Hilfe bei Planung Altersvorsorge

  • Durch das Punktesystem ist Dein Anteil festgeschrieben und kann nicht wieder rückgängig gemacht werden.

    Man wird damit integraler Bestandteil einer "politischen Verteilungsmasse" - und da werden schon mal "mitten im Spiel" die Regeln geändert. Das sollte man zumindest mit bedenken.

    Naja, "bei Bedarf", wann hat man denn Bedarf?

    Solche Fälle ("Bedarf an Zugriff bzw. Liquidität") habe ich gerade bei Älteren diverse Mal live erlebt: Angefangen von großen privat-persönlichen Veränderungen (Beispiel: Neue Partnerschaft) über verändere Pläne oder Prioritäten (Beispiel: Lebensabend im Ausland verbringen) bis zu traurigen Entwicklungen (Beispiel: Schwerwiegende Krankheiten mit reduzierter Restlebenserwartung) - um nur einige Beispielfälle zu nennen.


    Meine Assets kann ich dagegen jederzeit (von "rund um die Uhr" über "börsentäglich" bis zu "sehr zeitnah") liquidieren und habe damit vollen Zugriff und insbesondere die Verfügbarkeit über meine Mittel. Wie mache ich das mit den angesparten "Entgeltpunkten in der GRV" ... ?

    Ich bin auch sicher, dass man die GRV zukunftsfähig machen kann und machen wird.

    Die Frage, die sich mir dabei automatisch und zwangsläufig aufdrängt: Warum hat man damit nicht vor > 35 Jahren adäquat angefangen, als die signifikanten Probleme der GRV perspektivisch bereits ganz klar absehbar waren ... ?


    Da die "Währung" der meisten Politiker "Wählerstimmen" sind, kann man die GRV nicht komplett vor die Wand fahren lassen (> 20 Millionen Rentner in Deutschland ?). Das sehe ich also zumindest ähnlich. Nichtsdestotrotz wird das System GRV m. E. perspektivisch noch weiter unter Druck geraten. Den Steuerzahler kann man nicht beliebig schröpfen (Bundeszuschuß beträgt m. W. schon jetzt um die fast unvorstellbare 110 Mrd. € im Jahr ... !?) und die Beiträge kann man auch nicht nach Belieben erhöhen. Zudem macht die dringend benötigte sog. "qualifizierte Zuwanderung" (als demographisch erwünschte Entlastungsmöglichkeit) eher einen Bogen um Deutschland (solche Zuwanderer zieht es eher in andere Länder - während hier stark in das Sozialsystem zugewandert wird).


    Die GRV in dieser Ausgestaltung (als Umlagesystem) habe ich schon in den 90er (nach eigenen Recherchen) sehr kritisch gesehen (und mich deshalb daraus verabschiedet sprich gegen eine freiwillige Weiterzahlung von GRV-Beiträgen entschieden; beim Schritt in die damalige Selbständigkeit). Nach meinen Beobachtungen hat sich diese meine damalige kritische Einschätzung der GRV realisiert.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Wieviele Jahre du die Einzahlungen streckst ist völlig Hupe. Einfach jedes Jahr neu bewerten.

    Die Berechnungsmodalitäten verändern sich von Jahr zu Jahr. Das kann den einen oder anderen Euro ausmachen.

    Aber wenn man 2% mehr zahlen, damit man 20% mehr vom Finanzamt wiederbekommt, dann soll sich das wohl rechnen. ;)

  • Man wird damit integraler Bestandteil einer "politischen Verteilungsmasse" - und da werden schon mal "mitten im Spiel" die Regeln geändert. Das sollte man zumindest mit bedenken.

    Stimmt. Die Spielregeln ändern sich in der Regel aber sehr langsam, ist einerseits ein Vorteil andererseits ein Nachteil. Man könnte aber genauso argumentieren, dass Kapitalvermögen auch durch Steueränderungen - man denke nur an die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer - sich auch "mitten im Spiel" ändern können.


    Gemessen an der Wirtschaftsleistung gibt Deutschland für Renten weniger aus, als in den 80er Jahren, das wird sich so schnell wohl auch nicht ändern. Das System ist also im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht.


    Die Kämpfe werden meines Erachtens aber dort beginnen, wo der Staat das Geld zur Finanzierung der Renten eintreibt, also der Beitragssatz kann nicht wesentlich erhöht werden. Der Zug für eine teilweise Kapitaldeckung ist in den 90ern abgefahren, da stimme ich dir zu. Es werden also Steuern sein, um die Löcher zu stopfen. Kapitalerträge werden in Deutschland vergleichsweise gering besteuert, hier könnte also noch Luft für neue Steuern sein. Vielleicht ist es aber auch eine Art Sozialabgabe auf sämtliche Einkünfte und Sozialleistungen, wie in Frankreich.

  • Kapitalerträge werden in Deutschland vergleichsweise gering besteuert, hier könnte also noch Luft für neue Steuern sein.

    Man kann da, je nach Standpunkt, systematisch durchaus eine gewisse Unwucht ausmachen. Insoweit Zustimmung.


    Dennoch ein - nach meinem Dafürhalten - entweder andauerndes Mißverständnis und/oder Unkenntnis der üblichen Geschehensabläufe und/oder schlichte Realitätsverweigerung: Man greift sich völlig isoliert einen einzelnen Punkt heraus (in dem Fall: "Besteuerung von Kapitalerträgen") - ohne das Gesamtpaket (des Standorts) zu betrachten; beispielsweise die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes im Ranking eines internationalen Vergleichs.


    Nach meinen langjährigen Erfahrungen (privat und berufsbedingt; im In- und Ausland) werden Länder (von Privaten, von dem scheuen Reh "Kapital", von Unternehmen, Unternehmern, von Gründern usw.) aber stets im Gesamtpaket als Standort betrachtet und bewertet. Angefangen von der Bürokratie und Regulatorik-Dichte über die Gesamtbelastung mit Steuern und Abgaben für Private bis hin zu der Unternehmensbesteuerung, den Energiepreisen etc. pp.


    Ob es da ausgerechnet in einem Land wie Deutschland ("Spitzenplätze" bei den Steuern und Abgaben für Private und auch für Unternehmen ein "Hochsteuerland") zielführend sein kann Steuererhöhungen zu implementieren, scheint mir mehr als fraglich.

    Man könnte aber genauso argumentieren, dass Kapitalvermögen auch durch Steueränderungen - man denke nur an die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer - sich auch "mitten im Spiel" ändern können.

    Könnte man natürlich. Darauf kann ein Großteil der davon Betroffenen (siehe oben also Private, Unternehmen, Kapital, Unternehmer, Gründer usw.) aber ebenso natürlich mit entsprechenden Aktionen, Maßnahmen und Gestaltungen reagieren - und dies geschieht, nach meinen Erfahrungen, dann in praxi auch in (sehr) vielen Fällen. Mit den entsprechenden Folgen für den Standort samt der GRV (was ein weiterführendes Thema wäre).


    Wie schon gesagt (s. Nr. 42) zum Thema Zugriffsmöglichkeit: Wie bekomme ich meine angesparten "Entgeltpunkte" ggf. bzw. bei Bedarf oder auf Wunsch aus der GRV wieder heraus (und damit wieder in meinen Zugriff) bzw. wie kann ich diese liquidieren, wenn das System beispielsweise politisch so verändert wird (Stichwort: Aufweichung oder Aufgabe des Äquivalenzprinzips - um nur ein Beispiel zu nennen), daß es angezeigt ist, ein solches System zu verlassen ... ?

    Der Zug für eine teilweise Kapitaldeckung ist in den 90ern abgefahren, da stimme ich dir zu.

    Leider ! Jedenfalls für eine angemessene Kapitaldeckung (als sinnvolle Ergänzung zur Umlagefinanzierung). Dies nunmehr nach- bzw. wieder aufzuholen dürfte extrem schwierig sein. Es gibt fast nichts in dem Bereich, was sich zuverlässiger prognostizieren läßt als ausgerechnet die demographische Entwicklung - und an der hängt ganz mitentscheidend ein System wie die GRV. Aus meiner Sicht daher umso unverständlicher, daß man nicht vor > 30 Jahren längst gehandelt hat; diesbezügliche Studien, Berechnungen, Expertisen usw. lagen nämlich für jedermann sichtbar (Interesse am Thema vorausgesetzt) auf dem Tisch ...

    Gemessen an der Wirtschaftsleistung gibt Deutschland für Renten weniger aus, als in den 80er Jahren

    Klingt ein bißchen nach der Anfrage von Sahra Wagenknecht (bzw. ihrer neuen Partei BSW) an die Bundesregierung - samt der diesbezüglichen Antwort des Bundessozialministeriums ?


    Die diesbezügliche (GRV) und auch sonstige (Wirtschafts-, Fiskal-, Finanzpolitik usw.) Ausrichtung einer Frau Wagenknecht ist mir über lange Jahre schon aus ihrer Tätigkeit in der Partei "Die Linke" bekannt. Mit Wagenknechts neuer Parteigründung (BSW) scheint nun noch eine starke nationale Komponente hinzugemischt zu werden.


    Darauf en deatil einzugehen würde hier ebenfalls den Rahmen sprengen. Summarisch kann man aber sagen, daß dies bei Frau Wagenknecht von A wie Arbeit über S wie Steuern bis W wie Wohnen auf "immer noch mehr Staat" hinausläuft - bei einer aktuellen Staatsquote in Deutschland, die bereits > 50% liegt ... Das scheint - jedenfalls mir und nach meinen Erfahrungen - kein erfolgversprechender Ansatz.

    Vielleicht ist es aber auch eine Art Sozialabgabe auf sämtliche Einkünfte und Sozialleistungen, wie in Frankreich.

    Da ich des Öfteren in Frankreich berufsbedingt tätig war, ist mir der dort übliche zentralistische (mit Paris im absoluten Zentrum)n und etatistische Ansatz ("Planification a la francaise") - leider - bestens bekannt. Die Ansätze sind zumindest in Teilen bis überwiegend eher planwirtschaftliche, fast sozialistische denn markwirtschaftliche. Auch dies en deatil zu beleuchten würde hier den Rahmen sprengen. Allein schon mit dem Blick auf die damit generierten Ergebnisse und den Status Quo (Stand der französischen Staatsverschuldung, aktuelles französisches staatliches Haushaltsdefizit usw.) scheint mir ausgerechnet Frankreich als Beispiel (oder gar als Vorbild ?) eher ungeeignet, um es zurückhaltend zu formulieren.



    Nur meine bescheidene persönliche Sicht - in dem Fall basierend auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir nichtsdestotrotz viel Erfolg mit Deinen Finanzen und der Finanzplanung für bzw. im Ruhestand !

  • Die würde ich mir auch gerne mal anschauen.

    Meine Rendite sieht ähnlich aus. Und ich habe durchgehend eingezahlt. Garantie liegt bei 35K, Depotwert aktuell knapp unter 60K, zu 100% im TopRente Dynamic. Reine Glückssache, habe zum richtigen Zeitpunkt begonnen und der Vertrag ist nie so ungünstig umgeschichtet worden, dass er sich in den Renten festgefressen hätte.


    Hinzu kommt noch die Steuerstundung.


    Wie sollte ich bei Bedarf wieder an meine in die GRV verschobenen (aus meiner Sicht "versenkten") Mittel herankommen können ?

    Gar nicht. Das ist Sinn der Sache. Man sollte dort nur Mittel hinschieben, die man nicht vor der Rentenphase benötigt.

    Zum einen ist das doch eine "Wette" auf ein (sehr) langes Leben ... ? -

    Exakt. Eine Langlebigkeitsabsicherung.


    Ich spekuliere zudem darauf, dass ich älter werde als der durchschnittliche Versicherte im GRV Kollektiv. Fies, zugegeben.

  • die Verträge sind nicht schlecht

    stimmt zwar prinzipiell. Hier ist es aber so, dass sie schon weit unter der Garantie sind, ob die aus dem Loch jemals wieder herauskommen?


    Ich frage mich eher, ob es wirklich sinnvoll ist, dass die Ehefrau in diesen Vertrag weiterhin einzahlt: Ich gehe davon aus, dass am Ende nur die Garantie rauskommt, d.h. alles was jetzt noch reinfließt, verzinst sich überhaupt nicht. Die inhärente Option ist tief im Geld. Wäre es dann nicht besser, diesen Vertrag auch beitragsfrei zu stellen und ihre Zulagen mit einem anderen Riestervertrag abzugreifen, der wenigstens irgendeinen Minimalzins erwirtschaftet? Bzw der eine etwaige Steigerung wieder in Guthaben verwandelt und nicht nur die eh von der Beitragsgarantie gedeckte Lücke füllt?

  • Ich spekuliere zudem darauf, dass ich älter werde als der durchschnittliche Versicherte im GRV Kollektiv. Fies, zugegeben.

    Wenn wir es nicht Spekulation, sondern Hoffnung nennen, dann klingt es deutlich weniger fies. Insbesondere, wenn man sich selbst einfach ein langes und erfülltes Leben wünscht und nicht den anderen die Pest an den Hals mit 67. Dann ist das alles moralisch in Ordnung.

  • Gar nicht. Das ist Sinn der Sache.

    Daß es beim Thema "Ruhestandsplanung" auch um ein biometrisches "Risiko" (wenn man "Langlebigkeit" als solches ansehen will) geht, ist selbst mir als eher schlichtem Gemüt bewußt.

    Man sollte dort nur Mittel hinschieben, die man nicht vor der Rentenphase benötigt.

    Man sollte ja generell nur "Mittel" in Assetklassen (die einen längeren Anlagehorizont erfordern wie Aktien und Immobilien beispielsweise) "schieben", auf die man nicht vorzeitig wieder zugreifen muß.


    Es kann aber auch gut sein, daß sich nach Eintritt in die Rentenphase der Wunsch nach einem Zugriff auf seine Mittel ergibt. Siehe schon hier:

    Solche Fälle ("Bedarf an Zugriff bzw. Liquidität") habe ich gerade bei Älteren diverse Mal live erlebt: Angefangen von großen privat-persönlichen Veränderungen (Beispiel: Neue Partnerschaft) über verändere Pläne oder Prioritäten (Beispiel: Lebensabend im Ausland verbringen) bis zu traurigen Entwicklungen (Beispiel: Schwerwiegende Krankheiten mit reduzierter Restlebenserwartung) - um nur einige Beispielfälle zu nennen.

    Da bleibt es bei dieser Konstellation samt Frage

    Meine Assets kann ich dagegen jederzeit (von "rund um die Uhr" über "börsentäglich" bis zu "sehr zeitnah") liquidieren und habe damit vollen Zugriff und insbesondere die Verfügbarkeit über meine Mittel. Wie mache ich das mit den angesparten "Entgeltpunkten in der GRV" ... ?

    Der für eine Ruhestandsplanung erforderliche Zahlungsstrom (und/oder Entnahmen aus dem Vermögen) lassen sich jedenfalls auch anders darstellen als über eine (Gesetzliche) Rente. Und dies - meines Erachtens - effizienter, flexibler und selbst bestimmter bei noch dazu jederzeitiger vollumfänglicher Zugriffsmöglichkeit auf seine Mittel (siehe oben).

    Ich spekuliere zudem darauf, dass ich älter werde als der durchschnittliche Versicherte im GRV Kollektiv.

    Immerhin hast Du erkannt, daß es eine Art "Spekulation" auf ein langes Leben darstellt. Wünsche Dir aufrichtig, daß diese aufgeht.

    Fies, zugegeben.

    Eher ganz normal da menschlich, würde ich sagen. Mal unabhängig von der GRV: Wer wünscht sich nicht ein möglichst langes und gesundes Leben ... ?!



    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Wenn wir es nicht Spekulation, sondern Hoffnung nennen, dann klingt es deutlich weniger fies. Insbesondere, wenn man sich selbst einfach ein langes und erfülltes Leben wünscht und nicht den anderen die Pest an den Hals mit 67. Dann ist das alles moralisch in Ordnung.

    Naja. Ich nutze schon aus, dass ich als Frau mit gutem sozioökonomischen Hintergrund eine deutlich höhere Lebenserwartung haben als der durchschnittliche GRV Versicherte. Das ist nicht nur eine Hoffnung. Im Erwartungswert lohnt sich das Einzahlen für mich. Was natürlich nicht heißt, dass ich nicht trotzdem mit 68 vom Stuhl kippen kann.

  • Naja. Ich nutze schon aus, dass ich als Frau mit gutem sozioökonomischen Hintergrund eine deutlich höhere Lebenserwartung haben als der durchschnittliche GRV Versicherte. Das ist nicht nur eine Hoffnung. Im Erwartungswert lohnt sich das Einzahlen für mich. Was natürlich nicht heißt, dass ich nicht trotzdem mit 68 vom Stuhl kippen kann.

    Ausnutzen? Ich weiß ja nicht, ob das der richtige Begriff ist.

    Man sollte sich darüber freuen, dass es einem gut geht, sofern es nicht zulasten von jemanden anderes geht.

  • Es kann aber auch gut sein, daß sich nach Eintritt in die Rentenphase der Wunsch nach einem Zugriff auf seine Mittel ergibt.

    Kann, muss nicht. Ist abhängig von sonstigen Finanzmitteln und -bedarf.


    Zur Planung gehören einfach mehrere Komponenten. Ich bevorzuge aus Diversifikationsgründen einen Ansatz, bei dem meine Altersabsicherung auf verschiedenen Füßen steht. Mir ist es gar nicht unrecht, dass ein Teil meiner Absicherung kapitalbasiert, ein anderer umlagefinanziert ist. Ein Teil tatsächlich abgesichert (lebenslange Rente), eine Teil Entnahmeplan. Mich lässt das ruhig schlafen. Persönliches Ding.


    Das darf jeder für sich entscheiden. Für mich spielt die Verfügbarkeit der in die GRV eingezahlten freiwilligen Beiträge zum Renteneintritt keine große Rolle, für jemand andere ist sie wichtig. Ich maße mir nicht an, das zu entscheiden.

  • Ich bevorzuge aus Diversifikationsgründen ...

    :thumbup: Streuung der Risiken (im Sinne von not all eggs in one basket) finde ich persönlich immer gut (wobei ich auch genug Leute kenne, die mit dem glatten Gegenteil - sprich Konzentration statt Diversifikation - sehr erfolgreich waren und sind; was nicht so mein Ding wäre ...).

    Mir ist es gar nicht unrecht, dass ein Teil meiner Absicherung kapitalbasiert, ein anderer umlagefinanziert ist.

    Das klingt - aus meiner Sicht - ziemlich schlüssig und vernünftig.

    Persönliches Ding.

    Nach meinem Dafürhalten die Schlüsselworte im Bereich Finanzen. Jeder Jeck ist anders, die Menschen sind divers und die Rahmenbedingungen oft auch sehr unterschiedlich. Sowie die individuellen Prioritäten und Ziele.

    Das darf jeder für sich entscheiden.

    Die Mischung (bezüglich der Ruhestandsplanung) wohl schon. Bei der GRV handelt es sich aber - für viele bis die meisten - eher um ein Pflicht- denn ein Kürprogramm (um den schönen Sport Eiskunstlauf zu bemühen - und das böse Wort "Zwangssystem" zu vermeiden).



    Dir gute Gedanken, ebensolche Finanzentscheidungen und einen finanziell sorgenfreien späteren Ruhestand !

  • Da ich des Öfteren in Frankreich berufsbedingt tätig war, ist mir der dort übliche zentralistische (mit Paris im absoluten Zentrum)n und etatistische Ansatz ("Planification a la francaise") - leider - bestens bekannt. Die Ansätze sind zumindest in Teilen bis überwiegend eher planwirtschaftliche, fast sozialistische denn markwirtschaftliche. Auch dies en deatil zu beleuchten würde hier den Rahmen sprengen. Allein schon mit dem Blick auf die damit generierten Ergebnisse und den Status Quo (Stand der französischen Staatsverschuldung, aktuelles französisches staatliches Haushaltsdefizit usw.) scheint mir ausgerechnet Frankreich als Beispiel (oder gar als Vorbild ?) eher ungeeignet, um es zurückhaltend zu formulieren.

    Es ging mir darum aufzuzeigen, was sich der Deutsche Staat einfallen lassen könnte, um mehr vom BIP abzuschöpfen und den Weg über das Arbeitseinkommen (Beitragszahlung) zu nehmen. Ich habe viele Jahre in Konzernzentralen in Frankreich und in Deutschland gearbeitet und werde im Alter auch eine frz. Rente erhalten. Daher habe ich einen guten Einblick in das frz. Sozialsystem.


    Die Entscheidungen zur Sozialpolitik werden in Frankreich wie in Deutschland zentralistisch getroffen. Der Einfluss der dt. Bundesländer auf die Rentenpolitik (GRV) ist äußerst eingeschränkt, auch wenn Söder & Co. einen anderen Anschein erwecken wollen. Staatsverschuldung und Haushaltsdefizit haben nichts damit zu tun, wie man ein Rentensystem organisiert, auch gesellschaftlich. Die Staatsverschuldung ist ein strukturelles Problem der Wirtschaft, man hat sich dazu entschieden massiv in eine Reindustrialisierung und eine "grüne Wirtschaft" zu investieren.


    Schon in den 1990ern hat man in Frankreich eine kinderfreundliche Politik begonnen, auch als Antwort auf das sich abzeichnende Rentendebakel. Das Ergebnis: 2,1 Kinder pro Frau in F gegenüber gerade mal 1,2 Kinder in D. 80% der Franzosen halten ihr Land für kinderfreundlich gegenüber 25% der Deutschen über D. Selbst in den oberen Chefetagen ist es üblich, dass weibliche Führungskräfte 2 oder 3 Kinder haben. In Deutschland gilt man in manchen Kreisen mit 3 Kindern ja schon als "Assi". Das Rentenproblem in F ist und wird lange nicht so groß sein wie in D.


    Die Wirtschaftsstruktur in F mit seinen Großunternehmen und kaum Mittelstand ist eine völlig andere. Klar ein frz. Großunternehmen mit mehreren 10.000 AN handelt völlig anders als ein dt. Mittelständler mit 1.000 oder 2.000 AN. Das wird dann oft gleich mit Zentralismus von deutschen Geschäftspartnern verwechselt. Unternehmen der gleichen Größe in Paris, Ingolstadt oder Gütersloh handeln durchaus ähnlich zentralistisch. Aber das ist eine andere Baustelle.


    Das französische gesetzliche Rentensystem lässt in meinen Augen viel mehr staatlich gewünschte Eigenentscheidung für seine Rente zu als in Deutschland. Durch die Stufenbeiträge ist im Alter die Schere zwischen Gering- und Gutverdiener-Rentnern nicht so groß wie in Deutschland. Auch werden nur die 25 besten Beitragsjahre zur Rentenberechnung herangezogen. Durch Vermögensbildungs- und Rentensparpläne in speziellen steuerbegünstigten Aktiendepots gehen viele meiner frz. Kollegen mit bereits Ende 50 in Rente. Die Grundrente liegt bei 50% des Einkommens + der obligatorischen Zusatzrente, die je nach Branche organisiert ist und entsprechen unterschiedlich ausfällt.


    Aber auch guten Zeiten neigen sich dem Ende. Die Rente mit 60 galt für die Franzosen als soziale Errungenschaft, vor wenigen Jahren gab es Massendemos für eine Rente mit 50 im öffentlichen Dienst. Unglaublich für Deutsche. Jetzt wird der Renteneintritt auf 64 (bzw. abschlagsfrei ab 67) angehoben. Aber ok, das ist eine andere Geschichte.

    Nochmals: Es ging mir darum aufzuzeigen, was sich der Deutsche Staat einfallen lassen könnte, um mehr vom BIP zur Rentenfinanzierung abzuschöpfen, da er weder den Beitragssatz der aktiven AN noch den Bundeszuschuß aus dem normalen Bundeshaushalt "unermesslich" steigern kann. Andere Einkunftsarten oder gar alle Einkunftsarten zu "besteuern", scheint mir schon als eine schon wahrscheinliche Variante zu sein.

  • Hallo zusammen,


    mal wieder ein Update von mir:


    - alle Optimierungen haben weiterhin bestand und fühlen sich sehr gut an :)

    - mit SwissLife wurde hoch- und runterdiskutiert: der BU Retter wurde erst wenige Monate nach meinem Vertragsabschluss eingeführt. Hier gibt es (leider) auch keiner Kulanz der SwissLife, daher bleibt nur Vertrag komplett beitragsfrei stellen oder weiterlaufen lassen (als Hauptverdiener und mit Vorerkrankung habe ich mich für letzteres entschieden)

    - beide Kinderdepots wurden nun auf die Kinder übertragen -> hier vertraue ich auf meine Erziehung und auf die Vernunft meiner Kinder selbst :)


    Letzte offene Punkte auf meiner Liste:

    - DRV-Kontenklärung für mich (für meine Frau bereits erledigt)

    - Beratungstermin DRV, inwieweit Nachzahlungen für Schulzeiten sinnvoll sind (da beide unter 45)



    Kurze Frage noch zur Ermittlung meiner Rentenlücke. Ich bin wie folgt vorgegangen, passt das?


    Aktueller Rentenbescheid:

    2.850 EUR Regelaltersrente


    Bei Rentenanpassung:

    1%: 3.730 EUR / 2% 4.870 EUR / Mittelwert: 4.300 EUR


    Spätere Wunschrente aus heutiger Sicht:

    4.000 EUR


    Zu Rentenbeginn in 26 Jahren bei 2% Inflation:

    6.700 EUR


    Rentenbezüge:

    4.300 EUR GRV

    700 EUR bAV garantiert

    300 EUR Rürup garantiert

    100 EUR Riester beitragsfrei (Höhe unklar, viel wird es nicht sein)


    Rentenlücke:

    1.300 EUR


    Benötigte Größe ETF-Depot in 26 Jahren:

    30 x 12 x 1.300 EUR = 468.000 EUR


    Ergibt notwendige Sparrate (bei 26 Jahren Restlaufzeit, aktuellem Depot mit 20.000 EUR und 7% Durchschnittsrendite):

    412 EUR


    Macht das soweit Sinn und ich liege mit der aktuellen Sparrate in Höhe von 500 EUR recht gut? Durch eine Gehaltsanpassung ist aktuell wieder etwas Luft und ich würde dann eher die ETF-Sparpläne meiner Frau und den Kindern aufstocken.



    Viele Grüße

    Marco