GRV ungleich Investment

  • Zur allgemeinen Kenntnisnahme:

    https://m.focus.de/finanzen/alter…_193324795.html

    Ich erspare es mir, zu kommentieren. :rolleyes:

    Komisch,

    keiner meiner Bekannten, die sich zunehmend dem Rentenalter nähern möchte in seinem Beruf weiter arbeiten (auch nicht in Teilzeit).

    Im Gegenteil. Viele versuchen sogar vorzeitig aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Entweder per Vorruhestandsregelungen, mit der Flexi-Rente (ab 63 und Abschlägen) oder per Abfindungsregelungen der AG. Sollte man nicht zunächst mal die Regelungen bzw. Anreize für den Vorruhestand oder Abfindungsregelungen politisch unterbinden?:/

    Klar, ich lebe hier in meiner Blase, aber ich sehe nicht die große Zahl von Altenpflegern, die gern noch ein paar Jahre in Ihrem Job ranhängen.

  • Komisch,

    keiner meiner Bekannten, die sich zunehmend dem Rentenalter nähern möchte in seinem Beruf weiter arbeiten (auch nicht in Teilzeit).

    Im Gegenteil. Viele versuchen sogar vorzeitig aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Entweder per Vorruhestandsregelungen, mit der Flexi-Rente (ab 63 und Abschlägen) oder per Abfindungsregelungen der AG. Sollte man nicht zunächst mal die Regelungen bzw. Anreize für den Vorruhestand oder Abfindungsregelungen politisch unterbinden?:/

    Klar, ich lebe hier in meiner Blase, aber ich sehe nicht die große Zahl von Altenpflegern, die gern noch ein paar Jahre in Ihrem Job ranhängen.

    Würdest Du mich kennen, hättest du einen Bekannten. ? Ich werde reduziert weiterarbeiten. Hier geht es nicht nur um Altenpflege, sondern viele andere Bereiche.

  • keiner meiner Bekannten, die sich zunehmend dem Rentenalter nähern, möchte in seinem Beruf weiter arbeiten (auch nicht in Teilzeit).

    Ich kenne eine Menge Leute, die das wollen, ich kenne aber auch eine Menge Leute, die das nicht wollen. Man könnte das ja (wie in Schweden) den Leuten selbst überlassen. Wer weiterarbeiten will, soll das unproblematisch können. Wer in Rente gehen will, sollte das auch unproblematisch können.

    Im Gegenteil. Viele versuchen sogar vorzeitig aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Entweder per Vorruhestandsregelungen, mit der Flexi-Rente (ab 63 und Abschlägen) oder per Abfindungsregelungen der AG. Sollte man nicht zunächst mal die Regelungen bzw. Anreize für den Vorruhestand oder Abfindungsregelungen politisch unterbinden?

    Da ist viel Tarifrecht dabei, in das der Staat nicht direkt eingreifen sollte.

    In diesem Forum geht es wesentlich um finanzielle Bildung und darum, daß man sein Vermögen bewußt gestaltet. Dazu paßt doch wunderbar, den Leuten auch den Zeitpunkt ihres Ruhestandes selbst zu überlassen. Wer es sich leisten kann und will, soll früher gehen. Wer länger bleiben will, sollte dazu unproblematisch die Möglichkeit haben.

    Eine gute Bekannte ist Lehrerin in einer Sparte, in der Arbeitskräfte händeringend gesucht werden. Sie wollte gern über ihr Pensionierungsalter hinaus arbeiten, aus Neigung. Ihre Direktorin bekniet sie (was sachlich überhaupt nicht nötig wäre, denn sie will ja von sich aus), aber der Dienstherr ziert sich, als wären aktuell die späten 70er Jahre mit ihrer Lehrerschwemme. So wird das nichts :)

    Wenn ein normaler Arbeitnehmer seine Rente hinausschiebt, bekommt er dafür pro Monat einen Aufschlag auf seine Rente. Das ist finanzmathematisch auch fair, der Aufschlag ist sogar eher knapp bemessen. Beamte bekommen keine Rente, sondern eine deutlich höhere Pension. Wenn die über die Pensionsgrenze hinaus arbeiten, gibt es standardmäßig nichts mehr. Erst langsam setzt sich in den Ministerien die Einsicht durch, daß das vielleicht auch im Falle von Beamten ein Anreiz zum Weiterarbeiten sein könnte. Aber bis das umgesetzt wird, dürfte noch viel Wasser unsere schönen deutschen Flüsse hinunterfließen.

    Klar, ich lebe hier in meiner Blase, aber ich sehe nicht die große Zahl von Altenpflegern, die gern noch ein paar Jahre in Ihrem Job ranhängen.

    Und selbst, wenn es nur wenige sind, bringt das dem Arbeitsmarkt auch schon etwas.

  • Würdest Du mich kennen, hättest du einen Bekannten. ? Ich werde reduziert weiterarbeiten. Hier geht es nicht nur um Altenpflege, sondern viele andere Bereiche.

    Darf man Fragen, welcher Altersgruppe Du angehörst?

    Ich habe das mit dem Arbeiten vor 10 Jahren auch noch anders gesehen als jetzt mit 50+. Wobei arbeiten nicht zwingend etwas mit Lohnarbeit zu tun haben muss. Ich kann auch ehrenamtlich oder Hobbymäßig aktiv sein.

    Ich sehe insbesondere den steigenden Arbeitsdruck auch und besonders durch fehlendes Personal als kritisch an! Man verarbeitet den Stress mit zunehmendem Alter einfach schlechter.

  • Eine gute Bekannte ist Lehrerin in einer Sparte, in der Arbeitskräfte händeringend gesucht werden. Sie wollte gern über ihr Pensionierungsalter hinaus arbeiten, aus Neigung. Ihre Direktorin bekniet sie (was sachlich überhaupt nicht nötig wäre, denn sie will ja von sich aus), aber der Dienstherr ziert sich, als wären aktuell die späten 70er Jahre mit ihrer Lehrerschwemme. So wird das nichts :)

    Ich kenne aber auch Lehrer, die deutlich vor Ihrer Regel-Pensionierung dem Arbeitsdruck nicht mehr gewachsen waren und daher schon deutlich vorzeitig ausgeschieden sind.

    Die Medallie hat immer 2 Seiten. Und ja, es sollte immer darauf hinauflaufen, dass man länger arbeiten kann, wenn man dann möchte.

    Für mich klingt es aber aus der Politik eher so, dass man die Arbeitnehmer möglichst zu einer längeren Arbeitsleben 'gängeln' will. Und sei es in dem man das Rentenniveau weiter senkt, damit manche Menschen einfach länger arbeiten müssen um überhaupt eine angemessene Rente zu erhalten.

    Ich könnte sicherlich auch länger arbeiten und mein AG hätte bestimmt nichts dagegen. Aber das Leben besteht eben nicht nur aus Arbeit. Und wenn ich mit 63 in Rente gehe, bin ich sogar 5 Jahre älter als mein Vater bei seinem Renteneintritt.;)

    Damals hat der Staat die Frühverrentung aktiv gefördert. Verrückt das Ganze.

  • Ich kenne aber auch Lehrer, die deutlich vor Ihrer Regel-Pensionierung dem Arbeitsdruck nicht mehr gewachsen waren und daher schon deutlich vorzeitig ausgeschieden sind.

    Mein Argument war: Man sollte den Leuten die Möglichkeit einräumen, nach ihrem eigenen Gusto länger zu arbeiten.

    In sehr vielen Tarifverträgen steht ausdrücklich drin (mit meinen Worten): "Das Arbeitsverhältnis endet automatisch mit dem Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. Einer Kündigung bedarf es dafür nicht." Solche Bestimmungen müssen weg (ggf. zentral), wenn man erreichen möchte, daß die Leute länger arbeiten.

    Ich kenne einen, der aus einer berufsständischen Versorgung eine Rente bekommt (Rentenalter 65), der aber wenigstens bis zu seinem gesetzlichen Rentenalter arbeiten will (also 1 Jahr mehr). Damit bringt er die Personalabteilung seiner Firma fast um den Verstand, weil die sich nicht darüber klarwerden kann, welchen Status der Mann nun hat. Erst wollte man ihm (trotz Weiterbeschäftigung) die Beiträge zur Betriebsrente nicht weiter bezahlen. Dagegen hat er sich erfolgreich gewehrt. Aber wenigstens die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung will ihm die Personalabteilung nicht mehr abziehen, denn er sei ja Rentner. Das läßt er sich gefallen :)

    Ich könnte sicherlich auch länger arbeiten und mein AG hätte bestimmt nichts dagegen. Aber das Leben besteht eben nicht nur aus Arbeit. Und wenn ich mit 63 in Rente gehe, bin ich sogar 5 Jahre älter als mein Vater bei seinem Renteneintritt

    Der eine so, der andere so. Schweden hat mittlerweile das höchste durchschnittliche Rentenzugangsalter in Europa. Warum? Weil man den Leuten die Wahl läßt.

    Damals hat der Staat die Frühverrentung aktiv gefördert.

    Klar. Folge der starken Jahrgänge: Erst Schülerschwemme, dann Lehrerschwemme und Lehrstellenmangel, jetzt Rentnerschwemme und Fachkräftemange. Man kann das ja nicht ahnen! Wie sollte man denn auch auf den Gedanken kommen, daß die Geburten von heute in 6 Jahren an die Schultore klopfen, in 16 Jahren eine Lehrstelle haben wollen etc. :)

    Es gibt wenige gesellschaftliche Parameter, die so gut prognostizierbar sind wie die Demographie.

  • Darf man Fragen, welcher Altersgruppe Du angehörst?

    Ich habe das mit dem Arbeiten vor 10 Jahren auch noch anders gesehen als jetzt mit 50+. Wobei arbeiten nicht zwingend etwas mit Lohnarbeit zu tun haben muss. Ich kann auch ehrenamtlich oder Hobbymäßig aktiv sein.

    Ich sehe insbesondere den steigenden Arbeitsdruck auch und besonders durch fehlendes Personal als kritisch an! Man verarbeitet den Stress mit zunehmendem Alter einfach schlechter.

    In einem Jahr erreiche ich die Regelaltersgrenze. Ich konnte mir allerdings den Luxus leisten, ab 57 nur 4 Tage in der Woche zu arbeiten, also echt 80 %. Es war so was von stressreduzierend. Nun haben AG und ich (primär wegen spannender Themen im IT-Bereich) Interesse, dass es reduziert weitergeht.

    Ehrenamt geht immer. Mach ich seit 20 Jahren in einem Verein, der eine Beratungsstelle betreibt.

    Ich weiß, viele sind in einer anderen Situation. Mehr individuelle Möglichkeiten sind auf alle Fälle hilfreich.

  • Nee, erhöhte Erreichbarkeit.

    Und wenn man will, kann man den unzureichend Informierten hinterher den schwarzen Peter zuschieben, wenn die irgendwas verpassen. ("Hätten sich ja informieren können.")

    Wobei ich persönlich die jährliche Renteninformation ohnehin recht nutzlos finde. Mit Ende 50 mag das anders aussehen, aber ich bin 35 und habe realistisch betrachtet nochmal 35 Jahre bis zur Rente. Echte Aussagekraft sieht anders aus

  • Wobei ich persönlich die jährliche Renteninformation ohnehin recht nutzlos finde. Mit Ende 50 mag das anders aussehen, aber ich bin 35 und habe realistisch betrachtet nochmal 35 Jahre bis zur Rente. Echte Aussagekraft sieht anders aus

    Die 3 (bzw. 5) Zahlen, die da drinstehen können, kann man alle hinterfragen, selbst wenn die Information im Januar erstellt wird und das Vorjahr schon gemeldet ist. (Das wären annähernd perfekte Voraussetzungen für eine akkurate Information.)

  • Wobei ich persönlich die jährliche Renteninformation ohnehin recht nutzlos finde. Mit Ende 50 mag das anders aussehen, aber ich bin 35 und habe realistisch betrachtet nochmal 35 Jahre bis zur Rente. Echte Aussagekraft sieht anders aus

    Sicherlich hat das für einen 35jährigen weniger Aussagekraft, ich hoffe allerdings, dass es einige zum Nachdenken anregt, leider sind sich sehr viele Leute, gerade in dem Alter, nicht ihrer finanziellen Situation im Rentenalter bewusst. Hatte da letztens ein interessantes Gespräch, für die Altersvorsorge habe ich noch Zeit und ähnliches. Habe die jungen Leute mal für Finanztip sensibilisiert, eine Rückmeldung habe ich auch bekommen, er war schon erstaunt. Was ich damit sagen möchte, außerhalb dieses Forums gibt es viel ahnungslose, da hilft jede Mitteilung zum Nachdenken.

  • Ein Versicherungsleben auf 2 DIN A4-Seiten einzudampfen bleibt nicht ohne Abstriche.

    Die Rentenversicherung hat 4 verschiedene Varianten an Altersrenten im Angebot, davon 2 mit Abschlägen. Es wird also alles höchstindividuell in den Berechnungen und verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten.

    In der Renteninformation beschränkt man sich ja schon auf Erwerbsminderungsrente und Regelaltersrente, damit fallen ja schon Möglichkeiten unter den Tisch, die eben nicht dargestellt werden. Somit sind die wichtigsten Informationen in der Renteninformation die Kontaktdaten oben rechts, weil man sich dort umfassend informieren kann.

    Alles nicht so einfach. :|

  • Die Rentenversicherung hat 4 verschiedene Varianten an Altersrenten im Angebot, davon 2 mit Abschlägen. ...

    In der Renteninformation beschränkt man sich ja schon auf Erwerbsminderungsrente und Regelaltersrente, damit fallen ja schon Möglichkeiten unter den Tisch, die eben nicht dargestellt werden.

    Der Vorredner ist 35 Jahre alt und hat noch 30 Jahre bis zu seinem Ruhestand.

    Ob es dann die heute so hochgehypten Optionen "Rente für langjährig Versicherte" und "Rente für besonders langjährige Versicherte" noch gibt, ist nicht gewiß. Ich halte es nicht für besonders hilfreich, auf eine derartig lange Frist auf solche Möglichkeiten zu spekulieren.