habe ich den ganzen Tag über eine schöne Verteilung. Der Wechselrichter regelt bei 800W ab, was mehr produziert wird, geht in den Speicher (5KW)...das reicht dann locker für die Abendstunden und die Nacht, weil wir auch nicht so viel verbrauchen. Da läuft der Kühlschrank, Heizung und Internet. Ansonsten haben wir in der Regel keine Geräte im Stand-By etc.

  • Das klingt so als wäre Dein Speicher zwischen Modulen und Wechselrichter?!

    Ich vermute Du hast Dich verschrieben.

    Primär wird der Energiebedarf des Hauses abgedeckt, was zu viel ist geht so lange in den Speicher, bis der voll ist. Wenn der Speicher voll ist und trotzdem mehr als 800W produziert werden, regelt der Wechselrichter das entsprechend runter.