ETF-Empfehlung neben den "üblichen Verdächtigen" (Welt/EM)

  • Lege dir Spielgeld beiseite und verfolge eine Satellite-Strategie, indem du Einzelaktien von Unternehmen kaufst, von denen du überzeugt bist, die dich interessieren und die du gerne verfolgst.

    Das haben wir gemacht. Tatsächlich einfach zum Spaß und nur für unter 10% des Depotwerts verteilt auf 5-10 Einzelaktien (wobei der Anteil an Einzelaktien immer geringer wird, weil wir monatlich vierstellig in unseren 08/15-ETF investieren und nichts neues in Einzelaktien).

    Wir hatten nie die Erwartung, den Markt zu schlagen, sondern einfach auch etwas "spielerischer" ranzugehen, eben weil Einzelaktien Spaß machen und mehr an Veränderungen zu sehen gibt als bei einem ETF. Aber ganz ehrlich, Stand heute ist rein finanziell das Ergebnis doch eher ernüchtern. Wenn man sich nach nun bald 3 Jahren beides im Vergleich ansieht, ist der ETF über 20% im Plus und die Einzelaktien dümpeln (kumulativ) irgendwo bei -2% bis +2% rum, rechnet man gezahlte Dividenden ein noch etwas mehr. Die Spannbreite bei den Einzelaktien geht von plus 60% (juhu!) bis minus 21% (autsch!).

    Das ist jetzt keine große Katastrophe, in absolutem Geld ist es nicht viel. Aber es war/ist doch ganz heilsam, auch ganz praktisch zu sehen, dass es bei Einzelaktien zwar passieren kann, dass man Glück hat, aber es eben auch gut sein kann, dass man deutlich hinter der Marktrendite eines Welt-ETFs hinterherhinkt. Bei irgendwelchen Themen-ETFs ist das letztlich nicht allzu anders.

    Wir werden wahrscheinlich perspektivisch alle Einzelaktien verkaufen und alles Geld in den Welt-ETF stecken. Vielleicht etwas langweilig, aber dafür erfolgreich!

    Wem die Spielerei mit Einzelaktien oder auch Themen-ETFs hilft, bei der Stange zu bleiben, der soll das machen. Ich würde dabei aber immer schauen, dass das betragsmäßig überschaubar bleibt.

  • Was mich dennoch bei den ETFs stört, ist die Klumpenbildung (USA bei World und China bei EM).

    Für mich ist der Gerd-Kommer ETF (WKN:WELT0A) momentan die beste Ein-ETF-Lösung am deutschen Markt, weil er die regelmäßige Klumpenbildung in marktkapitalisierenden ETFs nachhaltig löst und wirklich alle Segmente (auch small-caps) enthält. Mit 0,5% TER ist er relativ teuer. Ich denke jedoch nicht, dass man mit mehreren günstigeren ETFs nach Steuer und Kosten deutlich besser fährt.

    Ich rate jedem:

    1) So wenige ETFs wie möglich. Am besten nur einen.

    2) So wenige Konten, Depots wie möglich. Am besten nur ein Giro und ein Depot.

    Je älter man wird und je mehr das Thema ,,Kann/Können das mein/e Partner/in bzw. meine Kinder auch verwalten?" in den Fokus rückt, desto wichtiger ist Einfachheit. Wer in der Thematik drin ist, neigt dazu sich zu verkünsteln. Mit dem Ergebnis, dass die meisten Depots aussehen wir Kraut und Rüben ohne eine bessere risikoadjustierte Rendite zu bringen.

    Eine Ein-ETF-Lösung hat auch den Vorteil, dass die Fehlerquellen minimiert werden. ,,Alles da rein" ist relativ schwer kaputt zu machen.

  • Hallo zusammen,

    die Ein-ETF-Lösung von Finanztip mit ggf. Beimischung (kann man muss man nicht - braucht man nicht) unter 10 Prozent.

    Kostengünstig, einfach, passiv.

    Mehr USA ist es „nur“ zur Zeit gegeben - ca. im Jahr 1980 war es Japan.

    Reicht ein ETF? (#145)
    Treue lohnt sich nicht, wechseln schon. Zum Beispiel bei Versicherungen oder Stromanbietern. Beim ETF tickt Saidi da anders, er setzt seit langem nur auf einen…
    www.finanztip.de
    Risikoprofil
    Mehr Risiko bringt langfristig mehr Rendite
    www.finanztip.de

    LG

  • Mehr USA ist es „nur“ zur Zeit gegeben - in den 1980 Jahren war es Japan.

    Es wäre schon mal interessant zu wissen, ob ein ,,gleichwertigerer" Ansatz (weniger Klumpenbildung) einen rein marktkapitalisierender Ansatz langfristig und risikoadjustiert geschlagen hat. Im Nachhinein scheint es schon einigermaßen grotesk, dass man als passiver Anleger 1989 fast die Hälfte seines Vermögens in völlig überbewerteten japanischen Unternehmen investieren ,,musste". Einige Jahre später waren es Ölfirmen, dann wieder Banken, dann wieder Internetfirmen, heute die USA und Tech.... Klar, die Renditen beim MSCI World oder FTSE All-World waren trotzdem top. Aber ein Value-Fokus hat beide langfristig outperformed. Das gibt schon zu denken.