Wie viel Geld darf insgesamt in einen ETF?

  • Guten Abend zusammen,


    ich spare seit wenigen Jahren jedes Monat in einen MSCI World und möchte bald in einen ACWI umschichten, um die Schwellenländer noch dabei zu haben. Ich bin eher "faul" und möchte jeden Monat so einfach wie möglich in einen ETF einzahlen und nicht weiter darüber nachdenken müssen.


    Frage: kürzlich hat jemand zu mir gesagt, dass nicht mehr als insgesamt 10 000 Euro in einen ETF eingezahlt werden sollen. Leider kam ich nicht mehr dazu, mir diese These erklären zu lassen. Gibt es hierzu eine Regel, die mir nicht bekannt ist oder hat das eventuell steuerliche Gründe? Meine Hoffnung wäre gewesen über Jahre einfach stur einzuzahlen, egal wie viel am Ende drin ist.


    Weiss jemand etwas dazu?


    Danke und liebe Grüße,


    Lisa

  • LissiLiz Du kannst auf jeden Fall mehr investieren. Auf Dauer solltest du jedoch einen ETF nicht mehr besparen und einen neuen auswählen. Dann kannst du beim späteren Verkauf Steuern sparen. Bei Finanztip findest du dazu Infos (Stichwort Fifo).

  • Hallo.


    Nein, die 10.000 Euro entbehren jeder Grundlage.


    Sonst müsste man ja, je nach Sparrate, alle paar Monate den ETF wechseln. ;)


    Die 100.000 Euro von der Einlagensicherung spielen da auch keine Rolle. Also Entwarnung auf ganzer Linie.


    Irgendwann eine neue Depot-Position aufzumachen könnte wegen der LIFO/FIFO-Geschichte Sinn ergeben. (Dazu aber besser Saidis Video schauen.)

  • @gregoriw: danke, das habe ich direkt bei Finanztip nachgelesen, gut erklärt. Eine Frage dazu aber noch: wenn ich dann über die Jahre verschiedene ETF's habe, die wahrscheinlich auf dem selben Index beruhen (zb MSCI World), auch wenn ich die "Ältesten" dann nicht mehr aktiv bespare, führt das dann nicht zu einem Klumpen bzw. Clusterrisiko oder bringe ich da etwas durcheinander? Sonst könnte ich theoretisch auch den MSCI noch etwas weiter ansparen, nicht verkaufen sondern quasi stilllegen und einfach dann den ACWI beginnen? Spricht da etwas dagegen?

  • LissiLiz Du würdest ja normalerweise einfach 30 Jahre lang denselben Welt-ETF besparen. Wenn du nun aus steuerlichen Gründen alle X Jahre einen neuen Welt-ETF besparst, kommt das praktisch auf dasselbe hinaus. Da gibt es kein Klumpenrisiko.

  • Frage: kürzlich hat jemand zu mir gesagt, dass nicht mehr als insgesamt 10 000 Euro in einen ETF eingezahlt werden sollen.

    Die Frage "Wieviel Geld darf insgesamt in einen ETF ?" verstehe ich nicht recht ... ?


    Schon der Ansatz erschließt sich mir nicht (auch wenn ich keine ETFs habe - bevorzuge die Direktanlage in Aktien). Kenne Leute, die vier-, fünf-, sechs- aber auch siebenstellige Beträge in einem (einzigen) ETF halten - und sich damit offensichtlich wohlfühlen.


    Nur am Rande: Steuerliches Aspekte sind für mich von Bedeutung aber nicht prioritär bei der Anlage - erst recht nicht bei der Asset-Allocation.


    Viel bedenklicher und besorgniserregender fände ich (als Betroffener) die einseitige (also ohne meine Zustimmung) "zwangsweise" Umstellung bestehender ETFs (wäre ich in solche investiert) in irgendwelche sog. ESG-Varianten (Nachhaltigkeit etc.). Habe ich beispielsweise bei einer guten Bekannten schon diverse Male gesehen, die sich darüber sehr (um nicht zu sagen massiv) geärgert hat. Sie ist dann da ausgestiegen und hat (mit Aufwand und u. U. wohl auch steuerlichen Nachteilen) neue ETFs gesucht. Teilweise denkt sie deshalb sogar darüber nach statt mit ETFs gewisses Segmente wieder via Einzelwerten abzubilden. Über das Thema beispielsweise würde ich mir jedenfalls viel mehr Gedanken machen - als über die Frage wieviel (von meinem Geld) ich in einen (einzelnen) ETF stecken soll oder darf ...

  • Ich spare seit wenigen Jahren jeden Monat in einen MSCI World und möchte bald in einen ACWI umschichten, um die Schwellenländer noch dabei zu haben.

    Das kann man machen.

    Ich bin eher "faul" und möchte jeden Monat so einfach wie möglich in einen ETF einzahlen und nicht weiter darüber nachdenken müssen.

    Mit dieser Auffassung bist Du mit einem ETF-Sparplan gut dabei.

    Kürzlich hat jemand zu mir gesagt, dass nicht mehr als insgesamt 10 000 Euro in einen ETF eingezahlt werden sollen. Leider kam ich nicht mehr dazu, mir diese These erklären zu lassen. Gibt es hierzu eine Regel, die mir nicht bekannt ist oder hat das eventuell steuerliche Gründe? Meine Hoffnung wäre gewesen über Jahre einfach stur einzuzahlen, egal wie viel am Ende drin ist.

    Das ist schlichtweg Humbug. Laß Dich davon nicht irremachen.


    Der Hintergrund ist folgender: Wenn Du irgendwann mal entsparen willst, also Geld aus Deinem Depot herausziehen, und dazu Anteile verkaufst, dann werden regelmäßig Deine ältesten Anteile zuerst verkauft, also die, die Du am billigsten gekauft hast und auf denen der größte Gewinn liegt. Aus steuerlichen Gründen wäre es aber sinnvoller, wenn man bei einem Verkauf die zuletzt gekauften Anteile zuerst verkaufen könnte. Das bekommt man unproblematisch hin, Details führen hier aber zu weit. Wenn Dich die Sache dennoch im Detail interessiert, schau Dir mal dieses Video von Finanzfluß an oder lies das hier. An sich ist das ein alter Hut.

  • ika

    Halm, da bläst er!

    Das sind sie ja schon wieder, die ohne Zitierfunktion "in den Raum" gestellten (wertenden und/oder abwertenden - in dem Fall sogar mit einem Mensch/Tiervergleich) kryptischen oder halbkryptischen Einwürfe ... :D


    In dem Fall war es aber eine - übrigens sehr attraktive - "Kuh" (m. W. werden Weibchen unter den Walen korrekterweise so bezeichnet ?! - lasse mich aber, wie immer, von so kompetenter Seite die richtige Terminologie betreffend gerne eines besseren belehren ...). So viel Zeit zur Richtigstellung bzw. Präzisierung muß schließlich sein.


    Die besagte Dame (recht erfolgreich übrigens in ihren Anlagen (und übrigens ganz ohne GRV-Ansprüche ( :D - oder aus Deiner Sicht vielleicht eher =O ...) hat gar nix bzw. nicht das Geringste gegen ESG-Varianten. Soll man solche ETFs ruhig neu auflegen - alle, die das wünschen und/oder unbedingt darin selbst investieren wollen, können dies dann völlig unbenommen tun. Etwas völlig anderes ist es aber schon (teilweise länger oder sogar lange) bestehende ETFs (ohne jede Zustimmung der Anleger) "zwangsweise" (!) und damit sozusagen für den Sparer und Anleger "rückwirkend" umzustellen.


    Vielleicht siehst Du das aber auch anderes - eventuell aufgrund Deiner offenbaren Affinität zu "Zwangssystemen" ... :D wie ja auch die GRV eines ist ...

  • Wenn man über was lacht, was man nicht versteht ...

    Das ist aber nett ! Du wirst mir den wieder mal kryptischen Beitrag von Referat Janders erklären ?! :thumbup:

    Besser, du konzentrierst dich einfach aufs Thread-Thema.

    So wie Referat Janders, die diesen (seltsamen Mensch/Tier) Bezug bzw. Vergleich hier erst eingebracht hat ?! :D


    Es bleiben bei der Formulierung ja nur der "Wal, der bläst" als das besagte im Meer lebende Säugetier übrig oder (durch das vorgestellte "Halm" auch) der "Halm im Wind" - übrigens i. V. m. dem "2 Meter Oxer" - was übrigens auch schon wieder ein Mensch/Tier Vergleich (Reitspringpferd in dem Fall) wäre. Und nach meiner Erinnerung netterweise von Dir stammt. Beides mehr als seltsam - um es noch möglichst ganz subtil zu formulieren ...


  • Ich wünsche mir für das neue Jahr das der brutale Spruch EINFACH MAL DIE FRESSE HALTEN für einige Jahre im Forum in Erfüllung geht, würde die Mehrheit hier sehr freuen!

    Wenn man schon legendäre Sprüche (sozusagen "plagiatsmäßig") verwendet: In dem Fall einen, der m. W. (kann mich nämlich an die betreffende Szene erinnern ! Müßte um 2012 rum gewesen sein) und auch nach allen mir bekannten anderen Quellen von Dieter Nuhr stammt (Kabarettist, Autor, Komiker Fotograf, TV-Moderator - und Grimme Preis Träger 2014) dann sollte man dies a) wenigstens - nach meinem Dafürhalten jedenfalls - unter Nennung der originalen Quelle bzw. des Urhebers machen und noch viel wichtiger b) zumindest korrekt sprich vollständig tun (und nicht die entscheidende Passage (!) einfach weglassen bzw. unterschlagen).


    Das korrekte und vollständige Zitat lautet nämlich:


    "WENN MAN KEINE AHNUNG HAT - EINFACH MAL FRESSE HALTEN"


    So entfaltet das originale und vollständige Zitat erst seinen besonderen Sinn und Charme !

    Es bleibt natürlich sehr pointiert - hat aber einen ausgeprägten Realitätsbezug.


    (Daran mußte ich über die vielen Jahre so manches Mal denken; beispielsweise, wenn ich in der Finanz- aber insbesondere auch der politischen Community unterwegs war ...).


    In diesem Sinne ...




    PS: Unter Eingabe des legendären korrekten Zitats (s. o.) ließ sich (oder läßt sich noch immer ?), nach meiner Erinnerung, im Internet sogar ein Video (glaube bei "YouTube") mit einem Ausschnitt des besagten TV-Nuhr-Auftritts samt dem originalen Ausspruch finden.

  • LissiLiz Du würdest ja normalerweise einfach 30 Jahre lang denselben Welt-ETF besparen. Wenn du nun aus steuerlichen Gründen alle X Jahre einen neuen Welt-ETF besparst, kommt das praktisch auf dasselbe hinaus. Da gibt es kein Klumpenrisiko.

    Alles klar, vielen Dank, das ist sehr hilfreich. Dann denke ich, dass ich den bestehenden MSCI noch ein wenig bespare und dann nach einiger Zeit einen anderen dazu nehme. Ich versuche mich seit einiger Zeit mit dieser Thematik auseinanderzusetzen (bin 32J.), ganz viel habe ich schon durchdrungen aber extrem viel eben auch noch nicht. Deswegen ist es wirklich super, sich hier austauschen zu können. In diesem Sinne: danke!

  • Alles klar, vielen Dank, das ist sehr hilfreich. Dann denke ich, dass ich den bestehenden MSCI noch ein wenig bespare und dann nach einiger Zeit einen anderen dazu nehme. Ich versuche mich seit einiger Zeit mit dieser Thematik auseinanderzusetzen (bin 32J.), ganz viel habe ich schon durchdrungen aber extrem viel eben auch noch nicht. Deswegen ist es wirklich super, sich hier austauschen zu können. In diesem Sinne: danke!

    Steuerlich gesehen macht das Sinn. Mein persönlicher Plan lautet ca. alle 10 Jahre den ETF zu ändern, um später FIFO zu umgehen. Klar kann man es auch noch öfters machen, aber irgendwann wird es dann zu fragmentiert und unübersichtlich.

  • Man muß das Prinzip "FiFo" verstehen und kann es dann auf verschiedene Art und Weise umsetzen. Ich werde das Problem eher mit Depotübertragung angehen als mit verschiedenen ETFs, und zwar genau aus dem von Dir genannten Grund: Das Verfahren mit mehreren ETFs wird schnell zu fragmentiert und unübersichtlich.

  • Man muß das Prinzip "FiFo" verstehen und kann es dann auf verschiedene Art und Weise umsetzen. Ich werde das Problem eher mit Depotübertragung angehen als mit verschiedenen ETFs, und zwar genau aus dem von Dir genannten Grund: Das Verfahren mit mehreren ETFs wird schnell zu fragmentiert und unübersichtlich.

    Das ist natürlich auch eine valide Option die genau so gut funktioniert.

    Ich persönlich werde die "Chance" dann vermutlich nutzen und statt 70/30 mit dem SPDR weiter machen, daher bietet es sich in meinem Fall an die Variante des ETF-Wechsels zu nutzen.

  • Mir wären eher eine Vielzahl an Depots zu unübersichtlich.

    Das ist keine Kritik sondern nur meine persönliche Meinung.

    Viele Wege führen nach Rom ;)