Hohe Gewinne !!!

  • Hallo zusammen,

    In meinem Depot welches seit ca. 2004 besteht haben sich über die Jahre Gewinne in Höhe von ca. 8500 Euro angesammelt. Da niemand weiß was die Zukunft bringt würde ich diese gerne realisieren.

    Jetzt meine Frage. Der gesamte Wert der drei Fonds beträgt ca. 25.000 Euro, Gewinne wie gesagt über die ganzen Jahre ca. 8500 Euro. Was kann ich tun um hier so wenig Steuern wie möglich zu zahlen? Es wurde nie etwas entnommen vorher.

    Bitte entschuldigt die doofe Frage, aber ich weiß es einfach nicht besser. Wenn ich jetzt 1000 Euro entnehmen würde, also Anteile für 1000 Euro verkaufe, muss ich dann den Freistellungsauftrag auch genau auf 1000 Euro stellen um keine Steuern zu zahlen ?

    Oder könnte ich auch irgendwie mehr Geld entnehmen ohne Steuern zu zahlen ?

    Bin ledig, 57 Jahre alt. Daher auch nur 1000 Euro Freistellungsauftrag möglich.

    Bin hier wirklich eher Laie, daher gerne ganz simpel erklären.

    Vielen Dank im voraus.

  • Wenn du 1.000 € entnimmst, wird nur auf den Gewinn die Steuer gezahlt.

    Ganz grob:

    Entnimm 3.000 Euro, davon sind rund 1.000 Euro Gewinne. Das sollte sich dann mit der Steuerfreiheit decken.

    Ansonsten: freu dich über Steuern. Denn das bedeutet, daß du Gewinne gemacht hast!

  • Positionen von vor 2009 haben steuerlich einen anderen Status als später gekaufte Anteile. Bei den Altanteilen fallen im Prinzip keine Steuern an, bzw. Du würdest gezahlte Steuern über die Steuererklärung zurückholen können.

    Erzähl doch mal was Du im Depot so drin hast, möglichst getrennt für alt und neu (ab 2009).

    Grundsätzlich musst Du bei nach 2008 gekauften Anteilen immer nur die Gewinne (nach Berücksichtigung der Vorabpauschalen) versteuern. Bei Aktienfonds sogar nur 70 % davon, weil es eine Teilfreistellung gibt.

  • Zuerst schon einmal vielen Dank für die Antworten

    @ Sparkönigin

    Da ich es selbst nicht mehr weiß was genau vor 2009 war ist es schwierig für mich das zu beantworten. Es liefen auch monatliche Sparpläne über viele Jahre. Dann hatte ich die irgendwann eingestellt, aber trotzdem sind die Summen in den Fonds (zum Glück) weiter gestiegen.

    Wenn ich das so machen kann wie von "Osnabrücker" vorgeschlagen würde mir das schon sehr helfen. Ich kann ja einfach mal für 3000 Euro Anteile verkaufen und einen FA mit 1000 Euro stellen, dann sollte ich doch ungefähr herausfinden ob es passt.

  • Bei Verkäufen werden immer die Anteile aus dem Depot zuerst veräußert, die am frühsten gekauft wurden. Das Prinzip nennt sich FIFO, First in First Out. Typischerweise sind die ältesten Anteile auch die mit dem höchsten Kursgewinnen. Man kann also nicht pauschal sagen wie viele Anteile du verkaufen musst, um einen bestimmten Gewinn zu realisieren. Einzige Ausnahme: du hast alles auf einen Schlag gekauft.

    Wenn dein Depot schon seit 2004 besteht schau auch mal wie das steuerlich bei deinen Produkten ist. Möglicherweise haben die Altbestandsregelung.

  • In meinem Depot, welches seit ca. 2004 besteht, haben sich über die Jahre Gewinne in Höhe von ca. 8500 Euro angesammelt. Da niemand weiß, was die Zukunft bringt, würde ich diese gerne realisieren.

    Mach das doch einfach! Es wäre allerdings praktisch, wenn Du wüßtest, was Du mit diesem Geld dann machen willst.

    Der gesamte Wert der drei Fonds beträgt ca. 25.000 Euro, Gewinne wie gesagt über die ganzen Jahre ca. 8500 Euro. Was kann ich tun um hier so wenig Steuern wie möglich zu zahlen? Es wurde nie etwas entnommen vorher.

    Es kommt darauf an, wann Du diese Fonds gekauft hast. Ohne diese Information kann man Deine Frage nicht beantworten.

    Bitte entschuldigt die doofe Frage, aber ich weiß es einfach nicht besser. Wenn ich jetzt 1000 Euro entnehmen würde, also Anteile für 1000 Euro verkaufe, muss ich dann den Freistellungsauftrag auch genau auf 1000 Euro stellen, um keine Steuern zu zahlen?

    Siehe oben. Keine sinnvolle Antwort möglich, ohne zu wissen, was wann gekauft wurde, wie lange also welche Anteile in Deinem Depot liegen.

    Bei Fonds ist die Versteuerung etwas trickreich. Wenn man obige Info hat, kriegt man das aber trotzdem gebacken.

    Oder könnte ich auch irgendwie mehr Geld entnehmen, ohne Steuern zu zahlen?

    Das könnte sein.

    Ganz generell ist es besser, Steuern auf Gewinne zu zahlen, als keine Steuer zu zahlen, weil man keine Gewinne (oder sogar Verluste) gemacht hat.

    Vermutlich ist der Verkauf bei Dir aber ohnehin steuerfrei, wenn Du das richtig machst!

    Und wie Du das richtig machst, sagt man Dir dann, wenn Du obige Info bereitgestellt hast.

  • Das sind gut gemeinte Ratschläge, aber für mich deutlich zu kompliziert. Ich habe ja schon Probleme mit den aktuellen Steuern, wie soll ich da herausfinden wie das bei der Altbestandsregelung war ?

    Einmalanlagen, Sparpläne, ausgesetzt, wieder neu gestartet und das über mehr als 20 Jahre ist zu hoch für mich.

    Ich denke ich werde es mit einem kleinen Verkauf noch dieses Jahr probieren und dann sehe ich ja wie hoch der Steueranteil ist.

  • Das sind gut gemeinte Ratschläge, aber für mich deutlich zu kompliziert.

    Einmalanlagen, Sparpläne, ausgesetzt, wieder neu gestartet und das über mehr als 20 Jahre ist zu hoch für mich.

    Wenn Du keine Liste Deiner Käufe hast (mindestens: Tag, Stückzahl, Typ des Fonds, Kaufkurs), dann ist das Schattenboxen im Tunnel.

    Ich denke ich werde es mit einem kleinen Verkauf noch dieses Jahr probieren und dann sehe ich ja, wie hoch der Steueranteil ist.

    Stimmt. Das gilt dann für genau diesen Verkauf. Beim nächsten Verkauf ist der Steueranteil dann wieder anders. Wenn Du es wirklich wissen willst, kommst Du um die Nacherstellung der genannten Liste nicht herum.

  • Jeder ist halt anders gestrickt. Mir hat der Kurssturz schon gereicht als Trump die Erhöhung der Zölle angekündigt hat, da möchte ich nicht wissen wie es runtergeht falls Putin noch in andere Länder einmarschiert.

    Für mich ist erstmal die Zeit der risikoreicheren Aktienfonds vorbei.

    Ist lediglich meine Ansicht der Dinge, natürlich kann ich auch gründlich daneben liegen, aber wenigstens gut schlafen. Bin ja nicht mehr der Jüngste und da kann ich nicht mehr alles aussitzen.

  • Hallo zusammen,

    wenn du über einen Verkauf deiner Fondsanteile nachdenkst und dabei möglichst wenig Steuern zahlen möchtest, hängt das stark davon ab, wann du die Anteile gekauft hast – und in welcher Form (Sparplan, Einmalanlage etc.). Dass du seit 2004 investiert bist, kann ein Vorteil sein – muss es aber nicht, je nach konkreter Konstellation.

    Es gibt eine Besonderheit, die für dich interessant sein könnte: Anteile, die vor dem 1. Januar 2009 gekauft wurden, fielen früher unter den sogenannten Bestandsschutz. Das bedeutete ursprünglich, dass Kursgewinne aus diesen Altanlagen steuerfrei waren. Allerdings wurde das 2018 geändert. Seitdem gibt es eine jährliche Freigrenze von 100.000 Euro an Kursgewinnen auf Altbestände pro Person – alles darüber hinaus ist steuerpflichtig. Wichtig: Diese Grenze bezieht sich ausschließlich auf die Kursgewinne aus vor-2009-Anteilen, nicht auf neue Käufe oder thesaurierende Fonds, die steuerlich anders behandelt werden.

    Wenn du zwischen 2004 und 2009 gekauft hast, und deine Fonds zu dieser Altregelung gehören, könnte ein Teil deiner Gewinne also noch steuerfrei sein. Die Herausforderung: Du musst nachvollziehen können, welche Anteile wann gekauft wurden. Und hier kommt FIFO ins Spiel – also First in, First out. Beim Verkauf werden automatisch die ältesten Anteile zuerst veräußert. Wenn du über Jahre hinweg per Sparplan investiert hast bekommt jeder Kauf eine eigene steuerliche Bewertung.

    (Zu dem Thema LIFO statt FIFO hat Finanztip einen Beitrag - inclusive der 3 X 10 Regel).

    Langfristig ist es jedenfalls schwer, ein Vermögen aufzubauen, wenn man komplett auf breit gestreute Aktieninvestments wie einen Welt-ETF verzichtet. Natürlich ist ein Verkauf verständlich, wenn du nachts nicht mehr ruhig schlafen kannst. Aber bevor du dich endgültig von deinen Fondsanteilen trennst, solltest du dir gut überlegen, ob du es dir wirklich leisten kannst, auf diese Wertpapiere zu verzichten – insbesondere mit Blick auf die Inflation und die oft unterschätzte Rentenlücke.

    Um besser einschätzen zu können, wie hoch dein persönliches Risiko tragbar ist, hilft ein Blick in die Finanztip App – dort kannst du deine Risikofähigkeit analysieren. Und wenn du dir einen Überblick verschaffen willst, wie groß deine Versorgungslücke im Alter voraussichtlich sein wird, bietet das ePapier von Finanztip zum Thema Rentenlücke eine gute Grundlage zur Orientierung.

    LG

  • Bei hohen Gewinnen von 8500 Euro kann einem schon mulmig werden.

    Ich habe bei Foppereien eigentlich ein dickes Fell, aber das ist jetzt mal wirklich unangenehm überheblich. Erinnert mich ein bisschen an einen Vielschreibermitforisten, der mal eine Diskussion beendete mit "Wenn dein Depot sechsstellig ist, können wir weiterreden".

  • Ich habe bei Foppereien eigentlich ein dickes Fell, aber das ist jetzt mal wirklich unangenehm überheblich. Erinnert mich ein bisschen an einen Vielschreibermitforisten, der mal eine Diskussion beendete mit "Wenn dein Depot sechsstellig ist, können wir weiterreden".

    Komm mal wieder runter. Das Depot besteht seit 2004. Die Person ist 57 Jahre alt. Sie hat 8500 Euro Gewinn bei 25.000 Euro Depotvolumen. Sollen wir jetzt zu tanzen anfangen? Ich bitte dich. :rolleyes:

  • Erinnert mich ein bisschen an einen Vielschreibermitforisten, der mal eine Diskussion beendete mit "Wenn dein Depot sechsstellig ist, können wir weiterreden".

    Dem Achim Weiß ging es dabei aber darum, dass man doch zuerst einmal mit einem ETF überhaupt in diese Region kommt, bevor man sich über seltsame zusätzliche Satelliten Gedanken macht…