Beiträge von Penter

    Auch wenn mir es persönlich nicht gefällt ist es schon etwas merkwürdig, dass man auf sein Gehalt mehr Steuern zahlt als auf Gewinne und Zinsen.

    Stimmt das? Hast du die Besteuerung auf Unternehmensebene bedacht? Als Aktionär bist du Eigentümer und zahlst doppelt.

    Wie werden Unternehmensgewinne und Dividenden besteuert?
    Immer wieder wird fälschlicherweise behauptet, Einkommen aus Arbeit würde höher besteuert als Einkommen aus Aktien. Eine Klarstellung.
    www.high-tech-investing.de

    Das Video von Herrn Walz und dieser Thread lagen zeitlich ziemlich gut. Immer wieder erstaunlich wie schnell sich eine mehrjährige Outperformance praktisch über Nacht in Luft auflöst. Auf 3 Jahre liegt Europa vorne. Auf 5 Jahre trennen den FTSE All-World und den MSCI Europe nur noch wenige Prozentpunkte...

    Man muss das einfach nur richtig verkaufen, z.B. mit Renditehochrechnungen von 7% p.a., Steuervorteilen usw... So wie das die Finanzindustrie ja auch macht. Es gibt doch auch zig Riesterrenten und sonstige Finanzprodukte ohne jede Garantie, die die Leute massenhaft gekauft haben.

    Das stimmt schon. Aber ich sehe die Verantwortung trotzdem beim Kunden. Wie leben im Jahr 2025 und es war noch nie so einfach sich zu informieren. Wie blöd muss man eigentlich sein, um sich nicht vorher zu informieren, wenn man Verträge abschließt, die teilweise sechstellige Beträge ausmachen? Bei jedem Smartphone oder PKW werden Excel-Tabellen angelegt und verglichen als ginge es um Leben oder Tod. Und bei einer Altersvorsorge über 500.000 Euro wird einfach unterschrieben, weil der Typ so nett war.

    Nehmen wir z.B. die Schlimmsten der Schlimmen: Drücker wie die DVAG, MLP oder früher der AWD. Die Tatsache, dass die Verkäufer und Produkte dieser Strukturvertriebe eine Katastrophe sind, pfeifen ja die Spatzen von den Dächern. Eine google-Suche genügt und es kommen unzählige Warnungen. Sogar von ,,Sekte" und ,,Betrug" ist die Rede. Und was passiert? Rekordumsätze in 2024. Noch nie hatten sie so viele Kunden und Verträge. Millionen von Kunden. Wer ist also Schuld? Wie kann es sein, dass bei denen überhaupt noch einer irgendwas unterschreibt, wenn das ganze Netz voll ist mit Warnungen? Die Leute informieren sich nicht, weil es ihnen egal ist.

    Sperrvermerk im Depot. Erst ab dem 60igsten Lebensjahr zu verkaufen. Ist so schwer nicht da ein Wasserdichtes Altersvorsorge Depot aufzubauen. Schaffen andere Länder ja auch.

    Ich denke, dass LebenimSueden einen guten Punkt gemacht hat: Will das der durchschnittliche Deutsche überhaupt? Hier in der Finanzbubble bestimmt. Aber da draußen?

    Das irrationale Sicherheitsbedürfnis ist extrem stark ausgeprägt in dieser Kultur und beim Thema Finanzbildung fehlt es sogar in gut ausgebildeten Haushalten (selbst mit wirtschaftsbezogenem Studienabschluss). Wir haben es nicht einmal geschafft einen kleinen Staatsfonds aufzubauen oder auch nur zu ganz kleinen Teilen ein kapitalgedecktes System zu einzuführen. Ich denke einfach, dass man es überhaupt nicht schaffen will. Wenn der Wähler das wirklich möchte, wäre es schon längst da.

    Ich halte diese ganze Diskussion schlichtweg für pervers, irgendwann kommt jeder in das Rentenalter, jetzt solche Diskussionen zu führen und zu erklären welche Sachen alles abgeschafft gehören, schreiben hauptsächlich die die es nicht betrifft! Wenn einer 47 Jahre gearbeitet hat, dann steht ihm auch eine Rente zu! Bei 48% Rentenniveau vom Durchschnittsverdienst erst recht, würde mich interessieren, welche Diskussion wir haben, wenn die Generation work life balance in dem Alter, sagen wir 63, ist. Bei mir wurde gerade Glasfaserkabel verlegt, erzählt denen die da geschachtet haben, von euern Plänen das Rentenalter weiter rauf zu setzen, ich glaube da bahnt sich eine lange Freundschaft an….

    Ich denke du verwechselst ,,haben es verdient" und ,,was kann sich ein System leisten".

    Die junge Generation muss nicht nur ein faktisch bankrottes Rentensystem stemmen, sie muss auch die horrenden Schulden zurückzahlen. Eine Generation, die sich Wohnraum nicht mehr leisten kann bzw. ihn nicht findet und neuerdings im Ernstfall das Land verteidigen soll (wie heißt es momentan ,,Pflichtdienst täte ihnen gut"). Klar, kann man alles machen. In einem geschlossenen System mit Mauer mag das auch eine Zeit lang funktionieren. Nun sind bei uns aber die Grenzen offen. Momentan verlassen pro Jahr 260.000 Menschen mit deutschem Pass das Land. Größtenteils gutverdienend und bestens ausgebildet. Warum? Weil wir ihnen in der Schule Rechnen beigebracht haben.

    @firedp

    Ich würde mich mit dem Thema Kapitalanlage selbst beschäftigen und nicht auf ,,Vermögensberater", die in fast allen Fällen Verkäufer mit Interessenkonflikt sind, vertrauen.

    Ich beschäftige mich mit dem Thema schon über 25 Jahre und obwohl mein Vermögen nur etwa die Hälfte von dem ist was du dein Eigen nennst, denke ich, dass ich mittlerweile gut aufgestellt bin und von der Materie etwas verstehe. Folgende Punkte würde ich beachten:

    1. Wenn du Beratung möchtest, wähle immer einen Honarberater, den du direkt bezahlst und der keine Provisionen erhält. Das Prinzip wird hier sehr gut erklärt und man findet dort auch einen Link zu Beratern.

    2. Informiere dich aus guten Quellen. Gute Quellen sind rar gesät in der Finanzbranche. Mir haben folgende Bücher sehr geholfen und ich denke die meisten hier können das bestätigen. Ich lese sie auch heute noch gerne.

    3. Einfachheit schlägt Komplexität. Das hört sich simpel an, schaffen aber die Wenigsten.

    Mein Betongold kann ich sehen+anfassen und wird immer etwas wert sein. Vermieten finde ich auch gar nicht so anstrengend, aber vielleicht habe ich bisher viel Glück bei

    Das höre ich sehr oft und jedes Mal muss ich schmunzeln. Ich verstehe das natürlich, aber rational ist es nicht. Ich bin in die größten 8000 Unternehmen dieses Planeten investiert. Ich bin Miteigentümer. Millionen von Angestellten, Abertausenden von Fabriken und Geschäftsräume. Mir gehört ein Teil der gesamten Weltwirtschaft, die alles direkt oder indirekt produziert und anbietet was der homo sapiens konsumiert. Verglichen mit einem Wohnhaus in einer deutschen Stadt ist das eine ganz andere Liga an Sicherheit und Ertragskraft.

    Oder anders ausgedrückt: Wie soll irgendjemand Mieten bezahlen oder Darlehen tilgen können, wenn die Weltwirtschaft nicht mehr funktionieren würde? Das wäre ja Grundvoraussetzung damit ein breites Aktienportfolio mit ETFs sich langfristig nicht mehr rentiert (=deutlich mehr rentiert als alle anderen Anlageklassen). Wer mietet und tilgt? Sind das nicht die Angestellten dieser Unternehmen und deren Zulieferer? Oder die Unternehmen selbst?

    Bitte nicht vergessen: Alles beginnt und alles endet mit der Wertschöpfung in den Unternehmen. Also insbesondere in den Aktiengesellschaften, die mir teilweise gehören. Wenn es dort nicht mehr läuft, läuft es nirgends. Warum? Weil alle Nutznießer dieser Wertschöpfung sind. Auch deine Mieter. Also, warum dann nicht an der Quelle die Erträge abschöpfen?

    Der letzte Beitrag von @monstermania ist sehr gut. Das macht viel Sinn.

    Alternativ kann man auch einen ETF ohne Dividenden- und Ausschüttungsfokus kaufen und einen automatischen Entnahmeplan einrichten. Das ist (fast) genauso pflegeleicht, ist minimal steuerlich besser und hat sehr wahrscheinlich eine minimal bessere risikoadjustierte Rendite. Man hat dadurch auch einen gleich bleibenden monatlichen Betrag auf dem Konto. Die Ausschüttungen aus ETFs können nämlich ganz erheblich schwanken. Ein Nachteil könnte sein, dass man selbst entscheiden muss in welcher Höhe man entnimmt. Das kann Anfänger überfordern und ist keine triviale Entscheidung.

    Früher ohne Immobilien und Arbeitseinkommen hätte ich Börsenschwankungen gut ertragen, heute ist auch bei Börsencrash mein Mietshaus und die Rente meiner Frau eine verlässliche Geldquelle.

    So wenigstens mein Bauchgefühl.

    Du hast richtig erkannt, dass es ein Bauchgefühl ist. In der Realität ist es nicht so. Dein Mietshaus unterliegt den gleichen Schwankungen wie ein Aktien-ETF. Nur sieht man sie nicht.

    Das Risiko ist bei einer (Miet-) Immobilie deutlich größer (Home bias, Klumpen, Politik,....). Das wird gerne verdrängt. Ein Mietobjekt ist auch nicht verlässlicher. Das Gegenteil ist der Fall. Das Problem bleibt, dass ein breiter Aktien-ETF zwar rationaler, rentabler und risikoärmer wäre, aber in der Realität von vielen Privatanlegern (insbesondere mit wenig Erfahrung) nicht so gesehen und erlebt wird. Dann passieren oft gravierende Fehler. Leider.

    Hättest du dein Vermögen in einem breiten Aktien-ETF statt Immobilien, hättest du mehr sicheres Einkommen (Entnahmen), weniger Risiko, mehr Planbarkeit, weniger Arbeit,.... aber vermutlich ständig das Gefühl das genaue Gegenteil sei der Fall.

    Wer hat denn das empfohlen, die Zugangsdaten wegzuwerfen?

    Sind das nicht die Schlaftabletten von Kostolany? Hätte es damals Zugangsdaten gegeben, könnte man das so übersetzen. Bei Einzelaktien ist das Wahnsinn. Bei ETFs nicht. Auf jeden Fall hat ein Privatanleger, der 30-40 Jahre seinen Sparplan durchzieht und nie ins Depot schaut, den gleichen Betrag im Depot stehen als jeder Einzelne hier im Forum, der jeden Tag die dritte Stelle nach dem Komma ausdiskutiert. Vermutlich sogar mehr. ;)

    Vielleicht 20% Preisrückgang zum Höchstpreis, aber es hat ja nicht jeder zum Höchstpreis gekauft. Wir haben Anfang 2020 gekauft, also mitten in der Niedrigzinsphase, dafür nach einer krassen Rally auf dem Immobilienmarkt und zu einem Preis, der 30-40% höher lag als wenige Jahre zuvor.

    Das ist schon klar. Aber das gilt ja auch bei Aktien-ETFs. Vor den großen drawdowns in der Vergangenheit hatten sich breite Aktien-Indizes vervielfacht (deutlich mehr als Immobilien). Trotzdem wird dann bei Minus 40-50% der Weltuntergang verkündet. Bei Immobilien ist das alles egal. Bei einem Aufschwung wie in den 10-12 Jahren vor 2022 wird die Immobilie als Kapitalanlage des Jahrtausends gefeiert. Obwohl der Aufschwung verglichen mit Aktien eher mittelmäßig war. Die 30-40 Jahre Negativrendite bei Immobilien davor tauchen nirgends auf. Und der reale drawdown von 40% aufs Eigenkapital seit 2022 ist auch jedem egal.

    Ich finde das unglaublich faszinierend. Wenn der Privatanleger diese Ignoranz (nicht negativ gemeint) auch bei seinen Aktien-ETFs an den Tag legen würde . . . alle wären steinreich.

    Danke. Ich habe mich schlau gemacht. Ich bezahle den Beratern 1,5% pro Jahr, und zwar nicht vom Gewinn, sondern vom Gesamtwert des Depots. Über die Jahre erscheint mir das viel zu sein. Würdest du sagen, dass es sich lohnt das Depot aufzulösen?

    Je nach dem wie alt du bist bzw. ob/wie hoch Sparverträge laufen, reden wir hier von Gebühren deutlich über 100.000 Euro bis zum Ableben. Zusätzlich zu den Fondskosten!

    Bei der Beurteilung von Gebühren sind meines Erachtens Geldbeträge besser als Prozentsätze. Ich würde mir das einfach mal hochrechnen. Am besten auch eine durchschnittliche Wertentwicklung mit einbeziehen. Das relativiert steuerliche Überlegungen oft.

    Für bestehende Kredite hingegen ergab sich für die Kreditnehmer ein beachtlicher Gewinn durch die Inflation und die gestiegenen Zinsen.

    Ist das so? Hat die Inflation nicht auch das investierte Eigenkapital entwertet?

    Wie im OP erwähnt, ist ein Preisrückgang am Immobilienmarkt von 20% und mehr ein Verlust von 20% auf das Objekt. Finanziert man nur mit 50% FK, bedeutet das einen ,,Crash" um 40% und mehr auf das Eigenkapital. Das sind alles nominale Zahlen. Real ist der Verlust deutlich höher. Wie meine Vorredner bereits erwähnt haben: Die real niedrigeren Schulden muss man mit real höherem Einkommen zurückzahlen. Hat es das in der Höhe gegeben? Wir reden hier von fast 20% mehr Netto-Einkommen. So hoch war die kumulierte Inflation in den letzten 3-4 Jahren.

    Abzüglich der höheren Anschlussfinanzierung....

    Ich denke wenn man ehrlich und genau rechnet dürfte es kaum einen Immobilieninvestor oder Eigenheimbesitzer geben, der in den letzten 3-4 Jahren nicht erheblich Vermögen verloren hat. Und mit ,,erheblich" meine ich real fast eine Werthalbierung seines Assets.

    Das mag für viele nicht schlimm sein, weil sie in dem Jahrzehnt davon gut verdient haben oder die Zahlen einfach nicht kennen.

    Genau um den Punkt geht es mir. Eine Halbierung bei einem breiten Aktien-ETF bedeutet für fast alle eine ,,Jahrhundertkrise" der den ,,nahenden Weltuntergang". Bei Immobilien? Nichts.

    Ich kenne mich mit Faktorprämien nicht so aus, aber bei z.B. Kommer klingt das für mich anders:

    Factor Investing – die Basics

    Das würde ja dann auch auf den Spread zwischen Unternehmensanleihen und dem Geldmarkt oder der Equity Prämie zutreffen. Interessantes Thema. Mich würde schon interessieren wie es langfristig sein kann, dass ein riskanteres Asset (ausfallsicher+breit) von Anlegern systematisch bei weniger Ertrag trotzdem gekauft wird. Das gab es in der Kapitalmarktgeschichte noch nie. Mit welcher Begründung soll das passieren (ernst gemeinte Frage)?

    Ich hätte ergänzen sollen, dass Dimensional 1% Gewinnbeteiligung pro Jahr hat, das ist mitunter der Hauptgrund, warum ich etwas machen möchte. Es sind Berater, die Zugriff auf das Depot haben und sich vermutlich einen Teil davon nehmen. Kann ich das irgendwie leicht einsehen? Alles läuft über die Bank https://www.ffb.de/ - wisst ihr zufällig, wie ich die Kostenstruktur dort einfach einsehen kann?

    Wenn du so eine Verwaltung hast muss du zu Beginn eine Kostenaufstellung unterschreiben und/oder erhalten. Außerdem wird dir regelmäßig eine Kostenaufstellung zugesendet. Das ist vom Gesetzgeber so vorgegeben.

    Das mit der Gewinnbeteiligung verstehe ich nicht. Die Fonds haben dies nicht. Der Emerging Value zum Beispiel kostet 0,6% p.a. Mehr nicht.

    Ich würde mal in meinen Unterlagen genau nachschauen. Es muss eine genauer Aufstellung geben.

    Grundsätzlich ist das wohl richtig, aber es gibt trotzdem keine Garantie, dass es zukünftig wieder zu einer Outperformance bei Small Caps kommen wird, nur weil das historisch mal irgendwann so gewesen ist. Faktorprämien können auch wieder verschwinden. Insbesondere dann, wenn sie allgemein bekannt geworden sind und die Anleger eine Prämie erwarten und demnach handeln.

    1. Alle Faktorprämien waren auch Jahrzehnte nach ihrer Entdeckung weiter vorhanden.

    2. Wie kann eine Faktorprämie (=Risikioprämie) langfristig nicht vorhanden sein? Dann müssten ja die Anleger dauerhaft bereit sein für mehr Risiko weniger Ertrag zu erhalten... :/

    Ist dieses Dividenden kritisieren nicht ein typischer Rückschaufehler?

    Kann in den nächsten 10 Jahren ja ganz anders aussehen……

    Ich denke, dass die Underperformance eines Dividenden-Fokus in den letzten 10 Jahren extrem war. Trotzdem findet man eine (schwächere) Underperformance auch bei sehr langen Zeitreihen. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn man dadurch das Risiko senken könnte. Leider ist dem nicht so. Es gibt zu dem Thema viele Untersuchungen. Im Gegensatz zu ,,Value" sind ,,hohe Dividenden" nachweislich keine Faktorprämie. Schade eigentlich. So ein Ansatz würde viele Probleme lösen. Insbesondere in der Entnahmephase.

    Dividenden­strategien: Fakten und Fantasien – Gerd Kommer
    In diesem Artikel zeigen wir, dass Aktien mit hoher Dividende keine systematisch attraktive Risiko-Rendite-Kombination darstellen.
    gerd-kommer.de