Der "Finanzproduktfachverkäufer" hat sich über diesen Abschluss im Jahr 2023 sicherlich ganz tüchtig gefreut:
Immer wieder werden solche Verträge mit dem Hinweis auf den günstigen Darlehenszins an die Kunden gebracht.
Fragen:
Wozu brauchst du einen Bausparvertrag über diese Summe?
Wurde dieser Vertrag abgeschlossen um in der Zukunft vielleicht eine jetzt schon bestehende Finanzierung abzulösen?
Wurde der Vertrag abgeschlossen um vielleicht irgendwann dieses "günstige" Darlehen zu erhalten für irgendwelche Maßnahmen, die heute noch gar nicht geplant sind?
Die angedrohte Kündigung seitens der Bausparkasse wird vermutlich folgenden Hintergrund haben:
Mit dem Abschluss des Vertrages bist du auch die Verpflichtung eingegangen, diesen Vertrag regelmäßig zu besparen. Die monatliche Rate, die du in diesen Vertrag zahlen sollst (musst) ist abhängig von dem Tarif (üblicherweise beträgt die Rate monatlich 0,4% - 0,5% der Vertragsumme) und von der Höhe des Vertrages. In diesem Fall sollst (musst) du monatlich € 600,00 oder € 750,00 ansparen. Die rückständigen Raten kann die Bausparkasse einfordern. Diese Forderung hast du bisher nicht erfüllt, sonst wäre der Vertrag nicht mehr im Minus.
Wenn du diese Vertragsumme in dieser Höhe nicht benötigst, dann kannst du entweder eine
Herabsetzung der Vertragsumme auf eine geringere Summe vereinbaren oder gar den ganzen Vertrag löschen. In beiden Fällen ist die Abschlussgebühr verloren.
Ein Darlehen kann in der Zukunft nur für die Immobilie im weitesten Sinne genutzt werden - entsprechende Nachweise wird die Bausparkasse dann einfordern. Weiterhin habe ich immer große Bedenken, ob das Darlehen dann wirklich zum gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung steht und nicht irgendwelche teuren Zwischen- oder Vorfinanzierungen benötigt werden.
Je nach dem, wie der Vertrag möglicherweise in der Zukunft genutzt werden soll, musst du ermitteln, ob die "sagenhaften" Guthabenzinsen von 0,01% nicht den Vorteil von 0,95% Darlehenszins zunichte machen.