Beiträge von Impidimpi

    Ja ich wäre froh wenn es mehr solcher Bankberater geben würde. Sie hebt sich von der breiten Masse ab.

    Auch das ist noch nicht gesagt. Wir wissen es eben nicht. Wie ich oben beschrieb, könnten auch drum herum andere Produkte empfohlen worden sein. Oder die SRI-Empfehlung kam auch von der Verkäuferin und einen Monat später empfiehlt sie etwas anderes. Vielleicht war das aber auch die einzige und ehrliche Empfehlung, dann ziehe ich davor den Hut, dann ist das wirklich selten und positiv bemerkenswert.

    Das ist aber beides Spekulation und könnte nur von der Themenerstellerin aufgeklärt werden, wenn sie das möchte. Was aus meiner Sicht nichts daran ändert, dass es sinnvoll ist sich nicht auf Berater/Verkäufer zu verlassen, sondern es selbst in die Hand zu nehmen. Muss natürlich nicht für jeden am Ende das beste sein, aber in den meisten Fällen wäre es getreu dem Prinzip „Geld ganz einfach“ aus meiner Sicht.

    Aber unsachlich? Sehr überheblich. Daran kann man gar nichts kritisieren. Vielleicht gibt es auch Menschen, die das sagen was sie denken? Bei Konzentration auf Fakten werden die Texte auch nur halb so lang.

    Ich würde mich freuen wenn du deinerseits nicht beleidigend und unsachlich wärest. Ignoriere meine Texte gerne, wenn sie dir nicht gefallen. Ich glaub ich habe der Themenerstellerin sachlich helfen können, was sie anscheinend auch so gesehen hat. Ich habe einen Fehler eingeräumt, was aus meiner Sicht eher das Gegenteil von überheblich ist. Wir versuchen hier Menschen zu helfen und ich denke nicht, dass man sich dabei gegenseitig beleidigen muss :) Aber denk und schreib was du möchtest.

    Wobei man aber auch mal kurz das Berater => Verkäufer Bashing in dem Fall hier hinterfragen darf. Schließlich hat die gute Dame ja offensichtlich genau das empfohlen, was wir alle hier auch immer empfehlen. Einen stinknormalen MSCI World ETF.

    Die große Frage, die sich mir stellt: was bekommt die Bänkerin / die Bank dafür? Wo liegt die Provision, wenn ein solches Produkt über die Beraterin läuft?

    Oder fällt das unter "Vertrauen zum Kunden mit guten Produktempfehlungen aufbauen", um dann irgendwann doch mal deutlich teurere Produkte zu empfehlen, die der Bank und der Bänkerin was bringen?

    Ok da hast du recht. Zumindest das was wir hier von ihr gelesen haben, kann man sachlich nicht groß kritisieren. Da denke ich vermutlich zu sehr zwischen den Zeilen. Mich triggert der Begriff „Berater/-in“ eben. :D

    Und ja, das wird auch etwas mit Vertrauen aufbauen zutun haben. Mir hat ein Verkäufer bei einer meiner (ehemaligen) Banken auch mal einen MSCI World empfohlen, als ich damals noch wenig Ahnung davon hatte und nur gehört hatte „ETF und MSCI World sind irgendwie gut“. Parallel wurde mir dann aber eine BU/Rentenversicherungs-Kombi und noch ein, zwei teure „Hausfonds“ empfohlen, die ich zusätzlich nehmen sollte. Auch wenn mein Geld danach noch eine Weile lang rum lag bin ich heute froh darauf nicht eingegangen zu sein.

    Das muss wohl gemerkt hier nicht so gelaufen sein. Es gibt mit Sicherheit auch gewissenhafte und wirklich gute Provisionsberater/Verkäufer, die zumindest innerhalb ihrer Grenzen versuchen das Beste für den Kunden rauszuholen. Ein Interessenskonflikt bleibt aber stets, weswegen ich da eher vorsichtig bin und empfehle die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

    Ja das war mir klar, allerdings nicht, dass dies anscheinend mehr Nachteile als Vorteile hat...

    Die Vorteile sind aus meiner Sicht eben hauptsächlich emotionaler Natur. Hier gibt es aber definitiv unterschiedliche Ansichten. Wenn du willst kannst du dich in das Thema SRI/ESG ein bisschen tiefer einlesen.

    Ich habe das Geld tatsächlich noch nicht lange investiert (ca. 1 Monat). Also macht es ja durchaus Sinn nochmal zu wechseln und den normalen MSCI World zu nehmen oder?

    Würde ich dann so machen, wenn es mein Depot wäre. KISS: Keep it simple, stupid. Dazu gehört für mich im Optimalfall dann ein einziger ETF und möglichst wenig Altballast.

    Auch wenn der MSCI World, wohl auch der SRI, im letzten Monat sehr gut gelaufen sein dürfte, wirst du hier keinen großen Nachteil haben wenn du nochmal umschichtest, wenn du dann beim neuen ETF auch bleibst. Ständig wechseln ist nicht gut. Steuern stunden ist sinnvoll und Gebühren sparen ebenso. Du hattest noch nicht geschrieben bei welchem Broker du bist. Wenn der bei einer Filialbank ist, dann sind die Gebühren vermutlich nicht unbedingt niedrig.

    Hier könntest du überlegen zu einem Discount-Broker zu wechseln. Einer Direktbank wie der ING, comdirect oder der DKB beispielsweise. Oder du gehst zu einem Neobroker (Finanzen.net Zero, Scalable.Capital, Trade Republic) mit noch günstigeren Konditionen, aber im Zweifel auch weniger Service. Ich persönlich brauche wenig Service aktuell und bin deshalb damit zufrieden wenn ich möglichst wenig Gebühren zahle. Ein bisschen einmalige Gebühren spielen langfristig aber auch keine große Rolle.

    Es ist vielmehr eine grundsätzliche Entscheidung, die du treffen musst, ob du deine Finanzen (komplett) selbst in die Hand nimmst, oder dir weiter Produkte Verkaufen lässt bei deiner „Beraterin“ Verkäuferin. :)

    Das sehe ich genauso. Was mich wundert ist, dass bei Brokern (und Finanzratgebern - auch hier im Forum) der Fokus sehr stark auf die Ansparphase gerichtet ist und es sehr wenige Angebote für die Entnahmephase gibt. Kaum ein Broker bietet z.B. einen Entnahmeplan für die ETFs an. Bei Banken mit aktiven Fonds macht dieser Unwillen noch Sinn, weil jeder Euro Abgang Bestandsprovision kostet. Aber broker verdienen an gehaltenen ETFs nichts. Nur Transaktionen bringen Geld. :/

    Da stimmt ich dir zu. Der Fokus liegt noch selten auf der Entnahmephase, auch hier im Forum oder bei Finanztip und Co. Liegt aber sicherlich auch daran, dass die finanzielle Bildung aktuell langsam, aber deutlich schneller als vor 20 oder 30 Jahren, auf dem Vormarsch ist und wohl vor allem jüngeres Publikum angesprochen wird oder sich angesprochen fühlt, wohingegen ältere Menschen in der Tendenz eben nochmal mehr auf Sicherheit gepolt sind und/oder es sie eben nicht mehr so sehr interessiert. Insofern ist das nachvollziehbar.

    Ich gehe davon aus, dass sich das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer mehr wandeln wird. Möglich wäre natürlich auch ein Rückschlag wie Dot-COM und auf einmal sind wieder alle verbrannt was die Börse angeht. Ich hoffe diesmal aber auf einen etwas nachhaltigeren Wandel und sehe dafür denke ich ein paar Anzeichen. Aber es kann eben noch etwas dauern. Vielleicht hilft die „Riesterreform“ ja in der Hinsicht. Aber das Thema möchte ich nun nicht anfangen, warten wir es ab.

    Man sieht aber ganz gut daran, wie kompliziert und einfach es zugleich ist: eigentlich muss man sich um nichts kümmern, da alles automatisiert läuft in der Regel, wenn man nichts im Ausland hat und seine Freistellungsaufträge bucht überreizt. Optional eine Steuererklärung wenn man optimieren möchte oder man optimiert die Freistellungsaufträge bereits während des Steuerjahres.

    Aber über die Feinheiten kann man wie Achim Weiss und ich es getan haben seitenweise schreiben und es wirkt immer kompliziert. Deutsches Steuerrecht eben. :D

    Bei der Sache mit dem gestaffelten Einstieg möchte ich auch noch unterstreichen, dass es hier auch darum geht wie du dich damit fühlst. Rein rational statistisch-wissenschaftlich ist eine Einmalanlage, was deswegen auch grundsätzlich empfohlen wird. Wenn du aber dann gar nicht anfängst, weil du zögerst und/oder wenn du beispielsweise nicht gut schlafen kannst, dann kann ein gestaffelter Einstieg dir die Sache vielleicht erleichtern. Das Problem daran ist dass wenn du die Anlage auf beispielsweise ein Jahr streckst erstens es in dem Jahr noch deutlich weiter hoch gehen kann und/oder direkt nach dem Jahr, wenn du voll investiert bist, kommt der Crash. Davor schützt dich die Taktik eben auch nicht. Und weil es statistisch wahrscheinlicher ist, dass die Weltwirtschaft weiter wächst und wir keine Prognosen aufstellen (können), sollten wir grundsätzlich eben so früh wie möglich mit allem was wir investieren wollen investiert sein.

    Aber wie Alaska79x richtig sagte: langfristig relativiert es sich. Das gilt für beide Varianten. Dein Kopf, deine Psyche muss auch mitspielen - die ist sehr wichtig beim Vermögensaufbau. Denn das wichtigste ist es überhaupt anzufangen und das zweitwichtigste ist es dabei zu bleiben - und dabei möglichst ruhig zu bleiben und damit leben zu können, wenn es beispielsweise einen großen Crash gibt - der irgendwann kommen wird, wir wissen nur nicht wann, weshalb das rational keine Rolle spielt.

    Was den neuen ETF angeht könnte zum Optimieren des FiFo Prinzips ein neuer ETF ggf sinnvoll sein, siehe hier: https://www.finanztip.de/daily/so-funkt…-nur-einem-etf/ (3x10 kann genauso gut 6x5 oder was auch immer sein) - das ist aber nur eine kleine Optimierung, die sehr nachrangig ist. Weiter in den einen ETF tut es auch.

    Weiteres Argument für einen anderen ETF: All-World-ETFs würde ich heute als die sinnvollste Lösung sehen in einem ETF die ganze Welt abzubilden. Also MSCI ACWI mit oder ohne IMI oder FTSE All-World.

    Das mit dem anderen Broker halte ich für überhaupt nicht notwendig. Aber wie bei allem auch hier so wie du dich am besten damit fühlst! Übrigens lässt sich mit einem zweiten Broker auch das FiFo-Prinzip umgehen, da bei der Übertragung auch FiFo angewendet wird. Und wenn du den gleichen ETF bei einem zweiten Broker/Depot hast kannst du natürlich auch den jüngeren der beiden zuerst verkaufen. Das nur am Rande, das lässt sich nämlich auch noch machen wenn du 70 bist und an das Geld kommen musst. Wenn die Rechtslage dann noch die gleiche ist.

    Viel Erfolg weiterhin!

    Ich weiß nicht ob es so ganz verständlich ist was du meinst, auch wenn ich glaube zu wissen was du meinst Alaska79x … Vielleicht ist da auch etwas durcheinander gegangen? Ich denke jedenfalls, dass das nochmal erklärungsbedürftig ist. Ich bin kein Steuerberater, das Folgende ist also nur mein persönliches laienhaftes Verständnis.

    Du zahlst auf Kapitalerträge, also auf realisierte Gewinne, die Kapitalertragssteuer, die eine Abgeltungssteuer ist. Hast du sie also gezahlt, dann ist sie abgegolten und du musst überhaupt nichts mehr an das Finanzamt melden oder abführen. Bei Zinsen und Dividenden geschieht das automatisch. Bei Aktienfonds gibt es eine Teilfreistellung: 30 % der angefallenen Gewinne sind steuerfrei. Du musst also nur 70 % der Gewinne zahlen.

    Da thesaurierende Fonds keine Ausschüttungen haben und damit keine Gewinne automatisch realisieren, hat sich der Gesetzgeber vor ein paar Jahren die Vorabpauschale ausgedacht als einen fiktiven Gewinn, auf den Steuer gezahlt werden muss, solange es überhaupt einen Gewinn gab im vergangenen Jahr. Man zahlt also eine Steuer auf diese Vorabpauschale (nicht die Vorabpauschale selbst!). Auch das geschieht grundsätzlich automatisch und zwar Anfang des Jahres irgendwann. Für das letzte Jahr war es, wenn ich es richtig im Kopf hab, eine Steuer von ca. 35-40€ pro 10.000€ Volumen, das man im jeweiligen Fonds hatte. Nur um eine Größenordnung zu haben. Rechnet sich übrigens anteilig je Monat, wenn du unterfährst gekauft haben solltest. Also wenn du erst im Oktober gekauft hast, wird auch nur 2/12 oder 3/12 der Vorabpauschale erhoben. Bin mir gerade nicht sicher, ob der laufende Monat mit gezählt wird.

    Ausschüttungen würden gegengerechnet, würde es welche geben, was nicht der Fall ist. Wenn du Anteile, auf denen Gewinn ist, unterjährig aktiv verkauft hast, spielt das ebenfalls eine Rolle, denn dann hast du ja auch schon Gewinne realisiert. Dann sinkt auch die Vorabpauschale und die Steuer darauf.

    Du solltest also Anfang des Jahres so viel Geld auf deinem Verrechnungskonto bei TR bereit halten, dass du die Steuer auf die Vorabpauschale bezahlen kannst. Wenn du einen Freistellungsauftrag dafür eingestellt hast, dann wird dieser auch für die Vorabpauschale genutzt. Wenn du den kompletten Freistellungsauftrag (1000€) nur bei TR hast, dann könntest du damit theoretisch nach Teilfreistellung einen fiktiven Gewinn (Vorabpauschale) von insgesamt ca. 1428€ (davon 70% sind die 1000€) abdecken.

    Wenn du deinen Freistellungsauftrag damit ausgefüllt hast, brauchst du nichts mehr dem Finanzamt gegenüber anzugeben. Auch nicht wenn du deine Freistellungsaufträge korrekt auf unterschiedliche Banken aufgeteilt hast und diese jeweils ausgefüllt wurden. Solltest du deine Freistellungsaufträge nicht ausgefüllt haben, aber insgesamt, also alle Gewinne bei allen Banken zusammen, über die 1000€ Sparerpauschbetrag kommen, dann kannst du dir über eine Steuererklärung die Differenz holen. Ebenso wenn du gar keinen Freistellungsauftrag rein gestellt hast. Dann kannst du dir alles ohne größeren Nachteil vom Finanzamt zurückholen. Wir reden hier übrigens von 260-280€ pro Jahr. Grundsätzlich bist du aber in diesen ganzen Fällen nicht verpflichtet dem Finanzamt gegenüber etwas anzugeben. Das geschieht automatisch, soweit notwendig, durch deine Banken, hier TR.

    Es gibt einen Fall, in dem es aber nicht automatisch läuft und in dem du zu einer Steuererklärung verpflichtet bist: wenn du in Summe mehr als 1.000€ Freistellungsaufträge als alleine Veranlagter bei einer oder mehreren Banken reingestellt hast, oder mehr als 2.000 bei gemeinsamer Veranlagung. Zum Beispiel aufgrund eines Versehens. Dann will das Finanzamt diese zu wenig gezahlte Steuer gerne in deiner Steuererklärung haben. Übrigens erfährt das Finanzamt von TR und den anderen in Deutschland ansässigen Banken von deinen Freistellungsaufträgen und wird es merken, wenn du diese überreizt hast.

    Es gibt noch einen Fall, der hier aber keine Rolle spielt: bei ausländischen Banken, die die Kapitalertragssteuer in der Regel nicht abführen. Auch hier muss man das in der Steuererklärung angeben, denn davon weiß das Finanzamt vermutlich nichts.

    Es ist jetzt etwas länger geworden, weil es eben nicht ganz so einfach ist. Wahrscheinlich (!) läuft alles automatisch. Aber es gibt eben Fälle, in denen es nicht automatisch läuft. Und man sollte im Idealfall einigermaßen verstehen wie das mit der Steuer läuft, deshalb die Erläuterung aus meiner Sicht :)

    der wöchentliche Sparplan hat seine Berechtigung. Einmal die Logik. Am Monatsanfang "kaufen" die meisten mit ihrem Sparplan, also sind die Preise entsprechend der Nachfrage höher...

    Das ist Unsinn. Das haben schon viele untersucht und sind immer zum Schluss gekommen, dass die Sparplanausführungen der privaten Anleger keinen nennenswerten Einfluss auf die Kurse haben. Es wird völlig überschätzt wie wenig Volumen das insgesamt ausmacht im Vergleich zu den ganzen Tradern, Profis und institutionellen Anlegern. Grundsätzlich gibt es Zahlen dazu wann die besten Tage im Monat sind, um zu kaufen - aber das ist ähnlich wie was die besten Monate sind sehr unzuverlässig und macht langfristig nicht viel aus.

    Was deutlich mehr ausmacht ist, wenn du mehrere Wochen nicht voll investiert warst und dann die tatsächlich besten Börsentage verpasst. Auf die kommt es nämlich gewaltig an. Nur richten die sich nicht nach dem Kalender und sind nicht zu prognostizieren.

    Dass damit immer wieder argumentiert wird, ist schon bemerkenswert. Als würde das eine das andere ausschließen. Häufig ist es doch wohl eher so, dass genau das schon länger passiert und die Geldanlage dem entsprechen soll.

    Naja vielleicht war das etwas verkürzt, ich wollte diese Diskussion hier nun auch gar nicht los treten. Es geht darum was sinnvoll ist und was nicht. Das Risiko erhöhen durch weniger Diversifikation und das für eine Filterung, die sehr umstritten ist, ob sie irgendetwas bringt, das halte ich eben nicht für sinnvoll vor der Tatsache, dass man an anderer Stelle mehr dem Zweck dienen kann.

    Und ich vermute auch, dass sich viele unter nachhaltigem Investieren etwas Falsches vorstellen: sie geben den Unternehmen dadurch kein Geld und unterstützen gezielt nachhaltige Unternehmen, sondern sie kaufen von Händlern bereits längst ausgegebene Aktien indirekt über einen ETF. Ja, mir ist klar, dass dadurch der Aktienkurs auch beeinflusst werden kann, aber das ist schon eher indirekt. Mich persönlich stört auch, dass die Filterung teilweise eben recht willkürlich ist und auch nicht sehr zielgerichtet.

    Wer sich damit besser fühlt kann das machen. Ich halte es eher für Augenwischerei oder ich glaub wie Walz es mal beschrieben hat "Schlangenöl". Man soll sich aber in erster Linie mit seiner eigenen Anlageentscheidung wohl fühlen.

    korreliert ja ein wenig. ich verplane ja man monatliches nettogehalt ich sehe sozusagen mein sparen ja auch als ausgabe und komme am ende des monats auf 0. sollte ich arbeitslos werden kann ich so sogar meine sparraten weiter fahren oder die sparraten passieren und habe extra geld als puffer.

    Das mache ich tatsächlich auch so, also den Monat auf ca. 0 planen inklusive aller Sparraten und Rücklagenbildungen. Allerdings würde ich im Falle einer Arbeitslosigkeit vermutlich eher auf das Sparen verzichten, da ich ja auf der anderen Seite Entsparen muss - ob nun die Lücke vom ALG 1 zum vorherigen Gehalt, oder komplett. Und entsparen auf der einen Seite und sparen/investieren auf der anderen ergibt nur bedingt Sinn aus meiner Sicht. Aber das ist jetzt eine Detailfrage...

    im Grunde kommt dieses 3-6 Nettogehälter aus den USA. Die haben einfach nicht so ein soziales Fangnetz wie wir. Du musst wirklich für dich wissen möchtest du das? Ich bin bei mir ganz anders hingegangen.

    Ich habe mir berechnet was ist meine Lücke zwischen ALG1 und Nettogehalt. Das mal 3 genommen und gut ist.

    Das ist finde ich auch ein guter/interessanter Ansatz als Angestellter! Wobei ich die Orientierung an den realen (durchschnittlichen) Ausgaben für noch sinnvoller halte als sich am Nettogehalt zu orientieren.

    Hallo und herzlich Willkommen im Forum :)

    iShares MSCI World ETF (IE00BYX2JD69)

    Dabei handelt es sich um keinen ETF auf den MSCI World, sondern einen auf den MSCI World SRI. Also ein MSCI World, der nochmal nach Nachhaltigkeitskriterien gefiltert wurde. Ist dir das klar? Das kann eine bewusste Anlageentscheidung sein, aber häufig ist es Neuanlegern auch nicht klar. Und erst recht nicht warum genau das überhaupt sinnvoll sein könnte nach Nachhaltigkeitskriterien zu investieren. Das ist nämlich sehr umstritten, ob es überhaupt etwas bringt. Was es sicher tut ist der Diversifizierung schaden. Ich persönlich bin auch nicht davon überzeugt, dass irgendein Indexanbieter oder Emittent eines ETFs in meinem Sinne die Auswahl treffen kann. Leider ist es häufig Augenwischerei, wobei SRI etwas sinnvoller sein mag als ESG.

    Prof. Hartmut Walz fasst es gut zusammen: https://hartmutwalz.de/nachhaltigkeit…sagt-als-getan/

    Du kannst deutlich mehr für die Nachhaltigkeit tun, wenn du selbst dein Konsumverhalten anpasst und nachhaltiger lebst. Aber auf Kosten der Diversifikation? Ich investiere in den Weltmarkt, so wie er eben ist. Und wenn der sich nachhaltiger entwickelt, dann wird das auch in meiner Anlage automatisch so sein.

    einen zweiten iShares MSCI World ETF (IE00B4L5Y983)

    Das ist quasi der Standard-ETF auf den MSCI World. Dagegen ist nicht viel einzuwenden, wenn du einfach einen ETF auf die börsennotierten Unternehmen in den Industrieländern suchst.

    Wie gesagt ein anderer Fall als dein erster ETF. Von "ähnlich" würde ich nicht sprechen. Klar, die Tendenz ist ähnlich, aber im SRI fehlen eben viele Unternehmen. Du solltest dir überlegen, ob du ESG/SRI willst oder nicht. Zu mischen halte ich persönlich wenig zielführend, außer du hast deine Meinung eben geändert und möchtest deine bereits gekommenen Gewinne nicht durch einen Verkauf realisieren und damit Steuern zahlen, was den Steuerstundungseffekt unterbrechen würde. Wenn du noch nicht so lange dabei bist wäre das aber kein Beinbruch, dann hätte ich lieber ein übersichtlicheres Depot.

    Was dir grundsätzlich fehlt, um die ganze Welt abzubilden, sind die Schwellenländer (Emerging Markets) und kleinere Unternehmen (Small Caps). Aus diesem Grund und aus Gründen der Einfachheit empfehlen viele einen ETF auf den FTSE All-World oder den MSCI ACWI IMI zu nehmen. Das könntest du dir überlegen. Es ist kein Beinbruch nur die Industrieländer im Portfolio zu haben, aber ich halte es für sinnvoller auch die Schwellenländer möglichst in einem ETF abzubilden.

    Meine Bankberaterin hat mir jetzt empfohlen

    Deine Bankberaterin ist eine Finanzprodukteverkäuferin. Oder zahlst du ihr ein Honorar? Wenn das nicht der Fall ist, streiche am besten den Begriff "Berater/-in" aus deinem Wortschatz wenn es um Banken und Versicherungen geht bzw. um alle, die Provisionen bekommen wenn sie dir etwas verkaufen. In der Regel werden dir von diesen Verkäufern Produkte empfohlen, an denen sie besser verdienen. Gerne werden auch unsinnige Fonds-Kombinationen vorgeschlagen, die das Depot einfach nur komplexer machen, ohne etwas zu bringen. Dass dir, vermute ich, nicht erklärt wurde was der Unterschied zwischen einem normalen MSCI World und SRI ist, sagt schon viel.

    Mein Tipp: geh einfach nicht mehr zur Finanzprodukteverkäuferin oder anderen Verkäufern, sondern nimm dir ein Buch oder entsprechende Artikel im Internet und lies dich selbst ein. Und setze es dann selbst um. Schwierig ist das nicht. Man sollte natürlich ein bisschen wissen, was man macht. Aber es ist endlich was man unbedingt wissen muss. Das schaffst du :)

    Zwei Buchempfehlungen (eines reicht):

    - Hartmut Walz: "Ihre Finanzenfest im Griff" (2. Auflage) - wenn du eher einen Professor bevorzugst

    - Thomas Kehl/Mona Linke: "Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest" - wenn du eher den größten (seriösen!) YouTube-Kanal bevorzugst

    Ansonsten empfehle ich immer folgenden Link, da er auch bei A anfängt was die Finanzen angeht: https://www.finanzfluss.de/start/

    Finanztip, die Verbraucherzentralen und Finanztest/Stiftung Warentest sind auch gute Quellen. Ich würde aber immer empfehlen bei A anzufangen, wie gesagt. Das kann ein Buch häufig besser als irgendein Artikel/Video/Podcast, den/das man sich im Internet sucht.

    Ein paar Wochen Zeit nehmen zum Informieren. Dann eine einfache Strategie festlegen wie beispielsweise ein einziger ETF auf die ganze Welt. Ggf. hier im Forum konkrete Nachfragen stellen. Ein eigenes Depot bei einem günstigen Broker öffnen (wenn noch nicht vorhanden) und loslegen. Und dann langfristig dabei bleiben und nicht wild hin und her wechseln.

    Viel Erfolg bei deinen Entscheidungen!

    Hat jemand die Diskussion überhaupt angesehen?

    Ja, ich hab sie mir gestern angesehen und teile deine Einschätzung größtenteils. Bei mir persönlich hat sachlich der JuSo-Vorsitzende noch ein bisschen mehr sauer aufgestoßen, da ich dieses sachlich falsche Mantra Aktien/Börse = Spekulation/Casino, aus dem einfach nur Nichtverständnis spricht, nicht mehr hören kann. Ich halte es durchaus auch für relevant, dass für zukünftige Generationen kapitalgedeckte Elemente aufgebaut werden und dass dafür die aktuellen Pläne nicht reichen.

    Aber du hast völlig recht, dass wir ein noch akuteres Problem haben, über das hier nur am Rande gesprochen wurde. Immerhin kamen aber ein paar (fast) Rentnerinnen zu Wort. Herr Tenhagen hat mir neben diesen auch am besten gefallen in dem Zusammenhang. Er hat wie du schriebst immerhin auf dieses drängende Problem hingewiesen. Aber eine Lösung für dieses Problem habe ich tatsächlich auch nicht. Da würden mich Diskussionen und konkrete Vorschläge zu auch mal interessieren. Es braucht meines Erachtens ein Gesamtkonzept, das sowohl kurz-, mittel- als auch langfristig funktionieren kann.

    Jeder legt sein eigenes Geld so an, wie er es für richtig hält.

    Schon allein deshalb, weil die Voraussetzungen unterschiedlich sind. Nicht Jeder kann einen Urlaub aus dem laufenden Einkommen bezahlen. Zum einen, weil die Urlaube und damit zusammenhängenden Ansprüche unterschiedlich sind (was du angedeutet hast), zum anderen und wohl im Wesentlichen weil Jeder unterschiedlich viel verdient. Wenn wir mal vom Durchschnittsverdiener ausgehen, wird eine Woche Urlaub in Frankreich aus dem laufenden Einkommen wohl schon knapp. Wenn er/sie ohnehin immer einen gewissen Cash-Puffer auf dem Giro oder Tagesgeld hat, der sich im Lauf des Jahres ansammelt, weil er nicht jeden Monat zusätzlich zum Sparplan alles investiert, wird das vermutlich aber ohne explizit darauf zu sparen gehen.

    Ich "überplane" aktuell eher mehr als es notwendig wäre, mir macht das aber wie gesagt Spaß und habe gerne die Kontrolle und Übersicht darüber wie viel ich mir leisten kann und will. Das mag sich im Lauf der Zeit ändern bzw. abstumpfen.

    Aber das geht nun über die Thematik des Notgroschens etwas hinaus. Zumindest nach meiner Definition eines Notgroschens.

    Wichtig ist vor allem, dass man das Thema ,,unerwartete Ausgaben" auf ein Minimum reduziert. Eine kaputte Waschmaschine oder ein neues Auto sind keine unerwarteten Ausgaben, sondern sind planbare und abschreibbare Kosten. Wer in diesem Bereich nennenswerte Kosten hat und das monatliche, freie Einkommen nicht ausreicht, sollte sie monatlich abschreiben und sicher zurücklegen.

    Das ist ein wichtiger Punkt. Genau so mache ich es auch. Übrigens auch obwohl ich mir manches davon aus meinem laufenden Einkommen leisten könnte. Die Waschmaschine oder das Handy zumindest. Das Auto (würde ich eins haben wollen) wohl eher nicht aus dem monatlichen Gehalt. Das werden wohl eher wenige können, zumindest wenn es kein sehr altes einfaches Auto sein soll. Ich hab jedenfalls mehr weil ich Spaß dran und sehr gerne die Kontrolle habe eine Abschreibungstabelle. Für mich ist es auch einfach eine Übersicht meiner Besitztümer und ich weiß zudem sehr genau, wann ich guten Gewissens etwas neu anschaffen kann.

    Bei mir ist der Notgroschen allerdings eine zusätzliche Untergrenze weil ich mir sage, dass ich auch wenn ich mal ein paar Monate die alltäglichen Ausgaben überbrücken müsste, ich nicht direkt an mein Anschaffungsbudget ran gehen wollte. Könnte man nach Risikoabwägung dann aber sagen, dass es ohnehin unwahrscheinlich ist und ich im Fall der Fälle dann einfach an dieses Budget rangehen müsste. Am Ende gibt’s eben nur ein (freies) Vermögen und nicht zig unterschiedliche Töpfe. Aber ich kann’s nicht oft genug sagen: Jeder wie er/sie sich wohl fühlt.

    Ich sehe es jedenfalls ebenfalls nicht so, dass der Notgroschen für das nächste Auto oder eben die 10 Jahre alte Waschmaschine ist. Die sicher irgendwann kaputt gehen wird.

    Darauf wird es vermutlich hinauslaufen, es ist alles Definitionssache. Ich habe auch keinen separaten, getrennten Notgroschen. Ich habe auf dem Tagesgeld Liquiditätsreserven, die schwanken, eben weil dort alles landet, was nicht für die üblichen laufenden Ausgaben auf dem Girokonto bleibt. Zum Monatsende nach Gehaltseingang schiebe ich alles oberhalb eines festen Betrags X (den ich erfahrungsgemäß im Monatsverlauf auf dem Girokonto brauche) ins Tagesgeld. Da ist mal mehr, mal weniger drauf, je nachdem, ob zum Beispiel gerade ein Urlaub oder sonstige größere Ausgaben anstehen oder ein größerer Geldeingang war (Steuererstattung, Bonus etc.). Aber es ist eben kein fester Euro-Betrag, der separat und unangetastet auf einem Konto liegt.

    Ich komme damit gut klar, jemand anders fühlt sich vielleicht besser, wenn es ein getrenntes Notgroschen-Konto gibt, wo immer Betrag X draufliegt, der auch nicht angefasst wird (außer eben im absoluten Notfall).

    Praktiziere ich eigentlich gar nicht so viel anders. Getrennt ist der Notgroschen auch nicht und ich spare eben auch nicht extra etwas für diesen an oder da rein. Allerdings sehe ich den Notgroschen als eine Art Untergrenze (SAF, siehe oben), die ich gern risikoarm am Geldmarkt liegen habe. So unterschiedlich können Definitionen und Ansätze sein - wenn auch teils nur im Detail :)

    Okay das war vielleicht etwas ungenau geschrieben von mir. Urlaube, Elektrogeräte usw. werden aus laufendem Einkommen bezahlt. Die 100%-Aktienquote bezieht sich auf das Portfolio. Auf dem Girokonto liegen natürlich immer ein paar Tausend Euro rum, weil sich das gar nicht vermeiden lässt. Ich investiere nicht am Zahltag das gesamte Einkommen in einen Aktien-ETF und verkaufe dann am 20. einen ETF-Anteil um den Strom zu zahlen.

    Aber einen gesondertes Notgroschen-Tagesgeld mit 20-30 Tausend Euro haben wir nicht. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass wir das Geld benötigen, verkaufe ich Aktien-ETF. Der Grund sind die Opportunitätskosten eines Notgroschens. Aktien-ETF verdoppeln sich ca. alle 10 Jahre und es macht irgendwann mal keinen Sinn mehr einen Notgroschen zu besitzen. Selbst wenn man im 50%-drawdown verkaufen müsste. Das ist aber bei uns so. Einem Sparanfänger rate ich zunächst einen Notgroschen anzusparen.

    Alles klar, danke für die Präzisierung. So ähnlich dachte ich mir es. Das kann man natürlich so sehen und praktizieren. Jeder muss sich selbst damit wohlfühlen, wie gesagt. Wobei ich sagen würde, dass gerade bei einem großen (Z.B. hohen sechsstelligen) Depot es wenig Unterschied macht, ob man nun (in guten Börsenzeiten) 20-30.000 mehr oder weniger drin hat bzw. ob die dann 0 oder 5% p.a. nach Inflation erwirtschaften. Das ist wohl Ansichtssache.

    Ich würde das mit „Sparanfänger“ etwas erweitert sehen und es eher auf die „breite Masse“ beziehen, dass ein Notgroschen in irgendeiner Art und Weise in den meisten Fällen sinnvoll ist.

    Ja vorallem bin ich auch der Meinung, dass niemand überhaupt 100 Prozent Aktien sein kann. Girokonto, Rentenansprüche und evtl eigene Immobilien machen nach meinem Verständnis ein 100 Prozent Aktien Invest unmöglich. Außer man betrachtet nur sein Depot. Aber die Diskussion hatten wir ja bereits irgendwo hier schon mal gehabt 😅

    Das sehe ich auch so. Aber @Thomas.Schreiber meint mit seinen "100 % Aktien" soweit ich es verstanden habe eben sein Depot bzw. das "freie" Vermögen, wie man es auch immer bezeichnen möchte. Es kommt letztlich auf die Definition an was dieses freie Vermögen eigentlich ist. Für mich gehört es dazu, dass ich Rücklagen auch neben meinen Aktien hab. Vielleicht sagt er sich auch, dass er im Zweifel an sein Aktien-Depot geht, wenn es denn sein muss.

    Ich persönlich könnte vermutlich auch auf das was ich als Notgroschen bezeichne verzichten und rein das, was ich in meinen Budgets anspare (für mittelfristige Ausgaben - teils sind da aber auch durchaus eher langfristigere Ausgaben mit drin, auf die ich aber eben gezielt hin sparen möchte), als meinen Notgroschen betrachten. Der Notgroschen ist so gesehen eine zusätzliche Sicherheit. Jeder so wie er sich wohl fühlt, wie gesagt. Und zumindest was mich angeht kann sich das im Leben auch verändern. Vielleicht brauche ich einmal mehr oder auch weniger Sicherheiten, je nach Lebensumständen. Dann passe ich meine Strategie vielleicht entsprechend an.

    Ich habe zum Beispiel gar keinen Notgroschen.

    Wie machst du das denn wenn mal ungeplante Ausgaben kommen? Und auch wenn du wie du immer sagst 100 % in Aktien bist, wirst du doch trotzdem in irgendeiner Art und Weise Cash-Rücklagen haben. Schon allein für Urlaube usw. Wie machst du das?

    Es ist am Ende auch Definitionssache, was ein Notgroschen eigentlich ist.