Hallo,
ich habe einen Immobilienkredit mit 0,79%, Zinsbindung bis März 2036, aktuell 203.000 EUR, Rate 1100 EUR pro Monat. Im März 2036 werden dann also noch knapp 78.000 EUR übrig sein. Die möchte ich dann nach Möglichkeit auf einen Schlag tilgen, zumal ich dann 58 Jahre alt sein werde.
Ich habe aus der ursprünglichen Finanzierung, die vor 4 Jahren mit dem aktuellen Kredit abgelöst wurde, einen zuteilungsreifen Riester-Bausparvertrag, auf dem 35.000 EUR Guthaben liegen. Den Bausparvertrag habe ich bis jetzt mit 190 EUR pro Monat bespart und jetzt aber beitragsfrei gestellt und spare statt dessen den Betrag in den FTSE All World.
Laut Auskunft der Rentenversicherung sind auf dem Bausparvertrag bis jetzt 5.370 EUR Zulagen und Steuerermäßigungen zusammengekommen. Da kommt nochmal etwas dazu, weil ja auf dem Bescheid das aktuelle Jahr Zulage und die letzten 2 Steuerermäßigungen nicht erfasst sind. Daher rechne ich da aktuell mit 6.000 EUR.
Ich überlege, den Bausparvertrag förderschädlich zu kündigen und die nach Abzug der Förderung und Steuerermäßigungen dann 29.000 EUR ebenfalls anzulegen. Damit sich das dann aber rechnet, müsste ich das Geld oder große Teile davon aber wohl in den ETF packen, um ein Chance zu haben, die 6.000 EUR wieder aufzuholen. Dann hätte ich aber damit abgeschlossen, das Wohnförderkonto würde nicht zu laufen anfangen, etc. Hier gibt es natürlich die Gefahr, dass die 6.000 EUR nicht wieder reinkommen oder sogar der Wert noch weiter schrumpft. Aber zumindest kommt dann mit Rentenbeginn keine Steuerforderung aus dem Wohnförderkonto.
Alternative: Ich lasse das Geld (fast ohne Zinsen -- 0,5%) liegen und nutze es dann in 10 Jahren förderunschädlich. Aber mir fehlen da derzeit noch die Daten, mit welcher Steuernachzahlung aus dem Wohnförderkonto zu Rentenbeginn ich da rechnen muss, damit ich das in Relation zu den o.g. 6.000 EUR setzen kann. Auch gibt es in dem Szenario überhaupt keine Chance, nur damit das Ziel zu erreichen.
Aktuell präferiere ich daher die o.g. erste Variante, auch weil da dann einfach weniger ausgezahlt wird, und dann nicht später zur Rentenbeginn eine Forderung vom Finanzamt kommt. Peace of Mind.
Wenn ich die 29.000 + aufgerundet 200 EUR/Monat bei 5% in den ETF-Sparplanrechner eintrage, komme ich nach 10 Jahren gerade so auf die erforderlichen 78.000 EUR. Da wären dann aber Steuern auf den Gewinn fällig, oder? Da muss ich mich auch noch besser einarbeiten. Und natürlich gibt es die Gefahr, dass sich das Ganze nicht ausgeht, aber das Risiko wäre ich bereit, einzugehen.
Es gibt noch zwei weitere Bausteine/Baustellen: eine kapitalbildende Lebensversicherung aus 2001, die auch gleichzeitig meine BU (Absicherung 3.500 EUR) ist (aktueller Beitrag 300 EUR/Monat, Rückkaufswert 25.000 EUR) und eine Betriebsrente (Metallrente -- aktueller Rückkaufswert 47.000, wobei das glaube ich nicht ganz so einfach ist, das Geld da rauszubekommen). Am liebsten würde ich die Lebensversicherung auch loswerden, die BU-Absicherung ist mir aktuell als Alleinverdiener mit Frau und 2 Kindern aber durchaus nicht unwichtig, aber selbst wenn ich die jetzt weiterlaufen lasse, könnte ich die in 10 Jahren immer noch zurückkaufen und hätte somit eine weitere Sicherheit.
Übersehe ich hier irgendwas entscheidendes oder gibt es andere Tipps?