Moin zusammen,
ich bin neu hier und habe direkt zwei Fragen in die Runde.
1) Im Herbst vergangenes Jahres habe ich eine Fondsgebundene Rentenversicherung über einen Makler abgeschlossen.
Es handelt sich zwar um eine Nettopolice und das Honorar habe ich auch gezahlt, aber wir haben noch einen Zusatz vereinbart, dass er 30 € p.a. für die weitere Beratung der FRV erhält. Im Nachhinein könnte ich mir dafür echt eine selbst reinhauen.
Die Vorteile einer FRV klingen schon sehr lukrativ und bequem: lebenslange Rente, sodass man sich in der Auszahlungsphase um (fast) nichts selbst kümmern muss. Inkl. der Steuervorteile bei mind. 12 Jahren Einzahlung und 62 Jahre Mindestalter.
Wenn ich durch die Seiten von Finanztip stöbere, merke ich schnell, dass eine FRV nur ungern empfohlen wird, aufgrund der höheren Kosten zu einem ETF-Sparplan. Was mache ich also? FRV und Zusatzvereinbarung mit dem Makler kündigen?
2) Auch eine BU Versicherung habe ich mit dem Makler abgeschlossen. Allerdings handelt es sich um eine Bruttopolice und ca. 50 € kommen mir als Student sehr happig vor. Zur Info, ich bin 24 Jahre alt.
Sollte man sich hier noch mal eine "unabhängige" Meinung von einem Versicherungsberater auf Honorarbasis einholen? Zum Beispiel Hoesch & Partner, wie von Finanztip emfpohlen?
Ich danke Euch und bin sehr dankbar.
Viele Grüße
Len
BU Versicherung zu teuer und wechseln?
- ls798
- Erledigt
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Bei welchen Gesellschaften sind die beiden Produkte? Tarifname?
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1) Plusrente bei der Bayerischen
2) SBU bei der Nürnberger -
Hast du einen garantierten Rentenfaktor in deiner FRV? Und wieviel zahlst du da ein?
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Zu BU Themen gibt Dr. Schlemann immer gerne seine Ansichten dazu
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Der Rentenfaktor erhöht sich in den Jahren von 2073 bis 2078 von 21,53 € bis 23,70 €.
Zudem kann der Faktor ja gar nicht garantiert werden, sondern ist nur prognostiziert. Abhängig von Rechnungszins, Überschüsse und Lebenserwartung. Aktuell zahle ich seit 6 Monaten 47,50 € ein. -
Jeder einfache weltweit anlegender Aktien-ETF Sparplan wird über die lange Laufzeit und bei den Kosten(5,26%) deutlich höhere Renditen für dich erzielen. Da hilft Dir auch nicht die jetzige Steuerersparnis und die Steuerfreiheit in der Auszahlung. Die Steuerersparnis wird gerne als Triggerwort angeführt um schlechte Finanzprodukte an die Kunden zu verkaufen.
Garantiert werden kann nicht die Rentenhöhe, da sich diese aus dem dann zur Verfügung stehenden Kapital berechnet. Aber der Rentenfaktor von unter 25 (25€ pro 10000€ Vertragskapital pro Monat) bedeutet das du mindestens bis 2106 leben musst um deine Beiträge zurück zu bekommen. Natürlich bekommst du für die mögliche Wertsteigerung auch eine Rente aber mit dem gleichen schlechten Faktor. Wenn du jetzt 140 Jahre alt wirst könnte es sein das diese FRV ein gutes Geschäft für dich ist.
Zum Vergleich: Ein ausschüttender ETF mit 3% Dividendenrendite kommt nach Steuern ohne Kapitalverzehr auf einen Rentenfaktor von 18. Dann hast du aber noch das ganze ETF-Vermögen und kannst selber damit bestimmen was du mit deinem Geld machen willst.
Das einzige was du dazu brauchst ist die Disziplin deinen ETF-Sparplan durchzuziehen und nicht Vorzeitig zu verkaufen. Andersherum ist der einzige Vorteil für dich das der FRV dein Geld vor Dir versteckst und Du nicht mehr so einfach dran kommst. Aber tut das Not?
Also Ich möchte gar nicht so alt werden, weil dann alle Freunde und Familienmitglieder schon tot sind.
Deswegen habe ich für mich keine FRV, aber vielleicht siehst du das anders wenn nicht dann raus mit Applaus. Dann auch bitte nicht ärgern sondern als Lehrgeld abhacken. Soviel hast du ja jetzt noch nicht einbezahlt.
Rentenfaktor Jahre bis Kapitalrückzahlung 15 55,56 20 41,67 23 36,23 25 33,33 30 27,78 40 20,83 Jährliche Einzahlung Kosten p.A. Kosten 570 30 5,26% -
2) Auch eine BU Versicherung habe ich mit dem Makler abgeschlossen. Allerdings handelt es sich um eine Bruttopolice und ca. 50 € kommen mir als Student sehr happig vor. Zur Info, ich bin 24 Jahre alt.
Sollte man sich hier noch mal eine "unabhängige" Meinung von einem Versicherungsberater auf Honorarbasis einholen? Zum Beispiel Hoesch & Partner, wie von Finanztip emfpohlen?Ohne konkretere Angaben lässt sich das Preis-/Leistungsverhältnis schlecht bewerten. Die Fragestellung ist vergleichbar mit "ich habe ein Auto, das 5.000 EUR gekostet hat, das kommt mir sehr happig vor".
Wie in unserem Blog-Beitrag "Berufsunfähigkeitsversicherung als Student" genauer beschrieben sind 50 EUR für die BU eines Studenten ein völlig normaler Beitrag. Besonders vorausdenkende Studenten schließen die BU möglichst hoch ab, weil langfristig billiger. 2.000 EUR BU Rente kosten dann eher so um die 100 EUR. Bei Budget-Engpässen springen idealerweise ebenso vorausschauende ehemals Erziehungsberechtigte ein.
Wenn 50 EUR als happig empfunden werden, bin ich mir nicht sicher, ob eine Honorarberatung ins Budget passt. Wenn man die BU später verändert, was gar nicht so selten vorkommt, zahlt man dann wieder neu. Bei Courtagetarifen tut das kaum weh.
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Horst Talski Vielen Dank. Das erklärt die Thematik noch mal aus einer anderen Perspektive.
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Dr. Schlemann VIelen Dank.
"Happig" im Sinne davon, dass ich auch schon mal Tarife auf den gängigen Vergleichsportalen für knapp 25 €-30 € gesehen habe. Ebenso gleiche BU-Rente.
Über den Punkt, dass Honorarberater auch wieder bezahlt werden wollen, wenn die mtl. BU-Rente an die Lebenssituation angepasst werden soll, habe ich so noch nicht nachgedacht. Aber dies klingt auf jeden Fall schlüssig. -
"Happig" im Sinne davon, dass ich auch schon mal Tarife auf den gängigen Vergleichsportalen für knapp 25 €-30 € gesehen habe. Ebenso gleiche BU-Rente.
In den gängigen Autoverkaufsportalen finden Sie auch Autos von 500 bis 500.000 EUR.
Es kommt vor allem darauf an, wie gut der gewählte BU Tarif zu Ihrer späteren Tätigkeit passt und welche "Leistungswahrscheinlichkeit" er bietet. Wir erklären das auf unserer Website mit Autokategorien als Metapher unter dem Stichwort "Beste Berufsunfähigkeitsversicherung: Renault, VW, Mercedes?". Die Nürnberger ist aus unserer Sicht je nach konkretem Tarif ein durchaus brauchbarer Renault oder VW, aber kein "Mercedes", der bei einem Unfall optimal schützt. Wenn Sie Preise vergleichen, müssen Sie also auch die Bedingungsqualität und die Konfiguration berücksichtigen: Höhe BU Rente, Endalter, Arbeitsunfähigkeitsklausel, Höhe der Leistungsdynamik etc. (um im Bild zu bleiben: Ausstattung und Motorisierung).
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Dr. Schlemann Vielen Dank für Ihre ausführlichen Erläuterungen.
Die Eckdaten zur besseren Einschätzung wie folgt:
- mtl. Rente: 1.000 €
- AU-Baustein
- Endalter: 67 J.
- garantierte jährliche Steigerung von 2 % -
Es fehlt immer noch der genaue Tarif, davon gibt's bei der Nürnberger mehrere.
Für eine "bessere Einschätzung" müsste ich zunächst Ihren Gesundheitszustand und evtl. risikoreiche Hobbies im Detail kennen. Ist ein Wechsel überhaupt noch möglich? Geburtsdatum, Studienfach und angestrebter Beruf sind auch wichtig.
Das sprengt m.E. den Rahmen hier. Diese Daten wollen Sie hoffentlich nicht öffentlich posten. Ich würde sie auch nur mit unterzeichneter Datenschutzerklärung wissen wollen. Buchen Sie doch am besten einen Beratungstermin bei einem der von Finanztip empfohlenen Berater.