Allinaz Lebensversicherung weiterlaufen lassen oder kündigen

  • Hallo Zusammen,

    ich hoffe Ihr könnt mir beifolgender Sache einen Rat geben.

    Ich habe mir leider 2015 eine Lebensversicherung der Allianz über den Kooperationspartner der Commerzbank andrehen lassen. Dort hatte ich anfangs (01.04.2015) 350€ monatlich einbezahlt, ab 2019 auf 150€ reduziert und zahle seit dem 01.07.2024 gar nichts mehr ein.

    Das Produkt heißt Allianz PrivateRente Index Select, wo ich mich prozentual auf eine Beteiligung an der Wertentwicklung des EURO StOXX 50 (Intexpartizipation) oder einer sicheren Verzinsung wählen konnte. Hatte bis zum 30.05.2025 immer Variante mit dem EURO STOXX gewählt. Bis auf zwei oder drei Jahre, hatte ich allerdings bei dieser Variante nie eine Steigerung erhalten.

    Bis zum 01.06.2025 habe ich insgesamt 23.550€ eingezahlt. Der Policewert beläuft sich allerdings auf 19.822,10€. Da ich seit einem Jahr nichts mehr einzahle, musste ich fürs letzte Jahr 50€ aufgrund Beitragsfreistellung fürs negative Beitragskonto zahlen.

    Seit dem 01.06.2025 habe ich auch die 100% sichere Verzinsung gewählt, welche aktuell bei 2,6% liegt. Ändert sich aber jährlich.

    Ich bin 38 Jahre alt. Verheiratet und habe 2 Kinder.

    Jetzt zu meiner Frage, welche dieser Varianten wäre klüger?

    • Ich zahle wieder einen kleinen Betrag (10€ oder so) ein, sodass ich keine 50€ Strafe jedes Jahr zahle
    • Ich lasse es so weiterlaufen bis zu Rente ohne weitere Einzahlung
    • Ich kündige die Lebensversicherung und stecke alles in einen ETF. Bei Kündigung würde ich 19.301,10€ ausgezahlt bekommen.
    • Alternative Idee?

    Vielen Dank vorab für hilfreiche Ratschläge!

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  • Kater.Ka 18. Juni 2025 um 09:05

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo tansibar und Herzlich Willkommen im FT-Forum,

    ich verweise mal auf folgenden Blogbeitrag zum Thema:

    FINGER WEG VON INDEXPOLICEN – ein Paradebeispiel für eine „schiefe Wette“ - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Indexpolicen sind ein besonders schlimmer Fall unvorteilhafter und völlig überteuerter Index-Wette zum Nachteil der Versicherten.
    hartmutwalz.de

    Ich bin 38 Jahre alt. Verheiratet und habe 2 Kinder.

    Jetzt zu meiner Frage, welche dieser Varianten wäre klüger?

    • Ich zahle wieder einen kleinen Betrag (10€ oder so) ein, sodass ich keine 50€ Strafe jedes Jahr zahle
    • Ich lasse es so weiterlaufen bis zu Rente ohne weitere Einzahlung
    • Ich kündige die Lebensversicherung und stecke alles in einen ETF. Bei Kündigung würde ich 19.301,10€ ausgezahlt bekommen.
    • Alternative Idee?

    Vielen Dank vorab für hilfreiche Ratschläge!

    Ich würde wohl kündigen und das Geld in ein eigenes ETF-Depot stecken und das ganze unter 'Lehrgeld' verbuchen.

    Du hast ja noch einen hinreichend langen Anlagehorizont für eine ETF-Anlage.

    Beachte, dass Du im Falle einer Kündigung die Lebensversicherung verlierst. GGf. solltest Du also Deine Familie mit einer Risikolebensversicherung absichern (sofern nicht ohnehin schon geschehen).

    Dir muss allerdings klar sein, dass ein ETF-Depot eine komplett andere Risikoklasse ist als eine Lebensversicherung. Es gibt hier keinerlei Schutz vor Pfändung im Falles einer Privatinsolvenz oder bei Bezug von Bürgergeld.

    PS: Du hast natürlich richtig ins Klo gegriffen, was die Abschlussprovision auf die Summe der Einzahlungen bezogen wird. Bei 350€/Monat (3.800€ p.a.) und angenommenen 35 Jahren Laufzeit rockt die Provision schon richtig (für den Verkäufer der Versicherung!!!). :/

    • Hilfreichste Antwort

    Das ist leider eine ganz erbärmliche Police.

    Zumal die europäischen Aktien viele jahrelang sehr schlecht gelaufen sind und ausschließlich letztes Jahr und in diesem Frühjahr richtig losgelegt haben.

    Für die Risikoabsicherung einer Familie ist die Vertragssumme ohnehin viel zu klein. Es sei denn, es göne hier eine Multiplikation im Todesfall.

    Ich würde bei diesem Produkt auch gnadenlos den Schleudersitz nehmen.

    Bitte nach einer richtig guten günstigen Risiko Lebensversicherung suchen.

    Buche das Ganze als Lehrgeld ab. Seit 70 Jahren ging es vielen Menschen so, die Lebensversicherungen abgeschlossen hatten.

    Nicht ohne Grund sagt man in meiner Familie schon seit langer Zeit „Kaufe die Versicherung und nicht die Versicherung.“

    Ich bin selbst Allianz Aktionär und bekomme von denen im Mai immer eine ordentliche Dividende, die schließlich irgendwie verdient werden muss.

    Hier die Zahlen in deinem Fall:

    Eine Anlage in Allianz Aktien hätte von 1. April 2015 bis jetzt eine jährliche durchschnittliche Rendite von 7,5 % gebracht.

    Das sogar ohne Dividenden.

    Am 1. April 2015 kostet eine Allianz Aktie 162 €.

    Heute steht sie auf 339 €. In dieser Zeit wurden allerdings auch noch 109,35 € Dividenden ausgeschüttet.

  • tansibar 18. Juni 2025 um 09:57

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  • tansibar 18. Juni 2025 um 09:57

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  • Also profitiert man von einem System, welchem man selbst nicht Teil sein will. Man ist aber darauf angewiesen, dass möglichst viele andere Teil des Systems sind, denn ansonsten schmälert das die Rendite. Moralisch meiner Meinung nach mindestens fragwürdig.

  • @monstermania und @Tomarcy

    Vielen Dank für eure Rückmeldung und Ratschläge.

    Das habe ich schon befürchtet ;(

    Es ist echt traurig, dass sowas so leicht an unwissende verkauft werden kann.

    So was sollte lieber in Schule beigebracht werden als ......

    Naja, dann heißt es wohl die paar tausend€ abschreiben und den Rest in einen ETF anlegen.

    Vielen Dank für den Hinweis mit der Risikolebensversicherung. Schaue mir das ganze mal an.

  • Also profitiert man von einem System, welchem man selbst nicht Teil sein will. Man ist aber darauf angewiesen, dass möglichst viele andere Teil des Systems sind, denn ansonsten schmälert das die Rendite. Moralisch meiner Meinung nach mindestens fragwürdig.

    Versicherungen erfüllen im Risikobereich eine sehr wichtige Aufgabe für informierte Verbraucher:innen.

    Ich habe schon immer gesagt, dass man unbedingt Versicherungsleistungen von der Geldanlage trennen muss.

    Und zwar kompromisslos.

    Die Beteiligung an Versicherungsunternehmen ist vor allem aus Inflations-Sicht sehr interessant.

    In Wirklichkeit sind nämlich Versicherungen quasi Gelddruckmaschinen, weil sie bei einer Inflation ihre Prämien erhöhen.

  • Also profitiert man von einem System, welchem man selbst nicht Teil sein will. Man ist aber darauf angewiesen, dass möglichst viele andere Teil des Systems sind, denn ansonsten schmälert das die Rendite. Moralisch meiner Meinung nach mindestens fragwürdig.

    Moral macht Dir den Einkaufswagen nicht voll! :rolleyes:

    Ja, ein Gutteil der Menschheit lebt davon, dass andere Menschen sich jeden Tag irgendwelche Dinge kaufen, die Sie bei genauer Betrachtung gar nicht brauchen.

    Ich profitiere sogar doppelt. Ich besitze Aktien-ETF und kaufe dann viele Dinge sogar noch gebraucht (Smartphone, Laptop, Möbel).

    Es wird nämlich niemand dazu gezwungen irgendetwas zu konsumieren oder eine Unterschrift unter einen Vertrag zu setzen.

    PS: Ich habe auch so eine uralte Versicherung bei der Allianz. Und ich habe seinerzeit unterschrieben ohne zu verstehen, was ich da unterschreibe. Immerhin habe ich auch die Allianz-Aktie in meinem ETF-Depot.;)