Welche Geldanlage mit Anfang 60 als Alternative zu privaten Versicherungen und DRV?

  • Wenn es um so einen kurzen Zeitraum geht, wären für mich ETFs keine Alternative. Wir hatten jetzt ein paar Jahre, in denen es sich gerechnet hätte. Allerdings wusste das vor einigen Jahren niemand, genau so wenig wissen wir wie es in den nächsten Jahren läuft. Wenn es abwärts geht, fallen in der Regel auch Dividenden, Einzahlung in die GRV sind halbwegs sicher, ob jedes Jahr die Inflation ausgeglichen wird wiederum nicht. Im Normalfall ist der Bedarf am Anfang der Rente höher, hier sind Hobbys, Reisen usw noch häufiger möglich, hilft also nicht wenn man 10 bis 15 Jahre warten muss um sich in der ETF-Anlage bedienen zu können, dann könnte es zu spät sein.

  • Am Ende ist das alles aber auch eine Frage der zur Rede stehenden Beträge, wie ich finde.

    Dir Rente alleine reicht nicht, aber wieviel fehlt? Wieviel Cashflow wird im Monat benötigt? Über wieviel Kapital sprechen wir in Summe (aktueller Bestand, künftige Zufluss und welche erwartete Dauer)

    Die Aussage "Aktien nur für mehr als 15 Jahre" finde ich nur bedingt richtig. Schlussendlich kommt es auf die persönliche Risikotragfähigkeit, den benötigten Cashflow im Verhältnis zum Vermögen und am Ende auf die AktienQUOTE an. Es ist möglich, dass sogar auf 20 Jahre eine Zinsanlage besser rentiert, als Aktien. Es ist nur sehr unwahrscheinlich. Bei einem Anlagehorizont von >5 oder gar 10 Jahren (durchschnittliche Lebenserwartung berücksichtigen) sind Zinsanlagen bzw Nominalwerte nicht risikolos. Es kann

    daher - je nach Umständen- schon passend sein auch für diese Zeiträume eine gewisse Aktienquote zu fahren. Habe ich beispielsweise 500k und benötige nur 500€ monatlich fände ich es fahrlässig die gesamten 500k ausschließlich nominal anzulegen. Es gibt ja nicht nur 100% oder 0% Aktien...

  • Am Ende ist das alles aber auch eine Frage der zur Rede stehenden Beträge, wie ich finde.

    Das läst sich aus seinen Angaben hochrechnen:

    "Zahlte ich das Einkommen, das ich durch meine freiberufliche Arbeit neben der Rente jetzt erübrigen kann, in die DRV ein, hätte ich in 5 Jahren, wenn ich 67 bin, eine ausreichende Rente"

    Bekanntlich kann man auf diese Weite max. 2 RP im Jahr erreichen, also insg. 10 RP. Das sind nach heutigem Wert (und damit nach heutiger Kaufkraft, höher dürfte die GRV m.M.n. auch im Idealfall dauerhaft nicht steigen) also 393€ Brutto.

    Nehme ich gar die Beträge aus der Steuersparrechnung, kann er 10k€ im Jahr zahlen, also 1,2 RP im Jahr. Damit fehlen max. 236€ heutige Kaufkraft für eine ausreichende Rente.

    Was davon als Netto übrig bleibt, lässt sich nicht berechnen (GRV, PRV, wie hoch sind die realen Steuern). Aber es können definitiv nicht mehr wie 393€ (heutige Kaufkraft) bis zum Lebensende fehlen.

  • Das läst sich aus seinen Angaben hochrechnen:

    "Zahlte ich das Einkommen, das ich durch meine freiberufliche Arbeit neben der Rente jetzt erübrigen kann, in die DRV ein, hätte ich in 5 Jahren, wenn ich 67 bin, eine ausreichende Rente"

    Bekanntlich kann man auf diese Weite max. 2 RP im Jahr erreichen, also insg. 10 RP. Das sind nach heutigem Wert (und damit nach heutiger Kaufkraft, höher dürfte die GRV m.M.n. auch im Idealfall dauerhaft nicht steigen) also 393€ Brutto.

    Nehme ich gar die Beträge aus der Steuersparrechnung, kann er 10k€ im Jahr zahlen, also 1,2 RP im Jahr. Damit fehlen max. 236€ heutige Kaufkraft für eine ausreichende Rente.

    Was davon als Netto übrig bleibt, lässt sich nicht berechnen (GRV, PRV, wie hoch sind die realen Steuern). Aber es können definitiv nicht mehr wie 393€ (heutige Kaufkraft) bis zum Lebensende fehlen.

    Naja, wenn man es aber als Frage hier stellt, kann man das schon genau schreiben und nicht hoffen das sich einer findet der versucht mit ein paar Rechenaufgaben Licht ins Dunkle zu bringen. Zumal man dann auch nicht weiß, ob die Rechnerei dann tatsächlich die Ausgangswerte so trifft oder es doch ganz anders ist.

  • Naja, wenn man es aber als Frage hier stellt, kann man das schon genau schreiben und nicht hoffen das sich einer findet der versucht mit ein paar Rechenaufgaben Licht ins Dunkle zu bringen. Zumal man dann auch nicht weiß, ob die Rechnerei dann tatsächlich die Ausgangswerte so trifft oder es doch ganz anders ist.

    Dann mache ich das also einfach mal:

    Seit April 2024 beziehe ich Vollrente (Langzeitversicherten- und SB-Regelung). (Die Rentenminderungsausgleichszahlung hatte ich in den Vorjahren bereits – steuerbefreiend – eingezahlt.) Die Höhe der ersten Rentenzahlung betrug 1034,00 EUR. Seit Juli 2024 beträgt die Höhe 1084,43 EUR. Ich kann bis März 2029 freiwillige Beträge einzahlen. Das wären insgesamt 60 Monate (4-24 bis 3-29). Mein Ziel wäre eine Netto-Rente von 1500 EUR ab April 2029, spätestens jedoch nach der standardmäßigen Erhöhung ab Juli 2029.

    Schon 1 Jahr vor Renteneintritt habe ich meinen Wohnsitz verlegt in eine lebenssituationsgerechte 1A-Wohnung (in einem "neuen" Bundesland), die obendrein günstiger ist als meine frühere Wohnung. Deshalb könnte ich mit 1500 EUR alle laufenden Kosten inkl. Standard-Lebensunterhalt abdecken und damit eine für mich optimale Lebensqualität sichern. Das ist das Ziel.

    Alles, was ich finanziell darüber hinaus benötige, möchte ich aus den Dividenden meines Dividendenaktiendepots holen. Das besteht und wird laufend ausgebaut.

    Dank meiner freiberuflichen "Nebentätigkeit" hoffe ich, im Laufe der o.g. 60 Monate insgesamt etwa 72.000 EUR freiwillig in die DRV einzahlen zu können, also etwa 1200 monatlich. Einige Faktoren lassen sich nicht so einfach berechnen:

    1. Wie hoch bleiben die Abgaben für Krankenkasse und Pflegeversicherung, die auf die Rentenzahlungen erhoben werden?

    2. Schaffe ich es, die Steuerlast über die 5 Jahre, um die es geht, auf Null zu halten (freiwillige Zahlungen an die DRV sind steuerbefreiend, Betriebskosten meiner freiberuflichen Tätigkeit auch plus diverse Pauschalen, wie SB)?

    3. Wird die Rente in den nächsten 5 Jahren weiterhin entsprechend den Lohnzuwächsen erhöht?

    4. Reichen die 1500 EUR, mit denen ich heute rechne, in 5 Jahren überhaupt noch aus? Wie entwickelt sich die Inflationsrate?

    5. Allerdings gibt es auch eine positive Variable: Möglicherweise kann ich im Bedarfsfall sogar noch mehr in die DRV einzahlen als die geplanten 1200 EUR mtl. – möglich wären ja bis zu 1400 EUR. Und auch diese Höchstgrenze wird sich verändern.

    6. Die Kosten für einen Rentenpunkt werden sich im Laufe der Zeit verändern und auch die zu erwartende Rente für jeden erworbenen Rentenpunkt.

    7. Wie alt werde ich? (Sollte ich unerwarteterweise frühzeitig sterben, werde ich mich im Grab über verschenktes Vermögen nicht grämen, obwohl ich Christ bin und mit einer Wiederauferstehung rechnen muss. Ich habe auch keine Erben, die auf meinen Grabstein spucken würden.)


    Das Ziel von 1500 EUR Netto-Rente ist vor allem subjektiv bedeutsam. Ich würde mich damit sicherer fühlen als mit einer Anlage, die auch jedes Jahr irgendwas abwirft, aber nicht diesen verbindlichen sicheren Eindruck wie die staatliche Rente macht. Sollte mir über die erhofften 72.000 EUR Einkommen noch mehr Geld zu Verfügung stehen (höheres Einkommen, auch eine Erbschaft ist in meinem Fall nicht ausgeschlossen) würde ich über zusätzliche Anlagemöglichkeiten nachdenken. Wiederum subjektiv empfinde ich diesen Plan auch als persönlichen Coup, denn ursprünglich wurde mir eine Netto-Rente von EUR 890 (damals noch ohne Rentenminderungsausgleichszahlung) vorausgesagt. Wenn es denn dank meines Plans am Ende 1500 EUR sein werden, habe ich einen schönen, beruhigenden Sprung gemacht.

    Nach meinen bisherigen Recherchen jedenfalls habe ich keine Anlageform gefunden, die mir subjektiv das Sicherheitsgefühl gibt, dass ich durch die o.g. freiwilligen Einzahlungen in die DRV erhalten würde, sofern es mir dadurch gelänge, die Schwelle von 1500 EUR monatlich zu erreichen.

    Jetzt habe ich meine Anfrage so sehr präzisiert, dass ich mir die wesentlichen Antworten eigentlich schon selbst gegeben habe ;)

  • Seit April 2024 beziehe ich Vollrente (Langzeitversicherten- und SB-Regelung).

    Was ist eine SB-Regelung? Ich kenne den SB-Markt, das ist ein Selbstbedienungsmarkt. SB-Regelung sollte also Selbstbedienungs-Regelung heißen. Oder Sonnenblume. Das heißt SB nämlich bei Margarine. Die Wikipedia kennt noch eine ganze Menge mehr.

    Die Rentenminderungsausgleichszahlung hatte ich in den Vorjahren bereits – steuerbefreiend – eingezahlt.

    Das seltsame Wort "steuerbefreiend" ist offensichtlich Dein Lieblingswort. Vermutlich ist "steuerbefreit" gemeint.

    Die Höhe der ersten Rentenzahlung betrug 1034,00 EUR. Seit Juli 2024 beträgt die Höhe 1084,43 EUR. Ich kann bis März 2029 freiwillige Beträge einzahlen. Das wären insgesamt 60 Monate (4-24 bis 3-29). Mein Ziel wäre eine Netto-Rente von 1500 EUR ab April 2029, spätestens jedoch nach der standardmäßigen Erhöhung ab Juli 2029.

    Daß sich das in Deinem Fall nicht lohnt, ist bereits hinreichend ausgeführt worden. Du kannst das zwar "steuerbefreiend" machen, bekommst das Geld aber nur steuerzahlend und krankenkassen- und pflegekassenbeitragszahlend wieder heraus, was den steuerbefreienden Effekt überkompensiert.

    Aber jeder darf mit seinem eigenen Geld natürlich machen, was er will.

    Schon 1 Jahr vor Renteneintritt habe ich meinen Wohnsitz verlegt in eine lebenssituationsgerechte 1A-Wohnung (in einem "neuen" Bundesland), die obendrein günstiger ist als meine frühere Wohnung. Deshalb könnte ich mit 1500 EUR alle laufenden Kosten inkl. Standard-Lebensunterhalt abdecken und damit eine für mich optimale Lebensqualität sichern. Das ist das Ziel.

    Alles, was ich finanziell darüber hinaus benötige, möchte ich aus den Dividenden meines Dividendenaktiendepots holen. Das besteht und wird laufend ausgebaut.

    Wunderbar!

    Dank meiner freiberuflichen Nebentätigkeit hoffe ich, im Laufe der o.g. 60 Monate insgesamt etwa 72.000 EUR freiwillig in die DRV einzahlen zu können, also etwa 1200 monatlich. Einige Faktoren lassen sich nicht so einfach berechnen:

    1. Wie hoch bleiben die Abgaben für Krankenkasse und Pflegeversicherung, die auf die Rentenzahlungen erhoben werden?

    Meine Kristallkugel ist heute leider etwas wolkig. Dem Vernehmen nach sollen die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung in den nächsten Jahren stetig steigen.

    2. Schaffe ich es, die Steuerlast über die 5 Jahre, um die es geht, auf Null zu halten (freiwillige Zahlungen an die DRV sind steuerbefreiend, Betriebskosten meiner freiberuflichen Tätigkeit auch plus diverse Pauschalen, wie SB)?

    Das zeigt sich dann, SB=Sonnenblumen sind in Deutschland meines Wissens ziemlich hoch besteuert.

    Dann mache ich das also einfach mal:

    3. Wird die Rente in den nächsten 5 Jahren weiterhin entsprechend den Lohnzuwächsen erhöht?

    4. Reichen die 1500 EUR, mit denen ich heute rechne, in 5 Jahren überhaupt noch aus? Wie entwickelt sich die Inflationsrate?

    5. Allerdings gibt es auch eine positive Variable: Möglicherweise kann ich im Bedarfsfall sogar noch mehr in die DRV einzahlen als die geplanten 1200 EUR mtl. – möglich wären ja bis zu 1400 EUR. Und auch diese Höchstgrenze wird sich verändern.

    6. Die Kosten für einen Rentenpunkt werden sich im Laufe der Zeit verändern und auch die zu erwartende Rente für jeden erworbenen Rentenpunkt.

    7. Wie alt werde ich? (Sollte ich unerwarteterweise frühzeitig sterben, werde ich mich im Grab über verschenktes Vermögen nicht grämen, obwohl ich Christ bin und mit einer Wiederauferstehung rechnen muss. Ich habe auch keine Erben, die auf meinen Grabstein spucken würden.)

    All das dürfte Dir niemand seriös beantworten können.

    Das Ziel von 1500 EUR Netto-Rente ist vor allem subjektiv bedeutsam. Ich würde mich damit sicherer fühlen als mit einer Anlage, die auch jedes Jahr irgendwas abwirft, aber nicht diesen verbindlichen sicheren Eindruck wie die staatliche Rente macht. Sollte mir über die erhofften 72.000 EUR Einkommen noch mehr Geld zu Verfügung stehen (höheres Einkommen, auch eine Erbschaft ist in meinem Fall nicht ausgeschlossen) würde ich über zusätzliche Anlagemöglichkeiten nachdenken. Wiederum subjektiv empfinde ich diesen Plan auch als persönlichen Coup, denn ursprünglich wurde mir eine Netto-Rente von EUR 890 (damals noch ohne Rentenminderungsausgleichszahlung) vorausgesagt. Wenn es denn dank meines Plans am Ende 1500 EUR sein werden, habe ich einen schönen, beruhigenden Sprung gemacht.

    Nach meinen bisherigen Recherchen jedenfalls habe ich keine Anlageform gefunden, die mir subjektiv das Sicherheitsgefühl gibt, dass ich durch die o.g. freiwilligen Einzahlungen in die DRV erhalten würde, sofern es mir dadurch gelänge, die Schwelle von 1500 EUR monatlich zu erreichen.

    Jetzt habe ich meine Anfrage so sehr präzisiert, dass ich mir die wesentlichen Antworten eigentlich schon selbst gegeben habe ;)

    Jou. Wenn Leute auf eine bestimmte Lösung bereits eingerastet sind, dann bringt sie davon keine Vernunft dieser Welt mehr so leicht herunter.


  • Jou. Wenn Leute auf eine bestimmte Lösung bereits eingerastet sind, dann bringt sie davon keine Vernunft dieser Welt mehr so leicht herunter.

    Fakt ist jedenfalls, dass ich hier auf 2 Seiten mit Antworten noch keine plausible Alternative vorgeschlagen bekommen habe. Das sagt auch viel aus. PS: SB = Schwerbehindertenpauschale

  • Fakt ist jedenfalls, dass ich hier auf 2 Seiten mit Antworten noch keine plausible Alternative vorgeschlagen bekommen habe.

    Machs doch einfach, wenn Du glaubst, daß es der goldene Weg für Dich ist. Es ist schließlich Dein Geld.

    Erlaube mir aber bitte auch mal eine Frage: Warum fragst Du eigentlich so hartnäckig nach, wwo Du Dir doch schon absolut sicher bist, daß freiwillige Einzahlungen in die Deutsche Rentenversicherung für Dich der Himmel auf Erden sind?

    PS: Dies hier ist ja bereits Dein zweiter Thread zum Thema.

  • Machs doch einfach, wenn Du glaubst, daß es der goldene Weg für Dich ist. Es ist schließlich Dein Geld.

    Erlaube mir aber bitte auch mal eine Frage: Warum fragst Du eigentlich so hartnäckig nach, wwo Du Dir doch schon absolut sicher bist, daß freiwillige Einzahlungen in die Deutsche Rentenversicherung für Dich der Himmel auf Erden sind?

    PS: Dies hier ist ja bereits Dein zweiter Thread zum Thema.

    Die Frage hatte ich bereits mehrfach beantwortet. Auch deine Unterstellung mit dem "Himmel auf Erden" entspricht nicht ganz den Fakten. Aber egal.

  • Zu den 1.500 EUR fehlen Dir noch 416 EUR.

    Pro Jahr wären das 83,20 EUR. Mit Höchstbeiträgen wäre das zu schaffen. Die Rentenanpassungen oben drauf, dann passt das erst recht.

    Und falls es dann noch nicht passt, kannst Du noch immer zum Erreichen der Regelaltersgrenze auf 0,01% der Rente verzichten (ca. 15 Cent monatlich) und noch ein paar weitere Monate einzahlen. Dieser zusätzliche Zuwachs würde sich zum 01.07.2030 (mit Zuschlägen) bemerkbar machen.