Riester-Renten – Renditen und Hintergrundwissen

  • Meines Wissens soll die Riesterrente zeitnah (was immer das ist ) mit der gesetzlichen beantrag werden.
    Ich würde eine Riesterrente so früh wie möglich beantragen.
    Du hast ja kein Kapitalwahlrecht.
    Es gibt ja nur monatliche Zahlungen. Damit es sich rechnet solltest du also möglichst lange Zahlungen erhalten.
    Wenns geht 25 Jahre und mehr.



    Jeder Vertag ist ja individuelle, was 1. Eigene Beiträge, 2. Zulagen, 3. Zinsen und 4. Steuervorteile angeht.


    Wenn du nicht viele Zulagen bekommen hast, sich also in deinem Vertrag hohe eigene Beiträge befinden ist mein Vorschlag folgender.
    Versuche nach einer förderschädlichen Kündigung dein Geld bei der gRV einzuzahlen. Damit du das darfst musst du einen Antrage auf Rentenausgleich stellen. Das ganze Prozedere ist schwierig und spannend zugleich. Aber machbar.
    Wichtig: geht natürlich nur vor Rentenbeginn!!!


    Bei mir folgendes Resultat: Ich bekomme eine zusätzliche gesetzliche Rente in gleicher Höhe wie die in Aussicht gestellte Riesterrente und habe noch 2000 bis 3000 Euro über.


    Ganz genau Zahlen habe ich aber erst nach meinem Steuerbescheid.

  • Naja, der Rentner im Minijob, der brav seine 3,6% Eigenanteil zahlt, ist weiterhin unmittelbar zulagenberechtigt und kann bei 60 Euro Eigenbeitrag noch jährlich 175 Euro an Zulagen mitnehmen. Das klingt ja potenziell verlockend.


    Es bleibt die Frage, welche Sterbetabelle setzt der Riester-Anbieter an, wenn die Leistung abgerufen wird.


    Lohnt sich wohl am ehesten, wenn man "Heesters" mit Nachnamen heißt. :S

  • Ich würde auch wenn das in den Altverträgen möglich ist niemals die Riester-Rente mit 60 Jahren beginnen - es sei denn ich habe eine Finanzierung meines Eigenheims noch laufen - dafür kann man dann den gesamten Betrag einzahlen um "schuldenfrei" in den Ruhestand zu gehen


    Ansonsten würde ich die Riester-Rente immer zeitgleich mit der gesetztlichen Rente beantragen und mir auszahlen lassen -


    Was viele immer noch nicht verstanden haben - die Riester Rente ist kein "Zubrot" zur gesetzlichen Rente sondern soll die Rentenlücke lediglich ausgleichen und das ein Leben lang - so wie die gesetzliche Rente..


    Das ist frei von jeglicher Renditerechnung usw.

  • @Maxim
    Den Ansatz kann ich weiten Teilen mitgehen, würde aber ergänzen wollen, dass wenn man Paare betrachtet, sich kleine Abweichungen von diesem Grundsatz lohnen können.


    Der Rentner, der solange seine Frau arbeitet, mittelbar zulagenberechtigt ist, könnte noch ein Jahr länger einzahlen (und 175 Euro Zulage für 60 Euro Eigenbeitrag kassieren) und die Riester-Rente erst mit Rentenbeginn seiner Frau auszahlen lassen.


    Unterstellt das Arbeitseinkommen ist höher als die Rente, dann wäre(n) die Riester-Rente(n) ja zur Aufstockung zweier Renten gedacht und nicht einer Rente und eines Arbeitseinkommens, oder nicht?

  • Ansonsten würde ich die Riester-Rente immer zeitgleich mit der gesetztlichen Rente beantragen und mir auszahlen lassen

    es gibt da aber schon Überlegungen. Z.B. läuft bei mir die Einzahlphase bis zum 65 Lebensjahr, weil 2008 (seit dem mein Riester läuft) die gesetzliche Rente auch noch ab 65 war. Zudem sieht mein Sparkassenvertrag vor, dass ich bereits mit 60 die Rente bekommen kann, natürlich dann krass weniger. Die Auszahlphase kann dynamisch zwischen 60 und 65 begonnen werden. Wöllte (! :) ) ich erst mit 67 die Riester Rente ausgezahlt bekommen, wäre eine Verhandlung mit der Versicherung notwendig.

  • Hi, Maxim


    das seh ich eigentlich alles auch so.


    Was mich an der ganzen Sache ärgert ist folgendes: Stell dir vor der Staat beschließt allen die bereit sind zwischen 2 und 4% ihres Bruttogehaltes zu sparen ca. 15.000 Euro zukommen zu lassen.
    Wäre ja ganz einfach die auf dein Rentenkonto bei der gesetzlichen einzuzahlen. Die kennen ja eh dein Einkommen und können das prima ausrechnen. Haste da dein Rentenkonto 2.0 ^^
    Stattdessen kommt eine Versicherung oder Bank. Die wollen Gebühren und vor der Auszahlungsphase musst du ein Versicherung abschließen die 30 % deiner Versicherung kostet.


    Alle Zulagen aller Riestersparer landen damit bei einer Versicherung. Du als rechtmäßiger Zulageneigentümer wirst regelecht um deine Zulagen bestohlen.


    Wenn wir alle nix gegen solche Systeme machen sieht es düster aus. :thumbdown:
    Mich würde es freuen wenn man allen Riestersparern erlauben würde das gesamte Kapital in die gRV zu überführen.


    Herr Tenhagen oder Herr Scholz wir brauchen euer Hilfe :!::!::!::!::!::!:
    Denk mal drüber nach
    Gruß
    Regulus

  • Das mit dem Einzahlen des Riesterguthabens in die Rentenversicherung klappt ja teilweise schon, wenn die Riester-Rente aufgrund der Regelungenen zur Kleinbetragsrente als Einmalbetrag ausgezahlt wird.


    Die Auszahlung auf einen Schlag ist ja steuerlich eher unschön, aber das würde durch die Beitragsbescheinigung der Rentenversicherung kompensiert werden.


    Das planvolle Teufelchen würde jetzt einen Riestervertrag besparen bis er so "voll" ist, dass sich eine Kleinbetragsrente ergibt, und dann bei einem anderen Anbieter das Spiel von vorne beginnen.


    Am Ende lässt man sich seine 2 bis 3 Verträge auszahlen und verwendet das Geld dafür, die gesetzliche Rente zu erhöhen.


    Das Internet will mir erzählen, dass das so klappt. Macht wohl schlechtes Karma, ist aber erlaubt. 8|


    Ich vermute aber, die große Zahl der ruhenden Verträge ist nicht auf dieses Konstrukt zurückzuführen. :huh:

  • @Referat Janders - volle Zustimmung bei Ehepaaren mit dieser Konstellation kann das sinnvoll sein


    Regulus: Walter Riester wollte das damals auch so machen, dass die gesetzliche Rentenversicherung seine Riester-Rente anbietet - allerdings gab es massiven Wiederstand von Seiten der CDU/CSU - Bundesrat und auch die Bild-Zeitungs-Kampagne hat da vieles kaputt gemacht - Riester wollte es ja auch verpflichtend für jeden machen - außer 4 Personen wusste es keiner - was geplant war und irgend einer hat es dann doch der Bild-Zeitung gesteckt - und man weiß ja wie dieses Blatt unseriös arbeitet - Die Riester-Rente ist nicht perfekt aber man sollte fairerweise dazu sagen, dass da viele Akteure damals "mitgespielt" haben - eben auch die Lobby der Versicherungswirtschaft und die damals doch sehr hohen Garantiezinsen - heute nur noch ein Traum - damals waren 4 Prozent eine "niedrige" Rendite - aber da es der Rentenversicherung sehr schlecht ging waren die Annahmen, dass die 4 Prozent mit Riester eigentlich besser laufen sollten - was bei meinem Vertrag mit 3,25 Prozent ja auch der Fall ist - nur jetzt gibt es halt keine Garantiezinsen mehr die der Rede wert sind - dann wäre das alles einfacher...


    Referat Janders: Man muss halt bedenken, wenn man in die gesetzliche Beiträge einzahlt dann kommt es drauf an wie hoch der Beitrag ist - aktuell sind die Beiträge zur Rente noch recht niedrig - wenn die mal auf 25 Prozent steigen was wahrscheinlich ist dann sieht die Rechnung wieder anders aus - und man kann sich das was man eingezahlt hat in die Rente nicht wieder auszahlen lassen - das wird "On Top" mit oben drauf bezahlt - also muss man da jeden Einzelfall genau prüfen - pauschal kann man da keine Auskunft geben....


    Generell ist es jetzt aber attraktiv um Abschläge auszugleichen und seine Rente zu erhöhen - wenn nicht jetzt wann dann! Kommt aber auch auf den Steuersatz an (Absetzung der eingezahlten Beiträge usw.)

  • Es ist ja auch wirklich interessant:


    Denn wer 45 Jahre zusammenbekommt kann ja auf alle Fälle mit 65 Jahren ohne Abschläge in den Ruhestand


    Wenn ich nun mit 50 Jahren mir ausrechnen lasse wie viel es kostet, wenn ich bereits mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen möchte der bekommt eine Rechnung die bis 67 Jahre geht...


    Dann hast du aber noch 13 Jahre Zeit diese dann sehr, sehr große Summe zu bezahlen - auch aufgeteilt auf 2 x im Kalenderjahr - Beispielsweise wären das 70.000€ geteilt durch 13 Jahre macht pro Jahr 5385€ - das kann man dann noch schön von der Steuer absetzen - mit 63 sagt man dann man hat es sich anders überlegt und geht mit 65 Jahren dann mit einer sowieso abschlagsfreien Rente plus "Bonus" in den Ruhestand - perfekt!

  • Damit sind wir bei der Weisheit:..


    Die Rentenversicherung ist nicht schlecht für diejenigen die von Anfang bis Ende einen gut bezahlten Job haben - das Problem ist halt, dass den immer weniger haben - so lange und so auskömmlich...


    da kann aber grundsätzlich die Rentenversicherung so wie sie gestrickt ist nix


    ich persönlich plädiere bei einer "Reform" der Rentenversicherung immer dafür, dass 1. alle einzahlen müssen auch Beamte und zweitens die Beitragsbemessungsgrenze beim Einzahlen abgeschafft werden müsste - es müssten nicht nur Einkommen voll Rentenversicherungspflichtig sein sondern auch Mieten und Kapitaleinkünfte - dann hat das System Rentenversicherung mehr Geld zur Verfügung (zur Umverteilung)


    im Gegenzug wie in der Schweiz bekommt aber derjenige der sehr viel einbezahlt hat dann trotzdem "nur" seine 2 Entgeltpunkte Grundrente im Jahr ausbezahlt....


    beim Rest muss er sich wie heute auch privat vorsorgen...


    das wäre das Beste - also nicht nur vom Arbeitslohn sondern allen Einkünften die man hat - schön in die Rentenversicherung einzahlen....

  • Die Systemdiskussion möchte ich hier jetzt nicht führen.


    Aber unter Umständen lassen sich Riester und der Ausgleich von Abschlägen kombinieren. (z. B. 30%-Auszahlung bzw. 100%-Auszahlung bei Kleinbetragsrente)


    Mal schauen, was der Gesetzgeber da noch für uns bereit hält. :sleeping:

  • Die Systemdiskussion ist aber eigentlich genau das was mal angegangen werden sollte.


    Sonst wird das alles nix. Da bin ich voll bei Maxim.


    Ist doch nicht ganz so schwer. Haben wir seit Jahrzehnten bei der gesetzlichen Krankenversicherung.
    Da ist es doch auch egal ob du 3500 Euro oder 1500 Euro Einkommen erzielst.
    Jeder bekommt dafür die gleiche Behandlung.
    Nur bei der Rente geht es nicht ?


    Wird schon im Ansatz bei jeder Diskussion vernichtet der Vorschlag.


    An Referat Janders:
    Siehst du das System? 1.Riester wurde von der Versicherungswirtschaft vernichtet ( wie du sehr schön dargestellt hast). 2. Boss keine Reform der Rentenversicherung zulassen. Alles damit den Menschen private Versicherungen verkauft werden können.
    X(