ETF- Portfolio mit Small Caps

  • Hallo an die Community,


    ich habe vor mir ein (stoisches) Portfolio einzurichten, das monatlich bespart werden soll. Da ich

    auf dem Gebiet recht neu bin und es ja unzählige Möglichkeiten zu geben scheint, wende ich mich an das Forum.


    Ich habe mich etwas eingelesen, mir ein Bild vieler Meinungen gemacht und stelle deshalb das von

    mir bevorzugte Portfolio ein:


    MSCI World 60%

    MSCI World Small Caps 10%

    MSCI EM 25%

    MSCI EM Small Caps 5%


    Mein Ansatz ist den gesamten Markt abzudecken und somit nicht aktiv oder unbewusst gegen einen

    bestimmten Markt zu wetten.


    Meine Fragen/ Unsicherheiten dazu im Groben sind:


    1. Was haltet ihr von meiner Gewichtung? Ist das vielbeschworene 70/30 (Dev./EM) noch

    zeitgemäß? Lohnt es sich aufgrund bestimmter politischer Risiken vllt. eher auf 75/25 zu gehen?

    (ich weiß, eine Gaskugel habt ihr hier auch nicht, aber vllt. gibt es generelle Grundsatzmeinungen dazu)

    Diverse AllWorld- Lösungen gefallen wir nicht bzw. kommt da mein innerer Mojo und meint, dass ich das lieber selber nach bestimmten Kriterien gewichten sollte.


    2. Ein bisschen Bauchschmerzen machen mir die verhältnismäßig hohen TER bei den small caps

    (World 0,35/ EM 0,75), seht ihr das als Problem?


    3. Was haltet ihr im Vergleich dazu vom Gerd Kommer ETF, der ja allerdings ebenfalls eine sehr hohe

    TER hat, was mich am meisten zurückhält auf diese 1-ETF- Lösung zu setzen.


    4. Würdet ihr alle ETF von iShares wählen oder kann ich auch z.B. xTrackers oder bei

    den small caps EM den günstigeren SPDR beimischen? Oder besteht dann die Gefahr, dass

    sich die ETF nicht optimal ergänzen?


    5. Würdet ihr noch Anteile Immobilien/ Rohstoffe beimischen?


    Ich bin gespannt auf euer Feedback. :)


    Gruß

    neubi22

  • Kann man so machen, ob es besser läuft als ein einzelner MSCI World weiß man hinterher. Einzige Fehlerquelle könnte ein hin und her verschieben werden, wenn man der Meinung ist, schlechter laufende Anteile zu besser laufenden zu schieben, häufig ist es danach genau umgekehrt. Also Ruhe bewahren und dabei bleiben.

  • Kann man so machen, ob es besser läuft als ein einzelner MSCI World weiß man hinterher. Einzige Fehlerquelle könnte ein hin und her verschieben werden, wenn man der Meinung ist, schlechter laufende Anteile zu besser laufenden zu schieben, häufig ist es danach genau umgekehrt. Also Ruhe bewahren und dabei bleiben.

    Ok, das macht schonmal Mut. Was das Umschichten angeht, bin ich denke ich ziemlich schmerzfrei und stoisch. Sprich, ich lasse das dann schon auch laufen, wenn ich mich festgelegt habe.


    Ich würde einzig über die Höhe der monatlichen Sparrate zeitweise eventuelle Verschiebungen bei der prozentualen Gewichtung innerhalb meines Konstrukts versuchen auszugleichen.

    Zumindest wenn die prozentualen Anteile außerhalb eines bestimmten Korridors liegen. Oder spricht da etwas dagegen?

  • Mein Ansatz ist den gesamten Markt abzudecken und somit nicht aktiv oder unbewusst gegen einen

    bestimmten Markt zu wetten.

    Naja, aber mit dieser Gewichtung machst du genau das ^^


    Wenn du komplett neutral und "passiv" sein willst, dann nimm einem ACWI oder einem FTSE All-World. Fertig.

  • Ich rate jedem Neuling sich erstmal eine Basis mit einem ACWI oder FTSE All-world aufzubauen.

    Wenn die Basis dann steht, u d damit meine ich mindestens einen mittleren 5 stelligen Betrag, dann kann man immer noch beimischen.


    Gerade das mit den Immobilien oder Rohstoffen bestärkt mich in der Annahme das zwar viel gelesen wurde, aber es jetzt den drang nach "überoptimierung" gibt obwohl keinerlei Erfahrungen vorhanden sind.


    Gerade am Anfang sind zu viele "Töpfe" auf dem Herd oft hinderlich, möchte man doch überall mal kosgen ohne das Endergebnis zu kennen. So komnt es immer wieder vor das en Topf vom Herd genommen wird bevor er überhaupt richtig warm wurde ;)


    Außerdem benötigt so eine Strategie aich entsprechende monatliche Sparleistungen. Mit 100 € oder 200 € zusammen für dir Strategien verzettelt mann sich da nur in "Kleckerkram" bei den kleinen Positionen.


    Wieviel willst du denn monatlich Sparen?

    Bei so einer Strategie würde ich unter 500 € übernicht anfangen.

    Dann lieber, wie gesagt eine Basis schaffen und später beimischen, wenn man nach ersten eigenen Erfahrungen dann überhaupt noch das Bedürfnis hat.

  • Hallo,


    ja, das ist eigentlich mein (Luxus-)Problem.

    Ich habe eine etwas größere Einmalsumme zur Verfügung, könnte also die 5-stellige Summe auch per Einmalsumme bereits bewerkstelligen. Darüber hinaus sind 500 € monatlich eine realistische Größe für den Sparplan.


    Findest du, dass ich mich unter diesen Voraussetzungen auch an "fortgeschrittenere" Modelle wagen sollte?


    Rohstoffe und Immobilien hatte ich nicht eingeplant, da war mir die wissenschaftliche Faktenlage zu dünn. Ich wollte nur eine Meinung aus diesem Forum dazu. ;)

  • Hallo neubi22 und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    mach es wie Du denkst. Aber dann zieh es auch durch!

    Ich würde mir an Deiner Stelle die Arbeit etwas erleichtern (nur 2 ETF):

    1. 85% SPDR ACWI IMI

    2. 15% MSCI EM


    Das dürfte Deiner oben angestrebten Aufteilung entsprechen. ;)

    Ich würde aber dann als 2. ETF dann gleich den iShares Core MSCI EM IMI nehmen. Dann hast Du die SC sowohl in der Developed World als auch in den Schwellenländern im gleichen Verhältnis beigemischt.


    Ach ja, ansonsten stimme ich den Kollegen zu. Was 'besser' gewesen sein wird, wissen wir alle irgendwann in der Zukunft.

  • Du gewichtest die EM über. Nach Marktkapitalisierung sind die EM lediglich 11% schwer ;)


    Wie du aber auch schon schreibst, ob es "falsch" ist wissen wir erst in 30 Jahren

    Ok, deshalb auch die Frage mit der 70/30- Gewichtung. Da gibt es ja dann doch sehr kontroverse Ansichten und politische Risiken. Da bin ich mir noch sehr unschlüssig.

    Ich glaube Gerd Kommer spricht von "10 - 30 %" aber das ist ja ein ziemlich großer Spielraum.

    Mmh... ^^

  • Hallo und vielen Dank für die herzliche Begrüßung!


    Ok, das ist interessant!

    Hätte ich dann die small caps (Dev. + EM) insgesamt auch mit etwa 15% im Portfolio?

    Ich nehme an das wird vom TER auch recht günstig sein?


    Also wenn dann würde ich den EM IMI nehmen. Small Caps sind mir wichtig ^^


    Vllt ist die Frage blöd, aber ist der ACWI IMI dann auch ein MSCI, damit die Anteile "harmonieren"?

  • Da bin ich mir noch sehr unschlüssig.

    Das klingt nicht gut.

    Dann empfehle ich Dir einfach einen Welt-ETF nach Marktkapitalisierung (SPDR MSCI ACWI / FTSE All World). Und gut ist es.

    Vllt ist die Frage blöd, aber ist der ACWI IMI dann auch ein MSCI, damit die Anteile "harmonieren"?

    Ja, die genaue Bezeichnung des Index lautet MSCI All Country World Index. IMI steht für Investable Market Index = Alle Firmengrößen (Big, Mid und Small Caps)

  • Das klingt nicht gut.

    Dann empfehle ich Dir einfach einen Welt-ETF nach Marktkapitalisierung (SPDR MSCI ACWI / FTSE All World). Und gut ist es.

    Mmh...aber ich bin ja immer so ein Kontrollfreak und möchte selber machen. :D

    Sind denn dort die Small Caps auch in der Gewichtung vertreten? Also ich bin schon in der Lage auch eine Entscheidung zu treffen. Ich habe bis dato nur mit mir gerungen, wie ich die EM im Bereich zwischen 20 - 30 % für mich im Gesamtportfolio gewichte.


    Würdest du mir überdies eine größere Einmalzahlung zu Beginn meiner Investitionstätigkeit empfehlen? Oder sollte ich abwarten, bis ich meine "Basis" gefunden habe?

  • Ich habe bis dato nur mit mir gerungen, wie ich die EM im Bereich zwischen 20 - 30 % für mich im Gesamtportfolio gewichte.

    Um Dir die Entscheidung leichter zu machen: Es ist am Ende egal. Niemand weiß, welche Kombination am besten performen wird. In 30 Jahren kannst Du Dir das rückblickend ansehen. Vorhersagen kannst Du es nicht. Aber es wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, keinen signifikanten Unterschied machen, egal, wie Du Dich entscheidest.


    Mit "fortgeschritten" hat das übrigens nichts zu tun. Diese ganzen Portfolio-Kombinationen und Mischungen machen, meiner Meinung nach, das ganze nur unnötig komplex. Irgendwelche Blogger / Coaches / Finanzvermittler und sonstige Leute, die damit direkt oder indirekt Geld verdienen (*hust* Gerd-Kommer-ETF *hust* Democratic-Alpha-Fonds *hust*) suggerieren, mit genug Wissen und Beschäftigung mit der Materie ließe sich die Thematik durchdringen und ein Verständnis erreichen, mit dem sich ein besseres Anlageergebnis erzielen ließe. Das ist nicht so. Es KANN passieren. Es kann aber genauso gut passieren, dass jemand, der einfach nur 30 Jahre lang den MSCI World oder FTSE All World bespart und sich null Gedanken dazu macht, am Ende besser abschneidet.


    Ich habe für mich entschieden, dass ich schlicht beim MSCI World bleibe (ja, auch mit vergleichsweise ordentlichem Depotvolumen und vierstelliger Sparrate). Alles andere ist Spielerei bzw. Spekulation.

  • Hallo und willkommen im Forum,


    das 70/30-Portfolio hat seinen Ursprung in dem Versuch die BIP-Gewichtung zwischen Industrie- und Schwellenländern darzustellen.

    Ich würde mich daher am Anfang an dieser Überlegung orientieren und nach Marktkapitalisierung oder BIP vorgehen.


    Der Kommer-ETF ist wesentlich spezieller und passt nicht zu Deinen Eingangsüberlegungen marktneutral (BIP-ähnlich) alles abzubilden.


    Die ETF-Anbieter kann man durchaus mischen nur wenn man den Indexanbieter (z.B. MSCI und FTSE) wechselt besteht eine gewisse Gefahr. Ein prominentes Beispiel wäre Südkorea, welches bei FTSE im Industrieländeranteil ist aber bei MSCI im Schwellenländerindex.


    Ich persönlich würde weder REITS noch Rohstoffe hinzunehmen.


    Achtung das Rebalancing von sehr kleinen prozentualen Portfoliopositionen kann sehr aufwendig werden. Hier kommt es also auf die absolute Positionsgröße an.


    Je kleiner die anzulegenden Beträge, desto weniger ETF sollten gewählt werden.

  • Ich würde bei einem ETF-Depot grundsätzlich keine Positionen unter einer Zielgröße von 10% aufbauen und keine Sparrate pro ETF unter 100€ pro Monat. Andernfalls kleckert man einfach nur.

    Bei 500€ monatlich ist dein EM Small Cap mit 25€ dabei. Das ist einfach Quatsch, um hier 1000€ aufzubauen, brauchst du 3 Jahre.

  • das 70/30-Portfolio hat seinen Ursprung in dem Versuch die BIP-Gewichtung zwischen Industrie- und Schwellenländern darzustellen.

    Ich würde mich daher am Anfang an dieser Überlegung orientieren und nach Marktkapitalisierung oder BIP vorgehen.

    Genau das ist m.E. der Punkt, den Neulinge nicht auf dem Schirm haben und erst mal nicht verstehen, dass die 70/30 Aufteilung schon eine Abweichung zur Marktkapitalisierung darstellen.

    Dass es eine Annäherung an die BIP Gewichtung ist, wissen sie ebenfalls nicht.


    Wenn man sich dessen klar ist, kann man noch mal darüber nachdenken und sich schlau machen was man denn nun will. Ggf. ja auch einen Mittelweg.

  • Um Dir die Entscheidung leichter zu machen: Es ist am Ende egal. Niemand weiß, welche Kombination am besten performen wird. In 30 Jahren kannst Du Dir das rückblickend ansehen. Vorhersagen kannst Du es nicht. Aber es wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, keinen signifikanten Unterschied machen, egal, wie Du Dich entscheidest.


    Mit "fortgeschritten" hat das übrigens nichts zu tun. Diese ganzen Portfolio-Kombinationen und Mischungen machen, meiner Meinung nach, das ganze nur unnötig komplex. Irgendwelche Blogger / Coaches / Finanzvermittler und sonstige Leute, die damit direkt oder indirekt Geld verdienen (*hust* Gerd-Kommer-ETF *hust* Democratic-Alpha-Fonds *hust*) suggerieren, mit genug Wissen und Beschäftigung mit der Materie ließe sich die Thematik durchdringen und ein Verständnis erreichen, mit dem sich ein besseres Anlageergebnis erzielen ließe. Das ist nicht so. Es KANN passieren. Es kann aber genauso gut passieren, dass jemand, der einfach nur 30 Jahre lang den MSCI World oder FTSE All World bespart und sich null Gedanken dazu macht, am Ende besser abschneidet.


    Ich habe für mich entschieden, dass ich schlicht beim MSCI World bleibe (ja, auch mit vergleichsweise ordentlichem Depotvolumen und vierstelliger Sparrate). Alles andere ist Spielerei bzw. Spekulation.

    Ok, hab ich verstanden.

    Dann bleibe ich einfach bei meiner Entscheidung, nehme also EM und die small caps bewusst mit rein und lege mich auf eine Gewichtung fest, mit der ich gut schlafen kann. Tendenziell niedriger als 30% für die EM, eher Richtung 20%.


    Wenn ich monstermania richtig verstanden habe, kann ich das dann einfach über den MSCI ACWI IMI und MSCI EM IMI abbilden.

    Kann mir jemand sagen, wie sich das Verhältnis zwischen den beiden verändert wenn ich mich für 80/20 entscheide?

  • Hallo und danke für die Infos.

    Gibt es denn für das Rebalancing einen empfohlenen Zeitraum bzw. kann ich das sogar vernachlässigen?

    Wie gesagt, die Sparrate wird wohl etwa 500 Euro betragen.

  • Ich würde bei einem ETF-Depot grundsätzlich keine Positionen unter einer Zielgröße von 10% aufbauen und keine Sparrate pro ETF unter 100€ pro Monat. Andernfalls kleckert man einfach nur.

    Bei 500€ monatlich ist dein EM Small Cap mit 25€ dabei. Das ist einfach Quatsch, um hier 1000€ aufzubauen, brauchst du 3 Jahre.

    Ok, dann werde ich das wohl doch im ACWI IMI und EM IMI vereinen und vereinfachen!

    Je einfacher, desto besser.