Sparrate auf Maximum, was jetzt?

  • Hallo:)


    Erstmal ein paar Daten:

    Aktien Depot: 31.249,69 Euro

    Sparkonto: 79.294,34 Euro

    1.000 Canadische Dollar, 1.400 US Dollar, 10 g Gold

    monatliches Einkommen ca. 2100 Euro

    monatliche Ausgaben: 1.588,77 Euro (Miete, Internet, Auto Vers, Rep, Tank, Strom+Wasser, RFG, Essen, sparen, HPV, Sportverein, Kontoführungsgebühr)


    Jetzt zu meinen Fragen:


    - man könnte sagen, ich habe Angst selbst etwas zu investieren, anzulegen in Aktien oder Ähnliches, da es für mich nicht greifbar, unübersichtlich, nicht sichtbar ist. Gibt es da Tipps oder Ideen, wie man vorgehen kann. Bis jetzt wurde ich von Beratungen von z. B. der Bank immer enttäuscht und ich hatte das Gefühl die ziehen mich übers Ohr.

    - Bankwechsel: nach dem Abschluss meiner Ausbildung zieht die Bank nun Kontoführungsgebühren ein knapp 10 Euro, gerne würde ich wechseln, da mir vor kurzer Zeit alle meine Wertsachen gestohlen wurden, weiß ich aber um den Vorteil von einer stationären Bank mit Filiale.


    Aufgetaucht ist diese Thema bei mir, da ich alle unnötigen Ausgaben heruntergefahren habe und meine Sparverhalten praktisch auf einem sehr angenehmen Maximum ist.


    Über Ideen und Hilfe, von Menschen, wie Euch, die sich mit der Materie auskennen würde ich mich sehr freuen:)


    Besten Dank schonmal im Vorraus

    Elisabeth

  • elisabethpl

    Hat den Titel des Themas von „was wäre ein cleverer nächster Schritt?“ zu „Sparrate auf Maximum, was jetzt?“ geändert.
  • Hallo elisabethpl willkommen im FT Forum,

    der 1. Schritt ist gemacht, du beschäftigst dich selber mit deinen Finanzen. Als zweites empfehle ich dir einen Video-Abend in dem du die Grundlagenvideos von Saidi anschaust.

    Weiterhin fehlen ein paar wichtige Angaben in deinem Post:

    Für was willst du anlegen (Immobilie, wenn ja wann, Altersvorsorge wenn ja wieviel Zeit ist bis zum Renteneintritt).

    Wenn die Grundlagen geklärt sind, kannst du jederzeit wieder fragen. Vieles klärt sich nach dem lesen der FT Seiten und der Videos allerdings schon von selbst.....

  • Hallo Elisabeth,


    was das Girokonto angeht, kannst Du Dich am besten hier: https://www.finanztip.de/girokonto/ einlesen.


    Was den Rest angeht, verstehe ich Dein Problem nicht. ? Du hast am Ende des Monats noch Geld übrig - richtig? Ist das Dein Problem? Das wäre … ein Luxusproblem. Blöd ist es, wenn am Ende des Geldes noch Monat übrig ist.


    Aus was bestehen denn die Aktien im Depot? Einzelaktien? Oder ein weltweiter Aktien-ETF (wie es Finanztip empfiehlt)?


    Grundsätzlich würde ich an Deiner Stelle ein Setting machen mit einem weltweiten Aktien-ETF, mit Tagesgeld und mit Festgeld. In was wie viel fließt, hängt von Deinen Lebensumständen ab: Wie alt bist Du, wie sicher ist Dein Job / regelmäßiges Einkommen, wie sieht Deine Lebensplanung aus, was für ein Typ Mensch bist Du hinsichtlich des Sicherheitsbedürfnisses, usw.


    Viele Grüße

    TamInvest

  • Hallo:) wow.. mit so schnellen Antworten habe ich nun wirklich nicht gerechnet:) DANKE

    ja, es handelt sich wohl genau, um dieses Luxusproblem...

    So genau kenne ich mich damit nicht aus, es sind 3 Stück, uni euro aktien, uni renta und uni dynamics global A, verrate mir gerne was das jetzt genau ist, und wie man es fachmännisch beschreibt:)


    jetzt wird es spannend... wie macht man denn ein Setting, also wo und wie, bei der Bank, im Internet?


    Ich bin grade 24 geworden, mein Job ist sicher, mein Sicherheitsbedürfnis ist eher hoch, Lebensplanung, nicht unbedingt Kinder, eher ein schönes Wohnen(Haus oder Wohnung) und einen großen Garten, mit Hühnern und Gemüse


    Danke für deine Hilfe:)

  • Bei so grundlegenden Fragen … scheint es mir - wie ichbins geschrieben hat - absolut notwendig, dass Du mal einige Zeit investierst, um die Finanztip-Seiten richtig zu lesen und durchzuarbeiten.


    Und dann würde ich mit dem gewonnenen Wissen so vorgehen:


    1. Girokonto checken - ist das, was ich habe, das, was ich will? Falls ja, gut, falls nein, Wechsel.
    2. Dasselbe beimWertpapierdepot: auch das checken - ist das, was ich habe, das, was ich will? Falls ja, gut, falls nein, Wechsel.
    3. Dann der Inhalt des Wertpapierdepots: Da wage ich für nach der Finanztip-Lektüre die Prognose, dass Du das, was Du hast, nicht mehr willst. Also würde ich das verkaufen (auch wenn Du dann ein Minus realisierst) und unmittelbar in einen weltweiten Aktien-ETF wie den FTSE AllWorld von Vanguard investieren.
    4. Anschließend musst Du festlegen, wie viel Du risikoreich (in Aktien-ETF) und wie viel Du risikoarm (in Tages- oder Festgeld) anlegen willst. Da liegen die gängigen Spannen zwischen … 20/80 und 90/10, würde ich meinen. Wenn ich mir Deine 110.000,- Euro vorstelle … könnte ich mir bspw. 10.000 im Tagesgeld, 20.000 in Festgeldern und 80.000 in Aktien-ETF vorstellen. Bei Deinem hohen Sicherheitsbedürfnis vielleicht 10.000 / 40.000 / 60.000. Aber das ist nur meine Meinung, Du musst da zu einer eigenen Einschätzung kommen, welches Risiko Du tragen willst.
    5. Auf der Basis würde ich dann auch das, was berechnet monatlich übrig ist, ansparen: x Prozent in den ETF, (100 - x) Prozent ins Tagesgeld. (Wenn Du magst, kannst Du zwei Tagesgelder machen, eines zum Liegenlassen für den absoluten Notfall und als Sicherheitsbaustein, eines zum Ansparen für Urlaube oder ein Auto oder WasAuchImmerDirSpaßMacht.


    Dein ausländisches Geld und Deine zehn Gramm Gold kannst Du als nette Spielerei liegen lassen bzw. beim nächsten Mal in den USA und Kanada ausgeben. Wenn Dir Gold gefällt, kannst Du da auch noch ein bissle mehr nehmen … aber da solltest Du vieles bedenken (von der Lagerung bis zum Spread beim Kauf). Ist ein Kann, definitiv kein Muss.


    Im Prozess des Einlesens werden Dir viele Dinge begegnen, über die man sich Gedanken machen kann, aber nicht muss. Beispielsweise die steuerliche Optimierung eines thesaurierenden ETFs durch Rollieren von Anteilen. Falls Du so seltsam bist wie viele hier im Forum wie auch ich, kannst Du Dir Gedanken darüber machen … falls nicht, eben nicht. Und bist nach grundlegender Einarbeitung und dem aktiven (aber einfach-bequemen) Aufstellen Deiner Finanzen trotzdem besser aufgestellt als viele, viele, viele Menschen sonst.


    Und falls bei einzelnen Entscheidungen dann konkrete Fragen aufkommen, hilft natürlich wieder dieses Forum.

  • Super, vielen Dank!

    Ja ich bin absolut neu in diesem Milieu ... bzw. Anfänger, da merke ich, dass es in unserer Zeit aber fast ein Muss ist, um "mitspielen" zu können.


    Dann mache ich mich mal an die Forschung:) Werde da mal Schritt für Schritt vorgehen

    Besten Dank

    Elisabeth

  • Genau so ist es Richtig, viel Erfolg und ein glückliches Händchen!

  • Hallo.


    Die Empfehlung von @TamInvest kann ich so unterstützen, würde sie aber um die Punkte Absicherung des Erwerbseinkommens (BUV?) ergänzen und um den Ratschlag beizeiten das Rentenversicherungskonto zu klären.

  • Vorab: Bei Deinem geringen Alter bzw. in so jungen Jahren

    Ich bin grade 24 geworden,

    ist aus meiner Sicht und Erfahrung das Humankapital (sprich Dein Einkommen) generell der wichtigste Hebel (natürlich iVm dem Willen kontinuierlich und diszipliniert (weiter) zu sparen, anzulegen, zu investieren) was Deine zukünftige Vermögensentwicklung betrifft. Zumal Du vermutlich noch > 40 Jahre arbeiten wirst. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann sich das u. U. ändern, etwa wenn Dein Vermögen aus sich selber heraus beginnt sich (noch) dynamischer zu entwickeln als Dein (hoffentlich auch steigendes) Arbeitseinkommen. Zumal ich bei dem Einkommen

    monatliches Einkommen ca. 2100 Euro

    durchaus noch (auch karrierebedingt) Steigerungspotential sehe insbesondere über so lange Zeiträume (s. o.).


    By the way: Sollte Dein kleines Vermögen (immerhin aber schon sechsstellig - nicht schlecht für Deine jungen Jahre) aus eigenen Kraft entstanden sein, spricht das für vernünftiges Wirtschaften und eine ordentliche Disziplin bei der Vermögensbildung bzw. dem Vermögensaufbau.


    Bei dem Thema und diesem Punkt (sollte damit eine eigene Immobilie gemeint sein ?)

    Lebensplanung, nicht unbedingt Kinder, eher ein schönes Wohnen(Haus oder Wohnung) und einen großen Garten, mit Hühnern und Gemüse

    sollte man sich bewußt machen, daß so ein Schritt (Stichwort: Immobilie) eine Art "Game Changer" darstellt - auch bei der Geldanlage bis zum avisierten Immobilienkauf samt dessen Finanzierung (jedenfalls für den Normalbürger).


    Zumindest auf dem Schirm haben sollte man auch, daß sich "Lebenspläne" schnell mal ändern können (Liebe, Partnerschaft, Ehe, Kinder etc.). Kenne genug Leute, die die tollsten Finanzpläne hatten - bis ihnen das Leben (auf positive Weise - siehe obige Beispiele) oder leider auch negative Weise (Unfall, Berufsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit usw.) "dazwischen" kam. Hier sollte man sich gedanklich (aber auch finanziell) - aus meiner Sicht - immer eine gewisse Beweglichkeit sichern.


    Würde hier zu weit führen, aber in so jungen Jahren würde ich auch mal einen Blick auf meine Versicherungsseite werfen; Motto: Nicht mehr als nötig, aber das Nötige unbedingt (zumal man in jungen Jahren wichtige Versicherungen noch günstig einkaufen kann). Aus meiner Sicht gehört vernünftiges Versichern und richtiges Absichern als 1. Schritt vor den 2. Schritt also den Vermögensaufbau (kann sich mit zunehmendem Alter teilweise ändern, wenn das Vermögen groß genug geworden ist (manche Versicherung halte ich aber auch dann für unverzichtbar (PHV und KV - um nur zwei Beispiele zu nennen).


    Bei dem wichtigen Thema Aufteilung in risikoarme (risikolose Geldanlagen gibt es nicht !) und risikoreiche Geldanlagen würde ich zwischen Deiner objektiven und subjektiven Risikotragfähigkeit differenzieren (kann identisch sein, muß es aber nicht) insbesondere eingedenk der Aussage

    mein Sicherheitsbedürfnis ist eher hoch,

    Aufgrund Deiner Rahmenbedingungen (junges Alter, sicherer Job) könntest Du (objektiv) eine hohe oder sogar sehr hohe Aktienquote fahren (Ausnahme: Immobilienkauf als realistisches Szenario) - es könnte aber auch sein, daß die da unvermeidlichen Schwankungen nicht so recht zu Deiner subjektiven Risikotragfähigkeit passen (im schlimmsten Fall machst Du Dir dann ständig Gedanken oder - noch schlimmer - steigst zu ungünstigen Zeitpunkten aus dem Aktienmarkt aus (habe ich in meinem Umfeld oft genug mit ansehen müssen).


    Oder ein anderes Beispiel: Jemand der verbeamtet ist, im ÖD angestellt ist usw. "kann" riskanter Anlegen als ein Selbständiger, Freiberufler usw. - "muß" es aber nicht.


    Alles nur mal als einige Gedanken zum Einstieg.


    Umfassend informieren würde ich mich aber an Deiner Stelle eigenständig und selbstverantwortlich; man weiß dann, was man macht und warum - und kann die eigene Strategie auch besser durchhalten, da man sich mit dieser identifiziert (auch wenn so ein Forum dabei natürlich etwas helfen kann - es kann m. E. aber eigene Recherchen nicht vollständig ersetzen). Es ist Dein Geld ! Dabei würde ich daher auch niemals auf nur eine Seite und eine Sichtweise vertrauen (auch wenn ich z. B. "Finanztip" durchaus gelungen finde). Sondern mir nach etwas Einlesen in das Thema eine eigene Meinung bilden (eine reine "ETF-Sparbüchse" zu werden kann eine passende und gute Sache sein - muß es aber nicht automatisch für alle und jedermann sein).


    Ansonsten finde ich z. B. den Beitrag Nr. 5 von @TamInvest ganz ordentlich, der Richtiges und Wichtiges enthält.


    Nur meine bescheidene und ganz persönliche Meinung.