Wie 4 Millionen € sinnvoll & risikofrei Anlegen - Eure Tipps!?

  • Hallo liebes Forum,

    ich habe schon etliche spannende Beiträge hier durchgelesen, erst ein mal ein großes Lob an die fleißigen Autoren! Ich hätte auch eine Frage bezüglich Geldanlage, allerdings stellt sich unser Fall etwas komplizierter dar und hierzu habe ich leider keine relevanten Information in den zahlreichen Beiträgen finden können.


    Mit meiner Frau zusammen (meine Frau 32 Jahre alt / ich 34 Jahre alt) führen wir eine "kleine" Firma (GbR) für Luftreinigung, -kühlung & -säuberung. Wir haben diese Firma bereits 2012 neben dem Studium gegründet, Anfangs nur um ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen, mitlerweile können wir gut davon leben. Über Alterabsicherung habe ich mir ehrlicherweise noch keine großen Gedanken gemacht, da wir sehr "sparsam" leben und immer Geld beiseite legen. Zudem habe ich noch ein Haus von meinen Eltern (aktueller Wert ca. 800.000,00€), das ich irgendwann mal überschrieben bekomme sowie eine private Rentenversicherung in die ich auch fleißig monatlich einzahle. Dies mal kurz als Background Information.


    Dann kam das Jahr 2020 und das Coronavirus und unsere Umsätze sind explodiert. Wir haben so viele Aufträge bekommen, dass es uns fast garnicht möglich war, alle Aufträge zu bewältigen. Regierung, Schulen, Unternehmen, Deutsche Bahn, Flughäfen, Geschäfte...jeder wollte diese Anlagen verbaut haben. Da wir relativ gut vernetzt sind und bereits seit 8 Jahren in dem Markt tätig waren, konnten wir über die letzten 3 Jahre sehr sehr viel Geld verdienen. Mitlerweile hat sich die Lage wieder beruhigt und wir sind weiterhin in dem Bereich tätig, wir erwirtschaften mehr Gewinn als vor Corona, da wir viele neue Kunden gewinnen konnten, aber kein Vergleich zu der Corona Zeit.


    Zwar gibt es keinen negativ Zins mehr, allerding möchten wir irgendetwas mit dem Geld anfangen, anstatt es einfach so auf dem Girokonto der Sparkasse liegen zu lassen. Zudem kommt, dass ein Teil von dem Geld noch dem Finanzamt gehört. Für das Jahr 2020 haben wir schon die kompletten Abgaben gezahlt (Einkommen-, Umsatz-, und Gewerbesteuer). Da wir unsere Steuererklärung durch einen Steuerkanzlei anfertigen lassen, haben wir für die Steuererklärung 2021 noch bis August 2023 Zeit und für die Steuererklärung 2022 bis nächstes Jahr August. Die Umsatzsteuer haben wir für die Jahre 2022/2023 aber bereits im voraus gezahlt sowie teilweise die Einkommensteuer, da das Finanzamt natürlich auch Geld gerochen hat ^^. Sprich wir können jetzt noch über einen begrenzten Zeitraum mit einem Teil des Geldes etwas sinnvolles anstellen, bevor wir es sowieso dem Finanzamt überweisen müssen. Langfristig möchten wir auf jedenfall in Immobilien investieren und die Hebelwirkung ausnutzen. Sprich 2-3 Zimmer Wohnungen anzahlen, vermieten und irgendwann sind diese dann abgezahlt dann bekommen wir hier zusätzliche Einnahmen. Aufgrund der sinkenden Immobilien Preise und dem hohen Zins ist dafür aber ein ziemlich schlechter Zeitpunkt. Sollte der Zins in den nächsten Jahren wieder sinken und die Immobilienpreise sich einpendeln, ist dies auf jedenfall der Plan.


    Da wir absolut kein Risiko eingehen möchten und eher zu vorsichtig als zu spekulativ sind, kommen (meiner Meinung nach) Aktien & ETFs nicht in Frage. Zudem habe ich wirklich keine Ahnung in dem Gebiet und auch nicht die Zeit dazu, mich hier groß einzuarbeiten und den Markt zu beobachten. Ich habe aber schon öfters gelesen, dass man selbst bei den großen Aktienpaketen bzw. ETF Index Nachahmungen bei eventuellen Kriesen - davon gibt es aktuell ja genug - einige Zeit braucht um die "Kursabfälle" auszusitzen. Da wir wie oben beschrieben dem Finanzamt noch einen kleinen Teil zurückzahlen müssen und auch schnell reagieren wollen falls sich was im Immobilienmarkt tut, ist diese Form der Geldanlage raus.


    Nun haben wir uns folgendes überlegt:


    4 Millionen € können wir insgesamt von unserem Geschäftskonto nehmen ohne Liquiditätsprobleme zu bekommen:

    (davon gehen noch ca. 2 Millionen € an das Finanzamt, vorraussichtlich Mitte-Ende 2024)

    - 3 Millionen € davon möchten wir auf ein Kündigungsgeldkonto für Unternehmen bei der Sparkasse (Kündigungsfrist 35 Tage) zu 1.2 % p.a. anlegen, bis das Finanzamt sich meldet um jederzeit an das Geld zu kommen.

    (relativ sicher da es sich bei der Stadtsparkasse um keine privat Bank handelt -> sollte die Sparkasse Pleite gehen, dann ist eh Hopfen und Malz verloren. Falls wir kurzfristig an das Geld müssen bzw. das Finanzamt 2024 Ihren Zahlungsbescheid schickt, kommen wir jederzeit an das Geld. Ich schätze das dies jedoch noch über 1 Jahr dauern wird)


    - 1 Millionen € möchten wir verteilt zu je 100 tsd. € auf Festgeldkonten zu durchschnittlich 3,0 % p.a. für 12 Monate anlegen, auf diese Summe müssen wir definitiv 1 Jahr lang nicht zurückgreifen.

    (Verteilt deshalb, da bei den meißten Banken die maximale Einlagesumme 100 tsd. € beträgt und die Einlagensicherung der EZB auch nur bis zu diesem Betrag greift. Da es sich um private Banken handelt, könnte es ja durchaus sein das eine Bank pleite geht - siehe Wirecard -hier würde dann die Einlagensicherung greifen und wir würden keinen Totalverlust machen. Es ist vielleicht etwas zu vorsichtig gedacht, allerdings sind wir so 100% auf der sicheren Seite. 5 Banken und jeweils 2 Festgeldkonten (meine Frau & ich) öffnen, zu je 100 tsd. €. Bei den Banken müssten wir noch recherchieren wo es den besten Zins gibt, welche durch die Einlagensicherung abgesichert ist und welche nicht zusammengehören. Hier gibt es aber zahlreiche Anbieter(Hypo, BMW Bank, Comerzbank, Deutsche Bank, Targo Bank, ING, Postbak, Consor etc.)



    Würden wir das Geld für ein Jahr so verteilt liegen lassen, kommt laut meiner Berechnung am Ende ein ungefährer Ertrag von 66 tsd. € raus: 36 tsd. € (1,2% Zinsen auf 3 Mio € Anlage Kündigungskonto) + 30 tsd. € (~3,0% Zinsen auf 1 Mio € Anlage Festgeldkonto).


    Mit spekulativen Fonds, Aktien oder ETF Indexen könnte man den Gewinn bestimmt viel höher gestalten. Allerdings ist uns dies wie bereits oben erwähnt zu spekulativ und zu unsicher. Wir wollen das "Glück" was wir hatten nicht herausfordern und unseren kompletten Gewinn verspielen.


    Was sagt ihr dazu, habe ich irgendwo einen Denkfehler, macht das Sinn, hat der ein oder andere vielleicht eine andere - genauso sichere - Anlagemethode als Alternative?


    Über eine freudige Diskussion würde ich mich sehr freuen,


    bis dahin einen schönen Abend und einen erholsamen Feiertag morgen 8)

  • Hallo Herr Janders,

    vielen Dank für die rasche Antwort. "Riskant" in Form von langen Perioden die man aussitzen muss und nicht kurzfristig an das Geld kommt (ohne Verluste) sollte sich am Immobilienmarkt was tun. Bis ein Kursabfall sich wieder eingependelt hat können laut meiner Recherche Jahre vergehen (Corona, Finanzkrise, Bankencrash, Krieg etc.).


    Vermietung ist meiner Meinung nach in der Form "sicherer", da eine Immobilie - zumindest in den Hauptstädten- den Wert behält und eher steigt. Selbstverständlich gibt es hier auch einige Risikofaktoren wie zum Beispiel Mietnomaden, für uns persönlich aber immer noch beeinflussbarer.


    Aber eine Immobilie kommt sowieso jetzt noch nicht in Frage, da wie gesagt der falsche Zeitpunkt ist.

  • Bitte sprechen Sie mit ihrem Steuerberater darüber. Wenn sie 2024 2 Mio. Euro an das Finanzamt zahlen müssen, dann wird für 2022 und 2023 eine nachträgliche Vorauszahlung festgesetzt werden. Ich denke bei 2 Mio. Euro wird es nicht bleiben.


    Mein Rat: Den Berater anhand der Buchhaltungsauswertung die Steuer 2022 und 2023 (Hochrechnung) berechnen lassen. Danach erst weitere Schritte unternehmen.

  • Man könnte sich an eine professionelle Vermögensberatung wenden....;)

    Hallo Eve,

    vielen Dank für dein Beitrag. Ja das haben wir auch schon gemacht, allerdings hatte ich hierbei immer das Gefühl, dass zuerst 40 Minuten um den heißen Brei geredet wird und dann wird versucht das eigene Produkt zu verkaufen. "Mit unserem ETF Paket...", "...mit unserem besonders effektiven und risikoarmen Spar Fond". Selbst die Banken beraten nicht ohne eigenem Interesse, sondern versuchen irgendwie noch Sparpläne, Riesterrenten oder irgendwelche privaten Altersvorsorge Programme an den Mann zu bringen.


    Leider haben beide Gespräche nicht zu einem positiven Ergebniss geführt, im Gegenteil, wir bekommen jeden zweiten Tag anrufe ob wir nicht doch an dem und dem Programm teilnehmen möchten :S

  • Mit meiner Frau zusammen (meine Frau 32 Jahre alt / ich 34 Jahre alt) führe ich eine "kleine" Firma (GbR) für Luftreinigung, -kühlung & -säuberung. Wir haben diese Firma bereits 2012 neben dem Studium gegründet, Anfangs nur um ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen, mitlerweile können wir gut davon leben.

    Da hält einer einen ETF auf den MSCI World für "riskant", hängt aber mit seinem kompletten Vermögen (und dem seiner Frau) in einer GbR.


    Ich könnte mir vorstellen, daß der größte Schritt zur Risikoverminderung die Gründung einer GmbH wäre.

    Über Altersabsicherung habe ich mir ehrlicherweise noch keine großen Gedanken gemacht, da wir sehr sparsam leben und immer Geld beiseite legen. Zudem habe ich noch ein Haus von meinen Eltern (aktueller Wert ca. 800.000,00€), das ich irgendwann mal überschrieben bekomme sowie eine private Rentenversicherung in die ich auch fleißig monatlich einzahle. Dies mal kurz als Background-Information.

    Du unterscheidest Dich in einem wesentlichen Punkt von den meisten hier: Du bist Unternehmer, Du bist nicht angestellt. Du mußt Deine Alterssicherung vollständig selbst organisieren. Alle Angestellte haben die gesetzliche Rente im Kreuz, die sie nicht abwählen können, die ihnen aber im Alter ein ziemlich inflationsgesichertes Grundeinkommen bietet.


    Das heißt: Handlungsbedarf bei Dir.

    Dann kam das Jahr 2020 und das Coronavirus und unsere Umsätze sind explodiert. ... Wir konnten über die letzten 3 Jahre sehr viel Geld verdienen. Mittlerweile hat sich die Lage wieder beruhigt und wir sind weiterhin in dem Bereich tätig, wir erwirtschaften mehr Gewinn als vor Corona.

    Sehr erfreulich!

    Zwar gibt es keinen Negativzins mehr, allerdings möchten wir irgendetwas mit dem Geld anfangen, anstatt es einfach so auf dem Girokonto der Sparkasse liegen zu lassen. Zudem kommt, dass ein Teil des Geldes noch dem Finanzamt gehört.

    Das Geld, das Du fürs Finanzamt brauchst, könntest Du auf ein Tagesgeldkonto einzahlen. Damit bist Du maximal flexibel, und Du bekommst immerhin ein bißchen Zins dafür. Es gibt Tagesgeldkonten, bei der der gute Zins bis zu 1 Million gilt.

    Langfristig möchten wir auf jedenfall in Immobilien investieren und die Hebelwirkung ausnutzen.


    Sprich 2-3 Zimmer Wohnungen anzahlen, vermieten und irgendwann sind diese dann abgezahlt dann bekommen wir hier zusätzliche Einnahmen. Aufgrund der sinkenden Immobilien Preise und dem hohen Zins ist dafür aber ein ziemlich schlechter Zeitpunkt. Sollte der Zins in den nächsten Jahren wieder sinken und die Immobilienpreise sich einpendeln, ist dies auf jeden Fall der Plan.

    Hebel haben übrigens zwei Seiten, das nur zur Erinnerung. Man kann mit Immobilien durchaus Geld verdienen, das erfordert allerdings eine Menge Arbeit und auch Zeit. Fragt sich, ob Du diese Zeit neben Deinem aktuellen Business noch hast. Auch Dein Tag hat nur 24 Stunden.

    Da wir absolut kein Risiko eingehen möchten ...

    Diese Aussage darf von einem Unternehmer sehr verwundern. Ich habe Dich oben schonmal gefragt, warum Du Dein komplettes Vermögen aufs Spiel setzt statt über eine GmbH eine

    Haftungsbegrenzung zu erreichen. Das steht so sehr im Widerspruch zu dem Anspruch, jegliches Risiko vermeiden zu wollen.

    Da wir absolut kein Risiko eingehen möchten und eher zu vorsichtig als zu spekulativ sind, kommen (meiner Meinung nach) Aktien & ETFs nicht in Frage.

    Eine Anlage in Aktien, speziell in breit gestreute ETFs ist nicht spekulativer als viele "sichere" Anlagen. Ich nehme allerdings an, das Du mir das nicht glauben wirst.


    Das Spekulativste, was Du aktuell machst, ist Deine Firma. Meines Erachtens brauchst Du da ein Gegengewicht.

    Zudem habe ich wirklich keine Ahnung in dem Gebiet und auch nicht die Zeit dazu, mich hier groß einzuarbeiten und den Markt zu beobachten.

    Hast Du denn von Immobilien Ahnung und die Zeit dazu, Dich damit zu beschäftigen?

    4 Millionen € können wir insgesamt von unserem Geschäftskonto nehmen, ohne Liquiditätsprobleme zu bekommen.

    (Davon gehen noch ca. 2 Millionen € an das Finanzamt, voraussichtlich Mitte-Ende 2024)

    Tja, das wird nicht einfach sein, 2 Millionen total sicher anzulegen - bei 100.000 € Einlagensicherung.

    3 Millionen € davon möchten wir auf ein Kündigungsgeldkonto für Unternehmen bei der Sparkasse (Kündigungsfrist 35 Tage) zu 1.2 % p.a. anlegen, bis das Finanzamt sich meldet um jederzeit an das Geld zu kommen.

    Dein Geld. Ich halte von dem ganzen Instrumen "Kündigungsgeld" nichts. Und der Zins haut einen ja auch nicht vom Sockel. Bei Dir geht es ja um Beträge!

    - 1 Millionen € möchten wir verteilt zu je 100 tsd. € auf Festgeldkonten zu durchschnittlich 3,0 % p.a. für 12 Monate anlegen, auf diese Summe müssen wir definitiv 1 Jahr lang nicht zurückgreifen.

    Ich fürchte, Du hast mehr Beratungsbedarf, als ein Forum Dir bieten kann.

    Würden wir das Geld für ein Jahr so verteilt liegen lassen, kommt laut meiner Berechnung am Ende ein ungefährer Ertrag von 66 T€ raus

    Mit einem bedeutend kleineren Aktiendepot stündest Du dieses Jahr bereits entscheidend besser - und das Jahr ist erst zur Hälfte vorbei.

    Mit spekulativen Fonds, Aktien oder ETF Indexen könnte man den Gewinn bestimmt viel höher gestalten. Allerdings ist uns dies wie bereits oben erwähnt zu spekulativ ...

    ... der Du mit einer Millionen-GbR ein bedeutend größeres Klumpenrisiko hast als vermutlich jeder von uns. Gestatte, daß ich schmunzle.

    Wir wollen das "Glück", was wir hatten nicht herausfordern und unseren kompletten Gewinn verspielen.

    Drum ist ja Dein nächster bedeutender Schritt, eine GmbH zu gründen.


    Du hast in meinen Augen einen ganz erheblichen Beratungsbedarf. Warst Du denn schon mal bei Deiner IHK deswegen? Für mich (und vermutlich die meisten hier) ist Dein Unternehmen vermutlich eine Nummer zu groß.


    Den Gedanken, daß Aktien spekulativ seien, solltest Du Dir gelegentlich mal aus den Kopf schlagen. So ein EFT auf einen breiten Aktienindex ist mit Sicherheit weniger spekulativ, als das komplette Vermögen der ganzen Familie auf eine einzige Karte zu setzen, wie Du es momentan tust. Quasi alles, was Du in Richtung Diversifizierung tust, reduziert Dein Risiko. Das heißt aber längst nicht, daß Du Dein Geld auf möglichst viele Sparbücher bei möglichst vielen Banken verteilen solltest.

  • Bitte sprechen Sie mit ihrem Steuerberater darüber. Wenn sie 2024 2 Mio. Euro an das Finanzamt zahlen müssen, dann wird für 2022 und 2023 eine nachträgliche Vorauszahlung festgesetzt werden. Ich denke bei 2 Mio. Euro wird es nicht bleiben.


    Mein Rat: Den Berater anhand der Buchhaltungsauswertung die Steuer 2022 und 2023 (Hochrechnung) berechnen lassen. Danach erst weitere Schritte unternehmen.

    Hallo Thebat,

    danke für deinen Beitrag. Für das Jahr 2022 haben wir bereits eine hohe Summe freiwillig vorausgezahlt, ebenso tuen wir dies für das Jahr 2023. Hier werden wir am Ende - sollte Corona nicht zurück kommen - eine Rückerstattung bekommen. Die Anlagesumme ist auch nicht unser komplettes Erwirtschaftetes Geld, es ist nur ein Teil davon. Der Rest bleibt auf unserem Firmenkonto für derartige Forderungen oder zukünftige Investitionen.


    Sollten unser Steuerberater und wir uns hier verkalkuliert haben, lässt sich das Kündigungsgeldkonto wie oben beschrieben innerhalb von 35 Tagen auflösen (auch nur teilwese möglich), sprich wir haben hier Geld zum nachsteuern.

  • Maximillian_Seuber:

    Du solltest Dich ja an einen Honorarberater wenden und nicht an einen Finanzverkäufer. Und davon sinnvollerweise einen, der selber Millionär ist. Also wähle nicht den kleinen Krauter um die Ecke. Den Finanzverkäufer kriegst Du jetzt vermutlich nicht mehr los.


    Übrigens: Möglicherweise ist Deine lokale Sparkasse auch eine Nummer zu klein für Dich.

  • 4 Millionen € können wir insgesamt von unserem Geschäftskonto nehmen ohne Liquiditätsprobleme zu bekommen:


    (davon gehen noch ca. 2 Millionen € an das Finanzamt, vorraussichtlich Mitte-Ende 2024)


    Sie sollten die 2 Millionen mehr als zügig an das Finanzamt überweisen! Dann können Sie sicher wieder besser schlafen... und an Finanztip spenden:) Das hatten Sie doch ohnehin vor, oder?


    Umsonst ist der Tod und der kostet das Leben!

  • Hallo Herr Achim Weiss ,

    vielen Dank für das ausführliche Feedback! Ein paar Ausführungen von mir, ich hoffe ich bekomme das so korrekt ausgeführt hin wie Sie:


    Da hält einer einen ETF auf den MSCI World für "riskant", hängt aber mit seinem kompletten Vermögen (und dem seiner Frau) in einer GbR.


    Ein MSCI World ETF wird vermutlich niemals einen Totalverlust erleiden und langfristig gesehen auch eher eine Kursteigerung als einen Rückgang verzeichnen. Aber wie ich oben schon erwähnt habe, braucht man hier Zeit "zum Aussitzen" falls etwas passiert. Dieses "Risiko" möchte ich vermeiden, dass warum auch immer, der Kurs einbricht und wir dann abwarten müssen bis sich die Kurse wieder auf gleichem Niveau stabilisiert haben.


    Ich könnte mir vorstellen, daß der größte Schritt zur Risikoverminderung die Gründung einer GmbH wäre.


    Der Antrag zur Ummeldung zur GmbH ist schon gestellt und in Bearbeitung. Uns hat die ganze Situation genauso überfordert, wie alle anderen auch. Da wir nur namenhafte Geräte deutscher Hersteller vertreiben (Direktvertrieb - kein Import) und mit Firmen zusammenarbeiten wie zum Beispiel Siemens, Viessmann oder Bosch, schätze ich das Risiko ziemlich gering ein. Wir geben den größten Teil der Aufträge nur weiter und verrechnen unsere Provision. Demnach haben wir uns lieber um das Geschäft gekümmert, anstatt mit behördlichen Kram. Während Corona war es sowieso so gut wie unmöglich irgendein Termin beim Amt zu bekommen. In Zukunft wird aber eine GmbH sinnvoller sein, da gebe ich Ihnen absolut Recht!


    Du unterscheidest Dich in einem wesentlichen Punkt von den meisten hier: Du bist Unternehmer, Du bist nicht angestellt. Du mußt Deine Alterssicherung vollständig selbst organisieren. Alle Angestellte haben die gesetzliche Rente im Kreuz, die sie nicht abwählen können, die ihnen aber im Alter ein ziemlich inflationsgesichertes Grundeinkommen bietet.


    Das heißt: Handlungsbedarf bei Dir.


    Das ist mir ebenfalls bewusst. Wobei das Thema gesetzliche Rente jetzt auch nicht gerade vielversprechend ist, bei den meißten reicht diese vorne und hinten nicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Ich würde aber mal behaupten, dass man mit 6 oder 7 vollbezahlten & vermieteten Eigentumswohnungen immer noch besser weg kommt, als mit irgendwelchen Rürop oder Riesterrenten Paketen von der Bank. Ein großer Nachteil der mich dabei immer gestört hat ist, dass man selbst bei erreichen des Rentenalters nicht vollständig an sein Geld kommt falls mal irgendwas sein sollte oder man auswandern möchte oder was auch immer. Eine Immobilie ist demnach "flexibler", zu einem guten Preis bei dem akuten Wohnungsmangel wird man in einer Großstadt vermutlich nicht lange darauf sitzen bleiben.



    Das Geld, das Du fürs Finanzamt brauchst, könntest Du auf ein Tagesgeldkonto einzahlen. Damit bist Du maximal flexibel, und Du bekommst immerhin ein bißchen Zins dafür. Es gibt Tagesgeldkonten, bei der der gute Zins bis zu 1 Million gilt.

    Hier bleibt aber das Problem bestehen, dass diese Tagesgeldkonten dann nur bis 100.000,00 € durch die EZB Bank abgedeckt sind und es sich um Privat Banken handelt. Wirecard aus München war kurzzeitig größer als die Deutsche Bank und alle Kunden die dort mehr als 100 tsd. € deponiert haben, bleiben auf einem Risiken Verlust sitzen. Deswegen meine Idee bei mehreren Banken Konten mit maximal 100 tsd. €. Sollte die EZB Bank Pleite gehen und die Absicherung nicht mehr greifen, dann ist eh alles zu spät...:S



    Hebel haben übrigens zwei Seiten, das nur zur Erinnerung. Man kann mit Immobilien durchaus Geld verdienen, das erfordert allerdings eine Menge Arbeit und auch Zeit. Fragt sich, ob Du diese Zeit neben Deinem aktuellen Business noch hast. Auch Dein Tag hat nur 24 Stunden.


    Das ist mir ebenfalls bewusst. Allerdings ist Betongold immer noch greifbarer als Aktien oder ETFs. Die enormen Wertsteigerungen der letzten Jahre wird es vermutlich nicht mehr so geben, allerdings bei dem enormen Wohnungsmangel (Vonovia hat alle Bauprojekte bis auf weiteres eingestellt), wird man in den Großstädten immer sein Geld für die Wohnung bekommen. Und wenn nicht sitzt man wenigstens nicht auf der Straße :rolleyes:

    Diese Aussage darf von einem Unternehmer sehr verwundern. Ich habe Dich oben schonmal gefragt, warum Du Dein komplettes Vermögen aufs Spiel setzt statt über eine GmbH eine

    Haftungsbegrenzung zu erreichen. Das steht so sehr im Widerspruch zu dem Anspruch, jegliches Risiko vermeiden zu wollen.

    Wie oben bereits geschrieben besteht mehr oder weniger kein Risiko. Aber eine Umwandlung zur GmbH ist im Gange.

    Tja, das wird nicht einfach sein, 2 Millionen total sicher anzulegen - bei 100.000 € Einlagensicherung.

    Deshalb 5 Banken und hier jeweils 2 Konten. Eins für meine Frau, eins für mich. Die Einlagensicherung gilt pro Person pro Bank. Sprich beide Konten wären bei einer Bank zu jeweils 100 tsd. € abgedeckt. Auf 5 Banken verteilt wäre dann die Einlagensicherung in Summe bei 1 Millionen €.


    Dein Geld. Ich halte von dem ganzen Instrumen "Kündigungsgeld" nichts. Und der Zins haut einen ja auch nicht vom Sockel. Bei Dir geht es ja um Beträge!

    Der Zinsatz reisst einen wirklich nicht vom Hocker, aber dafür kein großes Risiko meiner Meinung nach.


    ... der Du mit einer Millionen-GbR ein bedeutend größeres Klumpenrisiko hast als vermutlich jeder von uns. Gestatte, daß ich schmunzle.

    :D Es hat uns auch überannt. Jetzt muss man nur etwas vernünftiges damit anstellen.



    Hat Dir eigentlich Dein Steuerberater noch nicht vorgeschlagen, eine GmbH zu gründen? Wenn nein, warum nicht?

    Doch wir sind dabei wie gesagt. Es bringt aber auch einiges an Arbeit mit sich, wir hätten neue Verträge abschließen müssen (ging teilweise nicht wegen Neukundenstop), die Kunden kannten uns unter dem GbR Namen, Handelsregistereintragung, Neutar, wir hatten gewisse Zertifikate für Speditionen die auch alle neu ausgestellt hätten werden müssen usw. Wird aber jetzt gemacht :)

  • Das wollte ich auch gerade fragen! In diesen Sphären ist eine GbR steuerlich kein Optimalfall, da ihr schnell im Spitzensteuersatz landet. Mit einer GmbH kann man das besser steuern

    Hat Dir eigentlich Dein Steuerberater noch nicht vorgeschlagen, eine GmbH zu gründen? Wenn nein, warum nicht?

    Im Spitzensteuersatz sind wir schon lange. Im Nachhinein betrachtet wäre eine GmbH Klüger, absolut richtig. Aber wie gesagt wir wurden überrannt und keiner wusste wie es weitergeht. 1. Welle, 2. Welle, 3. Welle und immer neue Massnahmen. Hätte ich vorher gewusst dass wir diese Umsätze machen und das es so lange geht, dann wäre das der 1. Schritt gewesen. Bis davor war eine GbR praktisch, ohne großen Arbeitsaufwand und trotzdem lukrativ.

  • no-one-knows :

    Ich könnte mir vorstellen, daß die Geschichte den beiden über den Kopf gewachsen ist. Da machen sie eine kleine Firma für Luftreinigungsgeräte auf, dann kommt unvorhersehbar Corona, und der Umsatz explodiert. Sie wissen nicht, wo ihnen der Kopf steht. Jetzt ist die Sonderkonjunktur aber vorbei, also muß man sich die Zeit nehmen, die Firma zu konsolidieren, damit sie kein Strohfeuer bleibt. Da sind mehr Dinge zu regeln, als 4 Millionen auf ein "Kündigungsgeldkonto" bei der lokalen Sparkasse zu stecken.

  • Gespendet wird auf jedenfall für das tolle Forum :)

  • no-one-knows :

    Ich könnte mir vorstellen, daß die Geschichte den beiden über den Kopf gewachsen ist. Da machen sie eine kleine Firma für Luftreinigungsgeräte auf, dann kommt unvorhersehbar Corona, und der Umsatz explodiert. Sie wissen nicht, wo ihnen der Kopf steht. Jetzt ist die Sonderkonjunktur aber vorbei, also muß man sich die Zeit nehmen, die Firma zu konsolidieren, damit sie kein Strohfeuer bleibt. Da sind mehr Dinge zu regeln, als 4 Millionen auf ein "Kündigungsgeldkonto" bei der lokalen Sparkasse zu stecken.

    So war es definitiv und wird jetzt auch gemacht :thumbup: Allerdings kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden - die richtige Strukturirung wird noch eine Weile dauern - so viel Geld einfach auf dem Sparbuch liegen zu lassen zu 0% Zinsen :cursing: Bis letztes Jahr haben wir sogar dafür noch Negativzinsen gezahlt alle 3 Monate oder wie es die Sparkasse so schön nennt: Verwahrungsentgelt :D Langfristig muss die Summe definitiv gut investiert werden, egal ob in Immobilien, ETFs, Aktien, Gold oder einem Mix aus allem. Es ging mir in meinem Beitrag nur um das "kurzfristige" Investieren für die nächsten 12 Monate für das bessere Gefühl, die Inflation knabbert eh schon jeden Tag am Konto

  • Ein MSCI World ETF wird vermutlich niemals einen Totalverlust erleiden und langfristig gesehen auch eher eine Kursteigerung als einen Rückgang verzeichnen. Aber wie ich oben schon erwähnt habe, braucht man hier Zeit "zum Aussitzen", falls etwas passiert. Dieses "Risiko" möchte ich vermeiden, dass warum auch immer, der Kurs einbricht und wir dann abwarten müssen bis sich die Kurse wieder auf gleichem Niveau stabilisiert haben.

    Ich habe oben schon geschrieben: Du hast die falsche Einstellung zum Risiko. Du hast mit Deiner Firma ein absolutes Klumpenrisiko - für die ganze Familie, denn Deine Frau hängt auch mit drin. Wenn mit der Firma irgendwas passiert, etwa ein Haftungsfall, bei der die Versicherung zickt, die Du hoffentlich dennoch hast! dann stehst Du ggf. schnell vor dem Nichts.


    Das ist viel riskanter als das Kursrisiko am Aktienmarkt - wobei ohnehin zu erwähnen ist, daß man Anlagen streuen sollte, und Du hast ja das Volumen, das zu tun.


    Du hast so stolz von Deiner Rentenversicherung berichtet, die Du fleißig besparst. Deren Risiko hast Du vermutlich auch nicht auf dem Schirm (vielleicht besser: deren sicheren Verlust).

    Der Antrag zur Ummeldung zur GmbH ist schon gestellt und in Bearbeitung. Uns hat die ganze Situation genauso überfordert, wie alle anderen auch.

    Hinter der Gründung einer GmbH steckt mehr als eine pure "Ummeldung". Da liest Du Dich sinnvollerweise auch ein (oder bezahlst einen kompetenten Berater). Das kann man (wie alles) sicherlich gut und auch weniger gut machen.

    Da wir nur namenhafte Geräte deutscher Hersteller vertreiben (Direktvertrieb - kein Import) und mit Firmen zusammenarbeiten wie zum Beispiel Siemens, Viessmann oder Bosch, schätze ich das Risiko ziemlich gering ein.

    Unfälle gibts nicht. Wenn alle das tun, was sie tun sollten, sind diese nämlich ausgeschlossen.

    [Ein Unternehmer muß seine komplette Altersversorgung selbst organisieren]

    Das ist mir ebenfalls bewusst. Wobei das Thema gesetzliche Rente jetzt auch nicht gerade vielversprechend ist, bei den meißten reicht diese vorne und hinten nicht.

    Mit allem Verlaub: Du machst mir nicht den Eindruck, daß diese Äußerung von großer Kenntnis getragen ist. Die gesetzliche Rente hat durchaus ihre Vorteile, ich würde die nicht unbesehen so weit wegwerfen. Daß sie für den Lebensstandard eines Millionärs nicht reicht, geschenkt. Du wirst Deine Altersversorgung aber ohnehin auf mehrere Beine stellen müssen. Ein erheblicher Vorteil der gesetzlichen Rente gegenüber Deiner privaten Rentenversicherung ist, daß die gesetzliche Rente einigermaßen inflationsgesichert ist. Deine private Rentenversicherung ist das nicht.

    Ich würde aber mal behaupten, dass man mit 6 oder 7 vollbezahlten & vermieteten Eigentumswohnungen immer noch besser weg kommt, als mit irgendwelchen Rürup- oder Riesterrenten-Paketen von der Bank.

    Das ist ja auch nicht besonders schwer.


    Eigentumswohnungen verbinden die Nachteile der Mietwohnung mit den Nachteilen des Wohneigentums. Ich habe hier im Forum mal den Stoßseufzer eines Immobilienanlegers gelesen, der schrieb, daß er sich nie wieder in eine Eigentümergemeinschaft einkaufen werde, lieber kaufe er das ganze Haus. Man kann ohne weiteres mit Immobilien Geld verdienen, aber man muß halt wissen, wie man das macht, und Zeit hineinstecken muß man eben doch. Ein Depot ist mit Sicherheit pflegeleichter.


    Frag mal McProfit, der hat viel Geld mit Immobilien gemacht.

    Eine Immobilie ist demnach "flexibler", zu einem guten Preis bei dem akuten Wohnungsmangel wird man in einer Großstadt vermutlich nicht lange darauf sitzen bleiben.

    Die sprichwörtliche Unflexibilität der Immobilie steckt bereits in ihrem Namen. Man sollte nicht vergessen: Der aktuelle Immobilienboom läuft erst wenige Jahre. Wenn Du mehr als diese wenigen Jahre zurückgehst, kommst Du schnell in trockene Gefilde.

    Ein Nachteil von Immobilien beispielsweise ist die große Stückelung: Tausend oder zehntausend Euro kannst Du aus einer Immobilie nicht herausziehen. Wenn Du Geld brauchst, mußt Du sie immer im ganzen verkaufen.

    Du wirst für Deinen Vermögensaufbau an Aktien nicht vorbeikommen, und wenn Du das im Moment auch noch so weit wegwirfst.

    Hier bleibt aber das Problem bestehen, dass diese Tagesgeldkonten dann nur bis 100.000,00 € durch die EZB Bank abgedeckt sind und es sich um Privat Banken handelt. Wirecard aus München war kurzzeitig größer als die Deutsche Bank und alle Kunden die dort mehr als 100 tsd. € deponiert haben, bleiben auf einem Riesenverlust sitzen. Deswegen meine Idee bei mehreren Banken Konten mit maximal 100 tsd. €. Sollte die EZB Bank Pleite gehen und die Absicherung nicht mehr greifen, dann ist eh alles zu spät...:S

    Unternehmer sind normalerweise Leute, die Risiken taxieren und sie gezielt eingehen. Das sind keine Leute, die sich vom Wort "Risiko" ins Bockshorn jagen lassen.


    Wirecard war keine Bank, sondern ein Finanzdienstleister, am Ende sogar ein Dax-Wert. Die Leute haben Geld damit verloren, weil die Firma durch Betrug pleite gegangen ist. Dadurch sind die Aktien wertlos geworden. Mir hat damals schon der Name nicht gefallen, aber selbst wenn ich in diesen Einzelwert gegangen wäre, dann vielleicht mit 10 oder 20 T€. Die wären dann in der Tat weg gewesen. Shit happens. Verluste dieser Größenordnung habe ich schon öfter mal einstecken müssen, das bleibt nicht aus, wenn man in Einzelwerte geht. Und wenn das Depot groß genug ist, hat man Schwankungen dieser Größenordnung alle Tage, beispielweise heute :) Wenn es an anderen Tagen dann wieder hoch geht, gleicht sich das aus.

    Allerdings ist Betongold immer noch greifbarer als Aktien oder ETFs.

    Es ist schon klargeworden, daß Du auf "Betongold" eingerastet bist. Mach hin! Man kann mit Immobilien sicherlich Geld verdienen.


    Aber so einfach, wie Du es glaubst, ist das vermutlich nicht. Ein Aktiendepot erfordert weniger Arbeit.


    Ein Zauberwort der Geldanlage lautet "Diversifikation". Das bedeutet "Streuung". In den Größenordnungen, in denen Du Dich bereits in jungen Jahren bewegst, nimmst Du vermutlich von allem etwas: Meinetwegen Immobilien (die ertragsschwach sind und in der Verwaltung Ärger mit sich bringen), sicher auch Aktien. Der Sicherheitsfreund mischt noch sichere Verlustbringer dazu, nämlich Renten. etc. etc.


    Die 4 Millionen, die bei Dir auf einem Haufen liegen, hast Du eher nicht in einem Jahr eingenommen, aber in verhältnismäßig wenigen. Möglicherweise bleiben Dir davon 2 Millionen nach Steuer, rechnerisch 1 für Dich, 1 für Deine Frau. Rechne bei Immobilien mit einem Ertrag zwischen 2 und 3 Prozent, das wären 20 bis 30 T€ von 1 Million pro Jahr. Bei internationalen Aktien rechnet man mit 7 Prozent/a, das ist das Doppelte bis zum Dreifachen.


    Nachdem die Zinsen anziehen, stagniert in Deutschland der Immobilienmarkt. Abgesehen davon, daß ich mich ohnehin nicht mit Immobilien belasten würde, ist es eine Überlegung, in einem langsam sinkenden Markt mit dem Kauf noch zu warten. Wie sich grüne Isolierphantasien auf den Immobilienmarkt auswirken werden, traue ich mich nicht einzuschätzen. Klar ist eins: Eigentumswohnungen werden bevorzugt von Selbstnutzern gekauft, und die sind bereit, höhere Preise zu bezahlen als Kapitalanleger. Letztere kaufen besser gleich ein ganzes Mietshaus - von solchen kannst Du Dir selbst mit Deinem Vermögen auch nicht so viele leisten, wie für eine gute Diversifikation nötig wären. Mein Nachbar ist ein großer Immobilienanleger. Er hat um die 350 Einheiten. Er hat sein Vermögen pfiffig aufgebaut, indem er nämlich gezielt Gebrauchtimmobilien der 50er gekauft hat. Die bringen sicher nicht so viel Miete wie neuere Häuser, aber sie sind um mehr als das billiger als Neubauten, so daß er mit solchen Bauwerken eine bessere Rendite hat als mit Neubauten. In der Regel haben sich seine Käufe aus der Miete selbst bezahlt. Allerdings sagt er mir: Wenn ich es nochmal zu tun hätte, würde ich keine Wohnungen mehr kaufen, sondern Garagen. Die haben eine noch bessere Rendite - und kein Mieter kommt, weil das Fenster undicht ist.


    In Immobilien zu investieren will auch geübt und gekonnt sein. Eine romantische Beziehung zu Betongold allein reicht nicht.

  • in Immobilien zu investieren ist eine Laienidee, und deutet darauf hin, dass du dich noch nur oberflächlich mit Privatgeldanlage auskennst. Da es nicht so schwer zu kapieren ist (wenn man die richtige Quellen, wie zB Finanztip, hat), ist mein Rat in erster Linie, das zu erlernen. Das nimmt Zeit in Anspruch, aber es ist schlicht dein Geld - du sollst eine ziemlich bewusste Entscheidung treffen.

    Es scheint wie du Sicherheit kaufen willst. Wenn es der Fall ist, würde ich auch ein Trust fund in Erwägung bringen - die ultimative Sicherheit, mMn. Es geht ab 1M los (insbesondere wenn es nicht deine einzige ist). Es muss aber richtig durchgedacht werden - es ist keine spontane Entscheidung.

  • Nur als Denkanstoß, nicht als Kritik gemeint:


    Die Sichtweise auf Risiken von Immobilien und ETFs leuchtet mir noch nicht ganz ein.

    Auch der Umgang mit der Einlagensicherung erscheint mir hinterfragenswert.


    Sind denn allgemeine Lebensrisiken abgesichert? (Krankheit, Verlust der Arbeitskraft, Tod, Langlebigkeit, ...)