Inzwischen bin ich Flatex dankbar für die Einführung der Depotgebühr, denn das hat mich veranlasst, Brokerpreise in einer Tabelle der verschiedenen Konditionen zu vergleichen, in der meine spezielle Nutzung berücksichtigt ist. Ich investiere in europäischen und amerikanischen Nebenwerte-Aktien und halte sie mindestens ein Jahr. Übrigens seit Jahren sehr erfolgreich, so dass das Depotvolumen relativ groß ist. Damit schlägt die Depotgebühr heftig zu.
Ein bisher völlig unterschätzter Kostenblock sind die bei jeder Auslands-Transaktion anfallenden Währungsumtauschkosten. Bei Flatex wären die weitgehend vermeidbar gewesen durch Anlage von Währungskonten, was nun in einer Minute online erledigt wurde. Für mich kommt demnach nur ein Broker mit $-Konto und ohne Depotgebühr in Frage.
Ergebnis der Kostenbetrachtung bei meiner Nutzung: Smartbroker ist bei kleinen wie auch bei großen Depotvolumen mit Abstand der billigste! Das gilt sogar dann noch, wenn man die Flatex-Depotgebühr nicht berücksichtigt! Kein Wunder, dass mir der gut erreichbare Support bei Smartbroker sagte, dass derzeit 90% aller Neukunden von Flatex kommen.
Details zu Umtauschkosten
Die meisten Broker geben die Tausch-Kosten als Marge in Fremdwährung an. (Smartbroker sicherlich auch, "€" steht wohl fälschlich hinter den Zahlen. Eine Support-Mitarbeiterin einer anderen Bank hat mir die Berechnung erklärt:
1 € wird zunächst in Fremdwährung umgetauscht. Dann wird von der Fremdwährung der in der Tabelle angegebene Wert abgezogen. Ich verdeutliche das an einem Beispiel mit ungarischen Forint:
1 € --> 330 HUF
330 HUF - 5 = 325 HUF
In Prozent: 5 / 330 = 1,5 %.
Beim Tausch Fremdwährung in € zieht man den Tabellenwert vor dem Umtausch ab.
Details zu Börsengebühren
Inzwischen geben die meisten Broker die Fremdspesen der Börsen weiter, zusätzlich zu den Transaktionskosten, die der Broker verlangt und überlässt es dem Anleger, sich über deren Höhe zu informieren. (Daher lässt man die Börsenspesen beim Vergleich einfach weg.) Bei Smartbroker finden sich die Fremdkosten als Prozentsatz mit min-max-Grenzen im Preis-Leistungsverzeichnis. Dazu kommt dann nichts mehr, wie mir der Support versicherte. Das ist ein deutlich seriöserer Ansatz bei Smartbroker.
Flatex verlassen und die Zwischenlösung
Flatex ist anscheinend im Rückstand mit Depotüberträgen an andere Broker, so dass man derzeit wohl mit 6 Wochen oder länger rechnen muss. Um in der Übergangszeit die Depotgebühr zu vermeiden, werde ich diesem Rat folgen:
"Sie können der Anpassung der Entgelte auch widersprechen. Das Konto wird dann zu den bisherigen Konditionen fortgeführt. Achtung: Wenn Sie widersprechen, kündigt die Bank Ihnen womöglich das Konto. Dann müssten Sie sich nach einem neuen Anbieter umsehen. Da die Bank aber eine Kündigungsfrist von mindestens 2 Monaten zu beachten hat, bleibt genug Zeit, sich ein neues Konto zu suchen."www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/sparen-und-anlegen/was-tun-wenn-das-konto-teurer-wird-13252
Flatex schreibe ich in den nächsten Tagen folgendes ins Kontaktformular und dokumentiere es durch Screenshot:
Hiermit widerspreche ich der Einführung einer Depotgebühr. Sollten Sie die Beibehaltung der bisherigen Regelung nicht wünschen, können Sie die mit mir bestehende Geschäftsbeziehung unter Einhaltung einer angemessenen Frist kündigen.
(Das ist ähnlich dem, was Flatex mir geschrieben hat, mit umgekehrtem Vorzeichen.)