Ich kenne aber auch Lehrer, die deutlich vor Ihrer Regel-Pensionierung dem Arbeitsdruck nicht mehr gewachsen waren und daher schon deutlich vorzeitig ausgeschieden sind.
Mein Argument war: Man sollte den Leuten die Möglichkeit einräumen, nach ihrem eigenen Gusto länger zu arbeiten.
In sehr vielen Tarifverträgen steht ausdrücklich drin (mit meinen Worten): "Das Arbeitsverhältnis endet automatisch mit dem Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. Einer Kündigung bedarf es dafür nicht." Solche Bestimmungen müssen weg (ggf. zentral), wenn man erreichen möchte, daß die Leute länger arbeiten.
Ich kenne einen, der aus einer berufsständischen Versorgung eine Rente bekommt (Rentenalter 65), der aber wenigstens bis zu seinem gesetzlichen Rentenalter arbeiten will (also 1 Jahr mehr). Damit bringt er die Personalabteilung seiner Firma fast um den Verstand, weil die sich nicht darüber klarwerden kann, welchen Status der Mann nun hat. Erst wollte man ihm (trotz Weiterbeschäftigung) die Beiträge zur Betriebsrente nicht weiter bezahlen. Dagegen hat er sich erfolgreich gewehrt. Aber wenigstens die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung will ihm die Personalabteilung nicht mehr abziehen, denn er sei ja Rentner. Das läßt er sich gefallen
Ich könnte sicherlich auch länger arbeiten und mein AG hätte bestimmt nichts dagegen. Aber das Leben besteht eben nicht nur aus Arbeit. Und wenn ich mit 63 in Rente gehe, bin ich sogar 5 Jahre älter als mein Vater bei seinem Renteneintritt
Der eine so, der andere so. Schweden hat mittlerweile das höchste durchschnittliche Rentenzugangsalter in Europa. Warum? Weil man den Leuten die Wahl läßt.
Damals hat der Staat die Frühverrentung aktiv gefördert.
Klar. Folge der starken Jahrgänge: Erst Schülerschwemme, dann Lehrerschwemme und Lehrstellenmangel, jetzt Rentnerschwemme und Fachkräftemange. Man kann das ja nicht ahnen! Wie sollte man denn auch auf den Gedanken kommen, daß die Geburten von heute in 6 Jahren an die Schultore klopfen, in 16 Jahren eine Lehrstelle haben wollen etc.
Es gibt wenige gesellschaftliche Parameter, die so gut prognostizierbar sind wie die Demographie.