Klug gewählt?

  • Ich (52 Jahre) hätte gerne Meinungen, ob ich meine Geldanlage vernünftig gewählt habe oder es verbessern kann.

    Meine momentane Situation ist so, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten kann (Krankengeld und Arbeitslosengeld 1 sind bereits ausgeschöpft).

    Vor zwei Jahren hatte ich das Glück eine Erbschaft zu erhalten und legte fast alles in den Vanguard FTSE All World High Dividend sowie einen minimalen Betrag in den I Share MSCI Europe Quality Dividend, auch ausschüttend.

    So bekomme ich aus beiden nun eine Ausschüttung in Höhe von ca 13.500 € pro Jahr.

    Da ich meine KV auch selber zahlen muss, bekomme ich eine NV Bescheinigung und muss keine Steuern zahlen.

    Ich lebe sehr bescheiden und habe derzeit keine Mietkosten.

    Da ich später nur ca 400 € Rente bekomme, möchte ich gerne weiter investieren. Dazu zahle ich je 100 € in die beiden ETF ein und ab nächsten Monat auch noch in den I Share Dow Jones Global Sustainability Screened, nicht ausschüttend. Den zum Ausprobieren wie er läuft und dann ggf auszubauen, da mir Nachhaltigkeit sehr wichtig ist.

    Nun meine Frage, ist das sinnvoll wie ich das geregelt habe?

    Habt ihr Anregungen ob es anders besser wäre?

    Mein Ziel ist, weiterhin nur von den Dividenden zu leben und hoffentlich auch mal wieder etwas arbeiten zu können, zumindest um die KV nicht mehr zahlen zu müssen.

    An das Stammkapital möchte ich nicht gehen, meine Tochter soll das später bekommen.

    Da ich bis vor zwei Jahren kaum Ahnung von Geldanlagen und noch nie von EZF gehört habe, bin ich unsicher ob ich etwas falsch gemacht habe...

    Bin froh über jeden Tip.

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Grundsätzlich macht es keinen Sinn nur einen Teil des Vermögens zu betrachten (hier Aktien-ETF).

    Wenn Du damit so finanziell klar kommst und zufrieden bist ist ja erstmal Alles soweit in Ordnung.

    Niemand kann natürlich sicher voraussagen, ob die Ausschüttungen dauerhaft/zuverlässig für die nächsten 30-40 Jahre kommen und auch kontinuierlich steigen (Inflationsausgleich).

    Was wäre, wenn es zu einem größeren Aktiencrash kommt und die Ausschüttungen ausbleiben oder sich stark verringern?

    Ggf. müssten dann (zeitweise) Sozialleistungen (Bürgergeld) beantragt werden um den Lebensunterhalt zu sichern. In so einem Fall müsste zunächst vorhandenes Vermögen bis zur Schongrenze verbraucht werden. Das wäre dann eher schlecht was die Idee mit dem späteren Vererben angeht.

    Genau so, wenn Du eines Tages auf Pflege angewiesen sein solltest. Die Kosten müsstest Du zunächst komplett aus dem vorhandenen Vermögen tragen.

    Bin froh über jeden Tip.

    Der Tip dürfte wohl lauten, dass Du es hoffentlich wieder hinbekommst zumindest einen versicherungspflichtigen Job machen zu können. Dann wäre die KV bezahlt und die spätere Rente würde auch noch etwas steigen. Du gewinnst einfach finanzielle Flexibilität.

    Wenn Alles normal läuft dürften die Ausschüttungen aus dem Depot in den nächsten 10 Jahren höher steigen als die Inflation.


    Ach ja, und warum noch einen 3. ETF dazu nehmen, wenn Du scheinbar mit dem anderen beiden ganz zufrieden bist? :/

    Der Vanguard FTSE All World High Dividend ist m.E. eine gute Wahl für einen Dividenden ETF.

  • Hallo zusammen,

    kann man so machen.

    Ein ETF Welt würde auch reichen.

    Nebenbei:

    Es geht auch ohne Dividendenauszahlung und dann ggf. mit mehr Rendite und Auszahlungsplan.

    Siehe Finanztip Video zum Thema Dividende.

    Auch die Videos zu Versicherungen und Haushalten empfehlenswert.

    LG

  • Ich (52 Jahre) [kann] aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten ... (Krankengeld und Arbeitslosengeld 1 sind bereits ausgeschöpft).


    Vor zwei Jahren [habe ich geerbt] und legte fast alles in den Vanguard FTSE All World High Dividend sowie einen minimalen Betrag in den I Share MSCI Europe Quality Dividend, auch ausschüttend, [an].


    So bekomme ich aus beiden nun eine Ausschüttung in Höhe von ca 13.500 € pro Jahr.

    Ausschüttungsquote etwa 3%, somit Depotwert etwa 450 T€.

    Da ich meine KV auch selber zahlen muss, bekomme ich eine NV Bescheinigung und muss keine Steuern zahlen.

    Die Steuern sind für jeden Deutschen das Wichtigste überhaupt.


    Wer nur Kapitaleinkünfte bezieht, stellt sich bis in verblüffende Höhen mit der Normalversteuerung günstiger als mit der Abgeltungsteuer (Stichwort: Günstigerprüfung).

    Ich lebe sehr bescheiden und habe derzeit keine Mietkosten.

    Nachdem jeder wohnen muß, steckt dahinter dann vermutlich bezahltes Wohneigentum.

    Da ich später nur ca 400 € Rente bekomme, möchte ich gerne weiter investieren.

    400 € Rentenerwartung ist wenig, das sind etwa 10 Entgeltpunkte. Für einen 52jährigen ist das nicht besondes viel. Der vielzitierte Eckrentner (ab 20 Jahre immer Durchschnittsentgelt) hätte mit 52 Lebensjahren 32 Entgeltpunkte, also das Vierfache.

    Dazu zahle ich je 100 € in die beiden ETF ein und ab nächsten Monat auch noch in den IShares Dow Jones Global Sustainability Screened, nicht ausschüttend. Den zum Ausprobieren wie er läuft und dann ggf auszubauen, da mir Nachhaltigkeit sehr wichtig ist.

    Das sagen viele Leute, deswegen ist viel Greenwashing auf dem Markt. Ich halte nichts davon.

    Nun meine Frage, ist das sinnvoll wie ich das geregelt habe?

    Habt ihr Anregungen ob es anders besser wäre?

    Mein Ziel ist, weiterhin nur von den Dividenden zu leben und hoffentlich auch mal wieder etwas arbeiten zu können, zumindest um die KV nicht mehr zahlen zu müssen.

    Nach meinem Dafürhalten hast Du ein bißchen wenig Festverzinsliches. Was machst Du, wenn die Börse einknickt?

    An das Stammkapital möchte ich nicht gehen, meine Tochter soll das später bekommen.

    Diese romantische Vorstellung hegen viele Leute. Sie können sich nicht vorstellen, was eine normale Altersversorgung wert ist. Für einen 52jährigen können noch viele Jahre kommen, selbst wenn er gesundheitlich angeschlagen ist. Letzte Woche ist hier in der Straße ein ehemaliger Lehrer verstorben, der damals mit 57 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Dienst geschieden ist. Er wurde 95 Jahre alt.


    Ich könnte mir sehr wohl vorstellen, daß Du nicht umhinkommst, Dein Kapital im Laufe Deines weiteren Lebens zu verzehren.

    Da ich bis vor zwei Jahren kaum Ahnung von Geldanlagen und noch nie von EZF gehört habe, bin ich unsicher, ob ich etwas falsch gemacht habe.

    Bin froh über jeden Tip.

    Was ist EZF? Ist das ein Vertipper oder etwas, was ich nicht kenne?