Es ist auch leicht, solche pauschalen Behauptungen in den Raum zu stellen. Abgesehen davon, dass es bei den gängigen Fonds nicht um "irgendwelche" Strategien geht. Solche Argumente sind eher unsachlich und damit unbrauchbar.
Nun, Mitdiskutanten Unsachlichkeit vorzuwerfen, ist zwar eine beliebte Strategie, um sich nicht mehr mit der Sache auseinandersetzen zu müssen, hilft aber @Rayguy nicht weiter bei der Frage, wie er und wann er zu investieren anfangen soll.
- Von "gängigen Fonds" war bis dato nicht die Rede. Woher nehmen Sie die Info? Was ist für sie "gängig"? @Altsachse möchte nicht über die Fonds reden, die hier mit dem MSCI World verglichen werden sollen. Das ist zu respektieren und vollkommen ok. Nur muss man halt schauen, was man miteinander vergleicht.
- Ich bin froh, dass Sie meine "pauschale Behauptung" mit ihrem Einzelbeispiel stützen. Nach dem Gesetz der großen Zahl ist eine Notwendigkeit, dass es Einzelbeispiele geben muss, die besser abschneiden als ein sinnvoller Referenzindex. Nur wird (i) deren Zahl langfristig so klein, dass man sie mit der Lupe suchen muss und (ii) weiß man erst ex post welches Einzelbeispiel besser war als der zu Grunde gelegte Referenzindex. Oder wussten Sie schon 1998 bei Auflage des Ennismore Fond, dass er den Markt outperformed (ich habe es nicht geprüft, aber da Sie ihn zitieren, wird es wohl der Fall sein)? Wenn Sie diese Gabe haben, rufen Sie mich bitte dringend an und sagen mir, in welchen Fond ich für die nächsten 30 Jahre investieren soll. Ich möchte gerne auch diese sichere Überrendite bekommen!
Im Übrigen:
Der Vergleich Ihres Ennismore Fond (aber auch Altsachse's Threadneedle Small Cap Continental Europe Fond) mit dem MSCI World ist, mit Verlaub, ein Äpfel-Birnen-Vergleich. Zweckmäßig ist der Vergleich mit einem sinnvollen Referenzindex, also wohl eher der MSCI Europe Small Cap Index als der MSCI World. Dass Nebenwerte besser abschneiden als hochkapitalisierte Werte ist außerdem auch nicht auf die Qualität des spezifischen Fondmanagements zurückzuführen, sondern vielfach historisch belegt und erwartet. Stichwort: Small Cap Premium (siehe die Arbeiten international anerkannter Wirtschaftwissenschaftler wie Dimson, Marsh und Staunton in "Triumph of the Optimists: 101 Years of Global Investment Returns" u.a.)
Was soll nun der Starter Rayguy aus der Diskussion mitnehmen? Sind Nebenwerte böse? Nein! Small Caps sind für die sehr langfristige Anlage absolut sinnvoll. Sollte man damit anfangen? Eher nicht. Nebenwerte oder wie im obigen Beispiel gar nur Nebenwerte aus Kontinentaleuropa bilden nur ein kleines bis ganz kleines Marktsegment ab, so dass ein Portfolio unterdiversifiziert wäre.
Ich bleibe dabei: Aufgrund der operativen Kosten und der unnötigen Verkomplizierung zum Einstieg in die Kapitalmärkte würde ich zunächst mit einem breit diversifizierten Gesamtmarkt ETF anfangen. Wenn Transaktions- und Rebalancingkosten mit steigenden Depotvolumen später nicht mehr so ins Kraut schießen, kann man in der Depotausrichtung feiner werden und auf die Ausbeutung von Value und Size Premium setzen. Für den Start (Depotvolumen 0) reicht ein simpler MSCI ACWI ETF.