PKV Widerruf verpasst - Netto deutlich geringer

  • Hallo,


    Ich habe nach meinem Wechsel von der GKV in die PKV nun festgestellt, dass ich eine deutlich höhere Lohnsteuer zahlen muss und mein Nettoeinkommen dadurch geringer ausfällt.


    Darüber wurde ich nicht aufgeklärt. Entsprechend verärgert bin gerade.


    Die Widerrufsfrist ist natürlich abgelaufen, bevor ich den neuen Lohnzettel erhalten habe.


    Gibt es irgendeine Möglichkeit für mich wieder in dir GKV zu wechseln? Zum Beispiel, weil ich nicht darüber aufgeklärt wurde?


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen?


    Viele Grüße und besten Dank.

  • Hallo.


    Das niedrigere Netto dürfte eine Momentaufnahme sein. Wichtig ist das Ergebnis im Steuerbescheid.


    Ggf. noch einmal die Abrechnung mit dem AG besprechen, ob dort die Steuermerkmale richtig erfasst sind.



    Von keinem der an einem Statuswechsel (gKV -> pKV) Beteiligten ist eine Steuerberatung zu erwarten.



    Wenn es tatsächlich nur ums Sparen ging, dann war der Wechsel in die pKV wahrscheinlich nicht die richtige Wahl.

  • Ich habe nach meinem Wechsel von der GKV in die PKV nun festgestellt, dass ich eine deutlich höhere Lohnsteuer zahlen muss und mein Nettoeinkommen dadurch geringer ausfällt.

    Laßt Zahlen sprechen!

    Nimm Deine Lohnabrechnung mit der KGV, schwärze die persönlichen Daten.

    Nimm Deine Lohnabrechnung mit der PKV, schwärze die persönlichen Daten.

    Lade dann beide hoch.


    Dann kann man mehr dazu sagen.

  • Die höhere Lohnsteuer dürfte sich durch die Anwendung der besonderen Lohnsteuertabelle (B) ergeben (gekürzte Vorsorgepauschale), statt wie bisher der allgemeinen Lohnsteuertabelle (A), die die volle Vorsorgepauschale für gesetzlich Pflichtversicherte enthält.

    Tabelle B wird angewendet für z.B. Beamte oder Arbeitnehmer, die rentenversicherungsfrei oder in der PKV sind.


    Tipps zur Rückkehr in die GKV hat Finanztip:

    Rückkehr in die GKV
    Von der Privaten in die Gesetzliche: So gelingt der Kassenwechsel
    www.finanztip.de


    Vlt hilft auch dieses (etwas):


    Weisen privat krankenversicherte Arbeitnehmer, für die die Besondere Lohnsteuertabelle anzuwenden ist, dem Arbeitgeber die vom Versicherungsunternehmen bescheinigten Basiskranken- und Pflegepflichtversicherungsbeiträge nach, sind diese nachgewiesenen Beiträge zu berücksichtigen, wenn sie höher sind als die Mindestvorsorgepauschale.“


    rehm eLine | Lexlohn 2023 - 3. Geltungsbereich der Allgemeinen und Besonderen Lohnsteuertabelle

  • Die höhere Lohnsteuer dürfte sich durch die Anwendung der besonderen Lohnsteuertabelle (B) ergeben (gekürzte Vorsorgepauschale), statt wie bisher der allgemeinen Lohnsteuertabelle (A), die die volle Vorsorgepauschale für gesetzlich Pflichtversicherte enthält.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß das der Grund ist. Ein PKV-Versicherter hat nicht per se eine gekürzte Vorsorgepauschale.

    Tabelle B wird angewendet für z.B. Beamte oder Arbeitnehmer, die rentenversicherungsfrei oder in der PKV sind.

    Ein Arbeitnehmer, der in der PKV ist, hat nicht deswegen eine geringeres Nettoeinkommen. Er zahlt vermutlich mehr Lohnsteuer, und zwar deswegen, weil der PKV-Beitrag in der Jugend geringer ist als der GKV-Beitrag, aber er zahlt weniger KV-Beitrag als er Lohnsteuer mehr zahlt, sein Nettoeinkommen sollte somit steigen, nicht fallen.

  • Eine private Krankenversicherung führt nicht dazu, dass die besondere Lohnsteuertabelle anzuwenden ist. Die besondere Lohnsteuertabvelle gilt für Beschäftigte, die nicht rentenversicherungspflichtig sind (im wesentlichen Beamte und Angestellte ohne Arbeitnehmerstatus wie GmbH-Geschäftsführer oder AG-Vorstände) oder für die nur der Arbeitgeber Sozialversicherungsbeiträge zu tragen hat (Geringverdiener oder angestellte Rentner). Wenn nur von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung gewechselt wird, bleibt es bei der allgemeinen Lohnsteuertabelle.

  • Für eine Erklärung siehe hier:

    Höhere Lohnsteuer nach PKV Wechsel? Enttäuschungen verhindern!
    Die Höhere Lohnsteuer nach PKV Wechsel ist Fakt und löst sich auch am Jahresende nicht auf. Richtige Planung verhindert böse Überraschungen
    www.online-pkv.de


    Eine Steuerberatung ist nicht zu erwarten, das Thema sollte aber jeder gute, erfahrene Makler kennen und einen darauf hinweisen können.

    Jetzt ist es erstmal zu spät - einfach die bittere Pille schlucken und gut ist. Wenn dich das bisschen mehr an Lohnsteuer stört und deine Entscheidung zum Wechsel in die PKV beeinflusst hätte, dann hast du das Thema PKV sowieso nicht verstanden.

    Wenn dem so ist, dann solltest du alles daran legen wieder in die GKV zu wechseln.. such dir aber einen Makler mit Ahnung. Hier im Forum geistert auch einer rum.

    Sei dir allerdings bewusst, dass du im ersten Schritt dann noch mehr Geld verlierst - wegen Gehalt unter JAEG.

  • Für eine Erklärung [dafür, daß die Lohnsteuer mit einer PKV höher sei als mit einer GKV] siehe hier:

    https://www.online-pkv.de/pkv-…esen-ueberraschungen-vor/


    Wenn dich das bisschen mehr an Lohnsteuer stört und deine Entscheidung zum Wechsel in die PKV beeinflusst hätte, dann hast du das Thema PKV sowieso nicht verstanden.

    Warum geht ein junger Gutverdiener in die PKV? Weil er die Abzüge der GKV und GPV auf dem Lohnzettel sieht und irgendeiner ihm sagt: "Geh in die PKV, da bekommst Du bessere Leistungen für weniger Geld." Bei mir war damals der PKV-Beitrag ein Viertel des GKV-Beitrags. Zugegeben: Das dürfte heute nicht mehr realisierbar sein.


    Warum ist im verlinkten Beispiel die Lohnsteuer mit der PKV höher als mit der GKV?


    Weil man a) den PKV-Beitrag unrealistischerweise auf das Niveau des GKV-Beitrags hochgedreht hat (mit welchen Mitteln auch immer) und dazu allem nach die Rechnung nicht stimmt.


    Wer würde als junger Einzelmensch beim Übergang zur PKV einen gleich hohen Beitrag akzeptieren wie in der GKV? Vermutlich keiner.


    Man kann vom PKV-Beitrag nur die Basisabsicherung steuerlich geltend machen. Im Beispiel sind das 80%, bei meinem Vertrag sind es etwa 90%. Im Beispiel bekommt der Angestellte übrigens keinen vollen Arbeitgeberzuschuß, sondern 14 € weniger. Warum das so ist, steht im Text nicht erklärt.


    Wenn ich nachrechne, komme ich auf etwa 30 € Unterschied, die der PKV-Versicherte weniger Nettogehalt hat als der GKV-Versicherte. Nehme ich einen PKV-Beitrag von 500 € an, der mir für das Jahr 2019 realistischer erscheint, dann stellt sich der PKV-Versicherte netto etwa 100 € besser.


    All das hilft unserem Threadstarter allerdings nicht. Ob er sich wohl nochmal meldet?

  • Bei mir war damals der PKV-Beitrag ein Viertel des GKV-Beitrags. Zugegeben: Das dürfte heute nicht mehr realisierbar sein.

    Hoppala, Korrektur: Es war nicht ein Viertel, sondern ein Drittel. Aber dennoch natürlich eine signifikante Beitragsersparnis beim Übergang von GKV auf PKV. Aktuell beträgt mein PKV-Beitrag etwa 60% des GKV-Beitrags. Der PKV-Beitrag ist also (anders als Herr Schlemann immer schreibt) durchaus stärker gestiegen als der GKV-Beitrag, zumindest bei meinem Vertrag.