50,01€ monatliche Altersvorsorge durch Pflegekind

  • Hallo,

    wir bekommen vom Jugendamt für unser Pflegekind einen monatlichen Zuschuss von 50,01€ für unser Pflegekind.

    Sind am überlegen wo wir so etwas abschließen.

    Klassischer ETF-Sparplan wird nicht zugelassen, da die Auszahlung erst zu Rentenbeginn starten kann, man darf vorher kein Geld entnehmen dürfen, usw.

    Empfiehlt es sich so etwas klassisch z.B. über die Allianz (RiesterRente InvestFlex) mit ETF-Plan zu machen? Zumindest bieten die dort so etwas an.

    Haben noch ein dreijähriges leibliches Kind, meine Frau und ich haben ein Bruttoeinkommen von ca. 125.000€.


    Vielen Dank für Eure Infos!

  • Kater.Ka 23. Oktober 2025 um 11:10

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wir bekommen vom Jugendamt für unser Pflegekind einen monatlichen Zuschuss von 50,01€ für unser Pflegekind.

    Zu welchem Zweck ist dieses Geld denn gedacht?

    Sind am überlegen wo wir so etwas abschließen.

    Klassischer ETF-Sparplan wird nicht zugelassen, da die Auszahlung erst zu Rentenbeginn starten kann, man darf vorher kein Geld entnehmen dürfen, usw.

    Wer läßt was nicht zu?

    Haben noch ein dreijähriges leibliches Kind, meine Frau und ich haben ein Bruttoeinkommen von ca. 125.000€.

    125 T€ ist für ein Ehepaar schon eine Nummer (wenngleich Du die wesentliche Information nicht dazuschreibst, wie sich das Einkommen verteilt).

    Wie man mit einem Pflegekind umgeht, muß ich Dir nicht erzählen (als Blinder, der von der Farbe berichtet). Für ein Pflegekind bekommen die Pflegeeltern jeden Monat etwas Vierstelliges vom Amt (was sie für den Unterhalt vermutlich auch brauchen). Demgegenüber sind die oben genannten 50 € ein unbedeutender Betrag.

    Etwas mehr Info wäre zur Beantwortung Deiner Frage hilfreich.

  • Hallo Achim,

    danke für die Antwort,

    die 50,01€ sind als Altersvorsorge für einen Pflegeelternteil, deswegen hat das Jugendamt da mehrere Vorgaben.

    Unser Bruttoeinkommen ist (Frau 70.000, ich 55.000€) verteilt.

    Genau, reguläre bekommen wir gute 1.500€ Pflegegeld für die monatlichen Kosten und Arbeit.

  • Abramson
    Ich vermute mal es geht um den Zuschuss zur eigenen Altersvorsorge, den man als Pflegeperson für ein Pflegekind bekommen kann? :/

    AFAIK kann man das problemlos GRV fließen lassen. Und auch wenn man es nicht glauben mag, so schlecht ist die GRV gar nicht im vergleich zu privaten Rentenversicherungen.

  • Anscheinend wird häufig von anderen Pflegeeltern die Altersvorsorge der Pflegeelternrente.de gewählt, von denen wurde uns Rürup vorgeschlagen.

    Ich bin da kein Experte!
    Da es sich bei der besagten Empfehlung aber um das Angebot eines Versicherungsmaklers handelt, unterstelle ich einfach mal ein gewisses geschäftliches Eigeninteresse am Abschluss eines Rürup-Vertrags. :/

    Hier im Forum ist werden solche Verträge eher kritisch gesehen, da diese Recht teuer sind (Abschlussprovision, laufende Kosten, niedrige Rentenfaktoren).
    Allenfalls eine Rürup-ETF-Nettopolice (keine Abschlusskosten!) könnte etwas günstiger sein. Allerdings braucht es dazu einen Vermittler der Euch einen solchen Vertrag vermittelt. Außerdem muss das zuständige Jugendamt diesen Vertrag akzeptieren.:/
    Ihr könntet Euch ja mal auf https://fiseba.de/de/r%C3%BCrup-…s-honorartarife umsehen und den Anbieter kontaktieren, ob über Ihn eine entsprechende Nettopolice vermittelt werden kann.
    Ansonsten tagge ich das Thema mal für Referat Janders der einer der Spezialisten in Rentenfragen (gesetzl. Rente) ist.
    Evtl. hat er noch weitere Vorschläge.

    Achtung: Ich stehe in keinerlei privater/geschäftlicher Beziehung zu https://fiseba.de/de/
    Mir ist der Anbieter aber schon häufig als günstiger Vermittler von ETF-Nettopolicen aufgefallen.

  • Die 50,01€ sind als Altersvorsorge für einen Pflegeelternteil, deswegen hat das Jugendamt da mehrere Vorgaben.

    Man müßte diese Vorgaben kennen; ich kenne sie nicht.

    Google sagt, die Person, die die hauptsächliche Erziehungsarbeit tätigt, bekommt pro Pflegekind bis zu 50,10 €/m (wenn man selbst nochmal den gleichen Betrag drauflegt). Das betrifft also einen von Euch beiden.

    Unser Bruttoeinkommen ist (Frau 70.000, ich 55.000€) verteilt

    Das heißt vermutlich: Ihr seid beide berufstätig. Hätte ja auch sein können, daß Du 120 T€ verdienst und Deine Frau bei den beiden Kindern zuhause ist.

    Mit 50 €/m ist so oder so nicht so fürchterlich viel bezüglich Altersvorsorge beschickt. Heißt: Wenn Du eine gute Anlage findest, kommt trotzdem nicht so viel dabei heraus.

    Der deutsche Staat traut seinen Kindlein nicht, daher achtet er sehr darauf, daß sie Geld, das sie einmal zur Seite gelegt haben, wirklich bis zum "Alter" liegenlassen.

    Ich sehe für Dich drei Optionen:

    1. GRV

    2. Riester

    3. Rürup

    Ein entscheidendes Moment ist das Sparvehikel, um das herum ein solcher Vertrag gebaut ist. Man kann sagen, daß das bei der GRV einer festverzinslichen Anlage ähnelt. Die GRV (also: freiwilige Beiträge in die GRV) ist das flexibelste der drei Instrumente, als einziges ist es so etwa inflationsindexiert. Allerdings hast Du die Auszahlungen nicht nur zu versteuern, sondern auch zu verbeitragen (halber Beitragssatz). Das unterscheidet die GRV von den anderen Medien. Für mich wäre das trotzdem eine Überlegung wert.

    Riester und Rürup sind einander ähnlich, Riester allerdings ist ein enges Hemd. Eine Person kann dort pro Jahr maximal 2100 € abzüglich Zulagen einzahlen. Für Deine 600 + 600 € im Jahr müßte das trotzdem reichen. Aber: Ich würde darauf achten, einen fondsgebundenen Vertrag zu nehmen (z.B. die UniProfiRente), im Idealfall eine Nettopolice. Dazu darf man dann allerdings vor Aktien keine Angst haben. Beim Renteneintritt wählst Du die Teilauszahlung von 30% des Kapitalstocks. So unterwirfst Du nur 70% der gesetzlich vorgegebenen unterirdisch schlechten Verrentungsmethode. Ich bin kein Freund von Riester, würde das aber trotzdem erwägen, des Zuschusses des Jugendamtes wegen. Ob Du für ein Pflegekind eine Kinderzulage bekommen würdest? Keine Ahnung. Das würde die Kalkulation verbessern. Es wäre besser, daß Du das machst, weil Du weniger verdienst und weniger Steuer zahlst. Somit ist die Wahrscheinlichkeit geringer, daß die Steuerersparnis die Zulage wegfrißt. Wenn Du das Geld nimmst, wäre es fair, wenn Du für Deine Frau etwas ähnliches machtest, vielleicht einen ETF-Sparplan. Aber da einigt Ihr Euch sicherlich.

    Rürup würde ich nicht erwägen. Du kannst dort zwar mehr steuergünstig einzahlen (für Dich vermutlich kein Thema), aber bekommst das Geld halt nur noch als Rente heraus. Noch nicht einmal eine Teilauszahlung ist möglich. Auch Rürup gibt es (aktien-)fondsgebunden. Ich würde das trotzdem nicht machen.

    Meine Meinung - und im konkreten Fall geht es um Dein Geld.

    :)

  • Abramson erstmal Respekt für eure Tätigkeit als Pflegepersonen! Ich war selbst viele Jahre in der wirtschaftlichen Jugendhilfe einer Kommune tätig. Wir waren damals meines Wissens sehr kulant was die genaue Verwendung anbelangte. Da waren jedenfalls auch flexiblere Produkte als rürup etc dabei. Fragt doch einfach mal genau nach, was dort überhaupt akzeptiert wird. Davon hängt ja auch ab, ob es letztlich übernommen wird.

    Ist allerdings bei mir auch ca. 10 Jahre her...

  • Hallo, vielen Dank für Eure Infos!

    Achim Weiss Die genauen Vorgaben kennen wir auch nicht, es steht in einem Zweizeiler nur das es eben für eine Altersrente sein soll, die erst dann ausgezahlt wird, usw.
    Die Kinderzulage für Ihn scheinen wir zu bekommen, bzw. wird das noch vom Arbeitgeber (Staatliches Schulamt) meiner Frau geklärt, wird wohl noch nen paar Wochen dauern.


    Nachfragen beim Jugendamt (bzw. WiJu) werde ich, das Problem wird wohl die wahnsitzige Beantwortungszeit sein. Bei egal welcher Anfrage, man wartet 4-6 Monate, bis da eine Antwort kommt. Telefonisch geht da nichts.

    Und klar, viel ist es nicht, aber der Kleine ist jetzt 1 Jahr alt, das wären noch 17 Jahre á 50€ monatlich ;)

    Mein Favorit, Stand jetzt, wäre wohl Riester als Nettopolice.
    Ich suche da mal was raus und schick denen ein konkretes "Angebot".

    Danke!