Wie am besten Geld für die Kleinen anlegen?

  • Bzw. Hingehen, einlegen, Sticker und Geschenk bekommen (zumindest bei uns ist das so, dass die Kleinen z.B. zum Geburtstag ein Geschenk bekommen oder wenn sie alle Sticker gesammelt haben oder so), usw. Dass Geld zu etwas "greifbaren" wird?

    Dagegen spricht prinzipiell nichts. Wir haben auch bei einer Volksbank im Ort ein Juniorkonto, wo zum Weltspartag dann die Spardose hingebracht wird und die Kleinen ein Geschenk bekommen. In der Spardose befindet sich aber nur kupfergeld. Alles andere geht ab in den ETF, der natürlich nicht im Depot bei dieser Volksbank liegt (weil zu teuer). Einen Ansprechtpartner brauchen Kinder nicht. Wozu auch.... Ich bin der Ansprechpartner!

  • Vlt empfiehlt es sich auch selbst Vermögen anzusparen und später an das Kind etwas zu verschenken.

    Es können beim Kind Lebens-/Ausbildungssituationen eintreten, wo es ungünstig sein könnte, wenn es dann mehr als z.B. 10.000/15.000/15.500 Euro (aktuelle Schonvermögen in versch. Rechtsbereichen) eigenes Vermögen hat.

    Oder man plant/spart bewusst unterhalb dessen.

  • Du hast hier aber m.E. zwei Dinge vermischt.

    Gegen ein kostenloses Kinder Sparbuch mit Stickern und Geschenken, wo man 5-10€ im Monat anspart, hat hier sicherlich niemand was.

    Wenn es dann aber ans echte Sparen / Anlegen für das Kind geht, ist die Hausbank eben nicht der beste Ansprechpartner. Da empfiehlt sich dann ein kostengünstiger Broker und eine ETF Anlage, anstelle der überteuerten Hausbank Fonds.


    Dagegen spricht prinzipiell nichts. Wir haben auch bei einer Volksbank im Ort ein Juniorkonto, wo zum Weltspartag dann die Spardose hingebracht wird und die Kleinen ein Geschenk bekommen. In der Spardose befindet sich aber nur kupfergeld. Alles andere geht ab in den ETF, der natürlich nicht im Depot bei dieser Volksbank liegt (weil zu teuer). Einen Ansprechtpartner brauchen Kinder nicht. Wozu auch.... Ich bin der Ansprechpartner!

    Die Aussage dieser beiden Beiträge möchte ich nochmal unterstreichen Dissi . :)


    Vielleicht war es etwas unklar ausgedrückt. Natürlich hat niemand etwas gegen ein kostenloses Sparbuch, auf das das Kind dann seine Ersparnisse bringt. Und meinetwegen auch ein paar Euro selbst drauf gehen.


    Wobei ich es dann eher so machen würde, dass ich dem Kind Taschengeld in altersgerechter Höhe zahle und es dann selbst beginnen kann das Sparbuch zu befüllen - oder das Geld eben auszugeben.


    Einen Ansprechpartner brauchst du als "Selbstmacher" nicht. Auch das Kind nicht, wie BS.C schon sagte: du bist der Ansprechpartner. Die Sparkassen und Volksbanken wollen gerne selbst finanziell bilden - warum bloß ;) Nimm die finanzielle Bildung besser selbst in die Hand.


    Aber ich denke mir, so wird Geld zu etwas "virtuellem" statt etwas "echtem", " greifbaren".

    Eine Idee bezüglich "greifbar machen", vielleicht auch als Alternative zum Sparbuch: "sei" doch selbst das Sparbuch, solange dein Kind noch nicht alt genug für das "Virtuelle" ist. Verwalte selbst ein Sparschwein oder eine Kasse für das Kind und verzinse dem Kind das. Du könntest dem Kind so sehr gezielt beibringen, dass es etwas nützt zu sparen. Vermutlich deutlich besser als bei 0,5% Zinsen p.a. Zum Beispiel wenn das Kind irgendwann fünf Euro Taschengeld bekommt, könntest du sagen, dass das Kind es in Woche 1 ausgezahlt bekommen kann - wenn es aber wartet, dann werden in Woche 5 aus den 5 Euro 10 Euro. Usw. Welcher Zinssatz und welche Begrenzung dann auch immer sinnvoll sein mag. Vielleicht kann man das "Spiel" auch irgendwann weitertreiben und das Kind in "Sachen" investieren lassen, ähnlich wie in Aktien.


    Der eigentliche Vermögensaufbau geht dann in jedem Fall parallel in ein Juniordepot und ist unabhängig davon - und zu einem späteren Zeitpunkt natürlich auch Teil der finanziellen Bildung. Oder du baust das Vermögen eher im eigenen Depot auf, verzichtest damit auf die Freibeträge des Kindes, aber bist flexibler. Oder beides kombiniert.


    Aus meiner Sicht brauchst du gar keinen Berater und gar keine Bank dafür. Grundvoraussetzung ist natürlich, dass du selbst hinreichend finanziell gebildet bist. :)

  • Eine Möglichkeit, dem Kind "Zinsen" beizubringen ist Bondora Go&Grow. Selbstverständlich sollte man dann als Elternteil das Risiko des Totalverlustes tragen, sollte es mal zu dem Fall kommen und dem Kind dann das Kapital erstatten. Aber es geht hier ja grade am Anfang nicht um viel Geld. Das Kind sieht aber, dass täglich Zinsen gutgeschrieben werden und entwickelt dadurch evtl einen Sparspaß.

  • Eine Idee bezüglich "greifbar machen", vielleicht auch als Alternative zum Sparbuch: "sei" doch selbst das Sparbuch, solange dein Kind noch nicht alt genug für das "Virtuelle" ist. Verwalte selbst ein Sparschwein oder eine Kasse für das Kind und verzinse dem Kind das. Du könntest dem Kind so sehr gezielt beibringen, dass es etwas nützt zu sparen. Vermutlich deutlich besser als bei 0,5% Zinsen p.a. Zum Beispiel wenn das Kind irgendwann fünf Euro Taschengeld bekommt, könntest du sagen, dass das Kind es in Woche 1 ausgezahlt bekommen kann - wenn es aber wartet, dann werden in Woche 5 aus den 5 Euro 10 Euro. Usw. Welcher Zinssatz und welche Begrenzung dann auch immer sinnvoll sein mag. Vielleicht kann man das "Spiel" auch irgendwann weitertreiben und das Kind in "Sachen" investieren lassen, ähnlich wie in Aktien.

    sehr schöne Idee, ganz nach dem Marshmallow-Experiment :)

  • Und wenn ein Kind das einfordert, obwohl es einen stattliche Summe zum 18. Geburtstag erhalten hat, dann hat man in der Erziehung etwas falsch gemacht.

    man kann auch mit 16 ein Auslandsjahr machen ;)

  • Kann man alles machen, mir scheint das ehrlicherweise aber etwas verkrampft. “Dem Kind Sparen beibringen”, “dem Kind Zinsen beibringen”, “Erziehung a la Marshmallow-Experiment”…

    Das Kind ist ja kein Hund, der auf ein bestimmtes Verhalten konditioniert werden soll.


    Wieviel Raum soll Geld denn in der Eltern-Kind-Beziehung einnehmen? Meiner Meinung nach: Wenig! Das Kind braucht Liebe, Rückhalt, Geborgenheit, und ein Elternhaus, das einen vernünftigen Umgang in jeder Hinsicht vorlebt. Dann entwickelt sich vieles automatisch. Ich persönlich hätte es ganz entsetzlich gefunden, mit unserem Kind eine Sparschwein-Buchführung und -Zinsrechnung zu betreiben. Für das Kind ist das doch eine rein willkürliche Gängelei. Da unterhalte ich mich doch lieber mit dem Kind darüber, was in der Schule lustiges passiert ist oder gehe noch mal eine Runde zusammen raus, oder unterstütze das Kind bei den Hausaufgaben oder der Vorbereitung einer Klassenarbeit. Die grundsätzlichen Charaktereigenschaften wie Selbstkontrolle, die Bereitschaft zu investieren und planvolles Vorgehen entwickeln sich nach meiner Beobachtung nicht am Sparschwein, sondern in allen Situationen des Alltags und z.B. auch in der Schule. Da lernt das Kind, dass Arbeit zu Erfolgserlebnissen führt, sich Aufwand und Investition lohnt.


    Es ist natürlich gut, mit dem Kind altersgerecht auch über wirtschaftliche Themen zu sprechen. Das interessiert Kinder ja auch von sich aus irgendwann. Warum verdienen Menschen unterschiedlich viel? Wie funktioniert eine Firma? Was macht eine Bank mit dem Geld, wenn ich es dort einzahle? Was sind Aktienkurse, über die in den Nachrichten gesprochen wird?


    Ab dem Teenager-Alter, wenn das Kind überhaupt von der Reife anfängt ein Verständnis für Größenordnungen zu entwickeln, ist es auch sinnvoll in die tatsächliche “Finanzbildung” zu gehen.


    Das ist meine Meinung auf Basis eigener Erfahrungen und Beobachtungen.

  • Spannend wie unterschiedlich die Ansätze doch sind :)

    Ich persönlich hätte es ganz entsetzlich gefunden, mit unserem Kind eine Sparschwein-Buchführung und -Zinsrechnung zu betreiben. Für das Kind ist das doch eine rein willkürliche Gängelei. Da unterhalte ich mich doch lieber mit dem Kind darüber, was in der Schule lustiges passiert ist oder gehe noch mal eine Runde zusammen raus, oder unterstütze das Kind bei den Hausaufgaben oder der Vorbereitung einer Klassenarbeit.

    Das schließt sich aber doch nicht aus. Man kann mit dem Kind auch darüber reden was in der Schule passiert oder ihm bei den Hausaufgaben helfen und zusätzlich auch aktive finanzielle Bildung betreiben. Muss das zwingend sein? Weiß ich nicht, ich hab nur eine Möglichkeit aufgezählt. Am Ende geht es doch nur darum dem Kind eine Möglichkeit zu geben das Taschengeld selbst zu verwalten und die Möglichkeit haben es zu sparen und es dann verzinst zu bekommen oder es eben auszugeben. Oder auf etwas hinzusparen, um es dann auszugeben. Da sehe ich nichts Verkrampftes und auch nichts Willkürliches :) Wem das mit einem Sparbuch bei der Sparkasse lieber ist, der kann das so machen - ich meine, dass man das Sparbuch auch selbst machen kann. Das halte ich sogar weniger verkrampft als einen Weltspartag mit Geschenk für die Kinder beim roten S o.ä.


    Ich glaub es redet niemand darüber, dass man bei einem Fünfjährigen schon mit Zinsen anfangen muss. Aber im Laufe der Grundschulzeit kann ein Kind schon verstehen was sparen bedeutet. Wenn man so anfängt, dass es verkrampft oder willkürlich ist dem Kind eine Möglichkeit (ist ja seine eigene Entscheidung, ob es die Möglichkeit nutzt!) zu geben zu sparen, dann könnte man auch sagen, dass der Ansatz dem Kind Taschengeld zu geben nicht der richtige wäre. Dabei geht es schließlich auch um finanzielle Bildung. Und Geld ausgeben und sparen hängen für mich fest miteinander zusammen.


    Aber Jeder wie er meint und will.

  • und zusätzlich auch aktive finanzielle Bildung betreiben.

    Ich persönlich habe eben Zweifel, dass das wirklich sinnvolle finanzielle Bildung ist, oder ob es die Beziehung zum Kind nur unnötig ökonomisiert.


    Weil Du Taschengeld ansprichst: Das halte ich im Vor-Teenager-Alter auch eher für entbehrlich und im Einzelfall vielleicht sogar für kontraproduktiv. Letztlich wird da doch das Leben als Sozialhilfeempfänger simuliert. Man bekommt jede Woche immer den gleichen Betrag X, der für alles was wirklich cool ist zu wenig ist. Und alles was substantiell oder nötig ist, zahlen sowieso die Eltern direkt (Wohnung, Essen, Kleidung, größeres Spielzeug zu Weihnachten und Geburtstag, Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, Urlaub…). Ich weiß nicht recht, was das Kind da lernen soll.


    Wir haben das immer auf Zuruf gehandhabt. Wenn das Kind irgendwo hin ist, wo Geld benötigt wird, haben wir kurz gemeinsam überlegt wieviel man da braucht und es dann entsprechend mitgegeben. Auch bei Käufen lieber einmal gemeinsam beraten, ob das jetzt sinnvoll ist, oder ob das eigentlich ein Quatsch-Kauf ist. Ich denke da lernt das Kind mehr, als wenn es einfach mit ein paar Euro alleingelassen wird. In unserem konkreten Fall hat dieses Vorgehen der Finanzbildung nicht geschadet. Für die finanzielle Gesundheit ist es doch entscheidend, sich einen Lebensstil anzugewöhnen, der immer ein Stück unter den eigenen finanziellen Verhältnissen liegt. Ich glaube das ist eine Prägung, die einfach durch Vorleben der Eltern passiert.


    Aber das ist persönliche Meinung. Das wird auch vom Einzelfall abhängen, und alles was es zum Thema Kindererziehung an Studien gibt, ist von der Datenlage extrem dünn. (Das liegt in der Natur der Sache, weil der methodische Goldstandard - die randomisierte Studie - aus ethischen und rechtlichen Gründen nicht möglich ist).

  • Weil Du Taschengeld ansprichst: Das halte ich im Vor-Teenager-Alter auch eher für entbehrlich und im Einzelfall vielleicht sogar für kontraproduktiv.

    Ok. Ich respektiere deinen Standpunkt selbstverständnlich, aber hier gehen die Meinungen dann wohl einfach auseinander :)


    Es gibt ja durchaus nicht wenige, die Taschengeld irgendwann ab dem Schulkindalter für sehr sinnvoll erachten. Aber das weißt du natürlich, du weist ja auf deine Einzelmeinung hin. Meine konkrete Idee (die natürlich auch nicht von mir ursprünglich stammt), ist ja auch nur ein Weg.


    Worin ich mit dir denke ich übereinstimme ist, dass individuelle Menschen individuelle Lösungen (= finanzielle Bildung) brauchen - und dass von dieser Frage alleine sicher nicht das Ergebnis des Menschen, der am Ende dabei "herauskommt", abhängt. Doch wir stimmen ja sicher auch überein, dass Erziehung der Eltern ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung des Menschen ist. Und da gibt es offensichtlich verschiedene Herangehensweisen.


    Dass es dazu eher wenig belastbare Studien gibt ist nachvollziehbar, zum einen aus ethischen Fragen heraus, zum anderen eben weil jede Situation individuell ist. Mir persönlich ist es geläufig, dass Taschengeld schon vor dem Teenager-Alter sinnvoll ist, wie gesagt.


    Ich persönlich habe eben Zweifel, dass das wirklich sinnvolle finanzielle Bildung ist, oder ob es die Beziehung zum Kind nur unnötig ökonomisiert.

    Dazu noch kurz: ich glaub das ist ganz schwer zu verallgemeinern. Es kommt auf das Kind und vor allem auch auf die Eltern an - und natürlich die konkrete Beziehung zwischen ihnen, die ja aus deutlich mehr Aspekten als nur dieser finanziellen Bildung und wie du sagst dem ökonomischen Teil besteht. An der Stelle wäre es die Frage, ab wann es denn zu ökonomisiert wäre. Ist das Problem, dass die Regeln von den Eltern selbst festgelegt werden? Also wäre es dementsprechend eine geringere Ökonomisierung der Beziehung zum Kind, wenn es eben doch das Sparbuch bei der Sparkasse wäre, wenn man das also outsourcen würde?

  • Dazu noch kurz: ich glaub das ist ganz schwer zu verallgemeinern. Es kommt auf das Kind und vor allem auch auf die Eltern an - und natürlich die konkrete Beziehung zwischen ihnen,

    Da stimme ich voll und ganz zu und es ist auch sehr abhängig von der Entwicklung und den Interessen des Kindes.

    Unsere Große hat zB mit 4 selbstständig gefragt, ob sie Taschengeld bekommen könnte, um damit frei zu entscheiden. Geplant war Taschengeld zu geben so früh nicht, sie hat aber großes Interesse daran, zu zählen, rechnen zu lernen und zu überlegen, was man wofür kaufen könnte.

    Und ja, es gab auch schon Enttäuschung und Frust als das Geld für ein Eis drauf ging und sie danach was anderes entdeckte...aber das gehört halt dazu.


    Für die finanzielle Gesundheit ist es doch entscheidend, sich einen Lebensstil anzugewöhnen, der immer ein Stück unter den eigenen finanziellen Verhältnissen liegt. Ich glaube das ist eine Prägung, die einfach durch Vorleben der Eltern passiert.

    Wie kann ein Kind das lernen, wenn es Geld auf Zuruf bekommt und kein eigenes Geld zu verwalten?

    Bzgl Vorleben/Prägung: Selbst wenn man transparent dem Kind erzählt, wird es meist die ganze Relation von Einnahme und Ausgabe ja nicht nachvollziehen (Können).