Alles anzeigenHallo zusammen,
der Gedankengang zur Risikotoleranz ist absolut nachvollziehbar – und gerade in Zeiten von geopolitischen Spannungen oder gar Krieg bekommt das Thema eine neue Dimension. Denn auch wenn langfristige Anlagegrundsätze weiterhin gelten, wird aus einem „Was wäre wenn“-Szenario plötzlich Realität. Die Unsicherheit ist dann nicht mehr nur theoretisch, sondern spürbar. Und genau da trennt sich häufig die Theorie von der Praxis.
Ein Krieg – sei er direkt oder nur wirtschaftlich spürbar – wirkt sich auf die Märkte oft heftig, aber nicht immer dauerhaft aus. Wer sich an historischen Beispielen orientiert, merkt: Die Börsen haben sich immer erholt, sogar relativ zügig. Trotzdem hilft das nur bedingt, wenn man gerade selbst mit ansehen muss, wie das Depot rote Zahlen schreibt. Wer in so einer Situation ruhig bleiben will, braucht mehr als nur ein gutes Produkt – er braucht ein sauberes Risikokonzept, das zur eigenen Psyche passt.
Gerade dann zeigt sich, ob das
gewählte Risikoprofil
auch wirklich zum eigenen Verhalten passt. Wenn schon kleine Rückgänge nervös machen, werden größere politische oder militärische Krisen schnell zur Belastungsprobe. Wer dagegen mit dem Gedanken investiert,
dass es Krisen geben wird – und diese sogar bewusst einkalkuliert – ist
langfristig meist besser aufgestellt. Das heißt nicht, sich Sorgen schönzureden. Sondern eher, sie von Anfang an mit einzuplanen.
Ein breit gestreutes ETF-Depot hilft hier schon ein gutes Stück weiter. Aber: Ein ETF auf die Weltwirtschaft enthält eben auch Regionen, die direkt betroffen sein können. Man ist also so oder so nicht immun. Doch wer langfristig denkt und nicht in den nächsten Jahren verkaufen muss, kann auch solche Phasen aussitzen – vorausgesetzt, das Nervenkostüm hält es aus. Auch hier ist ein Sparplan oft Gold wert, weil er automatisch dafür sorgt, dass man in der Krise günstig einkauft, ohne sich jedes Mal aktiv entscheiden zu müssen.
Was vielen hilft: das eigene Anlageziel regelmäßig ins Gedächtnis rufen. Wer für die Altersvorsorge spart und viele Jahre Zeit hat, kann auch einen Krieg an den Märkten „durchtauchen“. Wer dagegen das Geld bald braucht, sollte unabhängig vom Weltgeschehen ohnehin vorsichtiger investieren.
Kurz: Wer Kriegsrisiken in seine Überlegungen einbezieht, macht nichts falsch – solange man daraus nicht Hektik oder Kurzschlussreaktionen ableitet. Viel wichtiger ist, vor dem Investieren klar zu wissen, welche Risiken man bereit ist zu tragen – auch im Ernstfall. Denn genau dafür ist dsa Risikoprofil da.
Die Anleitung von Finanztip, siehe oben, gibt eine gute Orientierung. Danach kennen Sie Ihr Risikoprofil.
LG
Logisch und absolut nachvollziehbar. Wäre ich jetzt 30 würde ich mir da gar keine Gedanken machen, aber ich bin halt schon 57. Auch wenn es mir sonst finanziell gut geht würde ich mich ärgern nicht schon vorher etwas unternommen zu haben. Hektisch werde ich nicht, aber trotzdem fühle ich mich so einfach besser.