Hallo zusammen,
seit etwas längerer Zeit beschäftige ich mich immer wieder mit der Thematik meiner Lebensversicherung.
Vorab ein paar Eckdaten zu meiner Person:
42 Jahre, Beamter im öffentlichen Dienst, verheiratet, 2 Kinder (8 und 11 Jahre)
Zu meiner Situation:
Meine kapitalbildende Lebensversicherung habe ich, wie Viele wahrscheinlich auch, auf Anraten meiner Eltern zur späteren "Altersvorsorge" und/oder Absicherung der Familie getroffen. Abgeschlossen habe ich sie am 01.11.2004. Zusätzlich zum Anteil der Lebensversicherung enthält sie eine Zusatzversicherung bei Unfall. Der Grundgedanke war jedoch stets die Absicherung der (damals künftigen) Familie.
Durch Heirat + Kinder hat sich meine Lebenssituation jedoch dahingehend verändert, dass meine Frau und Kinder bereits finanziell voll abgesichert sind. Auch bestehen bei uns keine Kreditbelastungen für das Haus.
Somit hat die Lebensversicherung für mich (Stand heute) nur noch einen rein renditeorientierten Spareffekt.
Kurz die Eckdaten zur Versicherung:
Versicherungsbeginn: 01.11.2004
garantierter Rückkaufswert (Stand 01.07.2023): 17408,96€
einmalige Zahlung bei Beitragsfreistellung zum 01.07.2023 zum Abruftermin 01.11.2042: 26420€
Mindestleistungen zum 01.11.2042 (bei Fortführung): 67614€ oder 71586,08€ (nach aktueller Festlegung)
Todesfallleistung: 67044€
Ich habe mit diesen Daten den Zinsrechner gefüttert und bin dabei auf erschreckende Ergebnisse gekommen. Bei einem aktuell monatlichen Beitrag von ca. 200€ ergibt sich bei Fortführung des Vertrages eine Rendite von gerade einmal 1,211% (nach aktueller Festlegung) sowie 2,24% (bei Beitragsfreistellung).
Grundsätzlich war mein erster Gedanke den Vertrag beitragsfrei zu stellen. Bei den o.g. Renditen ist es aber meiner Meinung nach sinnvoller den Vertrag zu kündigen oder zu verkaufen und das Geld anderweitig fest- oder anzulegen.
Mein Risikoprofil ist grundsätzlich renditeorientiert, so befinden sich Aktien, ETF und Kryptowerte bereits in meinem Portfolio. Mein Gedanke dabei ist, die 200€ lieber auf die verbleibenden 19 Jahre in einem ETF zu investieren und den Rückkaufswert anderweitig anzulegen, ggf. mit mehr Risiko.
Mir geht es dabei jetzt nicht um die Frage "ob oder ob nicht", sondern vielmehr darum ob ich bei meinem Gedankengang einen Fehler gemacht habe, da ich im Bereich der Versicherungen kein Profi bin.
Vielen Dank und Grüße