Vielen ist der USA Anteil im MSCI World zu hoch. Da macht eine Finanzzeitung ein neues Geschäft auf: BIP-gewichtetes Welt-Depot

  • Kritik am MSCI World: Wie riskant ist er wirklich?

    Hilfreiche Zusammenfassung

    ja sehr gut, danke. Es steht auch ausser Frage, dass dies für Privatinvestoren der beste Weg ist. Vielleicht eher in der ACWI Variante, der bringt den US Anteil zumindest etwas runter, aber egal.

    Ich habe eigentlich nur einen Punkt den ich nicht so recht verstehe. Das ist aber rein akademisches Interesse: Eine marktkapitalisierte Gewichtung bedeutet doch, dass immer das hoch gewichtet wird, was aktuell erfolgreich ist. Also wer Gewinne erwirtschaftet und dadurch am Markt hoch bewertet ist, ist stark vertreten. Das gilt für einzelne Unternehmen (viel Microsoft und viel Apple) genau so wie für Sektoren (viel Tech) wie für Länder (viel USA). Also verhält sich der Index dadurch prozyklisch, richtig? :/ Aber was wenn ich als Investor das Gegenteil will, nämlich antizyklisch investieren, da ich an den Mean-Reversion-Effekt glaube?

  • Hallo zusammen,

    es klingt wie ein sicheres Rezept zum Reichwerden: Du kaufst Aktien bei tiefen Kursen und verkaufst sie wieder bei hohen Kursen. Damit handelst Du gegen den Markt, gegen den Marktzyklus. Daher lautet der Fachbegriff antizyklisches Investieren.

    Besser nicht:

    Antizyklisches Investieren: Goldgrube? (#95) [Podcast]
    Was hat das antizyklisches Investieren mit Rebalancing, also mit dem Wiederherstellen der Aufteilung Depots, zu tun?
    www.finanztip.de

    LG

  • Antizyklisches Investieren: Goldgrube? (#95) [Podcast] Was hat das antizyklisches Investieren mit Rebalancing, also mit dem Wiederherstellen der Aufteilung Depots, zu tun? https://www.finanztip.de

    Ja, interessant und für den Normalinvestor ist das auch relativ unerheblich. Saidi sagt ja auch korrekterweise man soll das pragmatisch handhaben. Haken hinter.

    Aber trotzdem stimme ich nicht komplett zu. Zum einen geht dies zwar von einem regelbasierten Rebalancing aus, dabei jedoch von einem rein stichtagsbezogenen. Wenn ich jedoch eine Regel mit Schwellenwerten aufstelle, bspw. sobald der Aktienanteil mindestens x% vom Sollwert abweicht, dann führe ich ein Rebalancing durch. Dann funktioniert das durchaus. Bringt nur ein paar Zehntel Prozent Rendite. Aber je nach Größe des Depots, warum nicht. Vielleicht noch in geschickter Kombination mit einem Cash-Flow basierten Rebalancing, bei dem ich nie wirklich was verkaufe, sondern im nur mit frischem Geld dort nachkaufe wo gerade die Rebalancing-Regel es anzeigt.

    Hinzu kommt, dass eine reine Renditebetrachtung auch nicht korrekt ist. Ich muss ja immer die "risikoadjustierte Rendite" betrachten. Und die Rendite eines Portfolios mit höherem Anleiheteil ist i.d.R. besser, da risikoärmer bzw. weniger volatil als die eines reinen Aktienportfolios. Wenn also ohne Rebalancing der Aktienanteil eines kombinierten Aktien-Anleiheportfolios sukzessive Richtung 100% Aktien steigt, habe ich automatisch steigendes Risiko und eine sinkende risikoadjustierte Rendite. Und da sind wir beim hohen USA Tech-Anteil des MSCI World. Dadurch steigt sukzessive dessen Risiko, welches ich nicht haben will. Ich will einfach den Weltmarkt kaufen, und nicht einen 20% Klumpen in ner Handvoll Unternehmen in Kalifornien ^^ Dieses "Risiko" wird aber durch den marktkapitalisierten Ansatz immer weiter verstärkt. Wo ist mein Denkfehler?

  • Hallo zusammen,

    dazu kann auch beitragen.:

    CryptoStef
    18. April 2024 um 17:13

    Hier wird rasch passiv und aktive Strategie gleichgesetzt./verlassen.

    LG

  • Durch die Marktkapitalisierung und weitere Parameter passte der MSCI sich alle drei Monate neu an den Weltmarkt an.

    Also habe ich in Bezug auf die hohe Gewichtung einzelner Länder, Branchen oder Unternehmen nur zwei Möglichkeiten. Entweder es ist mir einfach schnuppe dass meine "Welt" irgendwann zu 70% aus USA und zu 20% aus nur 10 Unternehmen aus der gleichen Branche besteht. Was für normalgroße Portfolios und alle die einfach ihren monatlichen Sparplan in Aktien anlegen wollen vermutlich völlig ok ist.

    Oder, wenn es mir nicht schnuppe ist, muss ich irgendwie dieses Klumpenrisiko reduzieren. Dann muss ich das Land oder die Branche oder einzelne Unternehmen über irgendeine Methode runtergewichten.

    In den 80ern waren diese Klumpen erst Ölgiganten, dann japanische Banken, dann amerikanische Technologie-Unternehmen, zuerst in den 2000ern Internet-getrieben, jetzt KI-getrieben. Mal schauen was als nächstes kommt. Rüstung? Rohstoffe?

  • Oder, wenn es mir nicht schnuppe ist, muss ich irgendwie dieses Klumpenrisiko reduzieren. Dann muss ich das Land oder die Branche oder einzelne Unternehmen über irgendeine Methode runtergewichten.

    In den 80ern waren diese Klumpen erst Ölgiganten, dann japanische Banken, dann amerikanische Technologie-Unternehmen, zuerst in den 2000ern Internet-getrieben, jetzt KI-getrieben. Mal schauen was als nächstes kommt. Rüstung? Rohstoffe?

    Es ist ja vollständig und allein deine Entscheidung.

    Nur weil von vielen Welt-ETFs als das allein seligmachende Anlagevehikel gepriesen werden, muss man sich nicht dafür entscheiden.

  • Es ist ja vollständig und allein deine Entscheidung.

    Nur weil von vielen Welt-ETFs als das allein seligmachende Anlagevehikel gepriesen werden, muss man sich nicht dafür entscheiden.

    Ich mache es tatsächlich auch anders. Und zwar schon seit vielen vielen Jahren. Falls das jemandem interessieren sollte :/ Ich hab vier Regionen mit festgelegten prozentualen Sollwerten. 45% Nordamerika, 25% Europa, 20% Emerging Markets, 10% Developed Asia. Über diese Aufteilung kann man lange streiten wenn man will. Ich find sie gut. Innerhalb derer sind dann jeweils ein oder mehrere ETFs. Keine Einzelaktien, die waren mir im Neuer Markt Crash zu stressig geworden. Und sobald Kohle frei ist kaufe ich dort wo der oben genannte Sollwert am meisten unterschritten ist. Darüberhinaus gibt es i.d.R. kein Rebalancing, sonst muss ich ja was verkaufen, igittigitt =O Habe auch keinen Sparplan sondern kaufe immer manuell paketweise wenn ich den Moment für günstig halte und 3 Euro Fuffzig auf dem Girokonto rumliegen. Das gibt mir das Gefühl, mir noch einen Rest von Aktivität und Aktionärsehre zu bewahren. Im stillen Gedenken an André Kostolany. Das Timing gelingt dabei im langjährigen Mittel zu kleiner gleich 50%, bringt aber wenigstens etwas Würze in die ansonsten recht fade ETF Passiv-Suppe ^^ Die Ankaufsgebühren sind mir bei der Haltedauer wurscht. Ist die Methode besser als ein Welt ETF samt Sparplan? Vermutlich nicht. Trotzdem fühle ich mich damit irgendwie wohler. Alles weitere was ich schreibe sind Gedanken, Interesse und Neugier an dem Thema. Keine Kritik. Und keine Anlageberatung :*

  • Über diese Aufteilung kann man lange streiten wenn man will. Ich find sie gut.

    Wie schon der Alte Fritz, zwar in anderem Zusammenhang, aber auch hier passend sagte:

    Da muss jeder nach seiner Fasson glücklich werden.

  • Hallo zusammen,

    und das fehlte noch:

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    Saidis Podcast 5 Gründe für passives investieren.

    LG

  • Ich mache es tatsächlich auch anders. Und zwar schon seit vielen vielen Jahren. Falls das jemandem interessieren sollte :/ Ich hab vier Regionen mit festgelegten prozentualen Sollwerten. 45% Nordamerika, 25% Europa, 20% Emerging Markets, 10% Developed Asia. Über diese Aufteilung kann man lange streiten wenn man will. Ich find sie gut. Innerhalb derer sind dann jeweils ein oder mehrere ETFs. Keine Einzelaktien, die waren mir im Neuer Markt Crash zu stressig geworden. Und sobald Kohle frei ist kaufe ich dort wo der oben genannte Sollwert am meisten unterschritten ist. Darüberhinaus gibt es i.d.R. kein Rebalancing, sonst muss ich ja was verkaufen, igittigitt =O Habe auch keinen Sparplan sondern kaufe immer manuell paketweise wenn ich den Moment für günstig halte und 3 Euro Fuffzig auf dem Girokonto rumliegen. Das gibt mir das Gefühl, mir noch einen Rest von Aktivität und Aktionärsehre zu bewahren. Im stillen Gedenken an André Kostolany. Das Timing gelingt dabei im langjährigen Mittel zu kleiner gleich 50%, bringt aber wenigstens etwas Würze in die ansonsten recht fade ETF Passiv-Suppe ^^ Die Ankaufsgebühren sind mir bei der Haltedauer wurscht. Ist die Methode besser als ein Welt ETF samt Sparplan? Vermutlich nicht. Trotzdem fühle ich mich damit irgendwie wohler. Alles weitere was ich schreibe sind Gedanken, Interesse und Neugier an dem Thema. Keine Kritik. Und keine Anlageberatung :*

    Ich mache es im Prinzip genauso, nur andere Zielgewichtungen (55% Nordamerika, 8% EM).

  • Ich mache es im Prinzip genauso, nur andere Zielgewichtungen (55% Nordamerika, 8% EM).

    ja, das ist auch näher an der üblichen Gewichtung nach Marktkapitalisierung, BIP oder was auch immer. Ich will mit zunehmendem Alter einfach etwas mehr Europa=Home Bias und somit mehr Aktien in Heimatwährung drin haben. Das nimmt dann etwas währungsbedingte Vola raus. Da kann man aber lange drüber philosophieren, dürfte aber am Ende auch nicht so viel Unterschied machen.

  • Hallo zusammen,

    den MSCI World nutzen, um das Klumpenrisiko in Punkto Wahrung zu

    reduzieren.

    Wird der US-Dollar zum Problem für Deinen ETF?
    Im Moment steht Dein Welt-ETF auf den ersten Blick wahrscheinlich schlechter als der MSCI World. Woran das liegt, erfährst Du hier.
    www.finanztip.de
    Mehrere ETFs im Depot = mehr Risiko? (#99) [Podcast]
    Clusterrisiken bei ETFs: Mit mehreren ETFs entstehen oft und vielfach unbewusst Klumpenrisiken. Das musst Du beachten.
    www.finanztip.de

    LG

  • Hallo zusammen,

    den MSCI World nutzen, um das Klumpenrisiko in Punkto Wahrung zu

    reduzieren.

    Wird der US-Dollar zum Problem für Deinen ETF? Im Moment steht Dein Welt-ETF auf den ersten Blick wahrscheinlich schlechter als der MSCI World. Woran das liegt, erfährst Du hier. https://www.finanztip.de

    Ja grundsätzlich richtig. Vorausgesetzt man hat noch einen sehr langen Anlagehorizont. Je näher sich das Depot der Entnahmephase nähert oder bereits darin befindet, will man aber vielleicht einfach weniger Volatilität rein aus der Währung resultierend :/ Indirekt hab ich natürlich immer währungsbedingte Schwankungen. Eine europäische Firma verkauft ja auch auf dem Weltmarkt in Dollar etc. Ist aber trotzdem indirekter und somit weniger volatil.