Keine Einsparungs-Erstattungen wenn Arbeitspreis (Vertrag) unter Referenzpreis der Strom-/Gaspreisbremse?

  • Hallo zusammen,


    da ich soeben Gas- und Stromanbieter gewechselt habe, habe ich mal in die Strompreisbremse und Gaspreisbremse FAQ des BMWK geschaut:

    https://www.bmwk.de/Redaktion/…F/faq-gaspreisbremse.html

    https://www.bmwk.de/Redaktion/…faq-strompreisbremse.html


    In beiden heißt es unter der Frage "Wie erhält man die Entlastung? Was muss ich jetzt tun?"

    (...) Haben Kunden einen Strom/Gas-liefervertrag, dessen Arbeitspreis unterhalb des Referenzpreises liegt (siehe Frage x), erhalten sie von ihrem Versorger keine Entlastung.


    Dass ich keine Entlastung beim Arbeitspreis/Abschlag selbst mehr bekomme bei einem geringeren Arbeitspreis, ist ja klar.

    Aber erhält man dann echt auch keine Erstattung mehr für jede weitere eingesparte kWh ggü. der gestellten Verbrauchsprognose? Das wäre ja doof...

  • Was ist jetzt genau deine Frage? In der Überschrift und im Zitat gehst du auf den Referenzpreis ein, zum Schluss aber auch die Verbrauchsprognose. Das sind ja zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe.


    Und zum Minderverbrauch steht da ja auch etwas:

    Zitat

    Wenn die Stromkundinnen und -kunden weniger als 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs verbrauchen, erhalten sie trotzdem die Entlastung in voller Höhe.

  • Verstehe die Frage nicht.


    Bei Arbeitspreisen über der Grenze bekommt man die Kosten über der Premse im Umfang von 80% des Vorverbrauchs wieder.

    Überlegung ist so ungefähr: Wir federn die überhohen Kosten ab, aber der Verbraucher muss seinen Teil tun (Verbrauch auf 80% reduzieren), Wenn er das nicht schafft, zahlt er dafür selbst.


    Du bekommst also in keinem Fall Geld fürs Einsparen (naja, ausser das was Du natürlich weniger zahlst).

    Anders gesagt: Preisbremse ist Vergangenheit, es macht keinen Sinn (da keine Notwendigkeit) einen neuen Vertrag über der Preoisbremse abzuschließen.


    Ich möchte aber nicht wissen, wieviele Leute nur "Geld vom Staat" hören und möglichst teure Tarife abschließen um möglichst viel vom Staat zu bekommen. :D

  • Ich möchte aber nicht wissen, wieviele Leute nur "Geld vom Staat" hören und möglichst teure Tarife abschließen um möglichst viel vom Staat zu bekommen. :D

    Das nicht mal unbedingt, aber leider gibt es durch die Strompreisbremse kaum einen Anreiz, schnellstmöglich zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Das ist definitiv ein Fehler in dieser Konstruktion.

  • Das nicht mal unbedingt, aber leider gibt es durch die Strompreisbremse kaum einen Anreiz, schnellstmöglich zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Das ist definitiv ein Fehler in dieser Konstruktion.

    Erklär mir das bitte.


    Wenn ich 30ct zahle (das ist gerade ziemlich durchschnitt), spare ich 10ct je kWh gegenüber 40ct (also keine Bremse) und spare AUCH 10ct gegenüber 50ct (also mit Preisbremse). Aber nur, wenn ich meinen Bedarf auf 80% senke, sonst zahl ich da auch mehr als bei 40ct.


    Also, ich würde wenig sparen wenn ich bislang 50ct zahlte und jetzt nur einen Tarif mit 40ct bekäme, aber bei allem darunter ist das doch ein nobrainer?


    Jeder der nicht wechselt zwahlt auch mit Preisbremse im alten Tarif 25% zuviel.


    PS: Etwas anders scheint es bei Gas gewesen zu sein, wegen des ungleichmäßigen Verbrauchs und der Zwölftelung des Kontingents konnte es da nachteilig gewesen sein im März/April/Mai zu wechseln, aber auch das sollte jetzt nicht mehr der Fall sein.

  • Oh man, dann ist diese vollmundige Erwähnung seit jeher:

    https://www.bmwk.de/Redaktion/…F/faq-gaspreisbremse.html

    https://www.bmwk.de/Redaktion/…faq-strompreisbremse.html


    7. Wie stark profitiert ein Haushalt von der Gaspreisbremse?

    (...)

    "Wenn die Familie weniger Gas verbraucht hat als prognostiziert, bekommt sie auf ihrer Endabrechnung Geld zurück – die eingesparte Menge multipliziert mit ihrem (neuen, höheren) Vertragspreis."


    einfach nur der stinknormale Fall, dass mir zuviel gezahltes Geld / ein beim Versorger aufgebautes Guthaben wieder ausgezahlt wird?

  • Erklär mir das bitte.

    Gerne.

    Ich bin der Überzeugung, dass viele Leute gar nicht wissen, dass es deutlich günstigere Tarife gäbe, in die man wechseln könnte. Und eben auch kein Druck besteht, sich diesbezüglich zu informieren oder zu wechseln, weil es "Geld vom Staat" gibt.
    Für die sind beispielsweise 10 Cent Ersparnis pro kWh ohne etwas tun zu müssen, bereits genug.
    Daher bin in der Meinung, dass die Preisbremse sofort ausgesetzt werden muss, wenn es in einer Region eine handvoll Anbieter gibt, die günstigere Arbeitspreise anbieten - anstatt die Abzocker mit Steuergeldern durchzufüttern und überbequeme Stromkunden zu pampern.

  • Grundsätzlich ja, man müsste das dann aber abhängig vom Zeitpunkt des Abschlusses rechnen, schließlich kommt man aus einem Vertrag nicht beliebig raus. Das ist doch ein bisschen komplizierter. Was ich aber nicht nachvollziehen kann, ist die geplante Verlängerung der Preisbremsen

  • Gerne.

    Ich bin der Überzeugung, dass viele Leute gar nicht wissen, dass es deutlich günstigere Tarife gäbe, in die man wechseln könnte. Und eben auch kein Druck besteht, sich diesbezüglich zu informieren oder zu wechseln, weil es "Geld vom Staat" gibt.
    Für die sind beispielsweise 10 Cent Ersparnis pro kWh ohne etwas tun zu müssen, bereits genug.
    Daher bin in der Meinung, dass die Preisbremse sofort ausgesetzt werden muss, wenn es in einer Region eine handvoll Anbieter gibt, die günstigere Arbeitspreise anbieten - anstatt die Abzocker mit Steuergeldern durchzufüttern und überbequeme Stromkunden zu pampern.

    OK, Du bezweifelst also nicht meine Rechnung, sondern sagst: 10ct pro kWh (immerhin ca 150 Eur/Jahr pro Person) reichen den meisten Menschen nicht um zu wechseln?


    Da sind wir uns einig, ich denke tatsächlich viele hören nur "Staat zahlt" und wollen daher nicht wechseln, auch wenn sie durch wechsel einen doppelt so hohen Vorteil hätten als "Staat zahlt".


    Und die Leute freuen sich dann, wenn der Staat ihnen 150 Eur gibt mehr als wenn sie dem Energieversorger 300 Eur weniger geben.


    Das ist ähnlich wie "Steuern sparen" bei Altersvorsorge: Was wirklich bei rum kommt ist egal, Hauptsache staat wird geschröpft. ^^

  • Genau, bin mit all' deinen Feststellungen bei dir.

  • So noch mal zurück zum Thema. In dem Fall wäre mein Thread/die Frage ja komplett überflüssig

  • So noch mal zurück zum Thema. In dem Fall wäre mein Thread/die Frage ja komplett überflüssig

    Genau.


    Wenn Du weniger als 40ct (Strom) bzw. 12ct (Gas) zahlst, ist alles wie früher. Preisbremse ist irrelevant.

    (Und wenn Du mehr zahlst solltest Du dringend wechseln).


    lieberjott und mir ging es darum, dass eine Preispremse unter den gegebenen Umständen (für neue Verträge!) für niemanden* mehr Sinn macht, es aber evtl Menschen gibt, die für sie schlechtere Verträge abschließen, weil sie das nicht verstehen (weil bei "der Staat zahlt" irgendwie der Kopf aussetzt).


    *für den Stromerzeuger macht es natürlich Sinn! Der verkauft diesen Menschen gerne Strom zum doppelten Preis und erzählt ihnen dann in Abrechnungen, dass sie ja so doll profitieren...

  • OK, Du bezweifelst also nicht meine Rechnung, sondern sagst: 10ct pro kWh (immerhin ca 150 Eur/Jahr pro Person) reichen den meisten Menschen nicht um zu wechseln?

    Da brauche ich nicht weit zu schauen. Die EnBW nimmt 37c/kWh, Strom wäre hier aber auch für ca. 30c zu bekommen, selbst wenn man Grünwelt und andere Chaostruppen ausschließt. Kommt der Behauptung schon sehr nahe, denn die Grundversorgung der EnBW hat immer noch sehr viele Kunden, die jederzeit wechseln könnten

  • Den Grundversorger würde ich etwas in Schutz nehmen wollen. Der (muss) anders kalkulieren als die Preisdumper.

    Die Grundversorger waren zu Beginn der Kriese z.B. auch deutlich länger günstig als die anderen.


    Viele Vermieter sind dauerhaft beim Grundversorger, weil es die Nebenkostenabrechnung deutlich vereinfacht, wenn nicht diverse Vertragswechsel einbezogen werden müssen. Und sie geben die hohen kosten ja auch nur weiter...


    Mir ist durchaus klar, dass viele Leute sich keine Gedanken über sowas machen (das gleiche bei Telefonanschluss, Handy...), aber die hinterfragen dann idR. auch nicht die Abrechnungen, sondern zahlen einfach.

    Wenn man sich mit seinen Verträgen beschäftigt, kann IMHO das Ergebnis immer nur sein, von Preisbremse-Tarifen weg zu wechseln.

  • Der Punkt war ja auch nicht, dass Grundversorger teurer sind, sondern dass für viele Leute die 7c Ersparnis offenbar kein Anreiz sind zu wechseln. So wie zwei Tankstellen in Sichtweite zueinander häufiger größere Preisunterschiede haben.

  • Im Spiegel gibt's einen Artikel, welcher meine geäußerte Vermutung bestätigt. Vielen Leuten (1/3 der Befragten) ist ihr Energiepreis sowas von egal - sie wissen nicht einmal, wie viel sie bezahlen.

    Logischer Weise werden diese Leute nie aktiv nach einem günstigeren Tarif suchen, sondern der Staat subventioniert dann ihren in der Regel überteuerten Energiebezug.


    Quelle: https://www.spiegel.de/wirtsch…87-404a-8e13-2c8a20f061c0

  • :)

    Wasser auf meine Mühle, der ich gelegentlich schreibe, Strom und Gas seien billig.

    Wenn einer den Preis für diese Dinge noch nicht einmal kennt, wie will er dann jammern, daß sie zu teuer seien?


    Übrigens: Ich bin sehr erstaunt über die Schreckpreise, die Verivox in diesem Artikel als "Durchschnittspreise" nennt. In meiner Stadt kam selbst der Grundversorger noch nicht einmal in der heißesten Zeit auch nur in die Nähe dieser Preise. Und mittlerweile liege ich nach Anbieterwechsel nochmal erheblich tiefer.