BAV Unsicherheit nach Gespräch mit Verkäufer

  • Du könntest Dir mal das hier durchlesen: https://hartmutwalz.de/bav-petra/

    Hartmut Walz hat sich da die Mühe gemacht, einen bAV-Vertrag mal zahlenmäßig aufzudröseln und zu erklären, warum selbst bei im dortigen Fall 50% (!) Arbeitgeberzuschuss die bAV ein Minusgeschäft für die Arbeitnehmerin ist.

    Was hat es mit dem angehängten Beitrag auf sich? Weil dann würde ich da ja drunter liegen? Herr Walz hat das ja voll einberechnet.

    Ich habe mir den o.a. Beitrag durchgelesen, die Sache mit der Krankenversicherung ist mir gleich aufgefallen.

    Der Beitrag ist von 2018 und könnte mal ein Update vertragen.

    Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob die dort dargestellte Rechnung damals stimmte, meines Erachtens wurde schon damals die "Pflege" fällig, allerdings zu recht niedrigem Prozentsatz.

    Aktuell ist die Rechtslage so: Es gibt einen Betrag von 176,75€ (2024), der für die Krankenversicherung ein Freibetrag ist, für die "Pflege" eine Freigrenze.

    Das heißt für die (gesetzliche) "Pflege": Unterhalb der Freigrenze kein Beitrag zur Pflegeversicherung, oberhalb der Grenze voller Beitrag zur Pflegeversicherung ab dem ersten Euro (3,4% oder 4%, je nachdem, ob ein Kind erzogen wurde oder nicht).

    Das heißt für die gesetzliche Krankenversicherung: voller Beitrag (14,0% plus Zusatzbeitrag) wird fällig auf alles oberhalb von 176,75 €.

    Durch Freibetrag und Freigrenze werden die Sozialbeiträge, die sonst meistens proportional sind, in erwünschter Weise progressiv: Wer wenig Betriebsrenten hat, zahlt auch prozentual wenig (wenn überhaupt), wer hohe Betriebsrenten hat, zahlt prozentual viel.

    Ich halte das für Kleinkram. Die eigentlichen Haken an der Betrübsrente sind andere, nämlich schlechte Verzinsung in der Ansparphase und schlechte Rentenfaktoren in der Leistungsphase.

  • Ich halte das für Kleinkram. Die eigentlichen Haken an der Betrübsrente sind andere, nämlich schlechte Verzinsung in der Ansparphase und schlechte Rentenfaktoren in der Leistungsphase.

    Sprich du würdest das Hauptaugenmerk bei meinem oben angehängten Vertrag auf diese 2 Faktoren legen und das Thema Sozialabgaben ab Renteneintritt weniger Gewicht geben?

  • Immer andersherum. Der Verkäufer muß plausibel machen, warum man sein Produkt kaufen soll, nicht ich als skeptischer Kunde muß dem Verkäufer nachweisen, daß sein Produkt nicht so toll ist.

    Basis jeder Verkäuferschulung: Versuchen, die Argumentation umzudrehen und dann die skeptischen Rückfragen des Kunden widerlegen.

    Die entscheidende Frage lautet: Warum sollte ich dieses Produkt kaufen? und nicht: Warum sollte ich dieses Produkt eigentlich nicht kaufen?

    Hartmut Walz hat eine Menge Bücher geschrieben, darunter das Anfängerbuch, das ich immer empfehle. Hier erwähne ich nun ein anderes Buch: Beraten statt verraten. Dort beschreibt er (oder vermutlich im wesentlichen der Zweitautor) umfangreich die Manipulationstechniken beim Finanzprodukteverkauf.

    Ich habe Dir oben doch schon eine Menge dazu geschrieben. Es liegt an Dir, etwas daraus zu machen, schließlich ist es Dein Geld.

    Immer wieder erlebe ich hier im Forum Leute, denen gerade einer versucht, eine Versicherung anzudrehen und die skeptisch sind. Wenn man ihnen aufzeigt, wo die Haken des Angebotes liegen, laufen sie zu großer Form auf und verteidigen ihren Finanzprodukteverkäufer vehement. Die hängen schon fest am Haken und unsereiner steht dann machtlos vis-à-vis.

    Das Angebot, von dem Du sprichst, bringt es für Dich vermutlich nicht. Ich würde es nicht abschließen.

  • sehr interesssant, mich hat auch der niedrige Arbeitnehmeranteil bei einer beworbenem bAV umtriebig gemacht...und ich fand Rat auf Youtube ^^

    habe mich dagegen entschieden und aus dieser Not heraus habe ich die Welt des ETF sparens für mich entdeckt :thumbup:

    In meinem Fall wäre es ein A.... Vertrag mit den Varianten Komfort bzw. Dynamik und wenn der Arbeitgeber seinen Anteil bei 50% hätte, hätte ich das auch gemacht. weil dieser Anteil dann OK wäre, doch dann wäre ich nie aufs ETF sparen gekommen :/

  • folgende Info hab ich heute im Zuge meiner Beitragsfreistellung mitgeschickt bekommen. Die 5% scheinen mir sehr optimistisch gerechnet aber das sei mal dahin gestellt. Lese ich das da aber jetzt richtig raus, dass eine Kündigung und der damit einhergehende Verkauf möglich wäre? Wie würdet ihr weiter vorgehen?

  • mich würde vor allem interessieren, ob es in den Augen von Lebenserfahrungen Sinn machen würde das Ding einfach zu verkaufen? Weiter drauf sparen möchte ich nicht, ich denke die meisten Kosten hab ich auch schon gezahlt. Mich würde halt interessieren ob es ein böses erwachen gäbe, weil am Ende viel weniger ausgezahlt wird als oben schön gerechnet. Was würde mich an Kosten erwarten außer denen in der rechten Spalte? Steuern? Da es als Einkommen laufen würde, welches ich ja bisher nicht versteuert hab?