Kapitalertragssteuer / Freibetrag ausnutzen

  • Hallo,

    Ich habe ein Verständnisproblem und hoffe dass mir hier jemand Licht ins Dunkle bringen kann.


    Um den Freibetrag auszunutzen, kann man ja Positionen Rollen.

    Dass ich hier auf eher 1400€ Gewinn-Realisierung abzielen kann aufgrund der Teilfreistellung ist mir auch klar.


    Jetzt hab ich gelesen, dass viele (passionierten) Anleger/Foristen ihre Käufe etc sauber trocken, damit sie dem FIFO Prinzip entsprechend die Anzahl der zu verkaufenden Anteile wissen.


    Frage 1: Wenn man jetzt keine so Tabelle hat, wie sollte man dann vorgehen ? (geht mir jetzt nicht um eine punktgenaue Trefferquote).


    Frage 2: Wie verrechnet man das mit der Vorabpauschale?

    Ich habe zB dieses Jahr 2x Vorabpauschalen-Abrechnungen bekommen, 1x im Januar und 1x im April.

    Kommt da womöglich nochmal was? Einige haben geschrieben, sie Rollen Anfang des Jahres, da ist ja dann die Vorabpauschale noch gar nicht genau klar ?


    Frage 3: Ich werde 2025 nur Elterngeld beziehen und unter dem Grundfreibetrag sein. Ich meinte mal gelesen zu haben, dass man dann keine Kapitalertragssteuer zahlt (finde es bei Google aber nicjt mehr und kann ich mir irgendwie kaum vorstellen). Bei Finanzfluss habe ich gelesen, dass man eine NV-Bescheinigung beantragen kann und dann die KAP zu seinem persönlichen Steuersatz versteuern muss.

    In einem anderen Post habe ich gelesen, dass man in der Steuersoftware herausarbeiten kann, ob eine gemeinsame Veranlagung oder Einzelveranlagung Sinn macht.

    Wie kann ich das aber "Vorher" wissen.

    Mein Gedanke ist, ob es für 2025 Sinn macht eine Einzelveranlagung anzustreben, damit ich auf KAP weniger Steuern zahle und somit 2025 abwerfen könnte, was ich aus dem Depot haben möchte. Mir geht es jetzt nicht um das "Warum verkaufen" sondern, ob ich hier einen Logikgehler habe oder was übersehe?


    Ich freue mich auf Eure Rückmeldung.

    Viele Grüße :thumbup:

  • Zu Frage 3.

    Wenn das Elterngeld und die Kapitalerträge unter dem Grundfreibetrag liegen, bezahlst du keine Steuern. Die Kapitalertragssteuer wird zwar zuerst von den Kapitalerträgen abgezogen, du kannst sie aber mit der Einkommensteuererklärung wieder zurückholen.

    Ob eine Einzelveranlagung Sinn macht, kann ich hier nicht beantworten, da mir dazu noch weitere Infos fehlen.

  • Um den Freibetrag auszunutzen, kann man ja Positionen rollen.

    Dass ich hier auf eher 1400€ Gewinn-Realisierung abzielen kann aufgrund der Teilfreistellung, ist mir auch klar.


    Jetzt hab ich gelesen, dass viele (passionierten) Anleger/Foristen ihre Käufe etc. sauber tr[a]cken, damit sie dem FIFO-Prinzip entsprechend die Anzahl der zu verkaufenden Anteile wissen.

    Das ist immer sinnvoll.

    Wenn man jetzt keine so Tabelle hat, wie sollte man dann vorgehen?

    Wenn man keine solche Tabelle hat, erstellt man sie aus vorhandenen Kaufabrechnungen nachträglich.

    Wie verrechnet man das mit der Vorabpauschale?

    Ich habe zB dieses Jahr 2x Vorabpauschalen-Abrechnungen bekommen, 1x im Januar und 1x im April.

    Sinngemäß.


    Ich habe mir bei meinem ersten Aktienkauf vor vielen Jahren eine solche Tabelle angelegt und sie bis heute fortgeschrieben. Mir ist nie in den Sinn gekommen, daß man eine solche Tabelle nicht haben/anlegen könnte, denn ich möchte schließlich wissen, wie ich mit meinem Konto oder meinem Depot stehe. Jeden Kauf und Verkauf einzutragen kostet akut sehr wenig Mühe. Die Tabelle über ein Jahr oder länger nachzuerstellen, mag einen Nachmittag Zeit kosten. Aber hinterher weiß man jedenfalls, was Sache ist.


    Ich halte die Vorabpauschale und die Versteuerung derselben für einen typisch deutschen Bürokratieexzeß. Jetzt gibt es die aber nun einmal, also muß der Anleger damit umgehen. Das ist nicht schwer, wenn man weiß, wie die Versteuerung der Vorabpauschale funktioniert und man eine Tabelle seiner Käufe hat. Wenn man Dir zum Jahreswechsel 2023/2024 z.B. 21 ct pro ETF-Anteil versteuert hat, steigt steuerlich gesehen der Einkaufspreis des Anteils um diesen Betrag. Und das dürfte nun so weitergehen, bis Du den betreffenden Anteil verkaufst.


    Die Vorabpauschale wird einmal im Jahr berechnet. Deutsche Banken sind traditionell langsam. Es kann schon sein, daß die Abrechnung, die im Verlauf des Januars hätte vorliegen müssen, erst im April kommt. Zwei Abrechnungen für den gleichen Fonds sollten aber eigentlich nicht sein. Das müßtest Du nochmal genauer nachschauen.

    Kommt da womöglich nochmal was? Einige haben geschrieben, sie Rollen Anfang des Jahres, da ist ja dann die Vorabpauschale noch gar nicht genau klar ?

    Die Vorabpauschale für das ablaufende Jahr (z.B. 2023) zählt steuerlich ins Folgejahr (z.B. 2024), verbraucht Dir also gleich früh im Jahr Deinen Sparerfreibetrag. Man sollte also schon früh im Jahr wissen, ob Freibetrag übrig ist (und wieviel) oder nicht.

    Wir sind hier die Finanzselbermacher. Wir helfen anderen Leuten (etwa Dir) gern auf die Sprünge. Das ist aber Hilfe zur Selbsthilfe, letztlich mußt Du es selber begreifen und ausrechnen.


    Du rührst hier zuviele Dinge ineinander (wie der Frager im Parallelthread es auch getan hat):


    Kapitalerträge werden mit einem fixen Steuersatz von 26,375% besteuert (mehr bei Kirchenmitgliedschaft).


    Erwerbseinkommen wird mit einem progressiven Steuersatz besteuert.


    Wenn jemand wenig Erwerbseinkommen hat, kann es für ihn günstig sein, seine Kapitaleinkünfte "normal" zu versteuern, weil er so weniger Steuer zahlt, als wenn er die Kapitaleinkünfte über die Kapitalertragsteuer versteuert. Das Finanzamt prüft das ggf. unter dem Stichwort "Günstigerprüfung". Um eine Zahl zu nennen: Wer 2024 unter etwa 23 T€ Erwerbseinkommen versteuert, sollte diese Option in der Steuererklärung ankreuzen.


    Das Elterngeld unterfällt dem sog. "Progressionsvorbehalt". Das heißt: Es wird nicht versteuert, aber wird bei der Berechnung des Steuersatzes berücksichtigt. Es könnte etwa sein, daß das Elterngeld den Grundfreibetrag ausfüllt und Du für zusätzliches Einkommen dann Steuern zahlen mußt, obwohl Du am Jahresende vielleicht nur 2000 € zu versteuern hast.


    Das Ehegattensplitting lohnt sich eigentlich immer (für den Steuerzahler), wenn die Ehepartner unterschiedlich viel Geld verdienen. Eine Einzelveranlagung zu erwägen, damit einer so wenig verdient, daß er auf die Günstigerprüfung peilen kann, ist regelmäßig ein Schuß in den Ofen, weil der andere Ehepartner dadurch mehr Steuer mehr zu bezahlen hat, als der andere durch die Einzelveranlagung spart. Insgesamt zahlt das Ehepaar mit der Einzelveranlagung in diesem Fall mehr Steuer.

    In einem anderen Post habe ich gelesen, dass man in der Steuersoftware herausarbeiten kann, ob eine gemeinsame Veranlagung oder Einzelveranlagung Sinn macht.

    Das mach bitte. Diese Möglichkeit ist für ungläubige Thomasse vorgesehen, die nicht glauben wollen, was man ihnen erzählt, sondern selbst nachrechnen wollen.


    Wenn Du das selbst nachrechnest, wirst Du finden, daß es so ist, wie ich es oben geschrieben habe.

    Mein Gedanke ist, ob es für 2025 Sinn macht, eine Einzelveranlagung anzustreben, damit ich auf KAP weniger Steuern zahle.

    Das Finanzamt freut sich über jeden Steuerbürger, der freiwillig mehr Steuern zahlt, als er muß.

  • Ebenfalls zu Frage 3:

    Mit einer NV-Bescheinigung führt der Broker/die Bank keine Kapitalertragssteuer an den Fiskus ab. Also kannst du damit das zurückholen bereits gezahlter Steuer durch die Steuererklärung vermeiden und den Gesamtbetrag direkt nach Verkauf von Anteilen wieder anlegen.


    Vor ein paar Jahren habe ich dies ebenfalls gemacht. Einkommensnachweise an das FA geschickt und die NV-Bescheinigung beantragt, diese dann beim Broker eingereicht.

    Dann ist man zu einer Steuererklärung verpflichtet und muss alle Einkünfte und Erträge angeben. Sollten diese über dem Grundfreibetrag liegen, müssen Steuern nachgezahlt werden. Hierbei kann der Steuersatz für die Kapitalerträge ggfls. unter die ~25% gedrückt werden mit einer Günstigerprüfung.


    Alles ohne Garantie, aber so war es glaube ich vor ca. drei Jahren bei mir.

  • Mir ist nie in den Sinn gekommen, daß man eine solche Tabelle nicht haben/anlegen könnte, denn ich möchte schließlich wissen, wie ich mit meinem Konto oder meinem Depot stehe.

    Weil man ja die Gesamt-Rendite im Depot, ich habe anfangs noch nicjt alles bis zum Schluss durchdacht, sondern lieber einfach mal angefangen (rächt sich halt in solcher Hinsicht nun)

    steigt steuerlich gesehen der Einkaufspreis des Anteils um diesen Betrag. Und das dürfte nun so weitergehen, bis Du den betreffenden Anteil verkaufst

    verstehe ich leider nicht.

    Zwei Abrechnungen für den gleichen Fonds sollten aber eigentlich nicht sein. Das müßtest Du nochmal genauer nachschauen.

    ist tatsächlich so...sind 2 verschiedene ETFs, was jedoch seltsam ist: in der Abrechnung vom Januar heißt es bei "Freistellungsauftrag vorher: 427€ nachher: 339€"

    Bei der Abrechnung März, also die spätere: vorher 1000€, nachher 427€

    Kommt mir verdreht vor...

    Vorabpauschale für das ablaufende Jahr (z.B. 2023) zählt steuerlich ins Folgejahr (z.B. 2024), verbraucht Dir also gleich früh im Jahr Deinen Sparerfreibetrag. Man sollte also früh im Jahr schon wissen, ob Freibetrag übrig ist (und wieviel) oder nicht.

    Das ist mir klar, wenn die aber so gesplittet kommen, ist halt doof.


    Danke auch für das weitere Feedback. Um es mir even auszurechnen, möchte ich das richtig verstehen, daher meine Fragen:)

  • [Man sollte von Anfang an seine Käufe in eine Tabelle eintragen, etwa ein Excel-Blatt. Das sorgt gleich von Anfang an für Übersicht.]

    Ich habe anfangs noch nicjt alles bis zum Schluss durchdacht, sondern lieber einfach mal angefangen (rächt sich halt in solcher Hinsicht nun)

    Ich habe das oben ja schon geschrieben. Die Tabelle ist sinnvoll, und wenn Du sie noch nicht hast, dann mußt Du sie halt nacherstellen.


    [Vorabpauschale]

    verstehe ich leider nicht.

    Du hast einen ETF-Anteil irgendwann einmal für 100 € gekauft. So steht er in Deiner Tabelle (siehe oben!). Aktuell steht er auf 109 €. Würdest Du ihn jetzt verkaufen, müßtest Du die Differenz versteuern, also 9 € pro Anteil.


    Halt, nein! Mit dem Jahreswechsel hat Dir die Bank ja eine Vorabpauschale berechnet, und zwar in Höhe von 1,78 € pro Anteil, so steht es jedenfalls in der Abrechnung drin. Also mußt Du jetzt nicht 9 € versteuern, sondern nur 9 € - 1,78 € = 7,22 €, denn die 1,78 € hast Du ja schon versteuert.


    Mir fällt es am einfachsten, wenn ich die bereits versteuerten Anteile einfach zum Kaufpreis dazurechne, also nicht rechne


    109 € (Verkaufserlös) - 100 € (Einkauf) + 1,78 € (Vorabpauschale) = 7,22 €,


    sondern gleich


    109 € (Verkaufserlös) - 101,78 € (Einkaufspreis plus alle vorversteuerten Vorabpauschalen) = 7,22 €.


    Das Ergebnis beider Rechnungen ist gleich.


    Ist tatsächlich so...sind 2 verschiedene ETFs, was jedoch seltsam ist: in der Abrechnung vom Januar heißt es bei "Freistellungsauftrag vorher: 427€ nachher: 339€"

    Bei der Abrechnung März, also die spätere: vorher 1000€, nachher 427€


    Kommt mir verdreht vor.

    Dieser Eindruck drängt sich auf.

    Gib die genauen Zahlen an (bitte vollständig!), dann rechne ich es Dir aus.

  • Frage 1: Wenn man jetzt keine so Tabelle hat, wie sollte man dann vorgehen ? (geht mir jetzt nicht um eine punktgenaue Trefferquote).

    Wenn Du die Tabelle nicht nachträglich erstellen willst, um punktgenau zu treffen, sehe ich zwei Möglichkeiten:

    1. Anhand der vorhandenen Daten möglichst genau schätzen und dann ein gutes Stück höher zielen, also mehr rollen als man meint zu müssen. Dann hat man garantiert den vollen Freibetrag. Die zu viel gerollten Stücke hat man auch schon auf die neue Basis versteuert und muss das später nicht mehr tun. Man verliert also nur den Buy&Hold-Steuerstundungsvorteil. Und wenn die Kapitalertragssteuer später doch mal erhöht werden sollte, wird es möglicherweise sogar vorteilhaft gewesen sein, früher zu versteuern als später. Es ist nicht sinnvoll, tiefer zu zielen. Bei zu viel zahlst Du nur Steuern früher. Bei zu wenig verschenkst Du den Freibetrag, der nie wieder kommt.
    2. Iterativer Ansatz, oder weniger geschwollen ausgedrückt: Ausprobieren. Von unten annähern und so lange wieder neu rollen, bis es passt.

    Bei dem Ansatz ist der Trick, dass in der Verkaufsabrechnung der neue noch verfügbare Freibetrag nach der Transaktion steht. Voraussetzung sind günstige Kauf- und Verkaufskosten.

  • Danke für die Erläuterung der Berechnung :)

    Bzgl Tabelle habe ich schon verstanden, da kommt wohl paar Nachmittage Arbeit auf mich zu, aber was solls:)



    Das ist die vom Januar

    und vom April


  • Diese Abrechnungen sehen in der Tat vertauscht aus. Keine Ahnung, warum die logisch erste Abrechnung (von 1000 € Freistellungsauftrag herunter) erst im April versandt worden ist. Bekannt muß der Wert im Januar bereits gewesen sein, denn es wird mit dem Ergebnis vom April (427,81 €) im Januar weitergerechnet.


    Nachrechnen kann man das aber nur mit vollständigen Zahlen.


    Du hast offensichtlich Sparpläne auf die beiden ETFs laufen und solche Anteile auch während des Jahres 2023 dazugekauft. Die gebrochene Anzahl der Anteile legt Sparpläne nahe, Du hattest diese Anteile aber nicht das ganze Jahr, sonst wäre die Vorabpauschale höher. Ohne Kenntnis der Einzelkäufe kann man die Korrektheit der Summe der Vorabpauschalen nicht kontrollieren. Aber das kannst Du nach meiner Erläuterung nun sicher auch allein.


    Der Basisertrag errechnet sich aus dem Referenzkurs vom Jahresanfang, einem Referenzzins von 2,55% für 2024, der Zahl der Monate, die Du den betreffenden Anteil gehalten hast, wobei angerissene Monate mitzählen (Kaufzeitpunkt 15. Juni = 7 Monate) und dem Faktor 0,7 (für alle Fonds!).


    Versteuern mußt Du davon wiederum nur 70%.


    Du hattest noch einen Verlust in Höhe von 157,87 € stehen, der wirkt wie eine Erhöhung des Freibetrags.


    Was die Bank als "steuerpflichtige Vorabpauschale" bezeichnet, ist der steuerpflichtige Teil der Vorabpauschale. Die vollständige Vorabpauschale beträgt für den MSCI World 1024,84 €.


    Ich habe den IE00B4L5Y983 auch, mehrere Einzelkäufe im Lauf des Jahres 2023, mehrere Einträge in meinem Excelblatt. Zu jedem Einzelkauf habe ich die anteilige Vorabpauschale vorab ausgerechnet (bzw. Excel ausrechnen lassen) und dazugeschrieben. Wenn ich dereinst einmal genau diese Anteile verkaufen werde, weiß ich, auf welcher Basis die Versteuerung erfolgt.


    Als dann die Abrechnung der Bank kam, konnte ich sie mit meiner Kalkulation vergleichen. Bei mir hat das bis auf wenige Cent gepaßt, das waren sicher Rundungsartefakte.

  • Bzgl Tabelle habe ich schon verstanden, da kommt wohl paar Nachmittage Arbeit auf mich zu, aber was solls:)

    Vielleicht ist ja auch ein Tool eine Alternative, die für dich am Ende besser/einfacher ist? Es gibt zum einen diverse Online-Tools wie der Finanzfluss Copilot oder Parqet. Die haben glaub ich beide die Möglichkeit PDFs über Käufe zu importieren, zumindest der Copilot lässt auch eine direkte Verbindung zu deiner Depotbank zu.


    Ich persönlich nutze die Freeware App „Portfolio Performance“. Die Einarbeitung ist da etwas steiler, aber alles ist kostenlos und man hat wirklich viele Möglichkeiten. Unter anderem kannst du da ganz einfach Verkäufe simulieren fürs Rollen von Anteilen. Und da kannst du dann sehr genau vorher simulieren wie viel du verkaufen musst. FiFo wird natürlich automatisch beachtet. Soweit ich weiß ist Portfolio Performance das einzige Tool, das das kann, weil man hier eben importieren, aber auch manuell alle Werte so eintragen und ändern kann wie man möchte. Gerade bei Sparplänen sehr komfortabel.


    Ein Vorteil aller dieser Tools ist, dass du die tagesaktuellen bzw. historischen Kurse immer drin hast und durch den Import nichts eintippen musst. Und natürlich hast du direkt eine visuelle Aufbereitung.


    Der Hinweis an der Stelle, dass man aus den Tools auch Daten exportieren kann, falls man mal wechseln möchte oder Daten „für die Ewigkeit“ haben will, falls man die Befürchtung hat, dass ein Tool mal abgeschaltet wird. Wobei Portfolio Performance als Offline-Tool (natürlich mit Abruf was Kurse angeht) hier wohl auch recht resistent sein sollte.


    Eine Tabelle geht natürlich genauso - wir brauchen da nun keine Diskussion welches Tool das beste ist. Individuell, jeder wie er mag und gewohnt ist. Vielleicht hilft dir aber ja ein bestimmtes Tool!


    Ich persönlich führe übrigens parallel zu PP auch eine ganz normale Tabelle, in der ich jede (seltene) Einzeltransaktion genau eintrage und die Sparplanausführungen automatisiert ungefähr (also ohne die jeweiligen Tageskurse, die ich im Zweifel aber nachvollziehen könnte) dokumentiert habe. Müsste diese Tabelle vermutlich nicht unbedingt führen. Liegt bei mir vor allem dran, dass ich erstmal schauen wollte, welcher Weg für mich am besten ist und mich es bisher nicht stört ab und zu mal etwas in die Tabelle einzutragen und somit eine zweite Doku zu haben. PP würde praktisch für mich vollkommen ausreichen.

  • Korrigiert mich, aber ich sehe "PP" (Portfolio Performance) als ein leistungsfähiges Werkzeug für Enthusiasten, die Investieren auch als ein Hobby betreiben, mit dem man gerne seine Zeit verbringt. Ich habe immer Angst, dass man mit Verkomplizieren hier einen Beschäftige-ich-mich-später-mit-Effekt bei den Lesern auslöst. Da würde ich lieber 10 € Orderkosten jährlich verschleudern oder 20 € Freibetrag nicht ausnutzen, als an der Seitenlinie stehen zu bleiben.

  • Korrigiert mich, aber ich sehe "PP" (Portfolio Performance) als ein leistungsfähiges Werkzeug für Enthusiasten, die Investieren auch als ein Hobby betreiben, mit dem man gerne seine Zeit verbringt. Ich habe immer Angst, dass man mit Verkomplizieren hier einen Beschäftige-ich-mich-später-mit-Effekt bei den Lesern auslöst. Da würde ich lieber 10 € Orderkosten jährlich verschleudern oder 20 € Freibetrag nicht ausnutzen, als an der Seitenlinie stehen zu bleiben.

    Guter Einwand. Nein, korrigieren werde ich dich hier nicht ;)


    Das ist absolut möglich, dass es manchen überfordert oder dass man sich verzettelt. So schwierig ist’s eigentlich nicht, solange man hier gezielt nur ein Depot hat/pflegt und PDFs importiert - aber es muss Jeder selbst entscheiden. „Für absolute Enthusiasten“ würde ich persönlich anders sehen. Hab ja nicht ohne Grund von der steilen Einarbeitung geschrieben und deswegen auch Alternativen genannt, von denen ich aber nicht weiß bzw. bezweifle, ob sie eben diese Dinge wie das Simulieren von Verkäufen irgendwie abbilden können - soweit ich weiß nicht.


    Aber: wenn Jemand hier kommt und schreibt, dass er dieses und jenes optimieren möchte, kann man aus meiner Sicht davon ausgehen, dass er/sie dazu bereit sein könnte so eine Software zu nutzen. Es ist nun auch nicht so, dass es ein Hexenwerk wäre ;)


    Ich wollte hier nur Alternativen nennen zur manuellen Tabelle, die vielleicht (!) für manchen komfortabler sein könnten. Für manchen wird die Tabelle vielleicht das beste sein. Ich vermag das nicht zu beurteilen.

  • Korrigiert mich, aber ich sehe "PP" (Portfolio Performance) als ein leistungsfähiges Werkzeug für Enthusiasten, die Investieren auch als ein Hobby betreiben, mit dem man gerne seine Zeit verbringt.

    D'accord.


    Viele Leute lassen Konten und Depots einfach laufen. Seit ich einen PC habe (und das ist eine Weile her), habe ich ein Tabellenkalkulationsprogramm, mit dem ich das altgewohnte Kontenjournal abbilden kann. Seit ich das kann, protokolliere ich meine Buchungen auf dem Girokonto (das ich länger habe als ein Depot). Mir wird immer klarer, daß ich mit dieser Handhabung - die mir ausgesprochen naheliegend erscheint - zu einer Minderheit gehöre.


    Als ich dann anfing, an der Börse zu agieren, lag es genauso nahe, die Kontoführung auf dem Verrechnungskonto und auf dem Depot genauso darzustellen.


    Ob man für diese Funktion nun ein spezielles Programm heranzieht, ist eigentlich sekundär. Das Spezialprogramm muß ggf. seinen Preis rechtfertigen und bietet daher etliche Bells and Whistles zusätzlich, namentlich graphische Auswertungen. Dafür bedarf das Spezialprogremm der Einarbeitung. Sollen Kontendaten automatisch abgeholt werden, muß man dem Programm die Zugangsdaten geben, das gefällt mir nicht. Allgemein holpert diese Funktion etwas, weil dieser Datenabruf nicht genormt ist, manches Programm die Daten daher aus der Bildschirmdarstellung pflücken muß. Das sind aber Details.


    Das Primäre ist, daß man eine irgendwie geartete Liste seiner Käufe und Verkäufe sowie den Bestand im Computer vorliegen hat. Ich führe diese meine Excel-Liste manuell und komme angesichts einer recht kleinen Anzahl von Buchungen damit klar.


    Ich wollte meine Konten- und Depotverwaltung ohne das aber nicht machen.

  • Mir wird immer klarer, daß ich mit dieser Handhabung - die mir ausgesprochen naheliegend erscheint - zu einer Minderheit gehöre.

    Ob du zu einer Minderheit gehörst weiß ich nicht. Also doch, über alle Menschen bzw. Anlager gesehen mit Sicherheit. Ebenso wie ich mit PP und erst recht wie ich mit PP UND einer manuellen Tabelle parallel. Das geht bei uns vielleicht in die Richtung "Hobby" bzw. "Enthusiast" wie von Pantoffelheld beschrieben. Mir persönlich reichten die (kostenlosen) Funktionen der Onlinetools nicht - aber sicherlich werden die vielen gerade jungen Menschen ausreichen. Und wir sind uns vermutlich alle einig, dass davon nicht abhängen wird, ob man erfolgreich ist wenn man langfristig breit gestreut usw. anlegt oder nicht.


    Aber wer eben gerne möglichst viel Kontrolle hätte, wer vielleicht optimieren will, der muss eben in irgendeiner Art und Weise so etwas machen. Und dabei bieten zum einen die manuelle Tabelle, zum anderen Portfolio Performance meines Wissens nach die flexibelsten Möglichkeiten, wobei das eine wenig Einarbeitung, dafür aber nach Einrichtung vermutlich mehr Arbeit (noch mehr manuelle Pflege) und das andere mehr Einarbeitung und nach Einrichtung vermutlich weniger Arbeit bedeutet, zumindest für einen vergleichbaren Informations- und Darstellungsgrad. Die Onlinetools bedeuten die wenigste Arbeit und vermutlich den gröbsten und komfortabelsten Überblick, dafür eben wenig Flexibilität und man ist davon abhängiger.


    Wie gesagt: gibt sicher für Jeden eine gute Lösung. Aber das muss Jeder selbst entscheiden, weswegen ich es für sinnvoll halte auf die unterschiedlichen Möglichkeiten hinzuweisen.

  • Korrigiert mich, aber ich sehe "PP" (Portfolio Performance) als ein leistungsfähiges Werkzeug für Enthusiasten, die Investieren auch als ein Hobby betreiben, mit dem man gerne seine Zeit verbringt. Ich habe immer Angst, dass man mit Verkomplizieren hier einen Beschäftige-ich-mich-später-mit-Effekt bei den Lesern auslöst. Da würde ich lieber 10 € Orderkosten jährlich verschleudern oder 20 € Freibetrag nicht ausnutzen, als an der Seitenlinie stehen zu bleiben.

    Ich sehe das auch so. Der TE schreibt:

    Weil man ja die Gesamt-Rendite im Depot, ich habe anfangs noch nicjt alles bis zum Schluss durchdacht, sondern lieber einfach mal angefangen (rächt sich halt in solcher Hinsicht nun)

    Einfach mal anfangen ist im Zweifel genau richtig!


    Rollen, Tabellen führen, Tracking Tools benutzen kann man alles machen und bringt auch ein paar finanzielle Vorteile, die aber im Bild des großen Ganzen doch eher Kleinkram sind.

  • Aus meiner Sicht ist der Einsatz von PP die einfachste Variante.

    Depot anlegen und die vorhandenen Kaufabrechnungen als PDF importieren.
    Innerhalb von 5 Minuten sollten somit alle Daten vorliegen, um in PP einen Verkauf zu simulieren und zu sehen, welcher Gewinn (unter Beachtung FIFO) erzielt würde.

    just my ct.