Beiträge von Amnesty

    Ich stimme ebenfalls der Einschätzung zu, dass die Mutter grundsätzlich als eine geschäftsfähige Vertragspartnerin gesehen werden muss, die eigenständige Entscheidungen treffen darf, auch wenn sie in einem Expertenforum nicht goutiert werden.
    Hier weiß jeder, dass man bei einer Rendite über (gegenwärtig) 2% ins Risiko gehen muss. Die Mutter hat sich für hohe Zinsen entschieden und wusste offenbar, dass diese außergewöhnlich hoch sind.
    Für die Tätigung solcher Geschäfte bei nicht hinreichender Finanzbildung ist man selbst verantwortlich. Trotzdem darf die Asymmetrie hier nicht aus dem Blick verloren werden:
    Ü80jährige gehören einer Generation an, die es gewohnt war, der Obrigkeit zu gehorchen. Bankbeamte genießen ein hohes Vertrauen, was eben leider von den Banken immer wieder ausgenutzt wird. Bei einem anderen Geschäft in dieser Größenordnung in einer anderen Branche wäre die Mutter wahrscheinlich vorsichtiger gewesen.

    Hinzu kommt natürlich, dass Verkäufer darin geschult sind, dem Gegenüber ein gutes Gefühl zu geben und die Vorzüge eines Angebots hervorzuheben. Selbst sehr kritische Menschen können durch die passende Gesprächsstrategie zu Handlungen bewegt werden, die sie unter normalen Umständen ablehnen würden.

    aber er erklärt nicht, wie so etwas technisch umgesetzt wird und wie es funktioniert. Ist da irgendwo eine Art "Wette" involviert - also ein Wettpartner, der auf einen gegenteiligen Ausgang der Wette setzt?

    Das würde mich auch interessieren.
    Was ich bisher gehört habe ist, dass zu den üblichen Kosten des ETFs noch Kreditkosten hinzugerechnet werden müssten.
    Funktioniert das dann so, dass der Fonds täglich einen Betrag, der dem Fondsvolumen entspricht, als Kredit aufnimmt, um damit die Aktien zu verdoppeln?

    Könnte man das mit Zertifikaten günstiger nachbilden? (Hab davon keine Ahnung).

    Finanztip geht ja davon aus, dass die Kreditkosten des Fonds auf dem Niveau des US-Geltmarkts liegen. Also ca 4,3% PLUS die Kosten des ETFs. Also knapp 5%. Da wäre man in einem Bereich, wo die Kosten die potentielle Mehrrendite fast komplett auffressen.
    Jedenfalls wäre es keine gute riskoadjustierte Mehrrendite, wenn man für 1-2% mehr Rendite die doppelte Volatilität + Kompounding hinnehmen muss…

    Wenn der ETF den Hebel tatsächlich nur durch einen Kredit umsetzt: Wäre es nicht effizienter, das selbst umzusetzen?
    Scalable Capital wirbt mit einem Kreditzins von 3,24%. D.h. mit einer Hypothek auf das Haus wäre man wahrscheinlich noch günstiger.
    Was sind die Nachteile gegenüber dem ETF, wenn man das selbst umsetzt?

    Ob Rebalancing eine gute Idee ist, ist ein sehr weites Feld. Nicht nur, weil es verschiedene Methoden des Rebalancings gibt, sondern weil eine „gute Idee“ sehr abhängig ist, von den eigenenen Wünschen und Zielen.

    Wenn man sich Gedanken über sein Portfolio gemacht hat und sich aus guten Gründen, die auch in vielen Jahren noch Bestand haben, für eine bestimmte Aufteilung entschieden hat, dann ist Rebalancing eine gute Idee, weil es die gewünschte Aufteilung wiederherstellt.

    Wenn man sich eher dem Performance Chasing verschrieben hat, nicht nach einem bestimmten Verhältnis investieren möchte oder aus Gründen nach Marktmeinung investieren will, ist Rebalancing keine gute Idee.

    Verkürzt kann man sagen: Rebalancing dient (genauso wie Diversifikation) nicht in erster Linie der Renditesteigerung, sondern der Steuerung des Risikos.

    Viel Spaß durch Rebalancing die selbe Gewichtung zu erreichen

    War eigentlich nicht so ganz ernst gemeint. Wenn man nur 0,15% TER bezahlen möchte und keine Lust auf Rebalancing hat, nimmt man einfach den Invesco FTSE All World.

    Halt nein, dann ist man ja nicht mehr bei einem genossenschaftlich organisierten quasi-NGO Fondsanbieter (Ironie).

    Mit etwas mehr Ernst: Da Vanguard in der EU leider noch keinen VT anbietet, muss ich ohnehin 10% Small Caps rebalancen (+ risikoarmer Teil).
    Wenn der FTSE All World nicht die einzige Zeile im Depot ist, muss man evtl. rebalancen… (Innerhalb des Aktienteils fällt das aber nicht so sehr ins Gewicht, wenn man nicht von MCAP abweicht).

    Natürlich preist der Markt die Risiken so ein, wie er sie sieht.
    Zum Ende der 0-Zinsperiode waren Beck wie viele andere der Meinung, dass die Zinsen keinesfalls steigen können, weil sonst Italien et al über die Klippe gestoßen werden würden.
    Jetzt sagt Beck, dass die Zinsen nur noch sinken können und Kommer, dass sie langfristig wahrscheinlich steigen werden.
    Was der Markt einpreist, sieht man an der jeweiligen Zinskurve der Bundesanleihen.

    Was die Zukunft dann wirklich bringt, weiß wie immer niemand.
    Ob man die Risiken bei Anleihen ausreichend vergütet sieht, kann man sich ja ausrechnen und für sich entscheiden…

    In diesem Video präsentiert Kommer u.a. seine Einschätzung des Anleihenmarktes der letzten und der nächsten Jahre.

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    (Ab 17:10).

    Es ist sicher keine Überraschung, dass er zu den gleichen Ergebnissen wie immer kommt.
    Bzgl. der Einschätzung zur negativen Korrelation von Aktien und Anleihen und den Anleihenrenditen in den letzten Jahrzehnten, würde ich seiner Argumentation aber folgen.

    Es stellt sich irgendwann ja auch die Frage, welchen Mehrwert das Depot bei der teureren Bank bietet, dass man den Broker noch nicht vollständig verlassen hat.

    Ich bin bei der ING und schätze die Übersichtlichkeit. Als Buy&Hold Anleger stören mich die Gebühren eigentlich nicht.
    Allerdings kommt es alle paar Jahre mal vor, dass etwas größeres ansteht, wofür etwas aus dem Depot entnommen wird.
    Um die gewünschte Asset Allocation aufrecht zu erhalten, wollte ich Anteile von mehreren ETFs verkaufen, wofür die 70€ mehrmals fällig geworden wären. Dafür war ich zu geizig, also habe ich die entsprechenden Anteile zu Flatex übertragen. Das ging so schnell wie eine Überweisung (inkl. korrekter Einstandskurse) und auch die restliche Abwicklung fand ich sehr überzeugend.

    Aktuell hält mich noch die Übersichtlichkeit und Bequemlichkeit bei der ING. Aber wenn ich regelmäßiger verkaufen wollte, würde ich, trotz der guten Erfahrung, nicht ständig Depotüberträge anstoßen wollen, sondern einfach zu Flatex wechseln.

    pauschale Ablehnung und Diffamierung

    … ist, was Du hier betreibst.

    Tomacry hat einen Beitrag zu ETFs und christlicher Ethik verfasst. Du hast den Thread gekapert, um einen Feldzug gegen das Christentum zu führen.
    Dabei verbreitest Du Unwahrheiten und offenbarst ein Schriftverständnis, das bestenfalls naiv, aber durchweg fundamentalistisch ist.

    Warum Texte (egal welcher Art) interpreationsbedürftig sind, ist eine grundlegende Erkenntnis der Hermeneutik, die man seit mehreren tausend Jahren (selbst innerhalb der Bibel) als bekannt voraussetzen darf.

    Mich interessiert immer sehr was überzeugte Katholiken zu den Machenschaften ihrer Kirche zu sagen haben. Kann ja gut sein, dass ich falsch liege...

    Ich bin kein Katholik und kann Dir da leider nicht weiterhelfen.
    Zu Deinen Einlassungen braucht es keine Argumente, sondern grundlegende historische und relogionswissenschaftliche Bildung.
    Deine Vorstellung, wie Christen die Bibel interpretieren würden, ist einfach nur haarsträubend und offenbart völlige Unkenntnis der wissenschaftlichen Forschung der letzten Jahrhunderte.
    Dass Kirchen und Religionen (wie alles real existierende auf dieser Welt) kritikwürdig sind, ist gar keine Frage.
    Deine Meinungsäußerungen sind aber auf dem Niveau von jemandem, der ein schlechtes YouTube Video über Bitcoin gesehen hat und jetzt allen meinungsstark erklärt, warum andere Anlageformen Blödsinn sind.

    Man müsste dann übrigens auch auf die deutschen Staatsanleihen die volle TER bezahlen

    Exakt. Das gleiche gilt auch für den Global Aggregate Bonds ETF, dessen TER noch niedriger ist, als die eines AAA 0-1 ETF.

    Je nach Marktlage könnte das durch die Teilfreistellung aber wieder aufgefangen werden (wenn überhaupt nennenswerte Rendite im Anleihenteil zusammenkommt).

    In einem anderen großen Forum wurde das ausführlich diskutiert und berechnet. Je nach Marktsituation kann das eine oder das andere Vorteile haben. Wegen der Teilfreistellung braucht man die Mischfonds allerdings nicht unbedingt. Dafür sind die Kosten zu hoch.

    Kommt halt immer darauf an was man mit ,,gut" meint und im Vergleich zu was. Die 10 Jahre nachlaufende Rendite war nie negativ bei 60/40, die drawdowns waren deutlich reduziert im Vergleich zu einem 100%-Aktien-Portfolio und die 6,8% nominale Durchschnittsrendite war auch okay.

    Danke für das Schaubild. Ich kann die genauen Daten nicht ganz erkennen. Für die Einordnung müsste man aber berücksichtigen, dass das Zinsniveau 1997 ca. 2,5% höher lag als heute. Je nach dem, welche Anleihen verwendet wurden, sind das 15-20% Kursgewinne durch Zinssenkung.

    Und was ist die Risikoaufteilung anderes als Portfoliotheorie in anderem Gewand? Schwankungen reduzieren sich durch niedrige Korrelation und die einfachste Art, an niedrige Korrelation zu kommen, ist natürlich ein Festgeld oder Tagesgeld.

    Risikoarm:Risikoreich ist ein anderes Konzept als die Portfoliotheorie.
    Bei letzterer werden risikoreiche, volatile Assets mit niedriger Korrelation, aber jeweils möglichst hohen Renditeerwartungen, gemischt.
    Da waren Anleihen in den Zeiten, als die Zinsen bei 20% in den USA lagen, natürlich eine interessante Alternative.
    TG/FG hat damit nichts zu tun. Bei 0 Schwankung gibt es auch keine gegenläufige Bewegung zu den Aktien.

    Ob die Portfoliotheorie (und damit auch die LS Produkte) heute noch so gut funktionieren, kann schon infrage gestellt werden. Die verschiedenen Aktienmärkte korrelieren stark miteinander und auch Anleihen hatten in den letzten Jahren eine zu hohe Korrelation, und m.E. bei 2% Zinsen ein zu geringes Potential für niedrige Korrelation (bspw. durch Zinssenkungen in einer Krise).

    Die Erwartungen der großen Player (z.B. Vanguard) für die nächsten 10 Jahre ist trotzdem, dass ein hoher Anteil (nicht risikoarmer) Anleihen ein 100% Aktienportfolio outperformen wird.