Beiträge von Clueless66

    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Ist mir hier (eher) schon mal an anderer Stelle aufgefallen. Finde ich generell (Stichwort: Erwartungshaltung) etwas ungewöhnlich, da in einem solchen Forum wie diesem - in aller Regel jedenfalls - ja Leute ohne entsprechende Ausbildung oder sogar nur Finanz-Laien (wie beispielsweise meine Wenigkeit) sich hilfsbereit und unentgeltlich an Hinweisen, Ratschlägen oder Antworten versuchen.

    Wird das Ganze konkreter, individueller, verbindlicher und insbesondere professioneller gewünscht, bietet sich beispielsweise eine von Provisionen unabhängige sprich objektive und professionelle Honorarberatung an.

    Die Preise sind meiner bescheidenen Kenntnis nach überschaubar (aus der Erinnerung heraus: Ganzheitliche Anlageplanung bis 250k ab 1.590 €, ab 250k ab 1.890 €; Vermögensverwaltung (VV) bis 250k mind. 1.590 € mit, wie üblich im Bereich VV, sukzessive zur steigenden Anlagesumme dann sinkendem Honorar; z. B. ab schon 2 Mio. € aufwärts dann nur noch 0,5%). Oder eben auf Stundenbasis; ab 200 oder 300 € die Stunde (aufwärts) kann da - in der Regel jedenfalls - kompetenter und konkreter Rat erwartet werden. Kundigere mögen das bzw. auch die Preise gerne korrigieren.

    Ich weiß nicht ob du dir alle Beiträge mal durchgelesen hast, ich hatte drei konkrete Fragen gestellt, natürlich habe ich keinerlei Anspruch, dass diese Fragen beantwortet werden. Ich finde es aber höchst seltsam, dass sich dreiviertel der Beiträge hier damit beschäftigen, dass ich vermutlich mit diesem oder jenem überfordert bin und ich mich mit diesen oder jenen Fragen ja überhaupt nicht beschäftigen sollte, dass ich grundsätzliche Probleme nicht erkenne etc.

    Ich bin sehr dankbar für die konstruktiven Ratschläge, die mir viele gegeben haben, auch für die ungefragten, denn auch die waren teilweise gut, aber die ganzen Kommentare über mangelndes Wissen etc tun nichts zur Sache, denn meine Fragen hätten ganz einfach vollkommen wertfrei und simpel beantwortet werden können, dazu hätte es noch nicht mal weiterer Rückfragen bedurft. Diejenigen die geschrieben haben das es zu viele ETFs im sicherheits Baustein sind und dass ich mich auf wenige konzentrieren soll, haben die erste Frage beantwortet und danach habe ich mich gerichtet. Jetzt zum Schluss wurde meine zweite Frage beantwortet, sehr ausführlich, vielen Dank dafür, und zwischendurch bekam ich auch noch einen Hinweis bezüglich meiner dritten Frage, die den order-prozess betraf. Mehr wollte ich nicht wissen!

    Dass jetzt hier eine Finanzberatung ins Spiel gebracht wird zeigt auch wieder, dass meine Intention nicht verstanden wurde, ich wollte in keiner Weise eine umfassende Beratung, ich hatte ganz konkrete Fragen, und wenn ich darauf keine Antwort bekomme ist es auch gut, aber irgendwelche herablassenden Äußerungen zu meiner Person oder meiner Motivation sind übergriffig und unnötig gewesen. Leider sind die sehr netten und hilfreichen Kommentare teilweise in diesem Wust aus Antworten etwas untergegangen, und das tut mir leid, ich glaube ich habe ein paar vergessen zu kommentieren, dafür entschuldige ich mich, und würde dann die Diskussion hiermit beenden, vielen Dank!

    Angenommen du definierst eine bestimmte Kombination aus Aktien plus Anleihen unterschiedlicher Schuldner, Laufzeiten und Währungen. Dann kann man diese nach einem bestimmten Regelwerk beibehalten bzw. wiederherstellen, also rebalancen. Und gleichzeitig auch die Relation zu den Aktien wieder auf das gewünschte Level bringen. Kompliziert wird es, wenn man dann auf der Anleiheseite versucht, den Markt zu timen, bspw. Zinsänderungen zu antizipieren. Das funktioniert genauso wenig wie bei Aktien. Man ist dann schnell geneigt, den passiven buy-and-hold Ansatz zu verlasen und die Grenze zum aktiven Management zu überschreiten.

    Okay, verstehe, vielen Dank! Ist für mich wie gesagt konkret nicht relevant, hat mich aber tatsächlich interessiert, da ich mir ja verschiedene Indexe und ETFs zu Rentenfonds mit Anleihen verschiedener Laufzeit im Vorfeld angeguckt hatte und deshalb über diese Thematik nachgedacht hatte. Ich Folge aber in der Praxis strikt dem finanztest/warentest Konzept mit einem sicheren Sicherheitsbaustein.

    Man muss da allerdings tatsächlich sagen, dass die Informationen bei Stiftung Warentest widersprüchlich sind, im Fondsfinder werden z.B als basisanlage für das Pantoffel Portfolio noch Rentenfonds mit Anleihen unterschiedlicher Laufzeit empfohlen, während in den Büchern und auch in den Artikeln im Netz von Stiftung Warentest nun eher von Tagesgeld oder Festgeld oder Geldmarktfonds die Rede ist. Vermutlich sind die Infos zu unterschiedlichen Zeiten entstanden.

    Die generell richtige Antwort gibt es auf Deine Frage nicht. Du kannst es wie bei Aktien-ETFs machen und einen Rentenfonds ebenfalls einfach liegen lassen. Der erholt sich wieder. Zum Einen, da die enthaltenen Anleihen bis zur Fälligkeit wieder auf 100% erholen. Zum Anderen, da es dort ständig Umschichtungen gibt, um die Duration (=etwa durchschnittliche Restlaufzeit) einigermaßen konstant zu halten. Dabei werden ständig neue Anleihen mit den aktuellen, höheren Renditen gekauft. Schaue Dir einfach ein paar Charts dazu an, wobei ich die Nullzinsphase nicht überbewerten würde.

    Du kannst natürlich auch aktiv Deine Meinung traden, wenn Du es Dir zutraust. Ich bin nach dem scharfen Zinsanstieg 2022 bewusst stark in länger laufende Anleihen wieder eingestiegen, nachdem ich in der Nullzinsphase praktisch gar keine länger laufende Anleihen hatte. Heute bin ich wieder bei kürzeren und mittleren Laufzeiten. Aber immer noch mit besseren Renditen, als am Geldmarkt.

    Danke! Einen Aktienfond würde man ja im Falle eines Abrutschen ja sogar unter Umständen nicht nur liegen lassen, sondern günstig nachkaufen.

    Ich habe gar nicht vor, fonds mit länger laufenden Anleihen zu kaufen, dadurch, dass ich einen Teil der Anlage in den vanguard-life strategy 60% stecke, habe ich ja bereits Staats- und Unternehmensanleihen unterschiedlicher Laufzeiten aus Europa und Euro gehedgede Anleihen aus den USA mit drin, in meinem Pantoffel Portfolio können dann Geldmarktnahe fonds liegen oder eben auch ibonds die zwei bis vier Jahre laufen, und ein teil tagesgeldhopping.

    Clueless66 Ich versuche mich mal an einer Antwort auf deine Frage: Es sind im Grunde zwei unterschiedliche Konzepte. Das, nachdem du fragst ist nicht mehr "Sicherheitsbaustein" im engeren Sinn.

    Das risikoreich:risikoarm Modell will im Grunde gar keine positive Realrendite im Sicherheitsbaustein erzielen. Deshalb nennt dieser sich auch so. Daher nutzt man dort üblicherweise Anlagen bzw. Anleihen ohne Risiken bzw. risikoarme Anlagen, insbesondere ohne bzw. sehr geringen Währungs- und Ausfallrisiken. Lediglich beim Zinsänderungsrisiko kann man moderat in leicht höhere Laufzeiten von bis zu drei Jahren gehen. Man hat dabei eine Unkorreliertheit zwischen den beiden Anlageklassen, nicht jedoch jeweils innerhalb dieser. Vorteil dieses Konzeptes ist eine maximale Einfachheit bei gleichzeitig hoher risikoadjustierter Rendite. Das Risiko steuert man dabei ganz simpel über die Höhe der Aktienquote. Das ist intuitiv verständlich.

    Deine Frage zielt hingegen eher auf einen Multi-Asset-Ansatz ab, bei dem der Anleihenteil selbst als Mix aus Anleihen mit unterschiedlichen Risiken gestaltet wird, also Währungsrisiken, Ausfallrisiken und Zinsänderungsrisiken. Das gibt es auch in ETFs die diese bündeln, sog. Aggregate Bond ETF. Damit sind die Anleihen aber zu einem großen Teil nicht mehr Sicherheits- sondern Risikobaustein. Die Vanguard Lifestrategy ETF sind bspw. nach diesem Konzept konstruiert. Lediglich das Währungsrisiko ist dort auf der Anleiheseite gehedged.

    Danke für deine ausführliche Erläuterung, das leuchtet mir ein! Wenn du also nun Rentenfonds, die Anleihen unterschiedlicher Länge beinhalten und damit eine höhere Volatilität, aber auch höhere Gewinnchancen bieten, dem Risiko Baustein zuordnest, bleibt für mich immer noch die Frage, wie man sich dann verhält, wenn diese Anleihe aufgrund einer plötzlichen Zinsänderung über Jahre absehbar abrutscht. Die Strategie bei Aktienfonds ist ja dann das antizyklische kaufen von Anteilen, um das prozentuale Verhältnis zum Sicherheitsbaustein wieder herzustellen, oder auch das aktienfondsverhältnis innerhalb des renditebausteins selber wieder anzugleichen. Würde man das tatsächlich bei einem Rentenfond genauso machen, das heißt man würde nach der Zinswende Anteile dieses abgerutschten Fonds nachgekauft haben? Also man würde ihn im Prinzip genauso behandeln wie einen Aktienfonds? Was das rebalancing angeht? Genau das ist meine Frage

    Stell mir mal konkret diese Frage in konkreter Form.

    Ich meine das, was ich in meinem Ausgangspost als "zweite und letzte Frage" bezeichnet habe:

    Wenn man beispielsweise Rentenfonds mit unterschiedlichen Laufzeiten im Sicherheitsbaustein liegen hat, kann es da ja zu Verschiebungen kommen, beispielsweise, wenn nach einem plötzlichen Anstieg des Zinsniveaus ein Rentenfond, der unter anderem Anleihen mit sehr langer Laufzeit enthält, ins Minus abrutscht. So ein Rentenform kann ja einen guten Phasen vier bis fünf Prozent oder sogar mehr bringen, und entsprechend seiner höheren Volatilität dann eben bei höheren Zinsen auch ins Minus rutschen. Meine Frage ist: macht man in so einem Fall ein rebalancing, und wenn ja, dann etwa auch antizyklisch, wie man es im renditebaustein machen würde, oder würde man es anders machen und sich von Verlierern trennen, das wäre dann ja meinem Verständnis nach eher ein zyklisches rebalancing. Vielleicht spielt rebalancing innerhalb des sicherheitsbausteines auch keine Rolle und man lässt einfach alles liegen, wie zwischendurch auch jemand erwähnt hat, das bedeutet dann, dass man unter Umständen einen Rentenfonds liegen hat, von dem man weiß dass er über Jahre minus bringen wird, wie es die letzten Jahre ja bei Fonds mit längeren Laufzeiten gewesen ist. Vorhin hat jemand geschrieben dass es sich in solchen Fällen nicht lohnt, so einen Fonds zu verkaufen, und daher habe ich mich eben gefragt ob es ein generelles Konzept gibt, ob und wie man innerhalb des sicherheitsbausteins bei mehreren Rentenfonds unterschiedlicher Laufzeit ausbalanciert.

    Beim renditebaustein und zwischen renditebaustein und Sicherheitsbaustein ist mir das Prinzip klar, mein balanciert antizyklisch aus, mit einem bestimmten Prozentsatz der Verschiebung als Anstoß. Innerhalb des sicherheitsbausteins ist mir das nicht so klar und ich habe im Internet nichts dazu gefunden. Mich interessiert es einfach, es hat für mein jetzt akut geplantes Portfolio wenig Relevanz

    Erst jetzt gefunden: Geh mal spaßeshalber auf finanztip.de in die Suchfuktion, suche nach "Geldmarktfonds" und lies Dir den dann zuerst angezeigten Beitrag vom 17.10.2025 durch. Mich hat er davon überzeugt, dass ich auch nach mehreren Jahren mal guter, mal schlechter Erfahrung immer noch zu clueless für Anleihen bin, egal ob einzeln oder als aktive Fonds oder als ETF. Der Vorteil, dass man dort mehr als 100.000 investieren kann, ohne sich um Sicherungsgrenzen kümmern zu müssen, dürfte bei Dir ja noch 'ne Zeitlang nicht aktuell sein.

    Den Beitrag kenne ich, danke. Es geht mir nicht darum ob ich erfahren genug für Anleihen bin oder nicht oder ob ich vorhabe sie zu kaufen oder nicht, ich habe Fragen dazu und würde mich über eine Antwort von Leuten freuen, die die mir diese Fragen beantworten können. Ich weiß auch gar nicht warum ich mich immer rechtfertigen muss, ich habe überhaupt nicht vor länger laufende Anleihen zu kaufen, aber darf ich nicht etwas dazu fragen?

    Diese Diskussion hier geht nun schon endlos lange, ich habe in meinem Eingangspost drei Fragen gestellt, zwei davon zu Anleihen, eine davon wurde beantwortet, nämlich dass ich viel zu viele aufgelistet habe, das leuchtet mir ein, die andere Frage wurde nicht beantwortet jedenfalls nicht umfänglich, und das ist schade denn ich denke das Wissen dazu ist hier im Forum vorhanden.

    Wenn Du mit einem Rentenfonds Verluste erlitten hast, bringt Dir die ein Verkauf auch nicht wieder. Das ist der Nachteil von Rentenfonds mit längeren Laufzeiten. Durch die im Fonds rollierenden Assets, werden die Verluste nicht wieder ausgeglichen. Demgegenüber hast Du bei Anleihen mit passender Laufzeit vielleicht auch zwischenzeitlich Kursverluste, aber bis zur Rückzahlung erholt sich der Kurs. Auch deshalb hat eine Anleihenleiter ähnlich wie eine Festgeldleiter (z.B. 1-3 oder 1-5 Jahre) den Vorteil, dass keine dauerhaften Verluste drohen.

    Super, danke. Über einen Verkauf eines solchen ins Minus gerutschten Fonds kriegt man die Verluste vielleicht nicht wieder, aber man könnte das Geld das dadurch frei wird, dann doch zwischenzeitlich in Fonds anlegen, von denen man in den Jahren nach einer Zinswende eine bessere Rendite erwartet. Es hat wie gesagt keine Relevanz für mein geplantes Portfolio, aber grundsätzlich würde mich einfach interessieren, wie man, wenn man Rentenfonds mit unterschiedlichen Laufzeiten im Portfolio hat, die auf plötzliche Zinsänderungen unterschiedlich bzw unterschiedlich stark reagieren, agiert. Wenn ich dich richtig verstehe, lässt man einfach alles liegen und macht innerhalb des sicherheitsbausteins keinerlei rebalancing, weder zyklisch noch antizyklisch. Irgendwie verwundert mich das.

    Seh ich auch so. Festgeld ist praktisch idiotensicher, und Du (machen wir uns doch nix vor: Du bist weitgehend immer noch clueless) wirst doch abschätzen können, wann Du welche Beträge frühestens brauchst und wie viel im Notfall jederzeit mobilisierbar, d.h. im Tagesgeld stecken sollte.

    Als kleine Selbständige - hallo Kollegin - hast Du vielleicht Phasen, in denen Du nicht sofort dazu kommst, freiwerdendes Festgeld gleich wieder wie auch immer fest- oder anzulegen. Ist aber nicht schlimm, denn üblicherweise wird freiwerdendes Festgeld auf das dazugehörige Verrechnungs- = Tagesgeldkonto überwiesen und da auch verzinst, wenn auch meistens nicht so doll.

    Oder Du suchst Dir ein per Neukunden-Aktionszins anständig verzinstes Tagesgeldkonto aus und parkst den nicht in Fonds zu steckenden Teil erstmal da. Dann hast Du während der Aktionszinsdauer mindestens drei, vielleicht sogar sechs Monate Zeit, um Dir weiter den Kopf über Anleihen egal welcher Art zu zerbrechen.

    Zur Zeit scheinst Du mir nämlich mit jeder neuen Antwort auf Deine Anleihen-Frage verwirrter zu werden und wieder Gestaltungsdrang zu entwickeln, der die Sache unnötig verkompliziert.

    Danke, ich habe ein Tagesgeldkonto bei der Volkswagen Bank für 6 Monate für 2,9%. Festgeld ist mir zu unflexibel, Ibonds scheinen ein guter Kompromiss zu sein, weil man sie auch vorher Laufzeitende verkaufen kann. Ich denke nicht dass ich verwirrter bin als vorher bezüglich Anleihen, ich warte nur immer darauf, dass man mir die eine Frage beantwortet, die ich schon im Eingangspost gestellt und zwischenzeitlich in irgendeinem Kommentar noch mal wiederholt habe ( nämlich was tut man, wenn man einen Rentenfond mit gemischten Laufzeiten, der nach einer Zinsänderung nach oben ins Minus rutscht, bei sich im Portfolio liegen hat). Diese Frage hat keine Relevanz für meinen geplanten Sicherheitsbaustein, wie man schon in meinem Eingangspost sieht, enthielten auch dort die meisten Rentenfonds die ich angegeben habe, Anleihen mit kurzen Laufzeiten. Es interessiert mich einfach unabhängig davon.

    Also erstmal zum Begriff Stabilisator bezüglich der Goldbeinmischung: ich habe diesen Begriff gewählt, weil in den letzten 30 Jahren ein 50/50 Portfolio, das im Rendite Baustein zu 80% mit dem MSCI World und zu 20% mit Gold belegt war, bei gleicher bzw streckenweise etwas höherer Rendite nur einen maximalen Verlust von 15% gemacht hat, während der MSCi world alleine einen maximalen Verlust von 23% gemacht hätte, bei diesen Zahlen wird der Sicherheitsbaustein mit einbezogen, sonst wären die Verluste natürlich höher gewesen. Die Zahlen sind von Stiftung Warentest.

    Ich bin selber in einem beratenden Beruf tätig und kann dir nur zustimmen, natürlich kann man jemanden insbesondere bei komplexen Fragestellungen nur richtig beraten, wenn man entsprechende Hintergrundinfos hat, und wenn man einen Beratungsauftrag für eine komplexe Fragestellung hat, muss man diese Hintergrundinfos auch erfragen. Bei der Gelegenheit fällt mir allerdings ein, dass du in deinen Kommentaren nicht allzu viel gefragt hast, du kannst dir ja deinen ersten Kommentar noch mal durchlesen, der bestand in erster Linie aus Schlussfolgerungen, die du aus den Triggerworten "zwei Wochen" und "Anfänger" gezogen hast.

    Das ganz entscheidende ist aber, auch zu bedenken, was der Fragende eigentlich für ein Ziel hat. Ich hatte geschrieben, dass ich in Geldanlagen Anfängerin bin und das kann bedeuten, dass ich mir überhaupt keine oder zu wenig Gedanken dazu gemacht habe, wie meine wirtschaftliche Situation ist und und welches Risiko bei Geldanlagen ich tragen kann und will. Es kann aber auch bedeuten, dass ich mir darüber bereits Gedanken gemacht habe, und tatsächlich nur Fragen zur Zusammensetzung des Sicherheitsbausteins habe. Es schließt auch nicht aus, dass ich mich mit den Grundlagen der Asset Allocation bereits vertraut gemacht habe, selbst wenn ich dennoch dumme Anfänger Fragen habe.

    Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!

    Ich habe noch eine grundsätzliche Frage zum Sicherheitsbaustein, das war auch eine meiner Eingangsfragen gewesen, die aber glaube ich noch nicht beantwortet wurde:

    Angenommen, man hätte im Sicherheitsbaustein einen Geldmarktfond und einen Rentenfonds mit Anleihen gemischter Laufzeit, und angenommen, dieser wäre jahrelang gut gelaufen, sagen wir mal mit 4%. Dann passiert eine plötzliche Anhebung der Zinsen, und dieser Rentenfonds rutscht ab, so ist es ja vor ein paar Jahren passiert. In diesem Fall weiß man oder kann man zumindest vermuten, dass es Jahre dauern wird, bis sich so ein Fond mit unterschiedlich langen Laufzeiten wieder erholt hat, er wird mehrere Jahre im Minus sein. Wie würde man dann im Sicherheitsbaustein reagieren, würde man sich von diesem Fond trennen und ihn in einen Fond mit Anleihen kurzer Laufzeit umschichten? Im renditebaustein würde man ja antizyklisch vorgehen und bei sinkenden Kursen nachkaufen im Sinne eines rebalancings, würde man sich bei verschiedenen Anleihenklassen im Sicherheitsbaustein anders verhalten, und versuchen, die Anleihenzusammensetzung so zu variieren, dass man immer eine möglichst rentable etf-Auswahl dort liegen hat? Oder würde man im Falle einer Zinswende die Verlierer trotzdem liegen lassen, weil sie in einem Jahr einigen Jahren wieder rentabel sein dürften? Ich hoffe, ich habe meine Frage verständlich formuliert. Ich habe im Internet leider keine Informationen zu dieser Frage gefunden.

    Nö, alles gut. Das mit dem Gold ist ja so ein Gefühlsding. Und wenn das für dich passt, dann passt es.

    Worüber ich mir auch Gedanken mache ist das zuletzt überall oft thematisierte Klumpenrisiko beim MSCI World und auch noch beim FTSE all world. Deshalb hatte ich ja in meiner ursprünglichen Idee auch den MSCI World Ex USA dazu genommen, das hätte dann zwar ein rebalancing zwischen drei Bausteinen anstatt wie jetzt zwischen zwei Baustellen im Rendite Teil erfordert, aber dafür hätte ich weniger Klumpenrisiko gehabt als jetzt. Aber gut, die Sache einfach zu halten ist natürlich auch ein Argument, dass vieles für sich hat, hoffentlich nicht auf Kosten der Performance

    Super Plan. Das hört sich sehr strukturiert an und macht es dir einfach das auch sauber durchzuhalten.

    Hatte noch vergessen: im Rendite Baustein im pantoffelportfolio sind nur 80% FTSE all world geplant, und 20% euvax 2 Gold als Stabilisator. Damit folge ich dem Konzept der möglichen 20% Beimischung im Renditebaustein (Konzept von Finanztest). Im Moment ist Gold ja eher ein Renditebooster, mir geht es aber langfristig darum, dass diese Beimischung mit etwas Glück ein zu starkes Absinken bei fallenden Aktienkursen verhindern kann, weil Gold ja wohl in der Vergangenheit dann schon mal gegenläufig in solchen Zeiten an Wert gewonnen oder ihn zumindest nicht verloren hat. Über die letzten 30 Jahre hat eine Goldbeimischung in Verbindung mit dem MSCI World die Rendite meines Wissens nicht gemindert, man weiß natürlich nicht wie das zukünftig sein wird.

    Wie auch immer, lässt mich diese Kombination jedenfalls ruhiger schlafen, ich hoffe, es ist eine gute Idee, bin natürlich auch hier für Kritik offen

    Im Prinzip ja, aber da bei einem Geldmarktfonds fast keine Gewinne angesammelt werden im ETF, spielt das praktisch keine große Rolle. Die Steuern auf die Gewinnanteile werden in der Regel sehr niedrig sein. Bleibt lediglich der höhere Kapitalbedarf zum Jahresanfang als Minuspunkt. Daher habe ich mich für einen Ausschütter entschieden, den A0F426 DWS ESG EURO MONEY MARKET FUND INH.ANT. O.N., den ich bei meiner Bank ohne Kauf-/Verkaufsspesen handeln kann.

    Danke!

    Ja, der ist marginal teurer. Aber die Performance muss nahezu identisch sein. Dort geht es aber auch nicht um Performance sondern um Sicherheit. Das sind in beiden ETFs die gleichen ultrakurzlaufenden Bundesanleihen. Diese sind der Inbegriff des „risikofreien Zinses“.

    Wenn du Kosten sparen willst kommt noch der Direktkauf der Bundesanleihen in Frage. Immer Kauf einer die in knapp einem Jahr ausläuft und dann sofortige Wiederlanlage. Mehr macht der ETF eigentlich auch nicht.

    Alternativ eben DBX0A2.

    Ok, danke!

    Ich finde dein Renditedepot super. Wenn du hier etf sparen willst könntest du auch den ACWI IMI nehmen ggf. angereichert mit ex USA (wenn gewünscht).

    Auf der Anleihenseite verzettelst du dich. Nimm hier 1 oder Max. 2 ETF. Vorschlag wäre hier z. B. kurzlaufende Staatsanleihen (z. B. 1-3 Jahre) und ggf. noch etwas Geldmarkt. Mehr ETF bringen nur mehr Komplexität, bringen aber praktisch keinen Vorteil.

    Danke! ich habe mich unter Annahme der Ratschläge hier im Forum schon auf einen einzigen ETF (FTSE all world) heruntergeschraubt, mein geplanter Rendite Baustein fand nicht so viel Anklang hier. Den All world gibt es ja auch als ETF inklusive Small Caps, darauf habe ich dann aber doch verzichtet, aufgrund der Befürchtung einer vielleicht höheren Volatilität. Und ja, du hast vollkommen recht, meinen Sicherheitsbaustein habe ich auf ein bis zwei ETFs (einen overnight Geldmarkt und einen auf deutsche Staatsanleihen mit 0 bis 1 Jahr Laufzeit) reduziert. Nächste Woche werde ich dann anfangen alles umzusetzen, ich bin auch wegen der vergleichsweise kurzen Ansparphase von nur ein paar Jahren und der dann geplanten Entnahmephase von thesaurierenden zu ausschüttenden ETFs umgestiegen, auch in Umsetzung der Ratschläge hier.

    Ich werde auch nicht alles, was ich jetzt investieren kann (250k) in das oben genannte pantoffel-portfolio stecken, sondern 50k in den vanguard life strategy 60%.

    Tatsächlich gibt es aktuell bei Consors Sparpläne ohne Sparplangebühr. (Spread und Zuwendungen gibt es trotzdem). Aber weit weg von den 0,25 %

    https://www.consorsbank.de/web/Sparen-Anl…ne/ETF-Sparplan

    Ich hätte noch eine kleine Rückfrage zum Thema ausschüttend oder thesaurierend im Sicherheitsbaustein: hier wurde ja häufig der folgende Etf empfohlen, den gibt es aber nicht in ausschüttend, oder ich habe ihn nicht gefunden:

    Xtrackers II Germany Government Bond 0-1 years UCITS ETF 1C EUR Acc

    Auf den würde ja dann zu Jahresbeginn auch das Thema vorabpauschale zutreffen, sollte man sich da also dann auch lieber einen ausschüttenden ETFs suchen, oder ist das Thema da zu vernachlässigen, weil der ja sowieso weniger abwirft als (auf lange Sicht) ein Aktien ETF?

    Den (kleinen) steuerstundenden Vorteil gibt es nur in der Ansparphase. In der Entnahmephase dreht der zu einem Nachteil. Bisher hat sich diese Einsicht noch nicht flächendeckend durchgesetzt, weil das Problem erst seit 2023 sichtbar ist. Zuvor haben die Steuern auf die Vorabpauschale wegen niedrigem und teils negativem Basiszins keine Rolle gespielt.

    Fakt ist, dass Du bei der Entnahme beim Thesaurierer zweimal Steuern zahlst.
    Einmal für die Steuern auf die Vorabpauschale, was in etwa der Steuer auf die Ausschüttung entspricht. Dafür brauchst Du zusätzliche Liquidität was schon mal nicht so günstig ist. Dann fallen ein weiteres mal Steuern an beim Verkauf der Anteile, mit der Du die Entnahme machen willst. In den Anteilen stecken Gewinne drin, die beim Verkauf versteuert werden. Je nachdem wie lange Du die Teile im Depot hast, kann das mehr oder weniger teuer werden.

    Okay, danke! Wenn ich das jetzt richtig verstehe bedeutet es, dass es, insbesondere bei einer im Vergleich zur Auszahlphase eher kürzeren Ansparphase, doch von Vorteil ist, ausschüttende Fonds zu nehmen, in meinem Fall dann den FTSE all world im pantoffelportfolio und den Life strategy 60% in dem extra Portfolio.

    Dieser Vorteil überwiegt auch dann, wenn ich während der Ansparphase Orderkosten durch das wieder anlegen der Ausschüttungen habe. Ich bin bei der consorsbank, das sind dann knappe 5 € plus 0,25% des ordervolumens.

    Gerade fällt mir ein, dass ich ja auch wenn ich sonst keinen Sparplan habe für die Dividenden vielleicht einen Sparplan für 4 mal im Jahr aufsetzen könnte.

    Gut dass das Thema aufkam, ich hätte ansonsten nämlich thesaurierende Fonds genommen!