Wo am besten Anlegen#Badenia

  • Ich sehe das mit dem Profi werden etwas anders. Für viele Tätigkeiten reicht es auch ein ambitionierter Amateur zu sein.

    Um einen Raum zu weißen, muss man keine Ausbildung zum Maler machen. Und man kann ja auch erstmal mit kleinen Dingen anfangen (z.B. der Abstellkammer) und dann sehen, ob einem die Sache gut von der Hand geht und das Ergebnis passt. ;)

    So geht es auch mit den Finanzen. Man kann ja erstmal mit einem Tagesgeldkonto und einem ETF-Sparplan beginnen und darauf weiter mit steigendem Vermögen weiter aufbauen.

    Evtl. macht es einem sogar Spaß und man wird zum Profi in Sachen 'finanzielle Selbstverwaltung'.

    Da stimme ich dir zu. Wie gesagt, siehe oben, bin ich mit dem Begriff des „Profis“ auch nicht ganz zufrieden. Schon alleine, weil wir uns doch meistens selbst als informierte Selbstentscheider und eigentlich auch Laien bezeichnen.


    Aber Achim Weiss hat aus meiner Sicht recht, dass man bestehende Verträge/Anlagen nicht als Kurzschlussreaktion beenden sollten, nur weil man die ersten ein, zwei Infos aufgeschnappt hat und/oder es halt Jemand hier im Forum schreibt und man sich sozusagen überreden lässt. Aber genau: man muss nicht Profi werden im Sinne von jedes Detail der Anlagewelt bereits verinnerlicht zu haben. Es reicht Grundlagen zu verstehen, wie beispielsweise das Viertöpfeprinzip funktioniert, was eine risikoarme Anlage (Tagesgeld) ist und was die renditestarke (Aktien-ETF-Sparplan) und wie man damit eben Vermögen aufbaut. Diese Dinge vor der ersten Handlung (!) zu verstehen halte ich aber für wichtig. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es schon hier hakt - deutlich vor dem „Profilevel“.


    Es ist individuell. Es mag tatsächlich Menschen geben, die am Ende vielleicht besser damit fahren, wenn ein Anderer (Profi?) es für sie übernimmt. Wir werben hier natürlich zurecht dafür die Dinge stattdessen selbst in die Hand zu nehmen, weshalb es schon folgerichtig ist, dass hier recht zügig vermittelt wird, dass die Kündigung solcher Verträge und Verbindungen zu Finanzprodukteverkäufern wahrscheinlich das sinnvollste wäre.

  • Wer auf die Dienstleistung des Profis verzichtet, der muß cum grano salis selber Profi werden. Ohne das geht es nicht. Diesen Sachverhalt nicht anzusprechen wäre in meinen Augen unverantwortlich.

    Ich sehe das mit dem Profi werden etwas anders. Für viele Tätigkeiten reicht es auch ein ambitionierter Amateur zu sein.

    Du könntest gelegentlich im Wörterbuch mal nachschauen, was "cum grano salis" heißt, bevor Du das Haarspalten anfängst.


    Wer bewußt auf die Sachkenntnis eines Profis verzichtet, muß sich die Sachkenntnis anderswo besorgen, könnte sie sich beispielsweise selbst aneignen. Ob er sich dann "selber Profi" oder "ambitionierten Amateur" nennt, ist Erbsenzählerei.

  • Mir ist tatsächlich bei längerem Nachdenken nochmal klar geworden, warum du zum Beispiel immer empfiehlst erstmal nichts zu machen mit seiner Anlage (oder hier Versicherung) und erstmal zu lesen.


    Klar, ich unterstütze dies auch wie man sieht seit längerem, aber ich gehe glaube ich manchmal zu sehr davon aus, dass jemand, der hierhin kommt, im Grunde genommen damit eigentlich sogar mehr als den ersten Schritt doch schon getan haben muss und sich eigentlich schon ein bisschen eingelesen haben muss.

    Das ist halt meistens nicht der Fall. Es laufen gerade zwei Threads, in denen ich partout nicht den Eindruck habe, daß die jeweiligen Threadstarter zum aktuellen Zeitpunkt ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen sollten.

    Ich tendiere immer mehr dazu zu sagen „lies dich ein, aber entscheide schnell die größten Fehler ‚rauszuwerfen‘ und parke das Geld solange eben risikoarm auf dem Geldmarkt“.

    Wir sind diesbezüglich nicht so weit auseinander, wie Du vielleicht auf den ersten Blick glaubst. Sehr häufig laufen die Finanzen des Threadstarters ja schon jahrelang in die falsche Richtung. In aller Regel ist da dann nicht so sehr Feuer unter dem Dach, daß man binnen Tagen handeln müßte.


    Da kommen noch einige andere Punkte dazu: Man will dem Frager helfen, der mauert aber ohne Ende und stellt die entscheidungsrelevanten Informationen nicht bereit. Es wäre in dieser Situation unverantwortlich, ihn zum umgehenden Selbermachen zu animieren.


    Bist Du Dir denn sicher, daß jeder Threadstarter Deinen Vorschlag richtig umsetzen wird? Ich bin es nicht, obwohl Dein Vorschlag in meinen Augen natürlich sinnvoll ist.

    Also erstens informieren („selbst Profi werden“, wie du sagst) und dann zweitens auch handeln.

    Das mit dem „selbst Profi werden“ würde ich dennoch ein kleines bisschen anders formulieren, denke ich.

    Ich höre gern Deinen guten Alternativvorschlag. :)

    Es klingt zumindest so, dass zwingend Wochen und Monate des Studiums notwendig sind. Das ist es aus meiner Sicht, zumindest je nach Typ, nicht. Es kommt drauf an die richtigen Quellen strukturiert zu lesen/hören/sehen - dann kann man auch ein gut informierter Laie sein und eigene Entscheidungen ohne einen externen Profi treffen.

    Ich frage mich mittlerweile etwas anderes: Ich bin bezüglich Finanzen ambitionierter Amateur (um @monstermanias Begriff aufzunehmen), aber ich beschäftige mich halt schon viele Jahre und engagiert mit dem Thema. Der Mensch geht von sich selber aus, somit unterstelle ich, daß die Frager hier mit der gleichen Wißbegier wie ich an dieses Thema herangehen. Aber ist das denn wirklich so?


    Viele Frager haben hier im Forum wirklich überhaupt keine Vorahnung, und manche sind auch nicht bereit, sich auf den Hosenboden zu setzen. Sie sind also ganz anders als die Vorstellung, die ich mir von einem Frager mache.


    Ist es wirklich sinnvoll, einem Frager, der zwar Gebühren sparen will, aber nicht bereit ist, sich selbst schlauzulesen, zu raten, er soll seine Finanzen selber zu managen?

    Ich habe nun übrigens nicht nochmal den ganzen Thread gelesen, um zu schauen, ob ich auch den Eindruck habe, dass der TE sich bereits genügend informiert hat. Ansonsten an der Stelle sicher auch nochmal Unterstützung dieses Appells: der Schritt, den Finanzprodukteverkäufer rauszuwerfen, war vermutlich richtig - aber das „vermutlich“ wird nur wegfallen, wenn entsprechende Infos vorhanden und verstanden sind und dann auch entsprechend gehandelt wird. Selbstverantwortlich mit eigenen fundierten Entscheidungen.

    :)

  • Viele Frager haben hier im Forum wirklich überhaupt keine Vorahnung, und manche sind auch nicht bereit, sich auf den Hosenboden zu setzen. Sie sind also ganz anders als die Vorstellung, die ich mir von einem Frager mache.

    Ich frage mich tatsächlich, passend zu dem was du schreibst, immer häufiger wie man denn überhaupt in dieses Forum findet und auch noch anscheinend direkt eine Art Vertrauen zu diesem Forum hat (sonst würde man doch nicht fragen), wenn man sich vorher nicht zumindest etwas bei Finanztip eingelesen hat. Ich wäre, wenn ich mich nicht vorher selbst (!) davon überzeugt hätte, dass eine seriöse Quelle Finanztip ist, niemals auf dieses Forum gekommen und hätte erst recht nicht hier um Hilfe gebeten. Finden doch mehr als ich mir vorstellen kann das Forum bei Google und schreiben dann einfach, weil es das erste ist was kommt?


    Das soll jetzt gar nicht despektierlich klingen. Es interessiert mich wirklich wie die Menschen hierhin finden. Das zu verstehen hilft vielleicht auch besser helfen zu können.

  • Ich frage mich tatsächlich ... immer häufiger, wie man denn überhaupt in dieses Forum findet

    Per Suchmaschine?

    ...und auch noch anscheinend direkt eine Art Vertrauen zu diesem Forum hat (sonst würde man doch nicht fragen), wenn man sich vorher nicht zumindest etwas bei Finanztip eingelesen hat.

    Das sehe ich anders. Hier fragen manchmal Leute mit ausgeprägt fester Vorüberzeugung, die hier nichts als ein Nicken ernten wollen. Wenn man derlei Leute etwas Gegenteiliges schreibt, werden sie schnell ärgerlich.


    Ich glaube, es führt hier zu weit, wenn wir uns Gedanken über die Motivlage der Frager machen.


    Ich rate vielen Anfragern hier, sich schlauzulesen, und gebe auch Hinweise, wo sie zu lesen anfangen sollen. Machen aber müssen sie das selber. Ich halte ein Vierteljahr für ein solches Einlesen für eine angemessene Zeit, aber man muß diese Zeit auch nutzen. Einfach die Zeit verstreichen lassen, in dieser Zeit aber nichts zu tun, bringt natürlich nichts.


    Mir ist neulich mal spontan das Autofahrerbeispiel eingefallen, in dem ich den Finanzverantwortlichen mit dem Fahrer verglichen habe: Der Finanzprodukteverkäufer weiß, wie man fährt, aber er fährt halt nicht unbedingt dorthin, wo der Anleger gern hinfahren möchte. Besser wäre es, daß der Anleger selber fährt - aber ohne Führerschein ist das halt gefährlich. Wer partout keinen Führerschein machen will, läßt besser den Finanzprodukteverkäufer fahren. Mit dem als Fahrer kommt er zwar nicht dort raus, wo er eigentlich hinwill, fährt aber auch nicht gleich das ganze Auto kaputt.

  • Ich frage mich tatsächlich, passend zu dem was du schreibst, immer häufiger wie man denn überhaupt in dieses Forum findet und auch noch anscheinend direkt eine Art Vertrauen zu diesem Forum hat (sonst würde man doch nicht fragen), wenn man sich vorher nicht zumindest etwas bei Finanztip eingelesen hat.....

    ... Finden doch mehr als ich mir vorstellen kann das Forum bei Google und schreiben dann einfach, weil es das erste ist was kommt?


    Das soll jetzt gar nicht despektierlich klingen. Es interessiert mich wirklich wie die Menschen hierhin finden.

    Hallo Impidimpi,


    Es wäre sehr wünschenswert, wenn jeder, der sich an einem Forum (ob zum Thema Finanzen, Fotografie, Familienleben oder sonst was) anmeldet, sich vorher tatsächlich Gedanken macht, wo er oder sie sich anmeldet, wer das Forum verwaltet / moderiert, wie es mit Themen des Datenschutzes aussieht, ob er oder sie sich hier dauerhaft einbringen will (davon lebt ja jedes Forum), etc.

    Doch leider läuft das so nicht!


    Ja, ich bin überzeugt, dass viele ihre ersten Fragen googlen, darüber auf das Forum stoßen und sich freuen, dass sie hier ihre individuelle Frage stellen können.

    Ein Indiz dafür ist für mich, bei wie vielen Fragen erstmal um weiterem Hintergrund gebeten werden muss.

    Und die Fragen zum weiteren Hintergrund sind immer sehr ähnlich.


    Ich weiß von mir, dass ich erst ein paar Tage mitgelesen habe, bevor ich mich entschlossen habe, mich anzumelden. Der freundlich-sachliche Umgangston war ein Argument dafür, die Arbeit von Finanztip, die ich parallel recherchiert habe (war zuvor Finanztestleser über die örtliche Bücherei), ein zweites.

    Ich weiß aber auch, dass nicht jeder so kritisch ist wie ich.

    Und während ich noch überlege, ob ich wirklich alle meine Fragen, die ich in Bezug auf Anlage und Vorsorge habe, stellen will, weil es, um eine wirklich passende Antwort zu finden, notwendig ist, ziemlich viel von seinem Leben, seiner Lebensplanung und seine finanzielle Aufstellung Preis zu geben (was ich wirklich sehr intim empfinde), sind eben andere nicht so zurückhaltend.


    Ich persönlich beobachte, dass meine jüngeren Kollegen ein viel unverkrampfteres Verhältnis zum Thema "persönliche Daten im Internet" haben. Und auch wenn hier jeder sich seinen Usenamen ausgedacht hat, es sind persönliche Daten und Geschichten und Erlebnisse und Ansichten, die hier veröffentlicht werden! Das Internet vergisst nicht. Und ich weiß nicht, ob nicht mein Arbeitskollegen, mein Nachbar oder sonst wer mitliest und aufgrund der geschickten Kombination aus meinen Aussagen hier und des persönlichen Gespräches, mich hier wieder erkennt...


    Grüße,

    DerDenker

  • Beim Lesen könnte man den Eindruck gewinnen, das Thema "Finanzen selbst in die Hand nehmen" sei furchtbar kompliziert und mit unendlichen Mühen verbunden. Aber so ist es m.E. doch überhaupt nicht. Im Grunde reicht es, den Finanztip Newsletter zu abonnieren und sich zu manche Themen, die einen betreffen, die Artikel auf der Seite zu lesen.

    Mehr braucht es doch nicht.

  • Beim Lesen könnte man den Eindruck gewinnen, das Thema "Finanzen selbst in die Hand nehmen" sei furchtbar kompliziert und mit unendlichen Mühen verbunden. Aber so ist es m.E. doch überhaupt nicht. Im Grunde reicht es, den Finanztip Newsletter zu abonnieren und sich zu manche Themen, die einen betreffen, die Artikel auf der Seite zu lesen.

    Mehr braucht es doch nicht.

    Das es nicht so kompliziert ist stimme ich dir zu. Aber einfach nur abonnieren und gezielt lesen was man denkt, was einen betreffen könnte, halte ich zumindest am Anfang (individuell!) nicht für ausreichend. Zumindest am Anfang ein paar Grundlagen möglichst strukturiert verinnerlichen, ist dann schon wichtig aus meiner Sicht. Dabei dürfen wir hier natürlich nicht die gleiche Begeisterung und die gleiche Tiefe erwarten, die manch einer hier dafür entwickelt. Viele stellen sich das "Einarbeiten" in die Grundlagen auch zu kompliziert vor. Ob man lieber ein kleines Buch liest, ein paar Artikel im Internet liest oder Videos guckt, oder Podcasts hört, ist Geschmackssache bzw. eine Typfrage. Welche Zeit benötigt wird ist auch individuell. Ich behaupte, dass für einen ersten Aufschlag auch mal ein Wochenende ausreichen kann - wenn man sich dann auch wirklich intensiv damit beschäftigt. Die von Achim Weiss häufig empfohlenen drei Monate finde ich gar nicht so schlecht. Das bedeutet ja nicht, dass man drei Monate an nichts anderes denken muss. Man spart sich ja auch die Zeit beim Finanzproduktverkäufer. Diese Zeit oder sagen wir "Teilzeit" sollte der persönliche Vermögensaufbau doch Jedem wert sein, eigentlich.

    (Dass die Realität häufig anders aussieht, ist mir klar. Aber da sehe ich dann eben die Möglichkeit auch von uns, den Menschen um die es geht und die ihren Weg, wie auch immer, hierhin finden, zu helfen die Blockade im Kopf selbst abzubauen.)


    Wenn die "Basics" drauf sind stimme ich dir zu - dann reicht der Finanztipnewsletter und gezieltes Informieren aus. Ein paar Sachen sollten aber bekannt und verstanden sein.


    Wenn das nicht so ist... nun dann ist die Frage wie schwerwiegend die Fehler werden. Fehler macht Jeder irgendwann mal. Vielleicht ist es für Manche auch der einzige Weg die Grundlagen auf die harte Tour zu lernen und aus den eigenen Fehlern zu lernen.

  • Kompliziert ist es nicht.

    Nur haben die meisten einen ausgeprägten "Inneren Schweinehund" der sie davon abhält mal den großen Denkapparat anzustellen um dann Sinnerfassend sich mit der Finanzwelt zu beschäftigen.

    Da kommt der nette Vertriebsprofi doch ganz recht, der einem alles ganz prima erklärt und dazu noch einen Aktenordner schenkt in dem man die Verträge abheften kann, die ja nicht verstanden worden sind.

    Haken dran und ab ins Regal gestellt und fertig ist die Altersvorsorge.


    Das ist so ähnlich wie mit den guten Vorsätzen sich endlich mehr zu bewegen.....ganz schnell gesagt und im Fitnessstudio sind auch viele angemeldet....aber deswegen ist der Körper noch lange nicht fit gemacht worden. Aber jeder ist für sich selber verantwortlich und ich kann später auch nicht FitX verklagen weil ich an Fettleibigkeit leide , obwohl im im angemeldet gewesen bin.


    So ist es mit dem Vermögensaufbau auch. Ich kann auch nicht die Axa dafür verantwortlich machen wenn ich etwas abgeschlossen habe was ich nicht durchblickt habe. Das die Verbraucherfreundlichkeit in der Finanzbranche ja eher klein geschrieben wird ist da ein anderes wenn auch aus meiner Sicht eher ärgerliches Thema.

  • Beim Lesen könnte man den Eindruck gewinnen, das Thema "Finanzen selbst in die Hand nehmen" sei furchtbar kompliziert und mit unendlichen Mühen verbunden. Aber so ist es m.E. doch überhaupt nicht. Im Grunde reicht es, den Finanztip Newsletter zu abonnieren und sich zu manche Themen, die einen betreffen, die Artikel auf der Seite zu lesen.

    Mehr braucht es doch nicht.

    Ich beginne diesbezüglich umzudenken.


    Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Ich könnte mir gut vorstellen, daß Du ähnlich an diese Dinge herangehst wie ich: Mit Wißbegier und einer soliden Grundkenntnis beispielsweise der vier Grundrechenarten und der Prozentrechnung. Wenn das gegeben ist, kann man sich sicherlich in absehbarer Zeit in Finanzdinge einlesen.


    Aber funktioniert das auch, wenn jemand an den Lippen seines Finanzprodukteverkäufers hängt und sich von anderen Leuten nichts sagen läßt? Funktioniert das auch, wenn man dem Frager ein schmales, preisgünstiges Büchlein ans Herz legt, das der sich aber weder kaufen, geschweige denn es lesen will? "Das sind ja hundertfünfzig Seiten! Gibt es da nichts Kürzeres?"
    Da stellt einer eine "Verständnisfrage" zum Renditereihenfolgenrisiko, ein Risiko, das sich bekanntlich in der Auszahlungsphase manifestieren könnte, er lokalisiert es aber irrig in der Ansparphase. Vier oder fünf Foristen weisen ihn auf seinen Denkfehler hin, aber er läßt den unisono gegebenen Hinweis einfach nicht an sich heran.


    Ich glaube, unsereiner (also Du und ich) kann sich in manche Menschen nicht hineindenken. Denen reicht es nicht, wenn man ihnen etwas einmal erklärt (wie es Dir und mir reichen würde), sondern man muß es ihnen hundertmal erklären, und dennoch bleiben sie skeptisch.


    Obrigkeitsgläubigkeit geht so schnell aus den Köpfen nicht heraus. Ich befürchte, die meisten Deutschen sind keine Bürger, sondern Untertanen.

  • Ja ich weiß. Habe gerade in einem anderen Thread was zum Thema Bausparvertrag gesagt. Manche Menschen glauben einfach alles, was der nette Verkäufer, der schon die Eltern "beraten" hat, so von sich gibt. Da fehlt mir bei vielen ein gesundes Misstrauen gegenüber Anzugsträgern, um es mal salopp zu sagen. Die arbeiten ja nicht karitativ, die wollen alle nur mein Geld. Aber dieses Bewusstsein fehlt vielen.

    Dabei wäre zu mindestens das relativ leicht zu verstehen. Man muss sich eben nur mal ein wenig informieren. Aber vermutlich glaubt man einem Vertreter eines Drei-Buchstaben-Vertriebes oder der lokalen Volksbank/Sparkasse einfach mehr als unabhängigen Seiten im Internet.

  • ...und sich mit dem Thema beschäftigen ist dann auch nur der erste Schritt!


    Danach kommt das Tun!

    Und wenn es zwischenzeitlich kein Problem mehr ist, ein Depot zu eröffnen ohne auch nur einen Schritt vor die Haustüre zu machen - ich muss mich auf meinen Popo setzten, mir selbst nach meinen Kriterien (!) einen Anbieter aussuchen.

    Und durch diesen Schritt bin ich dann tatsächlich komplett selbst für meinen Erfolg und auch Mißerfolg verantwortlich. Ich kann nicht mehr auf den blöden Berater oder Boshaftigkeit einer Versicherung schimpfen.

    Und auch wenn ich genau genommen schon vorher für meine Finanzen verantwortlich war, mit diesem Schritt kommt dies dann mit Macht ins Bewusstsein.


    Blöd nur, dass wenn ich mich wirklich mit dem Thema beschäftigt habe, ich wahrscheinlich auch nicht mehr zurück in die wohlige Umarmung des Beraters kann...

  • Ich kann nicht mehr auf den blöden Berater oder Boshaftigkeit einer Versicherung schimpfen.

    Wem du die Schuld gibst, dem gibst du die Macht.

    Ich möchte meine Macht über mein Anlagen nicht mehr abgeben.

    Wenn die größten Fehler nicht gemacht werden dann bekommt der halbwegs interessierte Laie das auch hin. Finanztip ist da schon eine sehr hilfreiche Quelle.


    Zum Schluss war mein Schwiegervater im drei BuchstabenMäntelchen mein Finanzprodukteverkäufer.

    Allerdings ist er schon in Rente gegangen bevor ich Finanztip und Hartmut Walz entdeckt habe, das wäre sonst auch ein blutiger Kampf geworden. Wir umarmen uns , aber meine Literaturempfehlungen zur Finanzwelt hat er erst ganz Kritisch gesehen…… er war auf Informationsveranstaltungen auf denen auch Walter Riester gesprochen hat…. Da kann doch so ein kleines Professörchen aus Ludwigshafen doch nicht gegen anstinken.

    Seinen Nachfolgerkollegen habe ich dann des Hauses verwiesen…. Verkäufer brauche ich im Moment für Finanzprodukte nicht.


    Aber ein paar Jahre hat der weg gedauert bis ich wirklich geschnallt habe das fast alle Angebote die mit Sparen mit Versichern zu tun haben wirklich nur gut für den Aktienkurs der Versicherung sind.


    Viele Menschen wollen sich auch gar nicht helfen lassen oder denen ist nicht mehr zu helfen….