Geldmarktfond vs geldmarktnahe Fonds

  • Es gibt keinen Unterschied, die Funktionsweise ist in beiden Fällen gleich. Der Swap-Kontrahent liefert die Indexrendite und erhält dafür die Rendite des Trägerportfolios.


    Swap-ETFs: synthetische Replikation von ETFs

    Wie transparent ist, wer der Swap-Kontrahent ist?

    Und sind dessen Aktivitäten irgendwie aufgebrochen/gebunden daran, wofür er Swap-Kontrahent ist? Gibt es Reglementierungen? Oder geht mit der Funktion eines Swap-Kontrahent quasi eine Art Anonymisierung der geschäftlichen Aktivitäten für bestimmte originäre Finanzkonstrukte einher?

  • Für das Beispiel https://www.justetf.com/de/etf…le.html?isin=LU0290358497


    https://etf.dws.com/de-de/AssetDownload/Index/9668fa90-fea1-4943-9658-110baf213c63/Prospekt-Xtrackers-II.pdf


    Seite #92 (von #464 Seiten!)

    Zitat

    Fonds mit Indirekter Replikation können OTC-Swap-Transaktionen mit einem oder mehreren Swap-Kontrahenten eingehen.

    Für jeden Fonds mit Indirekter Replikation können die Swap-Kontrahenten gegebenenfalls wechseln. Informationen in Bezug

    auf die Swap-Kontrahenten sind für Anleger am Sitz der Gesellschaft unter der Anschrift 49, avenue J.F. Kennedy, L-1855

    Luxemburg erhältlich und werden im Jahres- und Halbjahresbericht der Gesellschaft ausgewiesen. Die Liste der Swap-

    Kontrahenten ist auf der Webseite http://www.Xtrackers.com verfügbar.

    http://www.Xtrackers.com wird weitergeleitet nach https://etf.dws.com/de-de/

    Dort schliesslich auf https://etf.dws.com/de-de/etf-wissen/faq-etfs/#16262


    Zitat

    Tragen Xtrackers ETFs ein Kontrahentenrisiko?

    Xtrackers können einem Kontrahentenrisiko ausgesetzt sein, welches jedoch der Höhe nach auf maximal zehn Prozent des Nettoinventarwerts (NAV) beschränkt ist, bezogen auf alle Transaktionen mit derselben Gegenpartei (inklusive derivative Transaktionen), nach UCITS-III-Regeln. Swap-Kontrahent ist die Deutsche Bank AG. Das Kredit-Rating der Deutschen Bank AG kann unter http://www.db.com eingesehen werden. Um das Kontrahentenrisiko bei Xtrackers ETFs zu reduzieren, wird bei den meisten Aktien-, Rohstoff-, und Devisen-ETFs die Verbindlichkeit hinsichtlich des Swap-Kontrahenten mit Wertpapieren besichert. Die Besicherung hinsichtlich des Swaps geht über den Wert des NAVs hinaus und erfolgt zu mindestens 108 % des NAVs. Damit ist das Kontrahenten-Risiko praktisch vollständig reduziert. Eine Übersicht über die voll besicherten ETFs finden Sie hier. Außerdem gibt es einen Vermerk zur Besicherung in den einzelnen ETF Fondstammdaten.

    gfusdt5 ich habe da noch eine Frage:

    O.g. zufolge ist Kontrahentenrisiko auf 10% des NAV begrenzt.

    Wie geht das anbetracht von:

    Der Swap-Kontrahent liefert die Indexrendite und erhält dafür die Rendite des Trägerportfolios.

    Ich sehe gerade, dass das auch hier diskutiert wird:


    Aber wie das Kontrahentenrisiko auf 10% begrenzt wird steht da auch nicht.

  • Aber wie das Kontrahentenrisiko auf 10% begrenzt wird steht da auch nicht.

    Wenn der Swap-Kontrahent zahlungsunfähig werden sollte, kann der Fondsanbieter


    a) einen neuen Swap-Kontrahenten suchen, oder

    b) das Trägerportfolio verkaufen und die Anleger auszahlen


    In beiden Fällen dürfen nur max. 10% Verluste entstehen.


    Ein wirkliches Problem die 10% einzuhalten dürfte nur entstehen, wenn gleichzeitig zur Zahlungsunfähigkeit des Swap-Kontrahenten, das Trägerportfolio massiv an Wert verliert und der Fondsanbieter den Werteverlust nicht kompensieren kann und ebenfalls zahlungsunfähig wird.

  • Ok, verstehe ich das also richtig, dass wenn das Trägerportfolio „zufällig“ genau dem Kurs des Referenzindex (€STR) entspricht oder sogar besser steht, ich gar keine Verluste hätte durch den Ausfall des Kontrahenten?

  • Ok, verstehe ich das also richtig, dass wenn das Trägerportfolio „zufällig“ genau dem Kurs des Referenzindex (€STR) entspricht oder sogar besser steht, ich gar keine Verluste hätte durch den Ausfall des Kontrahenten?

    Aber meine Bedenken waren ja: Wenn der ETF

    Zitat
    Replikationsmethode Synthetisch (Unfunded Swap)

    ... verwendet und der Emittent anstatt in Staatsanleihen z.B. in Benko-Immobilien investiert ist, wie es dann funktioniert, dass der Swap-Kontrahent den Index zusichern kann und der Emittent da nur ein kontrahentenrisiko von 10% hinbekommt(?)

  • Ja, das ist richtig.

    Danke! Ich hatte es zwar der Logik des Sondervermögens, das ja das Trägerportfolio ist, nach vermutet, aber das bestätigt es mir. Dann sehe ich wirklich kein großes Risiko. Also vor allem im Vergleich zur Einlage bei Banken. Die Ausführungen von Kommer dazu, die hier schon verlinkt wurden, fand ich da auch erhellend.

  • Aber meine Bedenken waren ja: Wenn der ETF

    ... verwendet und der Emittent anstatt in Staatsanleihen z.B. in Benko-Immobilien investiert ist, wie es dann funktioniert, dass der Swap-Kontrahent den Index zusichern kann und der Emittent da nur ein kontrahentenrisiko von 10% hinbekommt(?)


    Ein wirkliches Problem die 10% einzuhalten dürfte nur entstehen, wenn gleichzeitig zur Zahlungsunfähigkeit des Swap-Kontrahenten, das Trägerportfolio massiv an Wert verliert und der Fondsanbieter den Werteverlust nicht kompensieren kann und ebenfalls zahlungsunfähig wird.

    Das dürfte hiermit ja eigentlich erklärt sein, oder? Also es besteht in dem Fall wenn ich’s richtig verstehe tatsächlich das Risiko. Aber irgendein Restrisiko gibt es eben bei jeder Anlage. Minimiert kann es hier wohl nur dadurch werden, dass im Trägerportfolio eben nicht irgendwas drin ist, sondern schon Anlagen, die zumindest in eine ähnliche Richtung gehen wie das Zugesicherte, hier also Anleihen bzw. Sogar Staatsanleihen. Wenn das nicht gemacht wird, dann haftet der Emittent schätze ich voll für alles über 10% und wenn er das nicht leisten kann, dann geht er insolvent. In dem Fall hast du als Anleger dann vermutlich ein Problem bzw. bist in der Insolvenzmasse. Das was als Sondervermögen im Fonds ist, und seien es eben 20% gefallene Immobilien, ist ja trotzdem deins.


    So verstehe ich es zumindest jetzt. Bitte um

    Korrektur, falls da etwas nicht korrekt ist.


    Frage meinerseits: woran erkenne ich eigentlich genau, was im Trägerportfolio drin ist? Erfährt man das überhaupt? Das hab ich noch nicht ganz verstanden.

  • So verstehe ich es zumindest jetzt. Bitte um

    Korrektur, falls da etwas nicht korrekt ist.

    So verstehe ich es auch.


    Frage meinerseits: woran erkenne ich eigentlich genau, was im Trägerportfolio drin ist? Erfährt man das überhaupt? Das hab ich noch nicht ganz verstanden.

    Das kannst du idR direkt beim Emittenten einsehen. In den Fondsunterlagen oder beim DBX0AN auch auf der Homepage unter:


  • So verstehe ich es auch.


    Das kannst du idR direkt beim Emittenten einsehen. In den Fondsunterlagen oder beim DBX0AN auch auf der Homepage unter:


    Danke für den link :thumbup:

    Der ist ja zu 85% nicht in Staatsanleihen sondern in "andere" Anleihen investiert. Und dafür auch mit dem Schwerpunkt UK und in GBP. In Anbetracht des Brexit und seiner Konsequenzen wäre das für mich persönlich eher nicht der 1. Kandidat - falls ist Geldmarkt-ETFs in Betracht ziehen sollte.

    Da wäre mal weiter interessant, ob das mit der Zusammensetzung des Portfolios in diesem ETF schon immer so war oder ob da signifikante Änderungen in der Zusammensetzung gegeben hat(?!)

  • Da wäre mal weiter interessant, ob das mit der Zusammensetzung des Portfolios in diesem ETF schon immer so war oder ob da signifikante Änderungen in der Zusammensetzung gegeben hat(?!)

    Das kann sich ständig ändern. Im Oktober 2023 waren es noch überwiegend europäische Staatsanleihen. Das ist hier z.B. noch dokumentiert:


  • Die Fondwährung ist in Euro. Aber der Fond selbst ist zu 69% in GBP investiert.

    Besteht da jetzt ein Währungsrisiko - zumindest theoretisch bzw. prinzipiell, wenn man sich vielleicht auch darüber streiten kann ob es auch wahrscheinlich ist bzw. praktisch besteht?

  • in dem anderen Thread DKB Zinsen Tagesgeld nach Aktionszeitraum ab 1.2.2024 wurde der LU0290358497 noch als Alternative zum Tagesgeld angedacht.

    Wie seht ihr das hier nach den Daten in den letzten Beiträgen?

    Der Inhalt des Trägerportfolios kann dir doch völlig egal sein. Nochmal: Das Risiko des Trägerportfolios trägt der Swap-Kontrahent. Und wenn der Swap-Kontrahent zahlungsunfähig werden würde, trägt das Risiko der Fondsemittent. Nur wenn Swap-Kontrahent und Fondsemittent gleichzeitig insolvent gehen sollten, dann würde der Inhalt des Trägerportfolios dich betreffen. Es ist also sehr unwahrscheinlich.

  • Zur Begrenzung auf zehn Prozent je Gegenpartei:


    Verstehe ich das richtig, dass man sich hier im Thread mehr oder weniger darauf verständigt hat, dass dem das Prinzip Hoffnung zugrunde liegt??? So nach dem Motto: Ha, das eigentliche Portfolio wird ja auch einen Wert haben, und Pi mal Daumen wird das dann schon passen???


    Ich würde mal in die OGAW-Richtlinie schauen. Bspw. Artikel 52.


    Kurz gesagt, wenn die Differenz zehn Prozent übersteigt, muss ausgeglichen werden - so stehen nur die zehn Prozent im Feuer. Deutlich zu sehen an Overnight-SWAPs … da steht jeweils nur der Zins eines Tages im Feuer.

  • Kurz gesagt, wenn die Differenz zehn Prozent übersteigt, muss ausgeglichen werden - so stehen nur die zehn Prozent im Feuer. Deutlich zu sehen an Overnight-SWAPs … da steht jeweils nur der Zins eines Tages im Feuer.

    Ja, das wurde doch gesagt, dass per Gesetz ausgeglichen werden muss (ggf. war das auch in dem anderen Faden 😅). Ein Problem gäbe es nur, wenn beide Parteien gleichzeitig zahlungsunfähig wären und es niemanden mehr gib der ausgleichen kann. Es geht quasi um das Worst-Case-Szenario.