"Wachstum Garant" / "Wertschutzzertifikat Plus"

  • Liebe Gemeinde,


    hat jemand Erfahrungen gemacht mit der "PrivatRente WachstumGarant (mit Garantieniveau)", einer "Rentenversicherung mit aufgeschobener Rentenzahlung mit Indexorientierung (IOK2)", angeboten von der Sparkasse im Verbund mit Feuersozietät/Bayern-Versicherung?


    Und in der Vergangenheit mit "Wertschutz-Zertifikaten Plus"? Ebenfalls eine Rentenversicherung, legt die Sparkasse im Verbund jetzt neu auf, Emittentin Barclays Bank, garantierte Mindestleistung nach 12 Jahren 135,375 Prozent nach Kosten. Empfehlenswert?


    Freue mich über Hinweise. Vielen Dank!

  • Die Frage ist, ob es Bausteine neben ETF sein könnten. Abwägung Sicherheit bei halbwegs okayer Verzinsung, ggf. steuerlicher Begünstigung? In der Tat: Klingt immer alles toll, und dann muss man den Bühnennebel lichten ...

  • Triggerworte: Garantie und Steuerersparnis


    Einfach mal kritisch Nachrechnen und sich davon frei machen das es Garantie gibt.


    Wenn man es selber macht weiß man auch was drin ist. Kaufe ich ein Fertigprodukt sind da Zusatzstoffe drin die ich gar nicht möchte dafür musste ich mich um nix kümmern und mich später wundern wenn es nicht schmeckt.

  • Willkommen im Forum MarcT


    Bevor Du versuchst, die angesprochenen Versicherungen einzuschätzen, wäre mein Vorschlag zunächst zu fragen, ob überhaupt prinzipiell eine Versicherung passt. Informationen dazu findest Du hier im Forum (nämlich nicht selten in Form der zahlreichen Fäden, in denen Leute fragen, ob sie ihre privaten Versicherungen aufgrund der horrenden Kosten kündigen sollen ...) und auf der Finanztip.de-Seite z.B. hier (https://www.finanztip.de/alter…&utm_campaign=rkWq17_oIG8) und hier (https://www.finanztip.de/blog/…rentenversicherung-lohnt/).


    Da siehst Du, dass diese Versicherungen häufig einen recht hohen, fest eingebauten Kostenblock haben, der häufig in den ersten 5 Jahren entnommen wird. Daher lohnt sich eine Versicherung zunächst sehr für den Verkäufer (der sich bei der Sparkasse "Berater" nennt). Alternativen, die keine Provision versprechen, werde dort daher nicht angeboten.


    Zudem siehst Du dort, dass das "Steuer-Sparen"-Argument häufig nur gut klingt, aber eben nicht greift, wenn man mit dem spitzen Bleistift nachrechtet (siehe finanztip-Link).


    Oben stand ja schon, dass man die "Garantie" skeptisch sehen muss: Wenn Du Sicherheit willst, geht das immer zu Lasten von Rendite. Und wenn Du hier einen Sicherheitsbaustein suchst, dann ist das natürlich OK, aber dann wäre Festgeld die erste Adresse.


    So, und nun zu den angepriesenen 135% nach 12 Jahren. Das macht 2,56% Effektivverzinsung pro Jahr nach Kosten vor Steuern. Wenn Du im Festgeldrechner schaust, findest Du, dass Du bei der pbb direkt oder auch bei der IKB ein 12-jahres Festgeld mit 3,50% bzw. 3,00% Verzinsung abschließen kannst. Gut, da kommst Du dann 12 Jahre nicht dran, daher ist ein so langer Zeitraum vielleicht nicht ideal, aber auch für >3 Jahre winken >3% Zinsen, und das mit deutscher Einlagensicherung. Und wenn es wirklich für so lange sein soll: Letztens gab es hier jemanden, der berichtete, dass die Bausparkasse Mainz bei 10 Jahren sogar 4.0% Zinsen bietet. Das würde ich mich dann ansehen.


    Es braucht also keine teure Rentenversicherung mit ach so toll klingendem Produktnamen für Rendite im Sicherheitsbereich. Auch wenn das der "Berater" mit vielen Wort anders sehen wird.

  • "Wertschutz-Zertifikaten Plus"? Ebenfalls eine Rentenversicherung, legt die Sparkasse im Verbund jetzt neu auf, Emittentin Barclays Bank,

    Bevor es im langen Post untergeht, hier separat: Bei diesem Konstrukt wäre ich sehr vorsichtig. Laut Sparkassen-Webseite: "Das WertSchutz Zertifikat Plus ist eine Rentenversicherung, die in ein Garantiezertifikat mit 12 Jahren Laufzeit investiert."


    Soll heißen, es ist ein Zertifikat, also eine Schuldverschreibung gegenüber einer Bank, die nicht der Einlagensicherung unterliegt. Auch nicht, wenn man es "Garantie-Zertifikat" nennt. Wenn die Barclays-Bank Probleme hat, ist das Geld weg. So wie bei der berühmten "Lehmann-Oma" etc. Nur, dass das Zertifikat hier nicht direkt verkauft wird, sondern noch der teure und häufig unnötige Mantel einer "Rentenversicherung" drumherum gepackt ist.


    Zum einen sind da zu viele Mittelsmänner (oder -frauen :)) zwischen Dir und Deinem Geld, die alle noch etwas davon haben wollen. Zum anderen würde ich auch aufgrund der fehlenden Absicherung und fehlenden Transparanz keine Zertifikate kaufen.


    siehe https://www.finanztip.de/derivate/zertifikate/

  • Ganz herzlichen Dank, lieber Galileo, für Deine wertvollen Hinweise und die Mühe!


    35 % garantierter Mindestzins sind tatsächlich nach Kosten (aber vor Steuern) deklariert, dennoch kann ich Deine Punkte nachvollziehen und teile die Skepsis. Zumal es bereits in der Vergangenheit Probleme mit Zertifikaten von Barclays gab.


    Die Texte hinter den Links werde ich gerne studieren.


    Viele Grüße!