Immobilie statt ETF, was ist cleverer?

  • Ein Eigenheim ist so lange toll wie es keine gravierenden Einschnitte im Leben gibt und/oder der Markt stetig nach oben läuft (war nur in 10 von den letzten 100 Jahren der Fall). Auf dem Land ohne gute Infrastruktur zu leben ist so lange toll wie man gesund und jung ist / die Kinder nicht selbständig los wollen. Ein großes Haus ist so lange toll, wie es belebt ist und man es handeln kann.

    Ist das bei einer Mietwohnung/Miethaus anders?

    Es wohnt doch auch in der Stadt nicht jeder perfekt.

    Bis zum nächsten Supermarkt sind es für mich hier 15 Minuten zu Fuss, ich kenne in Düsseldorf genügend Ecken in denen das nicht anders ist.

    Und von einer Stadtseite an die andere kann auch mal 45 Minuten dauern. Egal ob Auto, Bus oder Fahrrad.

    Die 89jährige Mutter meines Schwagers hat in Aachen auch 1km bis zum nächsten Laden und die Wohnung im 1. Stock ohne Aufzug ist nach 30 Jahren auch nicht mehr ideal, aber mit 89 zieht man auch nicht mehr um.

  • Und wenn ihnen dann jemand erzählt, dass unflexible Investments, Entscheidungen usw. bei einer sich veränderten Situation keinen Sinn ergeben, wird verteidigt - koste was es wolle.


    Ein Eigenheim ist so lange toll wie es keine gravierenden Einschnitte im Leben gibt und/oder der Markt stetig nach oben läuft (war nur in 10 von den letzten 100 Jahren der Fall). Auf dem Land ohne gute Infrastruktur zu leben ist so lange toll wie man gesund und jung ist / die Kinder nicht selbständig los wollen. Ein großes Haus ist so lange toll, wie es belebt ist und man es handeln kann

    Man muss aber auch sagen, dass auch eine gemietete Wohnung nicht so flexibel ist wie man meint. In Zeiten in denen kleinere Wohungen im Unfeld teurer sind und dennoch begehrt, überlegt man sich auch einen Umzug.

    Daher sind sich gekaufte und gemietete Oblekte nicht so unähnlich, was Flexibilität betrifft.

    Und in vielen Fällen läuft das Leben dann doch erstaunlich konstant. Da hat man sich für alle Eventualitäten abgesichert und dann und dann tritt doch keiner der Fälle ein.

  • Ein Eigenheim ist so lange toll wie es keine gravierenden Einschnitte im Leben gibt und/oder der Markt stetig nach oben läuft

    Dürfte sich bezüglich solcher Unwägbarkeiten zumindest ein bißchen ähnlich verhalten wie mit dem "100% in Aktien-Depot" ...

    Bricht der Aktien-Markt massiv ein (habe ich mehrfach erlebt seit ich dabei bin) und/oder kommt es zu gravierenden Einschnitten im Leben (Stichwort: Scheidung - um nur ein Beispiel zu nennen; mit dem Ausgleich des Zugewinns, Rentenanwartschaften sprich Versorgungsausgleich usw. betreffend) dann kann das auch unangenehm werden, erst recht wenn das 100% Aktien-Depot gerade "abgeschmiert" ist.

  • Ich kenne allein oder zu zweit lebende Mitte-Achtziger im eigenen Haus mit großem Garten (Remanenz), die das bis zum letztmöglichen Tag so genießen wollen - mit allem was dazu gehört. Ein Umzug in eine kleine Wohnung - womöglich zur Miete - wäre jederzeit möglich gewesen. Was sagt Dir das?

    Das sagt mir, dass du versuchst mit anekdotischer Evidenz zu punkten und die vielen Millionen älteren Menschen, die nicht so leben oder (mehr) leben können und vielleicht doch müssen, nicht beachtest. Alte Menschen, die alleine in einem großen Haus wohnen und es kaum bewirtschaften können. Menschen, die nach der Scheidung alles verlieren. Menschen, die nach einer Erkrankung das Haus verlieren. Menschen, die täglich 2 Stunden pendeln, weil sie einen Klotz am Bein haben, Menschen, die im Alter die Sanierung nicht zahlen können, Menschen, die im nicht altersgerechten Haus stützen und erst nach Stunden oder Tagen gefunden werden,....

    Ja es gibt glückliche Eigenheim-Besitzer jeden Alters. Und es gibt viele glückliche Mieter.

    Und in beiden Lagern sehr viele, die es sich anders wünschen.

  • Zitat von Fuchs73

    Man muss aber auch sagen, dass auch eine gemietete Wohnung nicht so flexibel ist wie man meint. In Zeiten in denen kleinere Wohungen im Unfeld teurer sind und dennoch begehrt, überlegt man sich auch einen Umzug.

    Daher sind sich gekaufte und gemietete Oblekte nicht so unähnlich, was Flexibilität betrifft.

    Zieh mal mehrmals um, dann wirst du sehen wie unähnlich die beiden Wohnformen sind. Alleine von den Transaktionskosten des Eigenheimbesitzers kann der Mieter 15-20 Jahre wohnen. In einem fallenden Markt (90% der Zeit) eine große Freude ein Haus zu verkaufen und nachzahlen zu müssen. Dazu kommt die Dauer und der Aufwand. Völlig anderes Level.


    Und in vielen Fällen läuft das Leben dann doch erstaunlich konstant. Da hat man sich für alle Eventualitäten abgesichert und dann und dann tritt doch keiner der Fälle ein.

    Du kannst dir ja mal die Scheidungsraten anschauen und googlen wie oft jemand im Schnitt seinen Job wechselt. Wie viele wie lange jeden Tag pendeln. Oder wie viele schwere Erkrankungen es gibt. Oder wie viele ältere Menschen ab 60 alleine wohnen, weil ihr Partner verstirbt,....leider läuft es in den meisten Fällen nicht nach Plan.

  • Verrückt, gibt’s gar nicht den einen immer richtigen Weg weil nur die Rendite über alles entscheiden sollte?

    Bei Investments schon.

    Bei Konsum nein.

    Ist das so schwer zu verstehen?

  • Das sagt mir, dass du versuchst mit anekdotischer Evidenz zu punkten und die vielen Millionen älteren Menschen, die nicht so leben oder (mehr) leben können und vielleicht doch müssen, nicht beachtest.

    Ich will damit punkten, dass man dann auf die Unwägbarkeiten des Lebens reagiert, wenn sie eintreffen und nicht vergisst zu leben, weil es mal dumm laufen könnte. Ob und welche Unwägbarkeit einen ereilt weiß man eh nie und ist darauf immer schlecht vorbereitet.

  • Ich will damit punkten, dass man dann auf die Unwägbarkeiten des Lebens reagiert, wenn sie eintreffen und nicht vergisst zu leben, weil es mal dumm laufen könnte. Ob und welche Unwägbarkeit einen ereilt weiß man eh nie und ist darauf immer schlecht vorbereitet.

    Für dich bedeutet ,,kein Haus" = ,,nicht leben". Für andere ist das Gegenteil der Fall.

    Für dich bedeutet ,,kein Garten" = ,,nicht leben". Für andere ist ein Garten eine Zumutung und das pulsierende Leben einer Stadt Erfüllung.

    Du wirst es vielleicht nicht glauben. Für viele Millionen Menschen lässt sich Flexibilität und ein ,,gutes Leben" vereinbaren.

  • Für dich bedeutet ,,kein Haus" = ,,nicht leben". Für andere ist das Gegenteil der Fall.


    Für dich bedeutet ,,kein Garten" = ,,nicht leben". Für andere ist ein Garten eine Zumutung und das pulsierende Leben einer Stadt Erfüllung.

    Du siehst alles nur unter dem Renditeaspekt und unterstellst, dass Millionen auf Bausparkassen-Marketing reinfallen anstatt anzuerkennen, dass sie die Entscheidung für die Immobilie aus anderen Motiven treffen. Ob sie denn bei der Bausparkasse gut beraten sind, das ist dann eine ganz andere Frage.

  • Für dich bedeutet ,,kein Haus" = ,,nicht leben". Für andere ist das Gegenteil der Fall.


    Für dich bedeutet ,,kein Garten" = ,,nicht leben". Für andere ist ein Garten eine Zumutung und das pulsierende Leben einer Stadt Erfüllung.


    Du wirst es vielleicht nicht glauben. Für viele Millionen Menschen lässt sich Flexibilität und ein ,,gutes Leben" vereinbaren.

    Das seh ich tatsächlich auch so, Eigentum bedeutet in der Regel auch viel persönliche Arbeit, sei es als Gartenarbeit oder handwerklich. Das muss man können und wollen. Dem typischen Eigenheimbesitzer macht das sehr viel Spaß. Von daher ist das auch typsache.

  • Du siehst alles nur unter dem Renditeaspekt und unterstellst, dass Millionen auf Bausparkassen-Marketing reinfallen anstatt anzuerkennen, dass sie die Entscheidung für die Immobilie aus anderen Motiven treffen. Ob sie denn bei der Bausparkasse gut beraten sind, das ist dann eine ganz andere Frage.

    Nein. Ich habe mehrfach genau das Gegenteil geschrieben. Ich sage aber, dass du der Meinung bist, dass zu einem erfüllten Leben ein Eigenheim gehöre und dein verengtes Weltbild es nicht zulässt, dass es glückliche Mieter gibt, die überhaupt kein Eigenheim möchten. Dein verengtes Weltbild ignoriert auch die Nachteile von Wohneigentum.

  • Das seh ich tatsächlich auch so, Eigentum bedeutet in der Regel auch viel persönliche Arbeit, sei es als Gartenarbeit oder handwerklich. Das muss man können und wollen. Dem typischen Eigenheimbesitzer macht das sehr viel Spaß. Von daher ist das auch typsache.

    Genauso ist es. Mein Nachbar streicht jedes Jahr 2 Mal sein Garagentor und arbeitet jeden Samstag für Stunden im Garten. Das erfüllt ihn. Für mich wäre das Folter. Ich fahre lieber an den Bodensee oder ins Allgäu und lasse mich bedienen.

    Jeder wie er will. Solange man sich keine falschen Zahlen einredet. Wenn ich jetzt anfangen würde die Kostenvorteile eines Restaurantsbesuches aufzuzählen, wäre der Aufschrei groß. Zurecht. Nur beim Luxusgut Haus scheint Mathematik und BWL nichts mehr wert zu sein.

  • Man sollte nur einfach nicht so am Geld hängen ;)

    Ich bin letztens über eine Werbung gestolpert die versprach unser Haus zu kaufen und wir könnten drin wohnen bleiben und es mieten.

    Natürlich witterte ich direkt etwas unseriöses.

    Also mal auf der Webseite geschaut wie es angeboten wird, hörte sich grundsätzlich nicht unseriös an.

    Ich habe dann mal das Kontaktformular ausgefüllt und die nötigen Angaben gemacht.

    Das Angebot war grundsätzlich OK. Für uns noch viel zu früh aber es wäre wenn wir die 80 schon überschritten hätten eine gute Alternative zum Auszug gewesen, man hätte ca. 65% vom aktuellen Verkehrswert sofort bekommen und die Mietzahlung wäre im Rahmen geblieben, Wohnrecht ins Grundbuch, Mietgarantie, Übernahme aller anfallenden Reparaturen.

    Dafür könnte man im gewohnten Umfeld bleiben und hätte Bargeld zum Leben gehabt.

    Natürlich sollte der Zeithorizont den man noch hat nicht unendlich sein ;)

    Aber wenn man von 5-10 Jahren ausgeht die man noch hat…

    Mal sehen was in 25 Jahren so angeboten wird.

  • Dein verengtes Weltbild ignoriert auch die Nachteile von Wohneigentum.

    Nein, ich habe bereits umfänglich gestanden. Nur dazu gesagt, dass es mir jeden Euro wert ist. Ich bin nebenbei bemerkt nicht so fleißig wie Dein Nachbar aber in der Tat bietet Gartenarbeit eine gewisse Erfüllung, neben der körperlichen Betätigung - während ich ob Deiner Restaurantbesuche um den BMI besorgt wäre (Scherz 8o ).