Beiträge von Achim Weiss

    Ich kenne aber auch Lehrer, die deutlich vor Ihrer Regel-Pensionierung dem Arbeitsdruck nicht mehr gewachsen waren und daher schon deutlich vorzeitig ausgeschieden sind.

    Mein Argument war: Man sollte den Leuten die Möglichkeit einräumen, nach ihrem eigenen Gusto länger zu arbeiten.

    In sehr vielen Tarifverträgen steht ausdrücklich drin (mit meinen Worten): "Das Arbeitsverhältnis endet automatisch mit dem Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. Einer Kündigung bedarf es dafür nicht." Solche Bestimmungen müssen weg (ggf. zentral), wenn man erreichen möchte, daß die Leute länger arbeiten.

    Ich kenne einen, der aus einer berufsständischen Versorgung eine Rente bekommt (Rentenalter 65), der aber wenigstens bis zu seinem gesetzlichen Rentenalter arbeiten will (also 1 Jahr mehr). Damit bringt er die Personalabteilung seiner Firma fast um den Verstand, weil die sich nicht darüber klarwerden kann, welchen Status der Mann nun hat. Erst wollte man ihm (trotz Weiterbeschäftigung) die Beiträge zur Betriebsrente nicht weiter bezahlen. Dagegen hat er sich erfolgreich gewehrt. Aber wenigstens die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung will ihm die Personalabteilung nicht mehr abziehen, denn er sei ja Rentner. Das läßt er sich gefallen :)

    Ich könnte sicherlich auch länger arbeiten und mein AG hätte bestimmt nichts dagegen. Aber das Leben besteht eben nicht nur aus Arbeit. Und wenn ich mit 63 in Rente gehe, bin ich sogar 5 Jahre älter als mein Vater bei seinem Renteneintritt

    Der eine so, der andere so. Schweden hat mittlerweile das höchste durchschnittliche Rentenzugangsalter in Europa. Warum? Weil man den Leuten die Wahl läßt.

    Damals hat der Staat die Frühverrentung aktiv gefördert.

    Klar. Folge der starken Jahrgänge: Erst Schülerschwemme, dann Lehrerschwemme und Lehrstellenmangel, jetzt Rentnerschwemme und Fachkräftemange. Man kann das ja nicht ahnen! Wie sollte man denn auch auf den Gedanken kommen, daß die Geburten von heute in 6 Jahren an die Schultore klopfen, in 16 Jahren eine Lehrstelle haben wollen etc. :)

    Es gibt wenige gesellschaftliche Parameter, die so gut prognostizierbar sind wie die Demographie.

    keiner meiner Bekannten, die sich zunehmend dem Rentenalter nähern, möchte in seinem Beruf weiter arbeiten (auch nicht in Teilzeit).

    Ich kenne eine Menge Leute, die das wollen, ich kenne aber auch eine Menge Leute, die das nicht wollen. Man könnte das ja (wie in Schweden) den Leuten selbst überlassen. Wer weiterarbeiten will, soll das unproblematisch können. Wer in Rente gehen will, sollte das auch unproblematisch können.

    Im Gegenteil. Viele versuchen sogar vorzeitig aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Entweder per Vorruhestandsregelungen, mit der Flexi-Rente (ab 63 und Abschlägen) oder per Abfindungsregelungen der AG. Sollte man nicht zunächst mal die Regelungen bzw. Anreize für den Vorruhestand oder Abfindungsregelungen politisch unterbinden?

    Da ist viel Tarifrecht dabei, in das der Staat nicht direkt eingreifen sollte.

    In diesem Forum geht es wesentlich um finanzielle Bildung und darum, daß man sein Vermögen bewußt gestaltet. Dazu paßt doch wunderbar, den Leuten auch den Zeitpunkt ihres Ruhestandes selbst zu überlassen. Wer es sich leisten kann und will, soll früher gehen. Wer länger bleiben will, sollte dazu unproblematisch die Möglichkeit haben.

    Eine gute Bekannte ist Lehrerin in einer Sparte, in der Arbeitskräfte händeringend gesucht werden. Sie wollte gern über ihr Pensionierungsalter hinaus arbeiten, aus Neigung. Ihre Direktorin bekniet sie (was sachlich überhaupt nicht nötig wäre, denn sie will ja von sich aus), aber der Dienstherr ziert sich, als wären aktuell die späten 70er Jahre mit ihrer Lehrerschwemme. So wird das nichts :)

    Wenn ein normaler Arbeitnehmer seine Rente hinausschiebt, bekommt er dafür pro Monat einen Aufschlag auf seine Rente. Das ist finanzmathematisch auch fair, der Aufschlag ist sogar eher knapp bemessen. Beamte bekommen keine Rente, sondern eine deutlich höhere Pension. Wenn die über die Pensionsgrenze hinaus arbeiten, gibt es standardmäßig nichts mehr. Erst langsam setzt sich in den Ministerien die Einsicht durch, daß das vielleicht auch im Falle von Beamten ein Anreiz zum Weiterarbeiten sein könnte. Aber bis das umgesetzt wird, dürfte noch viel Wasser unsere schönen deutschen Flüsse hinunterfließen.

    Klar, ich lebe hier in meiner Blase, aber ich sehe nicht die große Zahl von Altenpflegern, die gern noch ein paar Jahre in Ihrem Job ranhängen.

    Und selbst, wenn es nur wenige sind, bringt das dem Arbeitsmarkt auch schon etwas.

    Bei der SV-Pflichtigkeit von SFN-Zuschlägen wird doch auch unterschieden. Bei entsprechend hohen Grundlohn ist es vorbei mit der SV- und Steuerfreiheit.

    Ich halte den feinziselierten Umgang mit Sonn-Feiertags-Nachtzuschlägen nicht für richtig.

    Einkommen ist Einkommen und sollte steuerlich und sozialrechtlich gleich behandelt werden. Wenn man meint, daß Nachtarbeit eine spezielle Erschwernis darstellt, muß der jeweilige Arbeitgeber dann eben einen entsprechend höheren Lohn zahlen - und nicht etwa das Finanzamt dabei mithelfen. Ich halte eine angemessene Bewertung von beispielsweise Nachtarbeit für eine Sache der Tarifparteien und nicht des Staates.

    Auch wenn Flatex Degiro etwas unter die Räder kommt bei den meisten Neobrokern, so bieten die zumindest einen standardisierten Entnahmeplan an. Also bspw. verkaufe 500€ monatlich o.ä. Die Kosten habe ich mir nicht näher angeschaut.

    Ok: Der Mensch ist bequem. Es mag Leute geben, die es schätzen, wenn automatisiert jeden Monat ein fixer Betrag vom Depot aufs Girokonto geht. Sparplan rückwärts.

    Ich brauche das nicht, so wie ich auch keine automatisierte Bargeldversorgung bräuchte. Ich gehe genau dann zum Geldautomaten, wenn ich kein Bargeld mehr habe, das kann in kürzeren oder längeren Abschnitten erfolgen, und ich hole mir mal weniger und mal mehr, ganz nach akutem Bedarf.

    Genauso würde ich mir beim Entsparen genau dann Geld vom Depot holen, wenn ich es brauche. Und wenn ich den Anteilsverkauf nicht mehr schaffte, hätte ich vermutlich noch eine ganze Reihe anderer Probleme.

    Jedem Tierchen sein Pläsierchen. So sind die Menschen verschieden!

    Ah, das muss dieser berühmte moral-philosophische Aspekt des SGB sein.

    Wie auch immer.

    Entweder sind zusätzliche Einkünfte in der Rentenzeit beitragspflichtig oder sie sind es nicht. Daß sie bei den einen der Beitragspflicht unterliegen und bei den anderen nicht, halte ich für ungerecht. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bemißt sich am Gesamtbetrag der Einkünfte und nicht an der Dauer der Krankenkassenzugehörigkeit.

    Ich bin schon etwas länger mit der deka Bonusrente unterwegs [also einer "Riesterrente"] und habe mir öfters schon Gedanken gemacht, ob das Ganze für mich noch passt.

    Ich bin Beamter, wir haben zwei Kinder, ich komme aus der Finanzbranche, habe also schon mal mit den ganzen Fachbegriffen rumhantiert.

    Günstige Voraussetzungen also.

    Wie schon geschrieben: Genau wird Dir das nur die Deka sagen können.

    Mir erscheinen schon 5% Verzinsung bei einem Riestervertrag ziemlich hoch, und dann erst 7,4%? Wenn man über eine so lange Zeit rechnet, bekommt man schon bei geringen Änderungen der kalkulatorischen Rendite erhebliche Unterschiede des Kapitalstocks. Bist Du Dir sicher, daß die Zahlen stimmen?

    Auf der Seite der Deka steht eine schöne Graphik über die Auszahlphase: Dort beginnen ab dem entsprechenden Alter (bei Dir 60) die Auszahlungen. Dabei gebe es einen Sockel aus der Rentenversicherung, auf der obendrauf ein Fondsauszahlplan sitzt. Der Fondsauszahlplan scheint so dimensioniert sein, daß die Auszahlungen bis zum 85. Lebensjahr reichen, und danach läuft die Sockel-Rentenversicherung bis zu Deinem 200. Lebensjahr oder so weiter. :) Der lange Balken mit Pfeil über das 85. Lebensjahr hinaus irritiert mich etwas.

    Du erlaubst mir ein Schmunzeln, wenn ich von Dir lese, daß der neue Stromversorger den gerade abgeschlossenen Vertrag bricht. Da denke ich doch sofort an den User Wanderslust, der mir neulich so nachhaltig ans Herz gelegt hat, daß Verträge zu halten seien ("pacta sunt servanda!") und mir partout nicht glauben wollte, daß kalkulierter Rechtsbruch in der Wirtschaft gang und gäbe ist.

    Normalerweise reicht mir eine gespeicherte Datei, aber wenns um Rechtsdinge geht, drucke ich mir Sachen trotzdem aus. Das würde ich mit dem abgeschlossenen Vertrag auch machen. Toter Baum ist sicherer als SSD.

    Es geht in Deinem Fall um schlichtes Geld, und zwar vermutlich um relativ wenig. Bis Ende September sollte Dich der alte Versorger Vattenfall versorgen (das dürfte problemlos funktionieren), danach müßte der nun gewählte Versorger zum vereinbarten Preis liefern. Das läßt sich jederzeit auch noch nach vielen Monaten rekonstruieren, denn es handelt sich hier ja nur um ein buchhalterisches Problem. Der Strom, der aus der Steckdose kommt, ist ja nicht irgendwie markiert.

    Macht der neue Anbieter nun Zicken, bricht er also den Vertrag, bevor er eigentlich angefangen hat, mag Dir daraus ein finanzieller Schaden entstehen, den Du im Vorfeld bereits abschätzen kannst. Zeit zur Klärung bleibt genug, Zeit dafür, die Schlichtungsstelle anzurufen, bleibt auch genug.

    Ich würde vermutlich eine gewisse Zeit warten, bis die Herren der Gegenseite sich sortiert haben, und dann nochmal nachhaken, den Vertrag beilegen und nachfragen, warum dieser nicht mehr im Deinem elektronischen Postfach liegt (dessen Inhalt Du natürlich gesichert hast). Ein Hinweis auf die Schlichtungsstelle kann bei dieser E-Mail vermutlich nicht schaden.

    Und dann würde ich schon sehen, was kommt.

    Ein Verfahren bei der Schlichtungsstelle ist für Privatkunden kostenfrei, für Firmen kostet es Geld (und Zeit, die auch Geld ist). Wenn es in Deinem Fall um allenfalls etwas kleines Dreistelliges geht, ist ein Energieversorger, der möglicherweise im Unrecht ist, vermutlich gut beraten, es gleich garnicht zu einem Schlichtungsverfahren kommen zu lassen.

    Ich bin gespannt darauf, wie die Chose weiter- und ausgeht.

    In meinen Augen agierst Du viel zu hektisch und schreibst viel zu viel in der Gegend herum.

    Und dann immer diese elende Verschwurbelung im Text! In Deinem Threadstarter sind mir mindestens 10 Dinge unklar.

    Du hattest einen Vertrag mit Vattenfall, der ohne Verlängerungsmöglichkeit bis zum 30.09.2023 gehen sollte (das ist ja noch ein Weilchen hin!). Das ist nun klar. Nachdem Vattenfall das Vertragsende zunächst auf den 30.09.2024 datiert hat (den Stunt haben sie bei mir auch mal versucht). bestätigen Sie nun das Vertragsende zutreffend auf den 30.09.2023 (also in knapp 5 Monaten).

    Der Nachfolgeversorger will Dich aber gern schon jetzt bei sich haben (statt ab dem 01.10.2023). In dieser Firma weiß offenbar die Linke nicht, was die Rechte tut. Immerhin: Sie haben noch immerhin 5 Monate Zeit, um sich zu sortieren.

    Das kriegen die dann schon hin, ansonsten bekommst Du das für sie hin. Es handelt sich ja um eine rein bürokratische Angelegenheit. Wenn Du die Zählerstände an den passenden Tagen dokumentierst, läßt sich das ja alles nachvollziehen und ggf. rückwirkend korrekt berechnen.

    MiniMe

    Erstmal: Herzlich willkommen. Du willst Dich um Deine eigenen Finanzen kümmern? Das ist immer eine gute Idee. Du hast noch keine Ahnung? Das ist immer so, wenn man anfängt. Wir alle haben mal angefangen.

    Mein Rat vorweg: Laß Dir Zeit. Dich drängt nichts. Laß erstmal alles unverändert, so wie es ist, bis Du selbst davon überzeugt bist, daß Du etwas ändern willst. Selbst dann, wenn Deine momentane Anlage nicht optimal sein sollte (was in meinen Augen längst nicht so klar ist wie offensichtlich in den Augen der anderen!), ist sie sicherlich keine Katastrophe, Du verlierst also allenfalls wenig, wenn Du daran jetzt nichts änderst.

    Was Du beispielsweise machen könntest: Du könntest Dir die Wertmitteilungen der Vergangenheit hervorkramen und mal in eine Liste schreiben, dazu natürlich Deine Einzahlungen. Dann vermutest Du nicht nur, sondern dann weißt Du, wie sich Dein Geld entwickelt hat. Ohne konkrete Zahlen kann ja auch ein Außenstehender nicht beurteilen, was bei Deiner Anlage herausgekommen ist oder nicht.

    Du könntest Dir auch mal ein Buch von Gerd Kommer kaufen, etwa Souverän investieren für Einsteiger. Hast Du Dir schonmal Videos von Finanzfluß angeschaut?

    Was hier auf Dich einprasselt, ist vermutlich (noch) zu hoch für Dich. Laß es Dich nicht verdrießen! Wenn Du ein bißchen mit Interesse liest und passende Videos schaust, lernst Du schnell. Und in einem viertel oder halben Jahr weißt Du selber, was Du mit Deiner Rentenversicherung machen solltest (weiterzahlen, stillegen oder kündigen).

    :)

    Um Aktien von Unternehmen aus dem asiatisch pazifischen z.B. ganz konkret Aktien aus China, Singapur oder Indonesien bzw. aus dem afrikanischem Raum zu erwerben, wie sollte man da effektiv und kostensparend vorgehen?

    Für den Handel mit ausländischen Aktien gibt es immer mehrere Möglichkeiten: Die für den Kleinanleger einfachste (und von den Gebühren her günstigste) ist es, wenn das betreffende Papier an einer deutschen Börse gehandelt wird.

    Dann kann man die Papiere ggf. an der Heimatbörse kaufen, dafür brauchst Du dann einen Broker, der das anbietet.

    In vielen Ländern (jedem anders!) gibt es aber Restriktionen beim Handel, da kannst Du allenfalls ein ADR oder GDR kaufen, also einen Hinterlegungsschein, der ein Anrecht auf z.B. eine Aktie verbrieft (kann auch ein anderes Verhältnis sein). Solche Scheine werden an anderen Börsen quasi wie die Aktien selbst gehandelt. ADRs kosten ihrerseits allerdings wiederum Gebühren, die sich die Hinterlegungsbank nach Möglichkeit aus der Dividende holt.

    Abenteuer kosten halt immer etwas Geld :)

    Mir ist das zu kompliziert. :(

    Der Netzbetreiber kann nicht gleichzeitig Grundversorger sein, das ist gesetzlich ausgeschlossen.

    Staun! Das war mir neu, das bezweifle ich aber nicht.

    Ich dachte immer, die lokalen Stadtwerke seien Netzbetreiber, Meßstellenbetreiber und Grundversorger (wie ehedem). Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß die gesetzliche Vorgabe dazu geführt hat, daß man die Stadtwerke formal aufgespalten hat, so daß jetzt die Leute auf der linken Seite des Ganges zu einem Teilunternehmen gehören, die auf der rechten Seite des Ganges zu einem anderen Teilunternehmen. Den Kaffeeautomaten teilen sie sich aber nach wie vor :)

    Dadurch, dass ich alle 2 Wochen die Grundversorgung kündigen kann, gehe ich mittlerweile generell erstmal in die Grundversorgung, schaue was die effektiv kostet und wechsle dann, falls notwendig. Bisher war das für mich auch von Vorteil, nicht an Jahresverträge gebunden zu sein.

    Ich mach das auch. Ich zieh so 50 bis 60 Mal im Jahr um, da gehe ich dann immer erstmal in die Grundversorgung. :)