„Meine größte finanzielle Fehlentscheidung bereue ich bis heute nicht!“

Im Interview verrät unser Finanztip-Kollege Emil, wie er investiert, welche Fehlentscheidung er nicht bereut und welche exotische Aktie er bis heute wacker im Depot hält.

Bei Finanztip erklären wir Dir täglich, wie Du Deine Finanzen einfach selbst machst. Ab sofort wollen wir Dir auch mal konkret zeigen, wie unser Finanztip-Team eigentlich so an die eigenen Finanzen herangeht. Dafür sprechen wir bei Finanztip ab jetzt regelmäßig mit Kolleginnen und Kollegen. Los geht’s diese Woche mit unserem Redakteur Emil. 

Emil, erzähl doch mal kurz, was bei Finanztip Deine Aufgabe ist. 

Emil: Ich bin Redakteur bei Finanztip. Das heißt, ich kümmere mich darum, dass der Newsletter und damit auch die Finanztip App mit Texten gefüllt sind und bei allen gut ankommen. Außerdem bin ich zusammen mit Saidi Host unseres Finanztip-Podcasts „Geld ganz einfach“, in dem wir jede Woche Schritt-für-Schritt ein bestimmtes Finanzthema besprechen – von Frugalismus über Tagesgeldfehler und ETF-Strategien. 

Bei Finanztip sagen wir ja immer, jeder braucht eigentlich nur vier Töpfe – das nennen wir das Vier-Töpfe-Prinzip: Girokonto, Tagesgeld, Kredit­karte und Depot. Hältst Du Dich auch daran oder hast Du noch andere Töpfe? 

Emil: Ich hab hauptsächlich diese vier Töpfe: Bei der Kredit­karte hab ich ganz klassisch die Finanztip-Empfehlung genommen: die Genialcard von der Hanseatic Bank.  Mein Tagesgeldkonto bei der Nordax Bank über Weltsparen gibt aktuell 3,25% Zinsen p. a., darauf liegt mein Notgroschen. Dann hab ich noch ein separates Tagesgeldkonto, auf das ich Geld für kurzfristige Ausgaben wie Urlaub anspare – bei dem ist mir der Zinssatz dann auch egal. Das müsste man jetzt nicht unbedingt so aufteilen – aber für mich ist das so übersichtlicher.  

Jeden Monat spare ich nach dem 20-80-Modell, also: 20% meiner Sparrate landen als Sicherheit auf meinem Tagesgeldkonto, 80% gehen ins Depot. Das Depot hab ich bei Finanzen.net Zero*. Früher war ich bei Onvista, das war an sich gut, aber da hat mir die Benutzeroberfläche irgendwann nicht mehr so gefallen.  

Und wie sieht’s bei Deinen ETFs aus? 

Emil: Ich bespare nicht nur einen ETF, so wie wir’s bei Finanztip oft predigen, sondern zwei. Einen auf den MSCI World Index und einen auf den MSCI Emerging Markets. Meine Gewichtung ist da relativ nah an der Zusammensetzung vom MSCI All Country World-Index, also könnte ich auch einfach den besparen. Der Gedanke war aber, dass ich bei der Aufteilung selbst bestimmen kann, ob ich mal den einen oder anderen Index höher gewichte – faktisch mach ich’s zwar nie, aber ich hätte eben gerne die Möglichkeit.  

Gibt es sonst noch etwas, in das Du investierst? Gold, Kristalle, Pokémon-Karten? 
 
Emil: Eher klassisch. Ich kaufe Einzelaktien – das mach ich leidenschaftliche gerne. Mein Depot-Anteil der Einzelaktien ist ehrlicherweise auch viel zu hoch. Aber ich versuche auch, meine Einzelaktien nach Risiko zu gewichten und recherchiere dafür ziemlich viel. Die exotischste Aktie, die ich hab, ist Thai Beverage. Das ist der Hersteller von Chang-Bier, eine der größten Brauereien Südostasiens. 

Wie genau kommt man jetzt auf DIE Idee?  
 
Emil:
Das war eher ein Gag und so eine Wette mit mir selbst, weil die Aktie früher einen sehr zyklischen Kursverlauf hatte. Damals konnte man das relativ gut vorhersagen, wann der Kurs wiederkommt, fand ich zumindest, aber ich glaube Corona hat den Kursverlauf leider ein bisschen zerschossen. Dementsprechend bin ich da inzwischen im Minus. Aber ich halte sie weiter, weil mit Verlust verkaufen will ich nicht.  

Wo wir schon bei fragwürdigen Finanzentscheidungen sind: Was war die Schlechteste, die Du je getroffen hast? 
 
Emil: Unsere Podcast-Hörerinnen und Hörer wissen das wahrscheinlich schon: Mein Motorrad. Wenn man’s rein finanziell betrachtet, war das schon eine krasse Fehlentscheidung. Ich würde es aber nicht als Lebensfehlentscheidung sehen. Finanziell hat es mir gar nichts gebracht, aber es hat mir viele schöne Momente ermöglicht. Deswegen würde ich das rückblickend auch nicht anders machen. 

Was ist Dein Lieblings-Finanztip(p)? 

Emil: Einmal im Jahr Tarife checken. Damit hab ich bei Ver­si­che­rungen und meiner Handyrechnung wirklich Geld gespart.  

Hast Du zum Abschluss noch einen speziellen Emil-Finanztipp für den Alltag? 

Emil: Was ich immer mache, und das lohnt sich echt, ist, so richtig altmodisch die Einkaufsprospekte von Supermärkten anschauen. Für mich hat das total Flair, wenn ich dasitze und das durchblättere. Ich weiß nicht, was das in mir anregt, ich hab da einfach Bock drauf. Ich seh dann, wenn bestimmte Dinge, die ich eh brauche, diese Woche im Angebot sind, und dann fahre ich halt mal zum Lidl statt zum Aldi und kaufe die Sachen in größeren Mengen. Ich muss sowieso mit dem Auto zum Einkaufen fahren, da machen die paar Minuten Fahrt mehr oder weniger auch nichts aus. Und da kann man wirklich Schnäppchen machen.

 

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