Zwei iShares MSCI World ETF sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    ich habe momentan einen Betrag als Einmalanlage in einen iShares MSCI World ETF (IE00BYX2JD69) investiert. Zusätzlich würde ich gerne noch einen Sparplan einrichten. Meine Bankberaterin hat mir jetzt empfohlen dafür einen zweiten iShares MSCI World ETF (IE00B4L5Y983) zu nehmen und diesen dann monatlich zu besparen. Ist das wirklich sinnvoll bzw. gibt es dabei einen Vorteil? Die beiden ETF sind doch im Prinzip sehr ähnlich.


    Liebe Grüße und vielen Dank schonmal :)

    Jennifer

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo und herzlich Willkommen im Forum :)

    iShares MSCI World ETF (IE00BYX2JD69)

    Dabei handelt es sich um keinen ETF auf den MSCI World, sondern einen auf den MSCI World SRI. Also ein MSCI World, der nochmal nach Nachhaltigkeitskriterien gefiltert wurde. Ist dir das klar? Das kann eine bewusste Anlageentscheidung sein, aber häufig ist es Neuanlegern auch nicht klar. Und erst recht nicht warum genau das überhaupt sinnvoll sein könnte nach Nachhaltigkeitskriterien zu investieren. Das ist nämlich sehr umstritten, ob es überhaupt etwas bringt. Was es sicher tut ist der Diversifizierung schaden. Ich persönlich bin auch nicht davon überzeugt, dass irgendein Indexanbieter oder Emittent eines ETFs in meinem Sinne die Auswahl treffen kann. Leider ist es häufig Augenwischerei, wobei SRI etwas sinnvoller sein mag als ESG.


    Prof. Hartmut Walz fasst es gut zusammen: https://hartmutwalz.de/nachhal…eichter-gesagt-als-getan/


    Du kannst deutlich mehr für die Nachhaltigkeit tun, wenn du selbst dein Konsumverhalten anpasst und nachhaltiger lebst. Aber auf Kosten der Diversifikation? Ich investiere in den Weltmarkt, so wie er eben ist. Und wenn der sich nachhaltiger entwickelt, dann wird das auch in meiner Anlage automatisch so sein.


    einen zweiten iShares MSCI World ETF (IE00B4L5Y983)

    Das ist quasi der Standard-ETF auf den MSCI World. Dagegen ist nicht viel einzuwenden, wenn du einfach einen ETF auf die börsennotierten Unternehmen in den Industrieländern suchst.


    Wie gesagt ein anderer Fall als dein erster ETF. Von "ähnlich" würde ich nicht sprechen. Klar, die Tendenz ist ähnlich, aber im SRI fehlen eben viele Unternehmen. Du solltest dir überlegen, ob du ESG/SRI willst oder nicht. Zu mischen halte ich persönlich wenig zielführend, außer du hast deine Meinung eben geändert und möchtest deine bereits gekommenen Gewinne nicht durch einen Verkauf realisieren und damit Steuern zahlen, was den Steuerstundungseffekt unterbrechen würde. Wenn du noch nicht so lange dabei bist wäre das aber kein Beinbruch, dann hätte ich lieber ein übersichtlicheres Depot.


    Was dir grundsätzlich fehlt, um die ganze Welt abzubilden, sind die Schwellenländer (Emerging Markets) und kleinere Unternehmen (Small Caps). Aus diesem Grund und aus Gründen der Einfachheit empfehlen viele einen ETF auf den FTSE All-World oder den MSCI ACWI IMI zu nehmen. Das könntest du dir überlegen. Es ist kein Beinbruch nur die Industrieländer im Portfolio zu haben, aber ich halte es für sinnvoller auch die Schwellenländer möglichst in einem ETF abzubilden.


    Meine Bankberaterin hat mir jetzt empfohlen

    Deine Bankberaterin ist eine Finanzprodukteverkäuferin. Oder zahlst du ihr ein Honorar? Wenn das nicht der Fall ist, streiche am besten den Begriff "Berater/-in" aus deinem Wortschatz wenn es um Banken und Versicherungen geht bzw. um alle, die Provisionen bekommen wenn sie dir etwas verkaufen. In der Regel werden dir von diesen Verkäufern Produkte empfohlen, an denen sie besser verdienen. Gerne werden auch unsinnige Fonds-Kombinationen vorgeschlagen, die das Depot einfach nur komplexer machen, ohne etwas zu bringen. Dass dir, vermute ich, nicht erklärt wurde was der Unterschied zwischen einem normalen MSCI World und SRI ist, sagt schon viel.


    Mein Tipp: geh einfach nicht mehr zur Finanzprodukteverkäuferin oder anderen Verkäufern, sondern nimm dir ein Buch oder entsprechende Artikel im Internet und lies dich selbst ein. Und setze es dann selbst um. Schwierig ist das nicht. Man sollte natürlich ein bisschen wissen, was man macht. Aber es ist endlich was man unbedingt wissen muss. Das schaffst du :)


    Zwei Buchempfehlungen (eines reicht):

    - Hartmut Walz: "Ihre Finanzenfest im Griff" (2. Auflage) - wenn du eher einen Professor bevorzugst

    - Thomas Kehl/Mona Linke: "Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest" - wenn du eher den größten (seriösen!) YouTube-Kanal bevorzugst


    Ansonsten empfehle ich immer folgenden Link, da er auch bei A anfängt was die Finanzen angeht: https://www.finanzfluss.de/start/


    Finanztip, die Verbraucherzentralen und Finanztest/Stiftung Warentest sind auch gute Quellen. Ich würde aber immer empfehlen bei A anzufangen, wie gesagt. Das kann ein Buch häufig besser als irgendein Artikel/Video/Podcast, den/das man sich im Internet sucht.


    Ein paar Wochen Zeit nehmen zum Informieren. Dann eine einfache Strategie festlegen wie beispielsweise ein einziger ETF auf die ganze Welt. Ggf. hier im Forum konkrete Nachfragen stellen. Ein eigenes Depot bei einem günstigen Broker öffnen (wenn noch nicht vorhanden) und loslegen. Und dann langfristig dabei bleiben und nicht wild hin und her wechseln.


    Viel Erfolg bei deinen Entscheidungen!

  • Zu mischen halte ich persönlich wenig zielführend

    Ja, beide behalten hätte wenig Mehrwert. Ob ein Umbau des Portfolios – wenn überhaupt gewünscht – sinnvoll ist, hängt natürlich von den Zahlen ab. Aber es klingt, als wärst du noch nicht so lange investiert. Und ich schließe mich der Frage an: War der nachhaltige ETF bewusst gewählt?

    Du kannst deutlich mehr für die Nachhaltigkeit tun, wenn du selbst dein Konsumverhalten anpasst und nachhaltiger lebst.

    Dass damit immer wieder argumentiert wird, ist schon bemerkenswert. Als würde das eine das andere ausschließen. Häufig ist es doch wohl eher so, dass genau das schon länger passiert und die Geldanlage dem entsprechen soll.

    Wie auch immer, meine Leseempfehlung wäre auch Walz’ "Ihre Finanzen fest im Griff", und danach dann Kommers "Souverän investieren für Einsteiger.

  • Dass damit immer wieder argumentiert wird, ist schon bemerkenswert. Als würde das eine das andere ausschließen. Häufig ist es doch wohl eher so, dass genau das schon länger passiert und die Geldanlage dem entsprechen soll.

    Naja vielleicht war das etwas verkürzt, ich wollte diese Diskussion hier nun auch gar nicht los treten. Es geht darum was sinnvoll ist und was nicht. Das Risiko erhöhen durch weniger Diversifikation und das für eine Filterung, die sehr umstritten ist, ob sie irgendetwas bringt, das halte ich eben nicht für sinnvoll vor der Tatsache, dass man an anderer Stelle mehr dem Zweck dienen kann.


    Und ich vermute auch, dass sich viele unter nachhaltigem Investieren etwas Falsches vorstellen: sie geben den Unternehmen dadurch kein Geld und unterstützen gezielt nachhaltige Unternehmen, sondern sie kaufen von Händlern bereits längst ausgegebene Aktien indirekt über einen ETF. Ja, mir ist klar, dass dadurch der Aktienkurs auch beeinflusst werden kann, aber das ist schon eher indirekt. Mich persönlich stört auch, dass die Filterung teilweise eben recht willkürlich ist und auch nicht sehr zielgerichtet.


    Wer sich damit besser fühlt kann das machen. Ich halte es eher für Augenwischerei oder ich glaub wie Walz es mal beschrieben hat "Schlangenöl". Man soll sich aber in erster Linie mit seiner eigenen Anlageentscheidung wohl fühlen.

  • Ich habe momentan einen Betrag als Einmalanlage in einen iShares MSCI World ETF (IE00BYX2JD69) investiert. Zusätzlich würde ich gerne noch einen Sparplan einrichten. Meine Bankberaterin hat mir jetzt empfohlen ...

    Bankberaterinnen gibt es nicht. Vermutlich meinst Du eine Finanzprodukteverkäuferin Deines Geldinstituts.

    ... dafür einen zweiten iShares MSCI World ETF (IE00B4L5Y983) zu nehmen und diesen dann monatlich zu besparen. Ist das wirklich sinnvoll bzw. gibt es dabei einen Vorteil? Die beiden ETF sind doch im Prinzip sehr ähnlich.

    Der von Dir gewählte ETF ist grün angestrichen, der ETF, den die Finanzprodukteverkäuferin empfiehlt, ist es nicht.


    Wenn Du einen Sparplan besparen willst, sind die Kosten ein Thema. Der zweite ETF ist ein Standardprodukt, der mit größerer Wahrscheinlichkeit spesengünstig zu kaufen ist als der erste. Du hast aber vermutlich ganz bewußt das Öko-Produkt gekauft ("reduced fossil fuels"), infolgedessen wäre es sinnvoll, auch für den Sparplan das grün angestrichene Produkt zu kaufen.


    Bei welcher Bank bist Du denn? Was kostet Dich denn der Sparplan?

  • Erstmal vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!!


    Also ein MSCI World, der nochmal nach Nachhaltigkeitskriterien gefiltert wurde. Ist dir das klar?

    Ja das war mir klar, allerdings nicht, dass dies anscheinend mehr Nachteile als Vorteile hat... Es ist also nicht so, dass ich unbedingt den nachhaltigen haben möchte. Wichtiger ist mit eher ein geringeres Risiko (was ja anscheinend durch weniger Diversifikation jetzt aber erhöht ist) bzw. höhere Rendite.


    Zu mischen halte ich persönlich wenig zielführend, außer du hast deine Meinung eben geändert und möchtest deine bereits gekommenen Gewinne nicht durch einen Verkauf realisieren und damit Steuern zahlen, was den Steuerstundungseffekt unterbrechen würde. Wenn du noch nicht so lange dabei bist wäre das aber kein Beinbruch, dann hätte ich lieber ein übersichtlicheres Depot.

    Ja, beide behalten hätte wenig Mehrwert. Ob ein Umbau des Portfolios – wenn überhaupt gewünscht – sinnvoll ist, hängt natürlich von den Zahlen ab. Aber es klingt, als wärst du noch nicht so lange investiert.

    Ok, das hilft mir auf jeden Fall weiter und ich werde beide nicht mischen.


    Ich habe das Geld tatsächlich noch nicht lange investiert (ca. 1 Monat). Also macht es ja durchaus Sinn nochmal zu wechseln und den normalen MSCI World zu nehmen oder?


    In der Regel werden dir von diesen Verkäufern Produkte empfohlen, an denen sie besser verdienen. Gerne werden auch unsinnige Fonds-Kombinationen vorgeschlagen, die das Depot einfach nur komplexer machen, ohne etwas zu bringen.

    Das ist mir durchaus klar ;) Daher wollte ich mich auch noch weiter informieren und hier nachfragen. Danke aber für die Buchtipps!

  • Ja das war mir klar, allerdings nicht, dass dies anscheinend mehr Nachteile als Vorteile hat...

    Die Vorteile sind aus meiner Sicht eben hauptsächlich emotionaler Natur. Hier gibt es aber definitiv unterschiedliche Ansichten. Wenn du willst kannst du dich in das Thema SRI/ESG ein bisschen tiefer einlesen.


    Ich habe das Geld tatsächlich noch nicht lange investiert (ca. 1 Monat). Also macht es ja durchaus Sinn nochmal zu wechseln und den normalen MSCI World zu nehmen oder?

    Würde ich dann so machen, wenn es mein Depot wäre. KISS: Keep it simple, stupid. Dazu gehört für mich im Optimalfall dann ein einziger ETF und möglichst wenig Altballast.


    Auch wenn der MSCI World, wohl auch der SRI, im letzten Monat sehr gut gelaufen sein dürfte, wirst du hier keinen großen Nachteil haben wenn du nochmal umschichtest, wenn du dann beim neuen ETF auch bleibst. Ständig wechseln ist nicht gut. Steuern stunden ist sinnvoll und Gebühren sparen ebenso. Du hattest noch nicht geschrieben bei welchem Broker du bist. Wenn der bei einer Filialbank ist, dann sind die Gebühren vermutlich nicht unbedingt niedrig.


    Hier könntest du überlegen zu einem Discount-Broker zu wechseln. Einer Direktbank wie der ING, comdirect oder der DKB beispielsweise. Oder du gehst zu einem Neobroker (Finanzen.net Zero, Scalable.Capital, Trade Republic) mit noch günstigeren Konditionen, aber im Zweifel auch weniger Service. Ich persönlich brauche wenig Service aktuell und bin deshalb damit zufrieden wenn ich möglichst wenig Gebühren zahle. Ein bisschen einmalige Gebühren spielen langfristig aber auch keine große Rolle.


    Es ist vielmehr eine grundsätzliche Entscheidung, die du treffen musst, ob du deine Finanzen (komplett) selbst in die Hand nimmst, oder dir weiter Produkte Verkaufen lässt bei deiner „Beraterin“ Verkäuferin. :)

  • Wobei man aber auch mal kurz das Berater => Verkäufer Bashing in dem Fall hier hinterfragen darf. Schließlich hat die gute Dame ja offensichtlich genau das empfohlen, was wir alle hier auch immer empfehlen. Einen stinknormalen MSCI World ETF.

    Die große Frage, die sich mir stellt: was bekommt die Bänkerin / die Bank dafür? Wo liegt die Provision, wenn ein solches Produkt über die Beraterin läuft?

    Oder fällt das unter "Vertrauen zum Kunden mit guten Produktempfehlungen aufbauen", um dann irgendwann doch mal deutlich teurere Produkte zu empfehlen, die der Bank und der Bänkerin was bringen?

  • Wobei man aber auch mal kurz das Berater => Verkäufer Bashing in dem Fall hier hinterfragen darf. Schließlich hat die gute Dame ja offensichtlich genau das empfohlen, was wir alle hier auch immer empfehlen. Einen stinknormalen MSCI World ETF.

    Die große Frage, die sich mir stellt: was bekommt die Bänkerin / die Bank dafür? Wo liegt die Provision, wenn ein solches Produkt über die Beraterin läuft?

    Oder fällt das unter "Vertrauen zum Kunden mit guten Produktempfehlungen aufbauen", um dann irgendwann doch mal deutlich teurere Produkte zu empfehlen, die der Bank und der Bänkerin was bringen?

    Möglich. Vielleicht ist sie eine ehrliche Haut und gibt ihre Erfahrungen weiter weil sie es selber so macht. Es gibt noch solche, wenn auch selten.


    Vielleicht denken sich manche Banken aber auch bevor wir die Person als Kunde ganz verlieren, dann empfehlen wir eben den Welt ETF und der Kunde bleibt uns wenigstens mit dem Depot erhalten und wir verdienen hier und später mal beim Teilverkauf. Denn in der Regel sind die ETF Sparer langfristige Kunden. Und genau das möchte man ja.

  • Wobei man aber auch mal kurz das Berater => Verkäufer Bashing in dem Fall hier hinterfragen darf. Schließlich hat die gute Dame ja offensichtlich genau das empfohlen, was wir alle hier auch immer empfehlen. Einen stinknormalen MSCI World ETF.

    Die große Frage, die sich mir stellt: was bekommt die Bänkerin / die Bank dafür? Wo liegt die Provision, wenn ein solches Produkt über die Beraterin läuft?

    Oder fällt das unter "Vertrauen zum Kunden mit guten Produktempfehlungen aufbauen", um dann irgendwann doch mal deutlich teurere Produkte zu empfehlen, die der Bank und der Bänkerin was bringen?

    Ok da hast du recht. Zumindest das was wir hier von ihr gelesen haben, kann man sachlich nicht groß kritisieren. Da denke ich vermutlich zu sehr zwischen den Zeilen. Mich triggert der Begriff „Berater/-in“ eben. :D


    Und ja, das wird auch etwas mit Vertrauen aufbauen zutun haben. Mir hat ein Verkäufer bei einer meiner (ehemaligen) Banken auch mal einen MSCI World empfohlen, als ich damals noch wenig Ahnung davon hatte und nur gehört hatte „ETF und MSCI World sind irgendwie gut“. Parallel wurde mir dann aber eine BU/Rentenversicherungs-Kombi und noch ein, zwei teure „Hausfonds“ empfohlen, die ich zusätzlich nehmen sollte. Auch wenn mein Geld danach noch eine Weile lang rum lag bin ich heute froh darauf nicht eingegangen zu sein.


    Das muss wohl gemerkt hier nicht so gelaufen sein. Es gibt mit Sicherheit auch gewissenhafte und wirklich gute Provisionsberater/Verkäufer, die zumindest innerhalb ihrer Grenzen versuchen das Beste für den Kunden rauszuholen. Ein Interessenskonflikt bleibt aber stets, weswegen ich da eher vorsichtig bin und empfehle die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

  • Zumindest das was wir hier von ihr gelesen haben, kann man sachlich nicht groß kritisieren.

    Aber unsachlich? Sehr überheblich. Daran kann man gar nichts kritisieren. Vielleicht gibt es auch Menschen, die das sagen was sie denken? Bei Konzentration auf Fakten werden die Texte auch nur halb so lang.

  • Also ein MSCI World, der nochmal nach Nachhaltigkeitskriterien gefiltert wurde. Ist dir das klar?

    Ja das war mir klar, allerdings nicht, dass dies anscheinend mehr Nachteile als Vorteile hat. Es ist also nicht so, dass ich unbedingt den nachhaltigen haben möchte. Wichtiger ist mit eher ein geringeres Risiko (was ja anscheinend durch weniger Diversifikation jetzt aber erhöht ist) bzw. höhere Rendite.

    Die Leute wollen immer geringeres Risiko und höhere Rendite. Aber natürlich in umweltfreundlich.


    Also klebt die Finanzindustrie ihren Produkten eben dieses Etikett an.


    Verkaufsprospekte von Fonds zu lesen ist ein ziemliches Ärgernis. Die sind mittlerweile 200 Seiten lang, damit auch wirklich alles, alles im Kleingedruckten steht. Der erste Satz ist regelmäßig eine Nullaussage, nämlich: "Dieser Fonds strebt eine möglichst gute und konstante Wertentwicklung bei möglichst gutem Schutz gegen Kursrückgänge an." (sinnngemäß zitiert mit meinen Worten).


    Ja - wer möchte es nicht, lieber reich und gesund sein als arm und krank?


    Immer dann, wenn Du vom Mainstream abweichst, weichst Du vom Mainstream ab. Die Vorteile erhalten, aber die Nachteile ausschließen geht einfach nicht.


    In Deinem Fall dürfte es allerdings sehr viel wichtiger sein, Dich von Deiner vermeintlichen "Beraterin" zu lösen, die letztlich nur eine Verkäuferin ist. Ich persönlich ziehe den großen Haufen vor, also den großen ETF. Damit verzichte ich ganz bewußt auf die tollen Chancen, die das Faktorinvesting vielleicht bringt (und darauf, nach Jahren festzustellen, daß ich besser bei der Masse geblieben wäre).

  • Aber unsachlich? Sehr überheblich. Daran kann man gar nichts kritisieren. Vielleicht gibt es auch Menschen, die das sagen was sie denken? Bei Konzentration auf Fakten werden die Texte auch nur halb so lang.

    Ich würde mich freuen wenn du deinerseits nicht beleidigend und unsachlich wärest. Ignoriere meine Texte gerne, wenn sie dir nicht gefallen. Ich glaub ich habe der Themenerstellerin sachlich helfen können, was sie anscheinend auch so gesehen hat. Ich habe einen Fehler eingeräumt, was aus meiner Sicht eher das Gegenteil von überheblich ist. Wir versuchen hier Menschen zu helfen und ich denke nicht, dass man sich dabei gegenseitig beleidigen muss :) Aber denk und schreib was du möchtest.

  • In Deinem Fall dürfte es allerdings sehr viel wichtiger sein, Dich von Deiner vermeintlichen "Beraterin" zu lösen, die letztlich nur eine Verkäuferin ist. Ich persönlich ziehe den großen Haufen vor, also den großen ETF. Damit verzichte ich ganz bewußt auf die tollen Chancen, die das Faktorinvesting vielleicht bringt (und darauf, nach Jahren festzustellen, daß ich besser bei der Masse geblieben wäre).

    Ich sehe anhand der vorliegenden Informationen weiterhin keinen Anlass der Beraterin irgendwas vorzuwerfen bzw. sich von dieser Trennen zu müssen.

    Nach bisherigen Informationen hat sie einen guten Job gemacht.

  • Ja das war mir klar, allerdings nicht, dass dies anscheinend mehr Nachteile als Vorteile hat... Es ist also nicht so, dass ich unbedingt den nachhaltigen haben möchte. Wichtiger ist mit eher ein geringeres Risiko (was ja anscheinend durch weniger Diversifikation jetzt aber erhöht ist) bzw. höhere Rendite.

    Es gibt durchaus gute Gründe für SRI-ETFs, die du dir vll. nochmal durch den Kopf gehen lassen solltest: Das Risiko (im Sinne von Volatilität) nimmt damit nicht zwangsläufig zu. Die Diversifikation ist, wenn mans richtig macht, nicht kritisch reduziert. Und: Man ist halt nicht in Streumunition, Waffenhandel, Öl-Firmen, Kinderarbeit und co. investiert! ;) Zumindest bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie bei einem „normalen“ MSCI-World.


    Wo ich zustimmen würde: SRI und nicht SRI zu mischen, scheint mir nicht ganz zielführend bzw. konsequent. Ich hab mich nach langer Recherche im Grunde für die Finanztip-Empfehlung (UBS-SRIs) entschieden und bin damit glücklich! Und das nicht nur, weil die Performance bisher geringfügig über dem des „normalen“ MSCI-World liegt, sondern weil ich so ein Investment deutlich besser mit mir vereinbaren kann! :thumbup:

  • Ich sehe anhand der vorliegenden Informationen weiterhin keinen Anlass der Beraterin irgendwas vorzuwerfen bzw. sich von dieser Trennen zu müssen.

    Nach bisherigen Informationen hat sie einen guten Job gemacht.

    Ja ich wäre froh wenn es mehr solcher Bankberater geben würde. Sie hebt sich von der breiten Masse ab.

  • Ja ich wäre froh wenn es mehr solcher Bankberater geben würde. Sie hebt sich von der breiten Masse ab.

    Auch das ist noch nicht gesagt. Wir wissen es eben nicht. Wie ich oben beschrieb, könnten auch drum herum andere Produkte empfohlen worden sein. Oder die SRI-Empfehlung kam auch von der Verkäuferin und einen Monat später empfiehlt sie etwas anderes. Vielleicht war das aber auch die einzige und ehrliche Empfehlung, dann ziehe ich davor den Hut, dann ist das wirklich selten und positiv bemerkenswert.


    Das ist aber beides Spekulation und könnte nur von der Themenerstellerin aufgeklärt werden, wenn sie das möchte. Was aus meiner Sicht nichts daran ändert, dass es sinnvoll ist sich nicht auf Berater/Verkäufer zu verlassen, sondern es selbst in die Hand zu nehmen. Muss natürlich nicht für jeden am Ende das beste sein, aber in den meisten Fällen wäre es getreu dem Prinzip „Geld ganz einfach“ aus meiner Sicht.

  • Das ist ja wenn faktenbasiert sehr gut. Bewertungen von Menschen, die bei einer Bank arbeiten und die du nicht kennst, kannst du bitte gern vermeiden.

    Ich habe den Menschen überhaupt nicht bewertet. Nicht mal die Mitarbeiterin in ihrer Funktion, auch wenn letzteres vielleicht anklang. Ich hab mir meine Beiträge oben nochmal durchgelesen und kann das nicht feststellen.


    Dass sie primär eine Verkäuferin ist und keine Beraterin, wenn sie bei einer Bank arbeitet (was ich so verstanden hatte), halte ich nicht für eine individuelle Bewertung (erst recht nicht des Menschen!). Auf der Linie, dass in Banken Verkäufer und keine Berater im Sinne von unabhängigen Beratern arbeiten sind meines Wissens nach die meisten (alle?) verbrauchernahen Experten mal mehr mal weniger deutlich. Hartmut Walz beispielsweise eher mehr. Und der Meinung bin ich eben auch und die basiert durchaus auf Fakten.


    Ich hätte verdeutlichen können, dass dies keine individuelle Einschätzung aufgrund des Geschriebenen über die „Beraterin“ ist. Aber wenn Jemand hier „Berater/-in“ schreibt, dann behalte ich es mir vor darauf hinzuweisen, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Verkäufer/-in handelt. Das halte ich für einen Hinweis, der sehr hilfreich sein kann für die Person, die um Hilfe und Meinungen bittet. Genauso wie der Hinweis von WerAuchImmer hilfreich war, dass diese von der Themenerstellerin genannte Empfehlung der (nennen wir sie mal) Bankmitarbeiterin gut war/ist und wir aufgrund der vorliegenden Informationen der Person nichts Böses unterstellen können. Habe ich in meinen Beiträgen zwar nicht direkt getan, klang aber an, was ein Fehler war. Die Ergänzung fehlte einfach. Bei Geld geht es viel ums „Mindset“. Und in der Nutzung von Wörtern (wie „Beraterin“) kann man etwas über dieses Mindset erfahren. Mir ging es nie um die Beraterin selbst, sondern darum zu verdeutlichen, dass die Beraterin in erster Linie eine Verkäuferin, meinetwegen auch eine Verkaufsberaterin, sein wird. Das finde ich wichtig zu verstehen und zu diesem Zweck es zu vermitteln.


    Diese Diskussion hilft der Themenerstellerin allerdings nicht weiter, also meinetwegen lassen wir die weitere Vertiefung.