Beiträge von JudoPredator

    Dass immer alles mögliche passierte könnte ist zwar richtig, solche pauschalen Aussagen helfen jedoch nicht weiter. Entweder man versucht dies mit Wahrscheinlichkeiten zu unterlegen oder man lässt es ganz und lebt einfach in den Tag hinein...

    Richtig, die Wahrscheinlichkeit wird aber in Zukunft nicht kleiner, wenn man die Schulenlast und den demographischen Wandel berücksichtigt.

    Und auf ein bestehendes Problem ohne Zahlen hinzuweisen ist sicherlich genau so richtig, wie mit falschen geschätzen Wahrscheinlichkeiten irgendwelche Annahmen zu treffen.

    Dementsprechend wird am Ende abgerechnet (wie viel auch immer) und es gilt auch hier die pauschale Aussage: "Mehr Kapitalstock ist in dem Fall immer besser"

    Egal, was man für eine Strategie hat, es bedarf meistens eines hohen Kapitalstocks oder einer hohen Anzahl an Anteilen/Stücken (sofern man nur von Ausschüttungen leben möchte).

    Und meistens sieht man es erst am Ende, ob es dann eben reicht oder nicht. Und bei aller Kalkulation kann einem die Realität ordentlich die Zukunft verhageln. Und sei es auch nur eine politisch gewollte, solidarische Kapitalabgabe von all denen, die sich durch harte Arbeit einen gewissen Reichtum (Kapitalstock) erarbeitet haben. Siehe Vermögenssteuer o.ä.

    Das mit dem Quality Dividend Growth von WisdomTree habe ich auch gesehen, meine Frau hat den.

    Mich persönlich stört es nur deshalb, weil ich es eben gerne so hätte und mir eben für jeden vierteljährlichen Turnus einen mir passenden ETF rausgesucht habe.


    Das Veränderungen kommen können ist selbstverständlich. Ich hatte es auch schon, dass aufgrund von Feiertagen oder Verzögerungen des Brokers sich die Zahldaten verschoben hatten. Aufgrund der längeren konstanten Historie und der Bedeutung/Größe des Vanguard habe ich es bei dem ETF einfach nicht so erwartet. Der WisdomTree ist da ja wesentlich jünger und kleiner.


    Und wenn man mal bei extraETF filtert, dann sind die wenigsten ETF in einem vieteljährlichen Rhythmus ab Januar. Zwar werden dort viele gelistet, allerdings nur aufgrund der ex-Tage und nicht aufgrund der Zahltage. Die ganzen JPM Active ETF z.B.


    Und selbstverständlich ist es eine 3 ETF Strategie, alleine aufgrund der langfristigen Ausrichtung und der unterschiedlichen Gewichtung/Abstimmung untereinander. Ich habe ja nicht offenbart, wie das in meine gesamten Finanzen und Cashflows eingebettet ist.


    Für mich wäre es eben passend gewesen, mit 3 ETF vierteljährlicher Ausschüttung irgendwann ein nettes Zubrot zu haben. Als Rente brauche ich es Stand jetzt nicht zwingend, aber ich möchte da meine private Krankenversicherung drüber finanzieren.

    Hallo Zusammen,


    seit zwei Ausschüttungsroutinen hat der FTSE den Zahltag um zwei Tage nach hinten verschoben so, dass er nicht mehr März, Juni.... etc. sondern April, Juli etc. ausschüttet.


    Hat jemand Info darüber, ob das so bleibt?


    Ich habe nämlich eine 3 ETF Strategie mit vierteljährlicher Ausschüttung und nun habe ich eben eine Doppelung mit dem Januar April Juli Oktober ETF und dafür keine Ausschüttung im März etc. Rhythmus.

    Neue Info.

    Finanzen.net Zero als Broker hat bei allen 4 angefragten ETC die Regelung zur Spekulationsfrist bestätigt.

    Es handelt sich um 21shares bitcoin core, 21shares ethereum core, wisdomtree physical gold und wisdomtree physical silver.

    Silber ist übrigens relativ neu, dass es da ne Auslieferungsoption gibt. In einer Folge von Alles auf Aktien konnte zu diesem Zeitpunkt kein Silber Etc genannt werden, der unter die Spekulationsfrist fällt.

    Ich habe chatgpt interessanterweise erst nach der Recherche gefragt, nach dem Motto: "Sind die folgenden ETC" steuerfrei.

    Ich habe bei 21shares nachgefragt, die sagen aber keine Steuerberatung.

    Ich finde exakt diese Information wirklich schwer zu beschaffen.

    Übrigens sagt Gemini im Vergleich zu chatgpt, dass es bei der Auslieferungsoption nur die Möglichkeit geben muss, eher als Konstrukt und nicht, dass es jemand vorhat zu nutzen. Daher gilt wohl die chatgpt Information wohl nicht.

    Daher wollte ich ja auch die "verlässliche" Information. Ich habe mal den Broker angeschrieben, mal schauen, ob der da Infos hat.

    Hallo zusammen,

    ich kenne beide Seiten – als ehemaliger Angestellter und heutiger Beamter. Aus dieser Perspektive möchte ich einige Punkte ansprechen, die man von außen oft nicht sieht oder missversteht.

    Zur Pension

    Ja, aktuelle Pensionäre erhalten in vielen Fällen höhere Versorgungsbezüge als vergleichbare Arbeitnehmer in der gesetzlichen Rentenversicherung. Aber: Dieses Niveau ist keineswegs garantiert. Begriffe wie „amtsangemessen“ oder „über dem Grundsicherungsniveau“ lassen Spielraum. Die Politik könnte künftig auch festlegen, dass 50 % oder sogar nur 40 % als ausreichend gelten. Ob solche Änderungen nur für neue Beamte gelten oder auch Bestandsbeamte betreffen würden, ist offen – dazu kenne ich keine gerichtliche Klärung.

    Vorteile? Ja – aber nicht ohne Nachteile

    Das Beamtentum hat zweifellos Vorteile. Doch es gibt auch Schattenseiten – insbesondere im Lehrerberuf. Zwei Beispiele:

    1. Beförderungen

    Mit A13 ist man finanziell solide aufgestellt – keine Frage. Aber: Wer auf eine Beförderung hofft, braucht Geduld und starke Nerven. Für rund 100 Kolleginnen und Kollegen gibt es im Schnitt eine einzige Beförderungsstelle pro Jahr – manchmal zwei, manchmal auch gar keine.

    Selbst außergewöhnliche Leistungen zählen nicht zwangsläufig: Man kann Innovationen in den Unterricht bringen, großartige Ergebnisse erzielen oder besondere Projekte leiten – am Ende entscheidet der Schulleiter. Ein „Nein“ bedeutet oft: mehrere Jahre Wartezeit auf die nächste Chance – ohne Möglichkeit zur Gehaltsverhandlung. Die nächste Gehaltsstufe wären dann 200€ Netto mehr, also auch nicht wirklich ein großer Sprung.

    2. Versetzungen

    In der freien Wirtschaft gilt: Gefällt mir der Job nicht, bewerbe ich mich woanders. Als Beamter ist das nicht so einfach. Kündigen heißt: Beamtenstatus weg – mit all seinen Vorteilen. Als Lehrer wird man dann womöglich nur noch als Angestellter weiterbeschäftigt – bei gleicher Arbeit, aber rund 1.000 € weniger im Monat. Keine attraktive Option.

    Bleibt der Versetzungsantrag – doch der ist oft eine theoretische Möglichkeit. Wer ein sogenanntes Mangelfach unterrichtet (z. B. Physik), hat selbst bei jährlichen Anträgen wenig Aussicht auf Erfolg. Wieder entscheidet der Schulleiter – und häufig bleibt alles, wie es ist. Ein Wechsel außerhalb des Schulsystems? Je nach Fächerkombination oft schwer bis unmöglich. Ich selbst – BWLer mit sieben Jahren Berufserfahrung außerhalb der Schule – dürfte aktuell einen Marktwert nahe null haben.


    Für andere Beamtengruppen, außerhalb der Lehrer, wird es ähnlich sein.

    Hallo Zusammen,

    ich suche immer wieder mal nach Rohstoff und Krypto ETN/ETP/ETC, die nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei sind.

    Die Bedingungen, wie physische Hinterlegung und Auslieferungsanspruch sind mir soweit klar. Auch, dass die Informationen auf den Produktanbieterseiten zu finden sind.

    Dennoch scheint es nicht so einfach zu sein.

    Als Beispiel:

    Der 21shares core physical Bitcoin. Auf der Seite von 21shares steht physisch hinterlegt, Auslieferungsoption und sinngemäß "Produkt funktioniert so, dass es nach 1 Jahr Haltedauer steuerfrei sind".

    Chatgpt gefragt, in der ersten Runde sagt er, ja passt. In der zweiten Frage sagt er, nein. Begründung war, physische Auslieferung zwar vorhanden, aber nur an institutionelle Anleger und damit eben nicht steuerfrei. Diese Information habe ich nirgends bisher gefunden.

    Ich war mal in einem Wertpapierforum. Da hatte jemand Zugang zu einer Tabelle oder Datenbank, in der die Produkte eindeutig gelabelt wurden, also bspw. Ziffer 5 steuerfrei, Ziffer 7 Abgeltungsssteuer (vereinfacht).

    Kennt jemand so eine Art oder eine verlässliche Datenbasis, die mir definitiv sagen kann, ob das Produkt unter die Spekulationsfrist oder die Abgeltungssteuer fällt?

    Einen physischen Kauf von BTC o.ä. bzw. Rohstoffen möchte ich nicht.

    Unbestritten irgendwo her brauchen wir alle eine Liquiditätsreserve und die sollte ja auch nicht zum Nullzins rumliegen, daher finde ich die Ursprungsfrage sehr berechtigt.

    Selbst mit Aktien-ETFs kann man eine Liquiditätsreserve aufbauen, man muss halt manchmal leiden beim Verkauf.

    Mein Argument für eine Anlage in Tagesgeld anstelle von Geldmarkt-ETFs sind die Transaktionskosten.

    Ich habe eine relativ hohe fixe Sparrate, d.h. am Ende des Monats bleibt ein mehr oder weniger großes Plus hängen. Zudem habe ich immer etwas Geld auf dem Girokonto, da ich von mir aus keinen Dispo möchte.

    Wenn ich am Ende aber 10/100/200/250€ übrig habe muss ich keine Transaktionskosten für die Umbuchung bezahlen. Bei der Anlage in ETF müsste ich entweder ansammeln, um vielleicht über eine "kostenfrei" Hürde zu gelangen oder eben 1€+X bezahlen. Das rechnet sich meines Erachtens nicht. Und klar, ich habe im Gegenzug dazu natürlich einen entgangenen Ertragsgewinn, sollte der ETF besser performen als mein Tagesgeld.

    Daher buche ich immer den Restbetrag am Ende des Monats aufs Tagesgeld. Sollte dort irgendwann eine gewisse Summe erreicht sein, investiere ich en-bloc den Gesamtbetrag in ETFs.

    Danke für die Information. Der Vanguard ESG Global All Cap ist natürlich auch ein bekannter ETFs. Aber leider mit dem ESG Filter und für mich ein Widerspruch: Entweder möchte man alle Unternehmen dann nehme man auch alle Unternehmen und schließt nicht welche per ESG aus. Aber natürlich hab ich Verständnis dafür dass jemand ESG Investing möchte.

    Von Vanguard würde ich mir den Vanguard Total World Stock Indexfonds wünschen aber als ETFs.

    Zu GLOBAL All Cap, genau das hat mich immer gestört. Warum hier ESG?!

    Ich würde mir auch gerne den Total World Stock wünschen.

    Kombiniert man die hier besprochenen ETFs aber anders als im MSCI ACWI, kann man durchaus etwas erreichen.

    Man kann die Regionen und Branchen entklumpen und vermutlich einen Value Tilt reinbekommen, wenn man die USA absenkt.

    Und man hat Small Caps

    Eben das wäre die Idee dahinter. Ob es dann am Ende aufgeht, das haben wir so oder so nicht in der Hand.

    Letztlich ist es trotzdem ne nette Sache, wenn man mit 4 ETFs immerhin 8000 Titel drin hat. Ich hab mir mal die Einzeltitel rausgelassen, in Excel eingefügt und mal ne Gewichtung festgelegt, ob die am Ende aufgeht oder der FTSE All World geschickter gewesen wäre, sei dahingestellt und wenn auch nur retrospektiv betrachtbar.

    Hallo zusammen,

    ich war und bin nach wie vor ein großer Fan von marktkapitalisierungsgewichteten ETFs. Im Zuge meiner Recherche bin ich jedoch auf einige neue, nun auch in Deutschland handelbare ETFs von Vanguard gestoßen, die ich spannend finde und die ich euch nicht vorenthalten möchte.

    Den Vanguard Global All Cap gibt es ja bereits seit einiger Zeit. Dieser ETF enthält aktuell 5.864 Aktien und ist laut extraETF.com der ETF mit den meisten enthaltenen Titeln. Besonders interessant finde ich, dass er Unternehmen aller Größenklassen abbildet – also Large, Mid und Small Caps.

    In derselben Linie hat Vanguard nun auch regionale Varianten für Nordamerika, Europa, Asien-Pazifik und die Emerging Markets aufgelegt:

    • Nordamerika: 1.492 Titel

    • Europa: 1.017 Titel

    • Asien-Pazifik: 2.062 Titel

    • Emerging Markets: 3.677 Titel

    Addiert man diese Positionen (ohne mögliche Überschneidungen oder Cash-Positionen zu berücksichtigen), kommt man theoretisch auf rund 8.248 verschiedene Aktien im Portfolio – eine beachtliche Diversifikation. Da fehlen maximal noch die Frontier oder standalone markets, sofern es da überhaupt einen ETF gibt bzw. eine Gewichtung von wenigen Prozenten da noch Sinn macht.

    Ein paar Punkte sollte man jedoch im Hinterkopf behalten:

    • Die neuen ETFs haben einen ESG-Filter.

    • Die Gewichtung der Regionen müsste man bei einer Kombination selbst nach irgendwelchen Kriterien festlegen.

    • Ein regelmäßiges Rebalancing wäre bei dieser Herangehensweise ebenfalls sinnvoll.

    Ich teile das hier einfach als informative Beobachtung, nicht als konkrete Empfehlung oder Hinweis auf mein eigenes Portfolio.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    die Koalitionsgespräche sind zwar noch nicht abgeschlossen, aber ich hätte dennoch eine Frage, die ich gerne zur Diskussion stellen würde.

    Es wird darüber spekuliert, dass Bitcoin aus den privaten Veräußerungsgewinnen herausgenommen und stattdessen der regulären Abgeltungssteuer unterworfen werden soll.

    Wie schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit ein, dass es eine Altfallregelung geben wird? Beispielsweise könnte alles, was vor 2025 gekauft wurde, weiterhin wie bisher behandelt werden, während alle neueren Käufe der Abgeltungssteuer unterliegen.

    Hat jemand von euch etwas Ähnliches in Bezug auf Gold gehört? Ich persönlich habe bisher nichts dazu vernommen.

    Disclaimer: Ich habe 200 € in Bitcoin-ETPs und Gold-ETPs investiert und lasse derzeit zwei Sparpläne laufen. Daher betrifft mich die Situation momentan kaum. Allerdings würde ich die Sparpläne stoppen, falls es unter die Abgeltungssteuer fällt. Mein Hauptanliegen war die mögliche Steuerfreiheit nach einer Haltedauer von einem Jahr sowie eine gewisse Diversifikation in Bezug auf Anlageklassen.

    Ich weiß, dass niemand eine Glaskugel hat oder direkt an den Koalitionsgesprächen beteiligt ist, aber ich bin mir sicher, dass es einige gut informierte Teilnehmer in diesem Forum gibt.

    Warum nicht direkt in Bitcoin? Das ist deutlich günstiger und nach einem Jahr sind die sogar steuerfrei. Zudem: Not your key, not your coins.

    Sagen wir mal so, neben dem dass man den ETC in sein vorhandenes Portfolio integrieren kann, hat der ETC eine höhere Sharpe Ratio und bietet zumindest die Ein-Produkt Lösung.

    Das heißt nicht, dass das für dich passen muss. Ich habe den ETC auch nicht im Portfolio, da er eben nicht steueroptimiert ist.

    Du möchtest direkt in Bitcoin gehen, why not. Jemand anderes möchte sein vorhandenen Broker nutzen und keinen Ledger, why not.

    Es werden noch viel mehr solche Produkte in Zukunft kommen. Ob Sie für einen selbst passen, das muss jeder für sich entscheiden.

    Zur Zeit wird doch die Sau des "ISharws MSCI World Equal Weight" durchs Dorf getrieben. Wenn man also unbedingt will, dann hätte man da eine Alternative.

    Ansonsten gibts mittlerweile auch 2 MSCI World ex USA.

    Am Ende kann man sich hier verkünsteln in der Hoffnung auf 2 % Mehrrendite oder 2% weniger Volatilität.

    Ich stehe da lieber auf das, was sich jetzt seit Jahren bewährt hat.

    Achim Weiss an mir ist überhaupt nichts vorbeigegangen. Einen ETF zu kaufen weil er vierteljährlich ausschüttet und halt zufällig im Januar ist Unsinn. und ich habe das praktisch unterlegt. Es gibt meines Wissens etwa 2-3 weltweite ETF, die überhaupt nur im Januar und vierteljahresturnus ausschütten. Und darunter fällt der ishares stoxx global select 100 und eben dieser ist in vielen Musterportfolios auf den Gedankengang monatliche Dividende, mangels Alternative enthalten.

    Manche Leute strukturieren ihr Depot so, daß sie jeden Monat eine Auszahlung bekommen. Das heißt: Sie wählen den jeweiligen Depotbestandteil nicht danach, ob er ihnen erfolgversprechend scheint oder in die Depotstruktur paßt, sondern danach, ob er zu einem bestimmten gewünschten Zeitpunkt ausschüttet.

    Stimmt, gerade der vierteljährliche Rhythmus bietet im Januarturnus kaum geeignete ETFs. Da nimmt man sehr oft den Stoxx global Select 100. Ich finde den unterirdisch.

    Mittlerweile gibt es etwas mehr Alternativen, aber selbst in den gängigen ETF-Übersichtsseiten wird nach dem Ex-Tag Sortiert, nicht nach dem Ausschüttungstag. Die ETF von HSBC und JPM haben zwar den ex-Tag im Januar, aber den Zahltag erst im Ferbuar, aber auch hier, Stand Oktober 2024. Das ist sehr leicht zu ändern und dann passt es eben nicht mehr mit der 3* vierteljährlichen Auszahlung.

    Ein Beispiel war der Wisdomtree Global Quality Dividend Growth. Sein US Pendant schüttete vierteljährlich aus, der Global halbjährlich. Dies wurde im Oktober auf vierteljährlich umgestellt. Nun ja, was mache ich nun wieder mit den bereits besparten Anteilen in einem Alternativfonds... Stehen lassen, verkaufen und schon versaue ich mir wieder die Rendite mit der Steuer oder mit der Underperformance des Alternativfonds.

    Und auch die Schwankung der Ausschüttung, wie bereits von Achim Weiss beschrieben ist siginifikant.

    Für mich ist aber der Denkfehler entscheidender, dass man irgendwann von den Dividenden leben kann. Keine Frage, das schaffen sicher einige Menschen. Ich sehe es aber für mich und meinem Gehalt nicht als realistisch an.

    Angenommen ich benötige 3000€ netto zum Leben. Dann müsste ich eine Nettoausschüttung von 36.000€ erhalten.

    Vereinfacht 36.000€/75% = 48.000€ Bruttoausschüttung (ohne Teilfreistellung, pauschal 25% Steuer).

    Bei 500.000 Euro Vermögen benötige ich also eine Ausschüttungsquote von 9,6%
    Bei 1.000.000 Euro Vermögen benötige ich 4,8%.

    Bei der derzeitigen Ausschüttungsquote der MSCI-World ETF von etwa 2%, benötige ich 2.400.000 Euro.

    D.h. ich muss realistischerweise mit dem ETF 1.000.000 Euro angespart haben. Angenommene Rendite 7%, Spardauer 30 Jahre, Anfangskapital 0. Daraus ergibt sich eine monatliche Rate von 850,00€.

    Bei den 2.400.000 Euro für die MSCI World-ETFs und gleichen Bedingungen, sind es 2040€ monatliche Rate. Bei 8% Rendite sind es immerhin noch 1600€.

    Prinzipiell ne tolle Idee. Bei 2040€ wird es allerdings zunehmend fraglich, ob man das stemmen kann und wer das stemmen kann und klar, die Parameter sind beliebig festgelegt. Nachrechnen kann jeder selbst (40 Jahre, 9% Rendite etc.)

    Das ist aber irrational.

    Auch mit einem Ausschütter muss man sich im Alter noch kümmern, denn die Ausschüttungen kommen meist nur vierteljährlich und sind immer unterschiedlich hoch (es sei denn, das Vermögen ist so hoch, dass es völlig egal ist, in welchen Abständen und in welcher Höhe die Ausschüttungen eingehen).

    Eine monatlich gleichmäßige „Ausschüttung“ lässt sich mit einem Thesaurierer doch sogar viel besser erzeugen. Man verkauft einmal im Jahr einen Anteil, der nach Steuer dem gewünschten Monatsbedarf x 12 entspricht, parkt den auf einem Tagesgeld und überweist dann per Dauerauftrag jeden Monat den gewünschten Betrag. Da muss man sich nur einmal im Jahr damit befassen und bekommt Monat für Monat genau den gewünschten Betrag aufs Konto.

    Nicht immer. Es gibt monatlich ausschüttende ETF, wie bspw. der CoveredCall ETF auf den Nasdaq 100 oder einige Anleihe ETF.

    Ansonsten müsste man drei ETF mit jeweils vierteljährlicher Ausschüttung besparen, also einer für den Januarturnus, den zweiten für den Februarturnus und den letzten

    für den Märzturnus.

    Die Ausschüttungen lassen sich absolut nicht steuern, vollkommen richtig. Bspw. hat der Wisdomtree Global Dividend Growth gerade sein Ausschüttungsrhythmus von halbjährlich auf vierteljährlich geändert. Genauso gut könnte es natürlich auch andersrum laufen, dann habe ich zumindest zwei Monate ein Problem.

    Das eine schließt aber das andere noch nicht aus, ich kann ja auch beim Ausschütter verkaufen.

    Ich glaube es ist einfach eine Geschmacksfrage auch wenn es eine rechnerisch eindeutige Lösung gibt. Ich mag persönlich auch die Ausschütter lieber, aber lege bspw. die Ausschüttungen sofort wieder an. Ja, ich verzichte auf die anfallenden Steuern, hoffe aber auch, dass ich bei eventuellen Gehalts- oder Liquiditätsengpässen (die derzeit zwar nicht zu erwarten sind) einen Teil der Ausgaben von Ausschüttungen decken kann. Derzeit sind es etwa 2 Monatsgehälter, die ich abdecken kann oder runtergebrochen etwa 2/12 meiner Gehälter.

    Und ja, du kannst die Verkäufe besser steuern. Du kannst entscheiden, wie viel du letztlich betragsmäßig verkaufst. Was dann aber nicht steuerbar ist, wie viele Anteile du dafür verkaufen musst. Bei Kurseinbrüchen um 30 oder 40% während der Entnahmephase muss ich eben mehr Anteile verkaufen, um auf meine gewünschte Entnahme-/Auszahlungssumme zu kommen.

    Und ein positives zum Ende. Wir diskutieren hier verschiedene Strategien, die alle in Teilen erfolgreich sein können. Von der Wahl des richtigen ETF für die nächsten 20-40 Jahre, über das richtige Depot, bis hin zur Struktur des Portfolios. Vor Jahren hätte man sich diese Gedanken so nicht gemacht.

    Ich glaube zum ursprünglichen Beitrag, dass folgendes Problem besteht.

    Einerseits würde man gern den Thesaurierer von der Kursperformance haben, andererseits will man im Alter nicht zwingend verkaufen müssen u.a. auch wegen FiFo oder allgemein der Steuerbelastung. Ein steuerunschädlicher Switch von Acc. zu Dist. ist leider nicht möglich.

    Heißt man setzt von Anfang an auf den Ausschütter, nimmt die Steuer jetzt in Kauf, um im Alter nicht oder nur weniger verkaufen zu müssen.

    Kann durch Nutzung des Steuerfreibetrags vielleicht sogar in Teilen sinnvoll sein.

    Das Problem bleibt trotzdem, dass man bei den geringen Ausschüttungsrenditen natürlich auch viel Kapital ansparen muss. Womit man schon im nächsten Dilemma steckt, man müsste eigentlich einen ETF, wie den Stoxx Global 100 oder noch schlimmer, den Global X Super Dividend nehmen, der oder die mit hohen Ausschüttungsrenditen von +5% locken. Allerdings spricht die Kursentwicklung und damit auch die Performance für sich.

    Letztlich muss einem klar sein, was man möchte und noch schwieriger, wie lange soll das Geld reichen und wie viel kann ich mir monatlich auszahlen/wie viel wird monatlich ausgeschüttet.

    Da es sich um keine Konstanten bei der Ausschüttung handelt und niemand die Steuergesetzgebung der nächsten Regierung(en) abschätzen kann, muss man sich auf die bisherigen Daten verlassen, bedeutet in der Ansparphase ist der Thesaurierer defnitiv besser für den Vermögensaufbau.

    Wenn man sich aber wohler fühlt, dass in bestimmten Zeitabständen eine Ausschüttung auf dem Konto landet, dann ist das doch auch völlig in Ordnung. Man sollte m.E. nur beachten, dass man die Ausschüttung möglichst schnell wiederanlegt, dann hat man zwar einen reduzierten Zineszinseffekt und Transaktionskosten, aber im Alter vielleicht genau das, was man möchte.