Beiträge von Achim Weiss

    Bei der Gelegenheit: Die „geographischen Grenzen Europas“ sind durchaus widersprüchlich definiert.

    Ja :)

    Auch wenn es für 99,99% der Autofahrer gegenstandslos sein wird, so als Testfrage: Gehört Georgien zu Europa oder nicht?

    Für mich nicht. Was ich aber in dieser Frage denke, ist in diesem Zusammenhang uninteressant.

    Als Autofahrer würde ich bei meiner Versicherung nachfragen, sobald diese Frage tatsächlich akut wird.

    Peleron hat geschrieben, dass der freiwilliges Mitglied der GKV ist. Daher die Annahme, dass er das nicht erst seit gestern ist.

    Dann sollte es ja kein Problem sein, als Rentner den Status KVdR zu erlangen.

    Nichtsdestoweniger: Es ist jetzt so, daß ein KVdR-Rentner in seiner Ruhestandszeit quasi "gesetzlich versichert" ist, also auf Kapitalerträge keine Beiträge zahlen muß, ein freiwillig versicherter Rentner aber wohl (das ist meines Wissens in der aktiven Zeit auch schon so, wenngleich es bei einem freiwillig versicherten Angestellten ja keinen Unterschied macht).

    Es kostet einen Federstrich, das zu ändern, und die GKV sucht bekanntlich immer Geld. Und wenn das dann noch bei den "Reichen" zu finden ist, ist es dann kein geradezu soziales Werk, es der Gemeinschaft zuzuführen, der solidarischen?

    user='26568']Peleron[/user] hat geschrieben, dass der freiwilliges Mitglied der GKV ist. Daher die Annahme, dass er das nicht erst seit gestern ist.

    Und ja, Gesetze können geändert werden. Aber deswegen sollte man nicht in Schockstarre verharren und nichts tun, sondern erstmal annehmen, dass die aktuellen Gesetze erstmal so bestehen bleiben.

    Wir sprechen von etwa 10 Jahren, bevor diese Überlegung für den Threadstarter überhaupt erst zum Tragen kommen.

    Was war vor 10 Jahren? Siehste. Gleiche Zeitspanne.

    Wir beide sind uns einig darin, daß es eine Überlegung ist, einen Anspruch an die gesetzliche Rente aufzubauen. Der Threadstarter hat uns nicht verraten, was er verdient; wenn er aber in 10 Jahren ein zusätzliches Vermögen von 400 T€ aufbauen will, kann sein Einkommen nicht gar so gering sein, was dann bedeutet: relativ hoher Steuersatz, bessere Rendite für eine Einzahlung in die gesetzliche Rentenkasse.

    Ich werde nächstes Jahr um diese Zeit voraussichtlich in folgender Situation sein:

    - 56 Jahre alt, Single, kinderlos
    - Selbstständig / Freelancer (seit 35 Jahren, wahrscheinlich noch 10 Jahre vor mir)
    - keine Schulden oder sonstigen finanziellen Verpflichtungen
    - 650.000 € verfügbar (davon 100.000 € derzeit in einem ETF auf den MSCI World)

    - 100 T€ in einem ETF, weitere 100 T€ so herumliegen, 450 T€ erwarteter Erlös aus einem Hausverkauf.

    - privater Finanzbedarf (nach Steuern & Krankenversicherung) ca. 2.000 € / Monat = 24.000 € / Jahr – ein Großteil davon Miete und Nebenkosten (ich will ... keine Wohnung kaufen).

    Gesetzliche KV? Private KV?

    - keine Einzahlungen in / Ansprüche an die Rentenversicherung.

    Staun! Klär das mal. Die meisten Leute haben doch irgendwelche Einzahlungen. Bundeswehr vielleicht?

    Ich werde wahrscheinlich noch zehn Jahre arbeiten (können) und hoffe, in dieser Zeit z.B. einen ETF-Sparplan bedienen zu können.

    Ich selbst bin (was Investments anlangt) sehr auf Aktien/ETFs. Hier im Forum sind alle für ETFs, ich wende dennoch regelmäßig ein, daß Aktien/ETFs nicht die komplette Anlagewelt sind. Wer ETFs kauft, muß es aushalten können, daß die Anlage auf z.B. die Hälfte zusammenschnurrt. Wer in einem solchen Moment die Reißleine zieht, hat die berühmte A-Karte gezogen. Sollte man vorher bedenken, bevor man sich hoch an der Börse engagiert.

    Wichtiges Kriterium: Was verdienst Du? (Und damit automatisch: Welchen Steuersatz zahlst Du?) Du mußt das hier nicht posten, aber in Deine Überlegungen mit einbeziehen. Ich halte eine freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung für eine gute Idee, das lohnt sich aber nur dann, wenn Du die (übrigens ziemlich begrenzten, max 25 T€ im Jahr) Beiträge nennenswert von der Steuer absetzen kannst, denn die Rentenzahlung mußt Du später ja auch versteuern. Es bringt es nicht, aus versteuertem Einkommen freiwillige Rentenbeiträge zu leisten, deren Erträge Du hinterher nochmal versteuern mußt.

    Es mag sich durchaus rechnen, wenn Du Dir eine kleine Rente von sagen wir mal 500 oder 700 € aufbaust. Das reicht im Ruhestand natürlich nicht für den Lebensunterhalt, aber es gibt Dir Monat für Monat eine Basis.

    Das Ziel, später als Rentner ein KVdR-Mitglied zu werden, sollte auf jedem Fall angestrebt werden!

    https://www.finanztip.de/gkv/krankenver…ng-der-rentner/

    Auch dieser Spruch gehört zu den Mantras dieses Forum.

    Als KVdR-Mitglied spielt m.W. nach die Höhe der späteren Kapitaleinkünfte keine Rolle. Als freiwilliges Mitglied der GKV müssen hingegen auch auf Kapitaleinkünfte Beiträge gezahlt werden.

    So ist es heute. Wie lange diese Regelung wohl noch überleben wird? Es kostet nicht mehr als einen Federstrich, sie zu streichen.

    Die 60 Monate, sollte man doch hinbekommen. ;)

    Das sind zwei Paar Stiefel.

    60 Monate Beiträge braucht man, um überhaupt einen Anspruch auf eine gesetzliche Rente zu erwerben, und die ist in der Tat Vorausstetzung für den Status "KVdR".

    Dazu muß man halt die zweite Hälfte des Berufslebens zu 90% in der GKV gewesen sein.

    An Deiner Stelle würde ich mich nicht trauen, heute auf einen Schlag für 100.000 € den ETF zu kaufen, auch wenn das die rationale Entscheidung wäre.

    Der Threadstarter hat aktuell 100 T€ irgendwie herumliegen. Wenns meins wäre, würde ich es unbedingt auf ein Tagesgeldkonto legen, dafür bekommt man aktuell bis zu 3,5% Zinsen. Wenn klar ist, daß nächstes Jahr über einen Hausverkauf z.B. 400 T€ fließen, konnte man ja auch schon jetzt von den 100 T€ etwas anlegen, etwa dreimal 20 T€ alle 3 Monate. Was ist schon "nächstes Jahr"? Ist damit der 1.1. oder der 31.12. gemeint?

    Wir können hier nur Anstöße geben, zumal wir wesentliche Dinge nicht wissen (etwa das Einkommen des Threadstarters und den Grund dafür, daß er 100 Mille einfach so (wo?) herumliegen läßt).

    Wohlgemerkt: Das sind höchst private Daten, die niemand hier von sich posten muß. Aber ohne solche Info muß jeder Rat halt Stückwerk bleiben.

    Ich habe den Sonder-Newsletter mit der 3x10 Strategie gelesen.

    Dieser Tipp kommt leider für mich rund 30 Jahre zu spät! Ich bin nun 60 Jahre und habe nicht "die Zeit", diese Strategie weitere 30 Jahre durchzuführen. Wenn ich das vor 30 Jahren gewusst hätte ...

    ... hätte es Dir nichts gebracht, weil damals nämlich die steuerlichen Bedingungen noch ganz anders waren.

    Leider waren die Möglichkeiten damals nicht so gut und transparent und die Beratung, wie durch euch, nicht so offen. Musste mein Geld konservativer und mit weniger Rendite ansparen.

    Nein, das mußtest Du nicht. Du hättest damals möglicherweise sogar schon einen ETF kaufen können, auf jeden Fall aber einen Aktienfonds und hättest dessen Wertzuwachs nach 6 oder 12 Monaten Haltezeit steuerfrei gehabt. Vor etwa 30 Jahren standen wir vor der Dot-Com-Hausse, da hättest Du an der Börse eine Menge Geld verdienen können.

    [Ich bereite mich] nun auch schon auf die Rente vor. Ich habe vor 30 Jahren eine ETW gekauft, die bereits seit 10 Jahren schuldenfrei ist. Und habe Geld angelegt und vermehrt. Aber sicher nicht so viel und "leicht" wie mit ETFs. Schade. Aber jetzt noch in ETFs zu setzen ist sicher nicht so lukrativ, da dass Geld auch gebraucht wird.

    Jeder legt sein eigenes Geld so an, wie er selbst es für richtig hält - und hat auch alles Recht dazu. Wenn Du Dein Lebtag lang konservativ investiert hast (und das für richtig hieltest), dann wirst Du das jetzt auch nicht ändern wollen. Sicher hattest Du Deine Gründe dafür, in den vergangenen Jahren der Hausse an der Seitenlinie stehen zu bleiben.

    Daß jetzt andererseits "alles zu spät" sei, stimmt natürlich nicht. Du wohnst in Deiner ETW zwar nicht kostenfrei, aber immerhin mietfrei, hast also im Vergleich zu einem Mieter schon einmal diese Kosten weniger - bekommst aber die gleichen Alterseinkünfte wie ein Mieter. Das heißt: Du kannst Dir im Ruhestand vermutlich mehr leisten als ein Mieter. Andererseits läuft eine Rente im Durchschnitt 21 Jahre, das heißt: Nach dem Eintritt in den Ruhestand kommt in aller Regel noch eine ganze Menge Leben, und es bliebe auch Zeit genug, das Geld, was Du mit 85 zu verzehren gedachtest, jetzt mit 60 an die Börse zu tragen.

    Das muß aber jeder selber wissen.

    Wer ernsthaft vor der Frage steht (lange Jahre vor dem sog. regulären Rentenalter) auszusteigen und (dann meist ausschließlich) von den Entnahmen/Erträgen zu leben, hat in aller Regel zuvor sehr erfolgreich gearbeitet - und war eben kein Beamter, nicht im öffentlichen Dienst beschäftigt, kein "kleiner" Angestellter etc. (absolute Ausnahmen wie Erben und Lottogewinner mal ausgenommen). Und hat (daher) auch einen entsprechenden Lebensstil - und/oder will zumindest einen solchen pflegen.

    Diesem Irrtum unterliegt beispielsweise der berühmte Gerd Kommer auch.

    Vermögen bildet sich immer, wenn mehr reinkommt als rausgeht. Das ist mit höherem Einkommen leichter zu bewerkstelligen als mit einem kleinen (weil unter einem gewissen Basis-Lebensbedarf nichts läuft), aber es erfordert nicht zwangsläufig ein hohes Einkommen.

    Umgekehrt ist man mit hohem Einkommen nicht automatisch finanziell sorgenfrei, das hat uns beispielsweise unser Alt-Buprä Wulff vor Augen geführt, der in unser aller Augen ein recht hohes Einkommen hatte (in Deinen vielleicht ein kleines oder mittleres), aber dennoch mit seinem Geld nicht auskam.

    Ich kenne einen "kleinen Angestellten" im öffentlichen Dienst, der mit 40 ein Geldvermögen von etwa 40 Jahresgehältern aufgebaut hatte, obwohl er noch nicht einmal eine ganze Stelle hatte, also lediglich Teilzeit gearbeitet hat. Wie das ging? Er hat selbst ziemlich sparsam gelebt und dann in günstiger Zeit ein gutes Händchen an der Börse bewiesen, so daß er in verhältnismäßig kurzer Zeit sein Geld vermehrfacht hatte. Hätte der Mann damals aussteigen wollen, hätte ihm sein Geld vermutlich bis zum Lebensende gereicht. Nicht mit einem Lebensstil à la Maschmeyer, natürlich, aber mit unverändertem Lebensstil. Der Mann hängt aber an dem, was er tut und ist deswegen nicht ausgestiegen ( monstermania: Arbeit ist mehr als Geldverdienen). Und doch sagt er schmunzelnd: Zu wissen, daß er es jederzeit könnte, gebe ihm Sicherheit. Sollte der Mensch durch Zufall irgendwann einmal mit Gerd Kommer einen Kaffee trinken, und Gerd Kommer würde sagen: "Nur als Unternehmer kann man das Ziel 'finanzielle Freiheit' erreichen!" möchte ich gern Mäuschen spielen.

    Die finanzielle Unabhängigkeit ist und kann - nach meinem Dafürhalten - immer nur eine (rechnerische) Form bzw. Hülle sein - so wie ein leeres Glas, welches man dann eben erst mit Inhalt(en) füllen muß, kann bzw. darf. Das ist aber eigentlich doch eine Binsenweisheit ...

    Klar.

    Ein selbstgewählter (und selbstfinanzierter) Vorruhestand ist genau das: ein Ruhestand.

    Der eine finanziert sich den aus eigenen Mitteln, der andere wird mit gesetzlicher Rente zwangsweise in die Ruhestand geschickt und mag sich dann als "altes Eisen" fühlen. Psychisch mag beides durchaus ähnlich sein. Ok: Wenn ich selbst das wähle, dürfte ich meine Finanzen eher im Blick haben als wenn ich einfach in Rente geschickt werde und dann das habe, was die Deutsche Rentenversicherung mir überweist (und nicht mehr).

    Wenn jemand aber freiwillig seine Arbeitszeit reduziert, weil er sein Leben so bescheiden führt, daß ihm ein reduziertes Einkommen trotzdem reicht, ohne daß er der Gesellschaft zur Last fällt, so sollte ihm in einer freiheitlichen Gesellschaft eine solche Lebensführung freistehen.

    Grundsätzlich ja, die Sache hat aber zwei Haken:

    1. Krankenversicherung. Mit 550€ im Monat gibt es die Krankenversicherung quasi umsonst. Quersubventioniert vom Rest der Allgemeinheit. Von Minimalbeträgen leben und ein kleines bisschen arbeiten, um die KV mitzunehmen ist was vollkommen anderes als ein ordentlicher Privatier mit 3000€ Entnahme im Monat und selbst bezahlter KV

    2. Altersvorsorge: wenn mit 70 das Geld ausgeht, weil die Entnahmerate doch ein bisschen zu hoch war, springt wieder die Allgemeinheit mit Grundsicherung ein

    Es ist im allgemeinen zweckmäßig, die "Moral" vor der Tür zu lassen, und zwar nicht etwa deswegen, weil man keine haben sollte, sondern deswegen, weil jeder etwas anderes darunter versteht. Eine ganze Branche (nämlich die Steuerberater) lebt gut davon, in unserem Gesetzesgestrüpp Arbitragegewinne zu finden, und ein guter Steuerberater gilt in unserem Land als angesehener Mann.

    Der eine bezeichnet es als unmoralisches Abgreifen von Sozialleistungen, wenn ein reicher Mensch, der primär von seinen Kapitalerträgen lebt, sich einen kleinen, gerade sozialversicherungspflichtigen Job besorgt, dessen verhältnismäßig niedriger Krankenversicherungsbeitrag den vollen gesetzlichen Krankenversicherungsschutz bezahlt. Der gleiche Mensch macht sich dann möglicherweise für sich selbst Gedanken, wie er es hindengeln kann, daß er selbst in die KVdR rutscht, damit er auf seine eigenen Kapitalerträge keine Beträge zahlen muß.

    Wenn der Staat das anders will, soll er es anders regeln. Jeder Bürger darf sich im Rahmen der Gesetze frei bewegen. Und wenn diese Gesetze Arbitragegewinne zulassen, darf er auch diese nutzen.

    Sozialstaat heißt: Wir unterstützen den, der in Not ist. Nur in Grenzen wird gefragt, ob derjenige, der in Not ist, diese Notlage selbst verschuldet hat, am Ende noch absichtlich. Wenn sich der selbstgewählte Frührentner verkalkuliert hat und ihm mit 70 das Geld ausgeht, unterstützt ihn die Gemeinschaft. So funktioniert unser Staat und wir sollten nicht daran rütteln. Gut 20% der Bevölkerung tut das, mich versetzt das in Sorge.

    Es macht relativ wenig Sinn, hier innerhalb der Community eine Diskussion darüber zu führen, was sich die Abteilung für Forschung und Entwicklung bei Finanztip bei dieser oder jener Veröffentlichung gedacht haben mag.

    Das Motiv, das hinter der Veröffentlichung steckt, ist schließlich ohnehin klar. Die Grundlagen des "Finanzen kann ich selbst" sind mittlerweile abgearbeitet, die Community erwartet aber immer neue Videos, also muß man nun die eher abseitigen Ränder abgrasen.

    Dann noch ein knackiger Titel: "Steuern sparen" (Der Steuerspartrieb des Deutschen ist bekanntlich ein ausgesprochen starker Trieb) und schon hat man einen Medienerfolg.

    In der Sache bringt das Video nichts Neues: Es ist generell günstig, eine Steuerzahlung möglichst weit in die Zukunft zu verschieben (sofern der Staat und das Finanzamt dabei mitspielen). Eben das war ja lange auch der Unterschied zwischen einem ausschüttenden und einem thesaurierenden ETF: beim ersten war bei jeder Ausschüttung eine Steuerzahlung fällig, beim zweiten erst in ferner Zukunft. Steuern zahlen mußte man zwar trotzdem - aber bis dahin konnten die legal zurückgehaltenen Steuern erstmal wieder selbst Erträge bringen.

    Und das ist bei diesem tollen 3x10-Verfahren auch der entscheidende Punkt: Verschiebung der Steuerzahlung in die Zukunft (sofern der Staat mitmacht). Man kann das so realisieren, wie im Video dargestellt oder mit mehreren Depots und gezielten Depotübertragungen. Ob es in 30 Jahren die Abgeltungssteuer noch gibt? Ob es in 30 Jahren des subtilen Unterschied zwischen der KVdR (Kapitalerträge beitragsfrei) und freiwilliger gesetzlicher Krankenversicherung als Rentner (Kapitelerträge beitragspflichtig) noch gibt, auf den diese Kalkulationen alle bauen? Wer weiß das heute schon?

    Ich könnte mir ganz frei einen Job suchen, mich ausprobieren und weniger Stunden arbeiten, mehr zum „Spaß“ wie zum „ich muss halt“.

    Bei solchen Aussagen frage ich mich, wie eine Gesellschaft noch funktionieren soll, in der Leute nur noch zum Spaß arbeiten, wo Kompetenzen unterentwickelt sind, Verantwortung ein Fremdwort wird.

    Wie Du von dem Wunsch, nur noch nach Bedarf zu arbeiten, zu dem Schluß kommst, daß damit Kompetenzen unterentwickelt seien und Verantwortung ein Fremdwort sei, erschließt sich mir nicht.

    Es wäre sicherlich zu kritisieren, wenn jemand sein Leben auf die soziale Hängematte baut.

    Wenn jemand aber freiwillig seine Arbeitszeit reduziert, weil er sein Leben so bescheiden führt, daß ihm ein reduziertes Einkommen trotzdem reicht, ohne daß er der Gesellschaft zur Last fällt, so sollte ihm in einer freiheitlichen Gesellschaft eine solche Lebensführung freistehen. Ein Ehepaar, bei dem die Frau bewußt bei den Kindern bleibt und dafür ihre Berufstätigkeit aufgibt, handelt prinzipiell genau so.

    Die Bargeldversorgung ist gegenüber früher heute allerdings ein deutlich, nachdem viele Tankstellen und Supermärkte Bargeld auszahlen. Früher war man auf Geldautomaten angewiesen, heute ist man das nicht mehr (oder nicht mehr in dem Maße).

    Es geht in diesem Thread darum, daß jemand 10 Euro pro Monat sparen will, indem er von einem Girokonto der lokalen Sparkasse auf ein kostenloses Online-Girokonto wechseln will. Wenn das so ist, spart er Monat für Monat Geld, so daß eine gelegentliche Geldautomatengebühr drin sein müßte.

    Ich ... plane so in 8-10 Jahren über 400.000 zu haben um nach der 4% Methode genug Zinsen zu haben um damit zum Teil leben zu können (plus dann nur noch kleiner Job).

    Du schreibst nichts von Deinem Alter (was abschätzen ließe, wie lang das Geld reichen müßte), Du schreibst nichts von Rentenansprüchen.

    Wenn Du 1500 € mal 12 Monate mal 21 Jahre nimmst (durchschnittliche Rentenlaufzeit), bist Du schon in der Größenordnung von 400 T€. Für ein Leben reichen 400 T€ nach meiner Einschätzung nicht.

    Wenn ich aber mir dann jeden Monat so um die 1000 - 1500€ auszahle, mach ich das doch immer von den ältesten Anteilen wo der meiste Gewinn drauf ist den ich versteuern muss, oder?

    Die Steuer ist nicht das große Problem. Wenn Du kein "normales" Einkommen hast, zahlst Du auf schätzungsweise 20 T€ Erträge aus Aktien-ETFs überhaupt keine Steuer. Wenn es partout sein muß, bekommst Du auch die neuesten Anteile zuerst verkauft.

    Weil wenn ich die Auszahlungen immer nur von den neuen Anteilen machen könnte müsste ich ja praktisch dauerhaft fast nix versteuern (der alte Brocken bleibt ja theoretisch für immer liegen) und hätte den Freibetrag für den Tagesgeldpuffer.

    Wenn Du kein "normales Einkommen" hast, kannst Du eine ganze Menge Kapitaleinkünfte haben, von denen Du wenig versteuerst, entscheidend weniger jedenfalls als mit der Kapitalertragsteuer (Stichwort: Günstigerprüfung).

    Wenn der Anwalt richtig gut wäre, dann hätte er eine eigene große Kanzlei und würde vermutlich nicht für den Mieterschutzbund arbeiten.

    Das könnte schon sein.

    Vermieter sind meistens wirtschaftlich stärker als Mieter, sind somit für einen Anwalt finanziell attraktiver als Mieter. Heißt: Gute Mietrechtsanwälte arbeiten vermutlich eher für Vermieter als für Mieter (oder: als Mieter kommt man so ohne weiteres an einen guten Mietrechtsanwalt nicht heran).

    "Thomas Engelke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisiert die Gesetzeslücke auf Anfrage von tagesschau.de scharf: "Dass preisbewusste Verbraucher keine Rückerstattung bekommen, nachdem sie im Januar und Februar viel gezahlt haben, ist unfair. Wir fordern, dass die Bundesregierung das umgehend anpasst."

    Ob die Bundesregierung das wohl macht? Ich möchte es bezweifeln.

    Ein Verkauf kommt für uns beide nicht in Frage, da der Vertrag mit der Bank noch 5 Jahre läuft und die Konditionen von damals extrem gut waren. 50% von dem Vertrag laufen sogar noch für 25 Jahre

    Es ist längst nicht sicher, daß Du diesbezüglich das Heft in der Hand hast. Allein kannst Du das Haus möglicherweise nicht halten. Bei jeder Vertragsänderung wird die Bank aktuelle Konditionen haben wollen (und sei es, daß lediglich der Kreditnehmer geändert wird). Ich könnte mir gut vorstellen, daß es für Dich wirtschaftlich sinnvoll ist, Deiner Noch-Ehefrau die Hälfte des Hauses abzukaufen und möglicherweise einiges Geld draufzulegen dafür, daß sie der Bank weiterhin als Kreditnehmerin gegenüber auftritt. Es könnte durchaus sein, daß Du Dich letztlich sogar besser stellst, wenn Du darauf eingehst, daß Deine Frau für diese Dienstleistung 1 Prozentpunkt verlangt. Denn wenn Du mit der Bank umschuldest, wird das garantiert teurer.

    Rosenkriege sind manchen Menschen ein Bedürftnis, und wenn Gefühle sprechen, setzt bekanntlich der Verstand aus. Es wäre nicht ungewöhnlich, daß ein erzwungener Hausverkauf den Verkäufern etwas Sechstelliges kostet. Es könnte daher wirtschaftlich sinnvoll sein, sich friedlich zu einigen, statt das Geld den Gerichten und den Rechtsanwälten in den Rachen zu werfen.

    Für Dich heißt das allerdings, von Deinen ziemlich unrealistischen Maximalforderungen wegzugehen.

    [Im SEPA-Datensatz gibt es ein Feld "Textschlüssel", in dem der Absender die Art der Zahlung kategorisieren kann.]

    Ich weiß.

    Aber da ich mittels "WISE" überweise, fehlt dieser Textschlüssel garantiert.

    Ich kenne die Möglichkeiten von Wise nicht. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß man den Textschlüssel dort eingeben kann.

    Habe ich das richtig gelesen? Die ausgehende Wise-Überweisung kostet 44 ct? Ok, sind keine 4,90 €.

    [Verlangt die ING eine Gehaltszahlung oder reicht ein Geldeingang für die Kostenfreiheit des Girkokontos?]

    Ich überweise mir quasi mein Gehalt über einen Dienstleister selber (da es auf einem anderen Konto eingeht), ich schreibe nur "Gehalt" in den Verwendungszweck.

    Die Betreffzeile ist diesbezüglich unbedeutend, aber der sog. Textschlüssel (oder Purpose Code) könnte zählen. Könnte schon sein, daß Dein Dienstleister diese Zahlung mit "SALA" markiert, und damit wäre die ING dann sicher zufrieden.

    Ich plane aktuell, mich als Freiberufler (Arzt) selbstständig zu machen und versuche ungefähr abzuschätzen, wie hoch mein Einkommen sein wird.

    Es ist nachvollziehbar, daß Du das willst. Ich würde mich dabei allerdings primär an die einschlägigen Quellen halten. Ich könnte mir vorstellen, daß dieses Forum nicht ganz der geeignete Ort für eine solche Anfrage ist.

    Deine Rechnung ist deutlich komplizierter als Du Dir das jetzt vermutlich vorstellst. Ich halte es für einen sinnvollen Ansatz, daß Du Dich für Deine Praxiskalkulation quasi selbst bei Dir anstellst und Dir erstmal Dein bisheriges Gehalt weiterzahlst, bis Du finanziell Land siehst.

    Mir ist nicht ganz klar, welche Ausgaben ich alle abziehen kann, bevor ich mein zu versteuerndes Einkommen habe insbesondere bezogen auf Ausgaben für die Rente (Versorgungswerk) und GKV.

    Die meisten Versorgungswerke verlangen als "Standardbeitrag" den Höchstbeitrag der gesetzlichen Rentenversicherung. Als Freiberufler zahlst Du den Beitrag komplett selbst und kannst ihn auch von der Steuer absetzen. Bei vielen Neuanfängern ist nach der Praxiseröffnung das Geld knapp, manche Versorgungswerke erlauben daher Neuanfängern über eine gewisse Zeit einen reduzierten Beitrag.

    Die GKV dürfte Dir den Maximalbeitrag abverlangen, auch der ist in voller Höhe steuerlich absetzbar.

    Bzgl. der Rente habe ich gelesen, dass bis max. 26 TSD € pro Jahr der Rentenbeitrag voll von der Steuer abgesetzt werden kann, bzw. mein ZVE um den Rentenbeitrag gemindert wird. Ist das korrekt?

    Ja.

    https://www.deurag.de/blog/rente-fue…eachtet-werden/

    Wie sieht es mit den Beiträgen zu GKV aus? Da habe ich gelesen, dass der Höchstbetrag, der als Sonderausgabe geltend gemacht werden kann, bei 2800€ / Jahr liegt. Dies wäre ja nur ca. 1/4 der tatsächlichen Beiträge. In anderen Quellen habe ich gelesen, dass die GKV Beiträge voll abgesetzt werden können. Hier würde ich mich um etwas Aufklärung sehr freuen.

    Krankenversicherungsbeiträge können voll abgesetzt werden, sofern sie eine "Basisversorgung" betreffen (was bei GKV-Beiträgen der Fall ist). Das gilt auch, wenn die GKV-Beiträge die genannte Grenze für beschränkt abziehbare Sonderausgaben überschreiten.

    Das prinzipiell gleiche Problem hat jeder ordentlich verdienende, GKV-versicherte Angestellte auch: Die GKV-Beiträge übererfüllen das Limit (bei Angestellten 1900 €), so daß prinzipiell absetzbare Kosten wie etwa der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung und Haftpflichtversicherungen dann keinen Platz mehr haben.

    Soweit ich weiß, liegen bei DSL die Zugangsdaten im Router und der Provider muss die Boxen nicht freischalten/bei sich hinterlegen.

    Ich erinnere mich dunkel (ist lange her), dass die Easybox 803 oder 804 (?) die Zugangsdaten aus dem Netz gezogen hat, in der später gekauften FB musste ich die Zugangsdaten manuell hinterlegen. Also nicht ganz Plug and Play.

    Die Zugangsdaten liegen bei DSL im Router.

    Der Provider kann die Zugangsdaten auf meine Fritzbox (mein Eigentum!) aus der Ferne aufspielen. Die Telekom tat das auch, 1&1 tat das nicht.

    Auf der Webseite

    https://www.ing.de/girokonto/klassik/

    steht etwas von "Gehaltseingang" (den man übrigens faken kann, wenn es unbedingt sein muß, siehe unten).

    Ein Preisverzeichnis zum Herunterladen habe ich nicht gefunden. Unter

    https://www.ing.de/girokonto/konditionen/

    steht:

    Bei Geldeingang¹ von mindestens 700 € im Kalendermonat kostenlos

    Kontoinhaber unter 28 Jahren kostenlos

    Bei Geldeingang¹ unter 700 € im Kalendermonat 4,90 € monatlich

    Belastung des monatlichen Entgelts im Folgemonat

    ¹Ausgenommen sind Wertpapierumsätze, eigene Überträge und Gutschriften aus der Buchung von Rücklastschriften.

    Demgemäß zählt eine eigene Überweisung nicht, wohl aber eine Überweisung von fremder Hand. Diesem Text zufolge muß die Zahlung kein Gehalt sein ("Gehalt" ist ein Flag einer
    Überweisung, das der Kunde üblicherweise nicht sieht, das der Überweiser aber passend setzen kann).