BAV - Entgeltumwandlung - Rentenfaktor

  • Hallo zusammen,

    ich habe einen sehr alten Vertrag zur Entgeltumwandlung aus dem Jahre 2003, in den ich seit 20 Jahren monatlich 100,00 € einzahle. Geplant ist eine Weiterzahlung bis ins Jahre 2044.

    Es wäre laut Vertrag dann ein Kapital in Höhe von 95.000,00 € erreicht oder wahlweise eine garantierte Rente in Höhe von 620,00 €. Wenn meine Recherche richtig sein sollte erreiche ich hiermit einen ungefähren Rentenfaktor von 60. Ist das korrekt (kommt mir sehr hoch vor im Vergleich zu den Recherchen im Internet) ?

    Nun meine Fragen:

    a) Wäre die Kapitalauszahlung steuerfrei

    b) mit welchen Abzügen müsste ich bei einer monatlichen Auszahlung rechnen? (Angestellter, gesetzliche Krankenversicherung, verheiratet, 2 Kinder, SK 3).

    Viele Grüße

  • ich habe einen sehr alten Vertrag zur Entgeltumwandlung aus dem Jahre 2003, in den ich seit 20 Jahren monatlich 100,00 € einzahle. Geplant ist eine Weiterzahlung bis ins Jahre 2044.

    a) Wäre die Kapitalauszahlung steuerfrei

    b) mit welchen Abzügen müsste ich bei einer monatlichen Auszahlung rechnen? (Angestellter, gesetzliche Krankenversicherung, verheiratet, 2 Kinder, SK 3).

    a) Eine Kapitalauszahlung dürfte steuerfrei sein.

    b) Eine Verrentung dürfte (nach damaligem Recht) mit dem sog. Ertragsanteil versteuert werden, das sind 18% der Auszahlung, wenn die Rente mit 65 beginnt. Was die Krankenkasse ab 2044 von der Kapitalauszahlung oder den regelmäßigen Rentenzahlungen sehen will, siehst Du dann.

    Deine Frage ist etwas theoretisch deswegen, weil bis dorthin noch viel Wasser den Rhein herunterfließt und es allemal möglich ist, daß in solcher Zeit die Rahmenbedingungen geändert werden.

    Eine hieb- und stichfeste Antwort bekommst Du gegen Honorar von einem Steuerberater, wobei auch dieser nicht in die Zukunft schauen kann.

  • Vielen Dank für die beiden Antworten von euch.

    Die haben mir schon mal sehr gut weitergeholfen.

    Daher nur noch eine abschließende Frage:

    Seht ihr es auch so wie ich, dass es gar kein sooooo schlechter Vertrag ist und das weitere Einzahlen der 100,00 € monatlich die nächsten Jahre nicht rausgeworfenes Geld ist?

    Mir ist bewusst, dass niemand die Zinsen bei anderen Geldanlagen voraussehen kann.

    Viele Grüße

  • 48.000 Euro Einzahlungen über den Kurs von 40 Jahren in 95.000 Euro Auszahlung zu verwandeln - liegt das oberhalb der Inflationsrate? :/

    Das spielt für den Regelanleger keine Rolle. Es ist jedenfalls "sicher", das ist das Wichtigste.

    Habe nicht nachgerechnet, aber so granatengut sieht das erstmal nicht aus.

    Im Vergleich zu aktuellen Angeboten ist der gebotene Rentenfaktor erheblich.

    So oder so aber: Mit 100 € Sparrate pro Monat bewegt man nicht die Welt. Der Threadstarter sollte daneben noch andere Anlagen haben, und dann mag diese Rentenversicherung ins Gesamtbild passen.

  • Daher nur noch eine abschließende Frage:

    Seht ihr es auch so wie ich, dass es gar kein sooooo schlechter Vertrag ist und das weitere Einzahlen der 100,00 € monatlich die nächsten Jahre nicht rausgeworfenes Geld ist?

    Mir ist bewusst, dass niemand die Zinsen bei anderen Geldanlagen voraussehen kann.

    Nun ja, für sich betrachtet mag der Vertrag gar nicht sooo schlecht sein! Ich komme anhand der Zahlen/Daten so auf 2,9x% Rendite p.a. (41 Jahre, 100€/Monat)

    Nur, langfristig betrachtet war eine Investition in den weltweiten Aktienmarkt einfach lukrativer. Einfach mal schauen:

    https://www.dividendenadel.de/wp-content/upl…reieck-2023.pdf

    Selbst auf 'nur' noch 20 Jahre wirst Du keinen Zeitraum mit so einer 'schwachen' Rendite finden.

    Natürlich kennt niemand die Zukunft! Und natürlich könnte es sein, dass zukünftige Renditen geringer ausfallen. Nur, möglicherweise hätte das ja dann auch Auswirkungen auf Deine Direktversicherung!? :/

    Wenn die Versicherung die Rendite nicht erwirtschaften kann hat der Staat schon vorgesorgt. Dann dürfen nämlich auch Garantieleistungen gekürzt werden.

    Ich habe auch eine alte KLV von 1990 (3,5% Garantiezins). Die Behalte ich auch. Allerdings ist die Zahlung auch in wenigen Jahren fällig. Das Geld, was ich langfristig investiert habe, steckt in weltweiten Aktien-ETF!

    Der Mix machts. Ich lege nicht alle Eier in einen Korb.

  • Das entspricht 3,14% Rendite p.A. nach Kosten.

    Das klingt schon einmal besser als gedacht, ABER es ist eine Entgeltumwandlung:

    Was ist mit dem Zuschuss des AG? Kommt der noch on-top oder steckt der schon drin?

    Beitragsbemessungsgrenzen erreicht? Alternativ 1 Euro monatlicher Rentenverlust pro Jahr der Entgeltumwandlung einkalkuliert?

  • Hallo miteinander. Vielen Dank für die Zahlreichen Denkanstöße und Aufklärungen.

    Nein, es ist nicht meine einzige Altersvorsorge. Es gibt noch eine VBL, die um die 700 Euro am Ende erreichen sollte. Da ich im TVÖD arbeite gibts demnach auch keinen weiteren Zuschuss für die Entgeltumwandlung vom AG.

    Es ist für mich eine "hoffenlich" sichere Altersvorsorge mit überschaubaren 100,00€ monatlich. Mir war die Auszahlung nicht ganz klar und daher die Fragen hier im Forum.

    Der restliche Überschuss geht in einen regelmäßigen ETF Sparplan und da bin ich nach gefühlten 300-400 gelesenen Beiträgen hier bei euch im Forum beim FTSE All Word gelandet.

    Leider bin ich hier wirklich zu spät eingestiegen (Dez 2021)....aber besser spät als nie hoffe ich mal.... ;-D

    VG

  • Nein, es ist nicht meine einzige Altersvorsorge. Es gibt noch eine VBL, die um die 700 Euro am Ende erreichen sollte. Da ich im [öffentlichen Dienst] arbeite, gibts demnach auch keinen weiteren Zuschuss für die Entgeltumwandlung vom AG.

    Es ist für mich eine "hoffentlich" sichere Altersvorsorge mit überschaubaren 100,00€ monatlich. Mir war die Auszahlung nicht ganz klar und daher die Fragen hier im Forum.

    Die Sicherheit ist ja so wichtig!

    Der Rentenfaktor Deines Vertrags ist im Vergleich zu dem, was heute geboten wird, in der Tat hoch. Und trotzdem muß man sich das mit dem spitzen Bleistift durchrechnen, ob man weiterzahlt oder die Versicherung beitragsfrei stellt.

    Und wenn es dann soweit ist, muß man sich überlegen, ob man die Rente nimmt (die man (vermutlich gering) versteuert, aber halt auch verbeitragt) oder ob man die Kapitalabfindung nimmt (die man vermutlich auch zu verbeitragen hat). Eine verhältnismäßig hohe Rentenanwartschaft sollte mit einer verhältnismäßig hohen Kapitalabfindung verbunden sein.

    Der restliche Überschuss geht in einen regelmäßigen ETF Sparplan und da bin ich nach gefühlten 300-400 gelesenen Beiträgen hier bei euch im Forum beim FTSE All Word gelandet.

    Leider bin ich hier wirklich zu spät eingestiegen (Dez 2021)....aber besser spät als nie, hoffe ich mal.... ;-D

    20 Jahre (bie 2044, Beginn der Leistungsphase Deiner Rentenversicherung) sind keine kurze Zeit.

  • Zur Steuerfreiheit: Da dein Vertrag schon etwas älter ist, wurde dieser ggf. schon pauschal versteuert. D. h. bei der Auszahlung sollte eigentlich keine Steuer mehr anfallen. Vielleicht findest du dazu etwas in den Versicherungsunterlagen.

    Dies ist natürlich keine Steuerberatung, nur ein geteilter Gedanke! ;)