Beiträge von Blaubaer

    Wenn's dich interessiert und der Entscheidungsfindung dient, können wir heute Abend oder die nächsten Tage nochmal genau auf deinen ETF schauen (Duration?) und das mit den Modellrechnungen zur Dauer der Erholung abgleichen...

    Würde mich schon interessieren. Deine Mühe sollte sich in Grenzen halten.

    Es handelt sich um diese beiden Papiere, die mal als Sicherheitsbausteine gedacht waren:

    LU1681046261 und IE00B4WXJJ64, Ende 2021 erworben.

    Wie gesagt: Wann und ob ich das Geld brauche, ist derzeit nicht absehbar.

    Die Alternative zum Aussitzen der Kursschwäche wär ja, (mit Verlust) zu verkaufen und von dem Geld Papiere zu kaufen, die ab jetzt mittelfristig im Vergleich eine bessere Rendite erbringen.

    Was mir noch gerade so einfällt: Haben Finanzexperten (z. B. auf Youtube ^^ ) schon mal eine Glaskugel zu Hause?

    Wenn meine Ausgangsfrage (Ende 21 gekaufte Staatsanleihe-ETF verkaufen oder halten?) schon eine (teilweise kontroverse) Expertendiskussion auslöst, erscheinen mir Staatsanleihen-ETFs ohne feste Laufzeiten ein zu komplexes Produkt, um es als Laie für eine Geldanlage in Erwägung zu ziehen.

    Für mich sind diese Anleihen vom Sicherheitsbaustein zur Anlage mit unvermuteten Risiken mutiert, was jetzt nicht unbedingt eine Katastrophe ist, denn ich werde auf das Geld (hoffentlich) nie angewiesen sein.

    Unabhängig davon (mir waren die Zusammenhänge nicht recht klar) erinnere ich mich, dass ich damals (Ende 21) wie andere auch davon ausgegangen bin, dass sich die EZB aus politischen Gründen (Staatsverschuldung div. €-Staaten) keine nennenswerten Zinsanhebung leisten wird. Ich meine, dass die Inflationsschub damals auch nicht absehbar war.

    Na ja, verkaufen oder halten? Ich habe mit Hilfe eurer Diskussionsbeiträge, obwohl längst nicht alles verstanden, doch einiges gelernt. Dafür noch mal herzlichen Dank. - Aber ein sicheres Gefühl dafür, für welche Antwort ich mich entscheiden soll, habe ich noch nicht.

    Eins meiner Probleme ist, dass ich thesaurierende Staatsanleihe-ETFs mit insgesamt unbestimmter Laufzeit hinsichtlich der relevanten Parameter nicht weit genug beurteilen kann, um damit so umgehen zu können, dass ich mit einem hinreichend sicheren Gefühl meine Entscheidungen treffen kann. Ein Ausschütter kehrt mir wenigstens regelmäßig sichtbar einige € aus (sagt man doch so, oder?).

    Was ich mich daraus abgeleitet für die Eingangsfrage von Blaubaer fragen würde: Wie viel Zeit bleibt denn, um die Kursverluste auszusitzen? Und wie hält er es mit dem Emittentenrisiko?

    Ich denke, dass ich das Geld in den nächsten 10 Jahren nicht brauche. Wenn ich eure Fachdiskussion hier richtig verstanden habe, könnte bis dahin der nach dem Kauf eingetretene Kursverlust wieder ausgeglichen sein. Das Emittentenrisiko würde ich (laienhaft) als eher gering einschätzen. - Also halten?!

    Ich werde versuchen, das zu rekonstruieren und mich hier diesbezüglich melden.

    Hier das Ergebnis:

    Nein, ich habe meine "Weisheit" damals aus der aus der '21ger Auflage von "Anlegen mit ETF" (Hg.: Finanztest) bezogen, nicht von Finanztip. Da ich aber spätestens seit Anfang '22 regelmäßiger Finanztip-Leser bin, war dies gefühlt :rolleyes: meine Informationsquelle. Der Fehler tut mir leid.

    Der Kurs steigt also nicht nur dann, wenn das Zinsniveau sinkt, sondern er konvergiert zusätzlich mit abnehmender Restlaufzeit, und zwar deswegen, weil der Multiplikator der Zinsdifferenz gesetzmäßig abnimmt.


    (Von mathematischen Feinheiten habe ich im Interesse einer einfachen Darstellung einmal abgesehen.)

    Finanzwirtschaft - kann man glaub ich studieren. Hab ich wohl aus gutem Grund nicht getan.

    Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die sich hier Mühe gegeben haben, mehr Licht in mein Dunkel zu bringen.

    Du schreibst jetzt zum wiederholten mal, dass Finanztip diesen ETF Ende 2021 'empfohlen' hat.

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser ETF von Finanztip empfohlen wurde. Zumindest nicht im Zusammenhang mit der Anlage des 'sicheren' Vermögensteils. :/

    Kannst Du dafür eine Quelle nennen?

    Ich werde versuchen, das zu rekonstruieren und mich hier diesbezüglich melden.

    :/ Oh Mann, was lernt mich das alles?

    • Monstermania hat recht: Kaufe nur, was du auch verstehst! Das trifft für meinen Fall offensichtlich nicht zu.
    • Der Finanztip-Slogan "Finanzen - kannst du selber." Gilt für mich nur beschränkt.
    • Der Finanztip-Rat (Ende 21), das o. g. Papier zu kaufen, hat sich durch die Zinsentwicklung als nicht zielführend erwiesen.

    Ein Verkauf macht daher nur Sinn, wenn Du Dir von anderen Anlageformen, die Du stattdessen kaufen würdest - ab heute - eine höhere Rendite als den heutigen (!) Marktzins versprichst. Die Zinsen oder Kursverluste der Vergangenheit sind dafür komplett irrelevant - sie sagen nichts über die laufende Verzinsung bzw. Deine künftige Rendite aus.

    Der Abschnitt hat mich endlich auf den richtigen Gedanken für meine Entscheidung gebracht: nicht zurückschauen, sondern nach vorn: Welche Perspektive bietet diese Anlage jetzt?

    Was würdest du mit dieser Anlage (ca. 20.000 €) tun, wenn sie sich in deinem Portfolio befände? Meine Vermutung: Verkaufen und eine renditekräftigere Anlage, z. B. Geldmarkt- oder Aktien-ETFs, suchen.

    Da in diesem ETF Anleihen mit bis zu 30-jährigen Laufzeiten stecken, bleibt es demnach dabei, dass der Zinsertrag für diese lange Zeit hinter dem Kurs verborgen bleibt. Und der Kurs würde erst steigen, wenn das allgemeine Zinsniveau weiter sinkt. Da beim Kauf die EZB-Zinsen bei etwa 0 gelegen haben, ist eine Erholung des Anleihekurses auf das Niveau beim Kauf (21/22) in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Und weil es ein Thesaurierer ist, sehe ich auch vom Zinsertrag nichts. Also in der Hoffnung, dass das EZB-Zinsniveau innerhalb der kommenden Jahrzehnte wieder gegen 0 tendiert, bis dahin halten oder jetzt mit ca. 15 % Verlust verkaufen. Habe damit die Lage richtig beschrieben?

    Unter der Prämisse, dass das Zinsniveau im Wesentlichen stabil bleibt, bringt Dir diese Anlage mittelfristig im Wesentlichen genau dieses Zinsniveau.

    Was ich erkennen kann, ist der Kurs. Kann ich beim Thesaurierer irgendwie erkennen, dass sich meine Anlage verzinst? Ich habe das Gefühl (!), dass ich von dieser Anlage außer Kursverlusten gar nichts habe und sie (mit 15 % Kursverlust) verkaufen sollte. Nur möchte ich damit (aus mangelnder Kenntnis) keinen Fehler machen. Deshalb frage ich hier nach.

    Zunächst einmal sei der dezente Hinweis erlaubt, dass man nur in das investieren sollte, dass man auch verstanden hat. :/

    Stimmt natürlich. Ich habe mich damals als Neuling in Sachen Geldanlage an das gehalten, was mir Finanztip als Sicherheitsbaustein empfahl.

    Angenommen, es gibt vorläufig keine nennenswerten Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus, bringt mir mittelfristig diese Anlage überhaupt etwas?

    Ich besitze seit 21/22 diese Anleihe: https://www.justetf.com/de/etf-profile…6261#uebersicht

    (Wo erfahre ich eigentlich die Laufzeit dieses Papiers?)

    Der Kurs ist seither durch den allgemeinen Zinsanstieg deutlich gesunken. Und meine Phantasie kann sich konkret bei diesem thesaurierenden Papier keinerlei Rendite vorstellen. (Beim Ausschütter (mit vergleichbarem Kursverlauf) sieht man ja neben dem Kurs auch regelmäßige Ausschüttungen.)

    Nun hat die EZB den Basiszins (?) ja um 0,25 Punkte gesenkt. Einfluss auf den Kurs der Staatsanleihe scheint das aber nicht gehabt zu haben. Womöglich hatte die aktuelle Kursentwicklung diese Zinserhöhung schon eingepreist. Mit weiteren Zinssenkungen, so sagt Frau Lagarde, ist in nächster Zeit eher nicht zu rechnen, so dass wohl keine Änderungen im Hinblick auf meine o. g. Anleihe zu erwarten ist.

    Nun frage ich mich, ob ich trotz des Kursverlustes von ca. 15 % nicht besser beraten bin, das Papier zu verkaufen, um das Geld z. B. in Geldmarkt-ETFs (das weiß man, was man hat ;) ) zu investieren.

    Ich habe den Kursabsturz gesehen und mich damit trösten wollen, dass das Papier ja wenigstens Zinsen bringt - die ich jedoch nirgends finden konnte. Jetzt weiß ich, dass sie sich im Kurs der Anleihe verstecken, aber wegen des starken Kursrückgangs dort für mich nicht erkennbar sind. Danke euch für die Verständnishilfe, wieder was gelernt. (Ich brauche das Geld derzeit zum Glück nicht, kann deshalb auf bessere Zeiten warten und muss die Papiere nicht verkaufen.)

    Letztendlich rentiert sich ein Thesaurierer sichtbar nur über den Kurs. Und wenn der wie im o. g. Fall (i. Vgl. zu 12/21) tief im Keller ist, ist halt keine positive Rendite erkennbar.

    (Jetzt muss ich mich noch klug machen, ob es sinnvoll ist, meine Staatsanleihen zu halten oder mit (seit 12/21) relativ hohem Verlust zu verkaufen.)

    Also beim Thesaurierer schlägt sich der Gewinn (Kupon?) in der Kursentwicklung nieder, die jedoch vom Marktgeschehen überlagert wird. Derzeit ist der Kurs wegen des relativ hohen Zinsniveaus ja im Keller. Ohne Kupons wäre der aktuelle Kurs wohl noch niedriger. So ist kein Gewinn sichtbar. Sehr ich das so richtig?

    Der Thesaurierer steigert seinen Wert durch Dividenden nicht, sondern behält ihn.

    Und was habe ich dann von so einem ETF? Worin besteht mein Vorteil, wenn ich solche Papiere kaufe?

    Der Anlass meiner Frage:

    Ich habe Ende 2021 100 Stück von LU1681046261 gekauft. Dass Anleihen im Kurs sinken, wenn das allg. Zinsniveau steigt, habe ich (vermutlich) kapiert. Aber wie kann ich erkennen, dass es für mein Investment Zinsen gibt?