Angebot für Sanierung mit nicht aufgeschlüsselten Positionen

  • Ich bin dabei eine Wohnung zu renovieren/sanieren.


    Bis jetzt habe ich einige Angebote erhalten.

    Jedes Angebot enthält eine detaillierte Auflistung der Kosten.


    Allerdings gibt es ein Angebot wo keine detaillierte Auflistung gibt.


    Am Ende gibt es eine gesamtsumne + mwst


    Ist so ein Angebot rechtens?

    Wäre es besser eine detaillierte Angebot zu verlangen?

  • Was sollte an dem Angebot nicht rechtens sein?

    Du erwartest ein Gewerk und bekommst den Preis dazu, fertig.

    Vergleichen zw. verschieden Angebote ist nicht möglich.


    Am Ende jede Seite steht Zwischensumme 0,00€



    Ganz unten steht dann


    Zwischensumme (netto) €xxxxx,xx

    Umsatzsteuer 19%

    ——————

  • Wenn die alle eine gleichwertige Leistung in Aussicht stellen und einen Gesamtpreis fordern, dann kann man doch vergleichen.


    Anbieter A Fliesen abstemmen und entsorgen zu lassen und dann den Rest vom Bad von Anbieter B, das Wohnzimmer jedoch von Anbieter C machen zu lassen, wird ja keine Option sein.

  • Hallo Elgob,

    Ist so ein Angebot rechtens?

    Wäre es besser eine detaillierte Angebot zu verlangen?

    Halten Sie sich nicht mit der Frage auf, ob ein Angebot ohne Zwischensummen formaljuristisch rechtmäßig ist. Besser wäre ein Angebot mit detaillierten Einzelpreisen sicherlich, aber die Firma muss Ihnen auch gar kein Angebot erstellen.


    Wenn ich Sie richtig verstehe, sind die Einzelleistungen ausreichend detailliert beschrieben, nur die Zwischensummen verrät man Ihnen nicht? Falls ja, ist es ihre kaufmännische (!) Entscheidung, ob Sie so ein Angebot (vermutlich das billigste?) annehmen und dann bei Leistungserweiterungen oder -Verminderungen (kommt beim Bauen im Bestand regelmäßig vor) die Diskussion über Einheitspreise anfängt. Für mich wäre es nichts, aber ihre Entscheidung.


    Gruß Pumphut

  • Ist so ein Angebot rechtens?

    Wäre es besser eine detaillierte Angebot zu verlangen?

    Ja und ja.


    Aus meiner eigener Erfahrung aus der Lehre im Handwerk und jetzt als (angehender) Ingenieur würde ich jedoch abstand nehmen von so einem Angebot.


    Jede seriöse Firma schlüsselt auch die Einzelleistungen mit den entsprechenden Kosten auf. Gerade beim Bauen im Bestand sollte man mit einem Mehraufwand rechnen.

    Ist nicht von vornerein geklärt, was wie viel kostet, kann es dann am Ende ganz schön teuer werden. Oder man darf sich bei einer halb fertigen Baustelle ein neues Unternehmen suchen.


    Ich habe schon oft genug mitbekommen, dass das günstigste (und billigste) Angebot angenommen wurde und der AG dann mit einem Haufen Nachträgen bombadiert wurde und am Ende deutlich mehr als andere Angebote für ein schlechteres Ergebnis bezahlt hat.

  • Mir ist so etwas eigentlich sogar lieber als ein detailiiertes Angebot, wobei Voraussetzung natürlich ist, dass die Anforderungen klar beschrieben sind. Ich sage ihm, was ich haben will und er sagt mir, zu welchem Preis er das liefert. Wieviel der Eimer Farbe kostet und wieviele Arbeitsstunden er zu welchem Tarif einkalkuliert hat, ist seine Sache, mich interessiert nur der Endpreis. Das hat sogar den Vorteil, dass anschließend gar nicht erst Diskussionen à la "die Farbe ist im Einkauf teurer geworden" oder "es sind doch mehr Arbeitsstunden nötig gewesen" zwecks Preiserhöhung aufkommen können. Wer eine Waschmaschine kaufen will, fragt ja auch nicht danach , wieviel das Kupfer für den Motor oder das Stahlblech für das Gehäuse kostet.


  • Jede seriöse Firma ... Gerade beim Bauen im Bestand sollte man mit einem Mehraufwand rechnen.

    Ist nicht von vornerein geklärt, was wie viel kostet, kann es dann am Ende ganz schön teuer werden. Oder man darf sich bei einer halb fertigen Baustelle ein neues Unternehmen suchen. ...

    Wieso? Jede seriöse Firma, die einen Festpreis bietet, liefert auch zu diesem Preis. Habe ich noch nie anders erlebt und wenn, dann würden die das bereuen. Das, was du beschreibst ist gerade das Gegenteil von seriös, allerdings in der Tat bei vielen Handwerkern weit verbreitet. Da verschafft man sich mit günstigen Angeboten Aufträge und anschließend bzw. mittendrin heißt es dann April, April, das Material ist teurer geworden als veranschlagt und mehr Stunden werden auch benötigt, deshalb soll es doch teurer werden und wenn nicht, dann müssen wir halt leider die Arbeit einstellen etc.

  • Jede seriöse Firma, die einen Festpreis bietet, liefert zu diesem Preis. Habe ich noch nie anders erlebt und wenn, dann würden die das bereuen.

    Das habe ich schon anders erlebt und wer was bereut, wurde dann am Ende vom Gericht geklärt.


    Das, was du beschreibst ist gerade das Gegenteil von seriös, allerdings in der Tat bei vielen Handwerkern weit verbreitet.

    Das was ich beschrieben habe ist meines Erachtens gängige Praxis. Das war so in meiner Lehre bei kleinen Baustellen über 20T€ bis hin zu Baustellen in meinem Praktikum als Ingenieur bis zu mehreren 100Mio€. Auftragsvolumen.



    Wieviel der Eimer Farbe kostet und wieviele Arbeitsstunden er zu welchem Tarif einkalkuliert hat, ist seine Sache, mich interessiert nur der Endpreis.

    Bei kleineren Gewerken aufgrund der Vereinfachung sicherlich sinnvoll.

    Da das Angebot ja scheinbar mehrere Seiten umfasst, sieht es nach etwas mehr als eine Wand streichen aus. In dem Fall würde ich eben eine genaue Aufschlüsselung haben wollen. Für eine bessere Vergleichbarkeit aber auch für eine bessere Nachvollziehbarkeit bzw. Grundlage für evtl. Dikussionen/Streitigkeiten von ggfls. auftretendem Mehraufwand, wovon ich beim Bauen im Bestand immer ausgehen würde!