Rebalancing bei mehreren Sparplänen

  • Hallo

    Teilweise wird aus Steuergründen von finanztipp die 3x10 Strategie empfohlen, wobei alle 10 Jahre ein neuer ETF Sparplan abgeschlossen wird. Wie gestaltet sich hier das Rebalancing in der Praxis? Wenn der erste Sparplan nun stillgelegt wird und der zweite Sparplan monatlich bespart wird, sehe ich hier die Schwierigkeit beim Rebalancing. Vielleicht hätte jemand aus dem Forum ein praktisches Beispiel...

  • Dann muss man eben die verschiedenen Posten addieren. Es macht das Ganze etwas unübersichtlicher. Aber ansonsten ist es keine Hexerei.

  • Meinst du zwischen den ETFs oder zwischen sicherem Anteil und den ETFs?


    Ich denke mal du meinst ersteres. In ersterem ist überhaupt kein rebalancing vorgesehen bzw. nötig, da die ETFs ja auf den gleichen Index laufen sollen. Somit kann rein auf ETF Ebene keine Abweichung der Zielallokation entstehen.

  • Hier ein Beispiel: i

    m ersten Sparplan befinden sich 60000 Euro in einem MSCI World ETF und 40.000 € auf dem Tagesgeldkonto, also nach einer 60 zu 40 Gewichtung.

    Nun läuft der zweite Sparplan an, wobei immer noch auf dasselbe Tagesgeldkonto monatlich gespart wird und es erfolgt zugleich ein Sparplan auf einen neuen MSCI World ETF.

    Nach einem Jahr befinden sich beispielsweise 15.000 im neuen ETF, 70.000 Euro im ersten ETF und insgesamt 45000 Euro auf dem Tagesgeldkonto....

    Wie gestalte ich hier wie gestalte ich hier das Rebalancing?

  • Wenn du ETF Anteile zugunsten TG/FG verkaufen willst geht es dir sicherlich um die Ausnutzung des Freibetrags und möglichst wenig Steuern zahlen zu müssen. Allerdings wird der Freibetrag schon durch das Tagesgeld verbraucht sein. Ob du nun den alten oder neuen ETF anzapfst liegt ganz bei dir, der Neue wird geringer von der Steuer belastet sein als der Alte. Man kann aber auch 60/40 verlassen wenn der TG Anteil für einen in Euro ausreicht. Hoffe ich habe deine Frage richtig verstanden?

  • Ah ok. Also doch das rebalancing zwischen rk1 und rk3.

    Naja. Die Abweichung kommt ja nicht über Nacht. Man könnte also auch erst mal nur noch aufs TG sparen und nicht mehr den aktuellen ETF füttern.

    Ansonsten würde man logischerweise so gut es geht neue ETF Anteile verkaufen und Richtung TG schieben.

  • Teilweise wird aus Steuergründen von finanztip die 3x10-Strategie empfohlen, wobei alle 10 Jahre ein neuer ETF-Sparplan abgeschlossen wird.

    Es führen mehrere Wege nach Rom. Ich halte es für eine Spinnerei, dem grundsätzlichen Prinzip einen Namen zu geben und es als spezielle "Strategie" hochzujazzen.

    Wie gestaltet sich hier das Rebalancing in der Praxis? Wenn der erste Sparplan nun stillgelegt wird und der zweite Sparplan monatlich bespart wird, sehe ich hier die Schwierigkeit beim Rebalancing.

    Ich lasse den ETF-Anbieter das angeblich so fürchterlich notwendige Rebalancing machen, indem ich schlichtweg nur einen einzigen ETF bespare. Wer gestalten will: Hier ein Tröpfchen, dort ein Tröpfchen, und dann die Gewichte immer gleich halten will, muß sich halt ein paar Gedanken dazu machen. Am einfachsten rebalanced man über die aktuelle Sparrate. Dann ist die zweite Tranche Deines 3x10-Depots halt anders ausbalanciert als die erste. Was solls?

  • Nach einem Jahr befinden sich beispielsweise 15.000 im neuen ETF, 70.000 Euro im ersten ETF und insgesamt 45000 Euro auf dem Tagesgeldkonto....

    Wie gestalte ich hier wie gestalte ich hier das Rebalancing?

    Dann hast du 85.000 Euro in ETF und 45.000 in TG. Das sollte (wenn ich richtig gerechnet habe) eine 65/35 Verteilung sein.

    Du hast dann also zu viel in ETF und zu wenig in TG (weil du ja 60/40 willst).

    Du kannst dann entweder ETFs verkaufen. Am besten von den "neuen", da diese vermutlich weniger Gewinn haben, den du versteuern musst. Das verursacht aber Kosten (Gebühren + Steuer).

    Noch besser wäre es also, einfach den ETF Sparplan für eine Weile auszusetzen und ausschließlich auf das TG zu sparen. Und das so lange, bis 60/40 wieder hergestellt ist.

  • Noch besser wäre es also, einfach den ETF Sparplan für eine Weile auszusetzen und ausschließlich auf das TG zu sparen. Und das so lange, bis 60/40 wieder hergestellt ist.

    Genau so sehe ich das auch.

    Zumal man ja auch schon unterjährig 'merkt' ob die Verteilung RK1/RK3 aus dem Ruder läuft.

    Wobei ich aktuell nichts von einer festen Aufteilung RK1/RK3 halte da ich mich weiterhin in der Ansparphase befinde. Mir reicht es, wenn zum Ende der Ansparphase/Beginn der Entnahmephase der Anteil meines 'sicheren' Vermögens meinen zusätzlichen Finanzbedarf über einen Zeitraum von 5 Jahren abdeckt.

    Das wäre mir wichtiger als ein festes Verhältnis von RK1/RK3 einzuhalten.