Noch 7 Jahre bis zur Rente - daher auch die Auszahlung der Kapitallebensversicherung.
Du bist also schätzungsweise 60; viele Leute dimensionieren eine KLV auf dieses Endalter.
Keine Antwort auf Dein aktuelles Problem und zeitlich nicht dringend: Die Bedingungen für einen vorzeitigen Erhalt einer gesetzliche Rente haben sich neulich sehr zu Gunsten der Versicherten verändert: Es lohnt sich aktuell unbedingt (trotz der Abschläge!), die "Rente für langjährig Versicherte" zu beantragen, und zwar unabhängig davon, ob man tatsächlich mit 63 in Rente gehen oder weiterarbeiten will.
Mit der Lebensversicherung erlischt auch meine BU - eine Weiterführung wurde von der DeBeKa abgelehnt.
Ich bin als Systemanalyst und Software-Ingenieur tätig.
Das sind die Leute, die man aktuell zu drängeln beginnt, sie sollten doch nach dem gesetzlichen Rentenalter noch etwas weiterarbeiten. Ob Du das willst, ist Deine Sache. Günstige Bedingungen jedenfalls auch für flexible Arbeitszeitmodelle.
50k habe ich in einen ETF kurz vor Corona investiert, dieser erholt sich jetzt langsam wieder, hat aber noch nicht die Gewinnzone erreicht.
Wenn der ETF kein Exot ist, sollte das möglich sein. Mich wundert das eigentlich. Mein Depot steht aktuell deutlich höher als unmittelbar vor dem Corona-Crash. Insbesondere 2021 gab es einen mächtigen Kurszuwachs. Aber egal: Anlegen an der Börse ist ein Langstreckenlauf, kein Sprint.
230k müssen neu investiert werden, da die momentane Bank nur noch Geschäftskunden will. Gleiches gilt für weitere 50k. Es ist alles gerade alles sehr im "Umbau".
Fast 300 T€ neu anzulegen. Das ist kein Pappenstiel. Das bricht man sinnvollerweise nicht übers Knie, sondern überlegt es sich gut. Die Bank ist letztlich uninteressant, Banken gibt es viele, und wenn man sich von den Bankverkäufern fernhält, sind Banken einfach nur Mittel zum Zweck. Ich habe (wie viele hier) für mein Anlagegeld mehrere Bankverbindungen, die eine bietet das besser, die andere jenes.
Klar ist, daß Du für die Debeka ein dicker Fisch bist, den man ungern von der Angel lassen möchte. Deswegen wird jetzt Druck aufgebaut, um Dich zu einem Abschluß zu bewegen. Dazu muß man sagen, daß ein Debeka-Verkäufer natürlich nichts anderes als Debeka-Produkte anbieten kann, egal ob die für Dich nun passen oder nicht.
Die wichtigste Überlegung ist die zur Vermögensstruktur, gern auch schon prospektiv für Deinen Ruhestand (der unvermeidlich in nicht allzuvielen Jahren auf Dich zukommt). Dieser Überlegung hat sich alles andere unterzuordnen. Es ist nicht sinnvoll, sich über Einzelanlagen Gedanken zu machen, sondern alle Anlagen müssen in einen übergeordneten Plan passen, den Du dann langfristig verfolgst.
Bisher hat Dir die Debeka diesen Gedanken aus der Hand genommen: Die KLV lief lange Jahre stur vor sich hin. Vermutlich hat sie im wesentlichen in Renten investiert (also festverzinsliche Wertpapiere). Du mußt Dir jetzt eine Antwort geben auf die Frage, ob Du den Anteil Deines Vermögens weiter in festverzinsliche Papiere stecken willst oder in etwas anderes.
Wie oben bereits erwähnt, halte ich die gesetzliche Rente für eine gute, wenngleich kleinvolumige Idee. Besonders gut ist sie, wenn Du privat krankenversichert sein solltest. Vermutlich kannst Du aus steuerlichen Gründen dort nicht mehr hineinstecken als vielleicht 10 T€ pro Jahr (maximal 25 T€/a sind steuerlich absetzbar); in 3 oder 4 Jahren also zusammen nur etwa 40 T€. Das ist ein Baustein Deinem Vermögens, nicht mehr.
Ich selber habe in meinem frei verfügbaren Vermögen überhaupt keine Renten (also festverzinsliche Anlagen), weil ich aus verschiedenen Quellen im Ruhestand jeden Monat feste Beträge zu erwarten habe, die meinen Lebensunterhalt decken. Festverzinsliche Wertpapiere nennt man ja genau deswegen "Renten", weil sie zu vordefinierten Zeitpunkten feste Beträge ausschütten, mit denen der Anleger rechnen kann.
Mir ist bekannt, daß manche Leute eine hohe Aktienquote für zu risikoreich halten ("Soll-Aktienquote 100 - Lebensalter"). Ich sehe das anders. Der Spruch stammt ja aus Amerika, wo die Leute sehr viel weniger Rente bekommen als hierzulande, mit ihrem Anlagevermögen das also kompensieren müssen. Hierzulande kann man für eine gesetzliche Rente gern mal 500 T€ oder mehr in die eigene Vermögensbilanz buchen, dann sehen die Prozentsätze schon anders aus.
Aber - wie gesagt: Die Aufstellung einer Vermögensbilanz und die Festlegung eines zumindest mittelfristigen Plans sind wichtige Aufgaben, die jeder für das eigene Geld selbst erledigen muß. Mach Dich ans Werk! 