Fehlabbuchung Bank

  • Hallo zusammen,


    vor über 5 Wochen wurden mir bei meiner Bank rund 8.000 Euro abgebucht aufgrund eines internen Systemfehlers, der auf einen Wertpapiereverkauf im März zurückgeht. Das Geld ist mir noch nicht zurückgeben worden.


    Welchen Schadensersatz kann ich einfordern? Was sind meine Rechte? An wen kann ich mich wenden?


    Vielen Dank für Eure Unterstützung!

  • Ja, das habe ich direkt 2 Tage nach der Abbuchung gemacht. Seitdem ist das Thema dort in Klärung. Es wurde auch bestätigt, dass es ein Fehler war, aber die Rückerstattung steht noch aus.

  • Hallo Juanito,


    die Bank nimmt sich wirklich viel Zeit. Ich würde die Bank schriftlich mit kurzer Terminstellung auffordern, den Betrag wieder gutzuschreiben und Schadenersatz dem Grunde nach fordern.


    Die Frage ist natürlich, ist Ihnen ein Schaden (außer dem Ärger) entstanden? Der Klassiker wäre, durch die Abbuchung ist Ihr Konto ins Minus gerutscht und die Bank verlangt Überziehungszinsen. Alles andere wird schon schwieriger zu beweisen. Z.B. regelmäßig am 15. d.M. habe ich für 8.000 Euro Aktien gekauft. Das konnte ich letzten Monat nun nicht. Dadurch ist mir ein Kursgewinn von x verloren gegangen. Mit nicht erhaltenen Guthabenzinsen kann man ja nicht mehr argumentieren.


    Wenn die Bank sich weiter totstellt, wäre als nächster Schritt ggf. der Ombudsmann zu überlegen.


    Gruß Pumphut

  • Hallo Pumphut,


    vielen Dank für Deine Anregungen! Ich werde das entsprechend in die Wege leiten, wenn die sich bis morgen nicht melden.


    Die Überziehungszinsen, die angefallen waren, hat mir die Bank nach Aufforderung auch schon direkt gut geschrieben. Zudem gab es als erstes Trostpflaster Freetrades für mich.


    Dennoch dauert es viel zu lange, da sie schon den Fehler eingestanden haben, aber aus Systemgründen das Geld nicht gutschreiben können.


    Viele Grüße


    Juanito

  • Das sehe ich genau wie Pumphut!

  • Hallo zusammen,

    jetzt will ich einmal eine Aktualisierung hier geben. Es handelte sich bei der Bank um eine Direktbank, die sie jetzt nicht mehr ist.


    Gestern wurde mir mitgeteilt, dass die Gutschrift des Geldes sich noch auf unabsehbare Zeit (3 Monate oder mehr) hinziehen kann. Folgendes wurde, um mich zu beruhigen, zudem mitgeteilt:

    • Man habe sich von dem IT-Dienstleister, der das Thema verursacht hat, getrennt.
    • Man möchte mir was Gutes zukommen lassen, und hat dabei drei Optionen aufgeführt:
      1. Einmal Essen gehen für einen Wert von 60 Euro
      2. 5 Freetrades
      3. 2 Gutscheine je 20 Euro
    • Der Disporahmen, der mir in entsprechender Höhe eingeräumt wurde, wird zeitlich entsprechend angepasst, und es sollen mir bei Inanspruchnahme auch keine Zinsen anfallen.

    Der erste Punkt ist für mich selbstverständlich und zu begrüßen, ändert aber nichts an meiner Situation. Beim zweiten Punkt werde ich mich in der kommenden Woche dazu äußern, ob ich einen Optionen annehmen will. Der letzte Punkt lässt mich zumindest über das Geld verfügen.


    Also faktisch kann ich frei über das Geld nicht verfügen, und es ist ungewiss, wann es kommt. Das erschüttert mein Vertrauen! Einzig, dass ich gerade in dem luxuriösen Umstand bin, keine große Anschaffungen etc. machen zu wollen, lässt mich ungestresst sein.


    Ich werde dann, wie vorgeschlagen, den Ombudsmann kontaktieren. Oder habt Ihr noch andere Ideen, was man tun könnte, ohne gleich rechtliche Schritte einzuleiten?


    Viele Grüße


    Juanito

  • Guten Morgen,

    meiner Ansicht nach ist Dein Problem größer als Du denkst:

    a)zunächst mußt Du herausfinden,ob es überhaupt einen Ombudsmann gibt,der für diese Bank zuständig ist,

    b)wenn ja,besteht das Problem,daß Entscheidungen eines Ombudsmannes,welche die Bank zu akzeptieren hat(wenn die Regeln dies zulassen),im "Normalfall" 1.Monate dauern können und 2.(was noch schlimmer ist)auf eine Schadenssumme von €5000.- begrenzt sind.Das heißt im Klartext,daß der Ombusmann für Dich nichts tun wird.

    c)wenn Du einen der "Kulanzvorschläge" der Bank annimmst,unterwirfst Du Dich dem von dieser verfolgten Procedere UND dem dabei erreichten Ergebnis.Ich tippe mal darauf,daß der IT-Dienstleister(=Erfüllungsgehilfe der Bank) zahlungsunfähig ist bzw.Kundengelder für kriminelle Machenschaften "abgezweigt" hat und die Bank ihrem Geld genauso nachläuft wie Du Deinem.Das Ende der eingeschlagenen Rechtswege in so einem Fall wird unter Umständen Jahre dauern.Dann gibt es (vielleicht!!) eine Quote,mit der Du dann abgefunden wirst.


    Fazit:Du brauchst einen Fachanwalt für Bankenrecht,der für Dich zu retten versucht,was zu retten ist.Sogar die Kündigung Deiner Geschäftsbeziehung zu Deiner Bank ist Aufgabe ines Fachmannes,bei der es auf jedes Wort ankommt.


    Du hast eine echte Aufgabe vor Dir;mach Dich an die Arbeit!!