60/40 Portfolio mit mehreren ETFs vs. Vanguard Lifestrategy 60

  • Es wäre schön, wenn du einen freundlicheren Ton anschlägst.

    Für meinen Teil hatte ich lediglich nachgefragt, ob Du meine an Dich gerichteten Fragen nicht beantworten willst oder kannst (siehe Nr. 274). Das halte ich für legitim, da meine konkreten Fragen an Dich bislang ohne jede Reaktion blieben. Unfreundlich war das jedenfalls nicht gemeint.

    Nur am Rande aber in dem Kontext:

    Des Weiteren habe ich lediglich eine Frage gestellt wo ich hier im Thread die Beitragsnummern sehen kann.

    Bei mir erscheint bei jedem Beitrag rechts oben auch die Beitragsnummer ... ?

    Gerd Kommer hat jedoch von Finanzen mehr Ahnung und Erfahrung als ich.

    Dies ist Deine persönliche Einschätzung, die natürlich jeder und jedem völlig unbenommen bleibt.

    Für meinen Teil schätze ich übrigens das langjährige Engagement von Herrn Kommer durchaus (in Sachen allgemeiner Finanzbildung und bestimmte Themen betreffend jedenfalls) samt seinem (teilweise) hohen Fachwissen - wenn es auch de facto von Anfang an ein überwiegend kommerzielles Eigeninteresse samt Selbstvermarktung inklusive inhaltlicher pro domo Sicht war (oder zumindest damit verquickt war). Oder wie schon vor sehr vielen Jahren ein Insider der Finanz-Community formulierte: "Ist via medialer Präsenz der nötige Bekanntheitsgrad erst mal erreicht, wird Kommer zeitnah eine eigene kommerzielle Vermögensverwaltung gründen" (was dann auch mit der Firma "Kommer-Invest" genauso gekommen ist. Kein Problem, man sollte es nur immer mit auf dem Schirm haben). In manchen Teilbereichen vermag ich aber eher wenig bis nahezu kaum Sachkompetenz bei Herrn Kommer zu erkennen - meines Wissens kommen dazu noch fehlende eigene Erfahrungen in bestimmten Bereichen bei ihm hinzu. Das ist eben meine persönliche Einschätzung, die mir natürlich ebenso unbenommen bleibt, wie Dir die Deinige.

    Also orientiere ich mich daran und nehme Anpassungen vor wie sie eben auf meine Verhältnisse passen.

    An einzelnen Protagonisten in dem Finanz-Bereich (ob diese nun Kommer, Beck, Walz, Weber Saidi, Kehl, Braun etc. pp. oder wie auch immer heißen) habe ich mich noch nie "orientiert" - sondern stets versucht mir anhand diverser Meinungen samt Realitätsbezug eine eigene Meinung zu bilden und anhand dieser "Anpassungen" vorzunehmen, wie sie eben "auf meine Verhältnisse passen".

    Da ich mit diesem Procedere über das immerhin letzte halbe Jahrhundert hinweg nicht ganz so schlecht gefahren bin, möchte ich an dieser Vorgehensweise auch weiterhin festhalten.

    Dafür bitte ich um Verständnis.

  • Um zum 60/40 und dem Lifestrategy zurückzukehren ;)

    Die gesamte Diskussion in diesem Thread, und die Tatsache dass vorrangig erfahrene Foristen mitdiskutieren zeigt, dass wir uns in der "Königsdisziplin" der Vermögensanlage bewegen: der Asset Allocation auf Level 1. Dort wird der Krieg zu 80% entschieden. Alles darunter sind Nuancen und eher eine Frage der handwerklichen Umsetzung auf Produktebene. Aber wer auf Ebene 1 zu viel (oder häufiger zu wenig) Aktien hat, kann das auf den Ebenen darunter kaum mehr retten, egal was er sich da im Portfolio an Aktien und ETFs zusammenbastelt.

    Beim vielzitierten 60/40 Portfolio welches häufig als eine Art Ausgangsbasis oder mittlerer Standard gesehen wird kann man noch einwerfen, dass dieses vorrangig aus den USA kommt. Und dort gibt es andere Renten- und Sozialsicherungssysteme bzw. generell mehr private Vorsorge. Vielleicht haben wir auch ein dauerhaft verändertes Zinsumfeld auf der Anleihenseite. Für einen deutschen Anleger im Jahr 2024ff könnte man somit argumentieren "70/30 ist das neue 60/40".

  • Danke Micho

    Ich sehe wirklich keine Beitragsnummern hier im Thread. Vielleicht liegt es daran dass ich am Smartphone hantiere ? Keine Ahnung.

    Grundsätzlich versuche ich auch immer auf Frage einzugehen. Kann jedoch auch mal etwas durch rutschen bei den ganzen Verlinkungen.

    Sovereign habe ich gefragt wie ich seine Beitragsnummern sehen kann. Dann hätte ich darauf geantwortet. Wenn jedoch so ein Ton angeschlagen wird sinkt natürlich die Motivation darauf zu Antworten. Auch kann ich nicht für Gerd Kommer sprechen. Aus dem Video habe ich jedoch nützliche Informationen ziehen können.

    Ebenso aus dem Thread hier. Tolle User und Meinungen die ich schätze und meinen Horizont erweitern und ich mich gerne mit anderen Usern die im selben Boot sitzen austausche und weitere Gedanken und Erfahrungen sammel.

    Aber wir sollten wieder zurück zum Grundthema kommen.

    Sovereigns Frage beantworte ich jetzt aber auch aus Prinzip nicht mehr.

  • Wie seht ihr das Thema Anleihen in Bezug auf der zunehmenden globalen Verschuldung (Staaten, Unternehmen, Privathaushalte) ?

    Ein global aggregate Bond gewichtet ja noch den höchsten Schuldnern. Je höher verschuldet desto höher gewichtet im Index.

    Würde man jemanden der hoch verschuldet ist rational betrachtet Geld leihen ?

  • Beim vielzitierten 60/40 Portfolio welches häufig als eine Art Ausgangsbasis oder mittlerer Standard gesehen wird kann man noch einwerfen, dass dieses vorrangig aus den USA kommt. Und dort gibt es andere Renten- und Sozialsicherungssysteme bzw. generell mehr private Vorsorge. Vielleicht haben wir auch ein dauerhaft verändertes Zinsumfeld auf der Anleihenseite. Für einen deutschen Anleger im Jahr 2024ff könnte man somit argumentieren "70/30 ist das neue 60/40".

    Ganz starker Beitrag. Bezieht man die Rentenansprüche (und evtl. Immobilie/n) vieler Deutschen mit ein, wird selbst aus dem 70/30, ziemlich schnell ein 10/90 auf das Gesamtvermögen bezogen. (2000 Euro Rente, können kalkulatorisch auch eine Million sein. Relativ inflationssicher sogar). Gutes Argument für eine hohe Aktienquote. Auch im Alter.

  • Für mich sieht es eher so aus als, dass John Bogle auf eine Antwort verzichtet hat, weil deine Beiträge sowohl thematisch als auch vom Ton her völlig unpassend waren.

    "Völlig unpassend" ... ?

    Wenn hier ein Beitrag (Kommer-Video) verlinkt wird (siehe Nr. 220) zum Thema "Euro" bzw. wörtlich der "Sicherheitsbaustein sollte in Euro sein für den deutschen Investor" und Herr Kommer den Euro im Video ebenfalls explizit als "Erfolgsstory" bezeichnet, dann sind sachliche konkrete Fragen zum Thema Euro gemäß Deiner Einlassung (siehe oben) "thematisch und vom Ton völlig unpassend" ... ?!

    Nehme und werte ich persönlich als eher humoristische Einlage.

    Wenn ich deine Beiträge durchlese, fühle ich mich an Familienfeiern erinnert bei denen sich plötzlich irgend ein Onkel in ein sachliches und freundliches Gespräch einmischt und zusammenhanglose ,,Fakten" aus dem AfD-Wahlprogramm präsentiert.

    "Sachliches und freundliches Gespräch" - und dann kommt plötzlich "irgendein Onkel, der sich einmischt und zusammenhanglos Fakten aus dem AfD-Wahlprogramm präsentiert".

    Das steht und spricht für sich selbst. Das ist so besonders in der Wortwahl und insbesondere deren Kombination, daß es einen ganz "eigenen Charme" entfaltet und ich mir dies so auch auf jeden Fall merken werden kann.

    Sorry, aber deine Angriffe gegen Kommer und das Währungssystem sind einfach unpassend.

    Welche Angriffe ?

    Zu Herrn Kommer hatte ich mich einerseits durchaus anerkennend und lobend aber eben auch differenziert und kritisch ("kommer"zielle Eigeninteressen) geäußert (siehe Nr. 281). Was soll da ein "Angriff" sein ?

    Zu unserem aktuellen Währungssystem (Fiat-Money-System) im Allgemeinen gibt es unterschiedliche Meinungen ebenso wie man das Experiment einer europäischen Einheitswährung im Speziellen ebenfalls differenziert und kritisch sehen kann (dafür sprechen allein schon die Fakten und die Realität). Was soll da ein "Angriff" sein ?

    Es sein denn, man empfindet generell eine kritische - von der eigenen Ansicht abweichende - Meinung bereits als Angriff.

  • Danke Micho

    Ich sehe wirklich keine Beitragsnummern hier im Thread. Vielleicht liegt es daran dass ich am Smartphone hantiere ? Keine Ahnung.

    ....

    Richtig, am Smartphone sind die Beitragsnummern nicht sichtbar, auch nicht im Quermodus.

    Falls Du mal danach suchst, kannst Du in den Desktopmodus wechslen (bei Android zB oben rechts auf die drei Punkte und dann Desktop...).

    Zum Thema: oben wurde schon gesagt: Kann man machen, ist eher eine Lösung für Faule.

    Sehe ich auch so. Persönlich würde ich immer gern Aktien und Festverzinsliche getrennt verkaufen können. Man weiß ja nie.

  • Wenn ich deine Beiträge durchlese, fühle ich mich an Familienfeiern erinnert bei denen sich plötzlich irgend ein Onkel in ein sachliches und freundliches Gespräch einmischt und zusammenhanglose ,,Fakten" aus dem AfD-Wahlprogramm präsentiert.

    Top!! Trifft es genau. Ein „Ehrenmitglied“ ? Naja….

    Ich sehe bei der Nutzung meines IPhones leider auch keine Nummer des Beitrages…

  • Sovereigns Frage beantworte ich jetzt aber auch aus Prinzip nicht mehr.

    ^^

    Auch wenn es ein bißchen schade sein mag, denn die "Antworten" wären vielelicht interessant geworden. Einerseits.

    Andererseits; siehe schon hier

    Nicht gegebene oder gar verweigerte Antworten bezüglich auf der Hand liegender Fragen sind - nach meinen langjährigen Erfahrungen - oftmals die aufschlußreichsten Antworten überhaupt.

    :)

  • Ich würde gerne auch wieder zum Thema zurückkommen. Wer noch etwas zu klären hat, könnte das ja vielleicht per PN tun.

    Bisher war das ja wirklich eine tolle Diskussion, die auch mich dazu angeregt hat, noch einmal neu über meine Asset Allocation nachzudenken.

    Mein Zwischenfazit ist dazu bisher:

    • Rücklagen für etwaige Anschaffungen innerhalb der nächsten 10 Jahre (Autos, Renovierungen, etc.) halte ich im geldmarktnahen Bereich.
      Also quasi ein Safe Asset Floor. Diesen Teil würde ich (im Gegensatz zu Pension o.ä.) dennoch mit in die Asset Allocation reinrechnen.
    • Alles was in der nächsten Zeit nicht benötigt wird, kann in den Aktienteil.
    • Um die Sharpe Ratio zu erhöhen, könnte man über weitere Assets nachdenken (längerlaufende Anleihen / Gold). Die würden aber lediglich den Aktienteil ergänzen.
    • Für den Part bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie man den am besten darstellen könnte.
      Den Eurohedge würde ich auf jeden Fall reinnehmen. Denn die Schwankungen des Aktienteils sind zum guten Teil ja auch schon Währungsschwankungen.
      Die Global Aggregate ETFs, die es so gibt, unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung ja nicht ganz unerheblich.
      Alternativ könnte man auch selbst einen Euro Gov ETF und einen Euro Corp ETF mischen.
      Die Umlaufrenditen innerhalb der Eurozonen scheinen aber deutlich niedriger zu sein, als beim Global Aggregate (wenn auch im vergangenen Jahr die Euro Aggregates besser gelaufen sind als die Global Aggregates).
      Was hier das Mittel der Wahl sein könnte, ist mir noch unklar.
      Ist da jemand schon weiter?

    Würde man jemanden der hoch verschuldet ist rational betrachtet Geld leihen ?

    Ist das nicht zuvorderst eine Frage des Ratings?
    Dieses wird (wie im Fall von bspw. Frankreich) ja reduziert, wenn die Schuldenlast überhand nimmt. Auch innerhalb eines ETFs würde das durchaus Auswirkungen haben können. Nicht nur weil ein Land aus dem Index fliegen könnte, sondern auch weil die Spreads größer werden.

  • Zum Thema: oben wurde schon gesagt: Kann man machen, ist eher eine Lösung für Faule.

    Sehe ich auch so. Persönlich würde ich immer gern Aktien und Festverzinsliche getrennt verkaufen können. Man weiß ja nie.

    Ja, das war bislang auch meine Sichtweise. Man kann aber auch argumentieren, dass der Lifestrategy ja auf Produktebene rebalanced und somit bereits selbst permanent (und sogar steuerunschädlich) beide Komponenten kauft/verkauft.

    Wenn du Aktien und Anleihen hingegen getrennt hältst und dich bei Kapitalbedarf aus einem beider Töpfe bedienst, machst du ja tendenziell ein umgekehrtes Cash-Flow basiertes Rebalancing und entnimmst so, dass du deine gewählte Asset Allokation wiederherstellst. Nehmen wir für einen Moment an, diese persönliche Ziel-Allokation ist 60/40 und sie hat sich auf eine Ist-Allokation von 72/28 verschoben da Aktien gut gelaufen sind. Und jetzt brauchst du Geld, bspw. als Entnahme im Alter. Dann entnimmst du in diesem Moment ja logischerweise aus dem Aktientopf und stellst gleichzeitig in dem verbleibenden Portfolio 60/40 wieder her. Oder du entnimmst bei höherem Kapitalbedarf anteilig aus beiden Töpfen um die gewünschte Zielallokation wieder zu erreichen. Das ist dann simple Mathematik. Aber am Ende kommt es dann doch aufs Gleiche raus wie die "Lösung für Faule" im Lifestrategy :/

  • Ein „Ehrenmitglied“ ? Naja….

    Solche Zuschreibungen (wie "Ehrenmitglied") sind für mich zum einen ohne jede Relevanz. Für Dich haben sie offensichtlich aber eine Bedeutung. Mir war der Status gar nicht bewußt.

    Zum anderen werden diese Zuschreibungen vermutlich auch nicht ausschließlich nach "qualitativen" sondern auch nach "quantitativen" Kriterien vergeben.

    Top!! Trifft es genau

    Eben.

    Nur so (Quantität statt Qualität) ist es wahrscheinlich überhaupt möglich, daß irgendein "Onkel" seine "thematisch völlig unpassende Beiträge" samt "zusammenhanglosen Fakten" aus dem "AfD-Wahlprogramm" raushaut und damit zum "Ehrenmitglied" wird.

    Wurde hier schon in unnachahmlicher Weise aufgedeckt:

    weil deine Beiträge sowohl thematisch als auch vom Ton her völlig unpassend waren. Wenn ich deine Beiträge durchlese, fühle ich mich an Familienfeiern erinnert bei denen sich plötzlich irgend ein Onkel in ein sachliches und freundliches Gespräch einmischt und zusammenhanglose ,,Fakten" aus dem AfD-Wahlprogramm präsentiert.

    Wenn ich es nicht selbst und mit eigenen Augen gelesen hätte ... :D

  • Rücklagen für etwaige Anschaffungen innerhalb der nächsten 10 Jahre (Autos, Renovierungen, etc.) halte ich im geldmarktnahen Bereich.

    Also quasi ein Safe Asset Floor. Diesen Teil würde ich (im Gegensatz zu Pension o.ä.) dennoch mit in die Asset Allocation reinrechnen.

    Das ist auch meine bevorzugte Strategie. Wohlwissend, dass dies (bei mir) bedeuten würde, dass ich mehr als 300.000 Euro auf oder knapp unter Inflation liegen lassen müsste. Die Opportunitätskosten in Euro wären erheblich. Aber was für ein beruhigendes Gefühl: Man kann 10 Jahre Krise aussitzen!

    Ich gehe immer von diesem Szenario (unten) als worst-case aus. Kann natürlich auch schlimmer kommen, aber für mich ist das eine Orientierung, wie es kommen könnte. Mit 10 Jahren Lebenshaltungskosten im Geldmarkt wäre das durchstehbar gewesen. Vor allem in einem Bullenmarkt wie momentan sollte man sich sowas immer mal wieder anschauen. Das war wirklich eine lange und harte Zeit in der es auch viele Profis umgehauen hat (finanziell wie emotional).

  • Ist da jemand schon weiter?

    Ob ausgerechnet ich als Finanz-Laie - wenn auch ein an solchen Themen Interessierter - da "schon weiter" bin, weiß ich nicht.

    Jedenfalls hatte ich mir schon vor vielen Jahren die Frage gestellt, ob ich in einer derart hoch verschuldeten Welt noch in relevantem Umfang auf der Gläubigerseite (beispielsweise via Gov. Bonds) stehen will, ob die Risiken bei dem offensichtlich bevorzugten Weg des geringsten Widerstandes (Stichwort: Finanzielle Repression) noch mit diesen Risiken kongruenten Zinsen abgegolten werden (zinsloses Risiko statt risikolosem Zins) und ob ich unbedingt (mehr als im Alltag ohnehin nötig) in einer Währung mit signifikanten Konstruktionsfehlern (Einheitswährung Euro; siehe Nr. 232) engagiert sein will.

    Aus meiner Sicht sind das nicht nur schlüssige sondern auf der Hand liegende Fragestellungen. Die Antworten dazu kann und muß, wie stets, jeder nur selbst für sich und sein Vermögen liefern.

    Kenne zum Beispiel einige Leute, die seit Jahrzehnten weiter und unbeirrt das uralte 60 : 40 Modell fahren. Aber auch solche, die zum Beispiel auf 40 : 60 oder 30 : 70 umgestellt hatten mit der Finanzkrise und der danach einsetzenden ultra-expansiven Geldpolitik.

    Letztlich entscheidend bleibt ohnehin die Einstellung auf der sozusagen obersten Ebene (Asset-Allocation). Da hatte ich schon Ende der 90er Jahre eine signifikante Neugewichtung bezüglich "Nominalwerten vs. Sachwerten" im weitesten Sinne vorgenommen. In der Retrospektive zumindest nicht die schlechteste Entscheidung.

    By the way:

    Sovereign Bitte kläre Deine Themen per PN.

    Daran besteht aus meiner Sicht kein Interesse. Zudem wurde schon explizit angekündigt, daß Antworten auf meine Fragen "aus Prinzip" nicht gegeben werden ... (siehe Nr. 283 letzter Satz).

    Ich würde in diesem Thread gerne zum Thema 60/40 weiterdiskutieren.

    Siehe diesen Beitrag Abs. 1 bis 4.

    Eine "Diskussion" im eigentlichen Sinne darüber ist schwierig, weil das Ganze sehr stark vom eigenen Bild, der eigenen Einschätzung sowie der objektiven und subjektiven Risikotragfähigkeit (Risikotoleranz) geprägt sein wird.

    Auch wird es einen Unterschied machen, ob jemand nur für sich (und seinen ggf. Partner) plant oder auch andere Aspekte (Schenkungen, Erbe, Stiftung usw.) eine Rolle spielen.

  • Rücklagen für etwaige Anschaffungen innerhalb der nächsten 10 Jahre (Autos, Renovierungen, etc.) halte ich im geldmarktnahen Bereich.

    Gerade für solch latente und vom Zeitpunkt und der Höhe etwas unkonkrete Bedarfe im mittelfristigen Bereich halte ich eine Anlage mit einer leicht höheren Vola und Renditeerwartung für ok. Ich möchte jedenfalls kein Geld über 10 Jahre zum risikofreien Zins parken. Mit einem leichten Draw-Down kann ich da als Preis für eine um 1-2 Prozentpunkte höhere Rendite leben. Schlimmstenfalls hat das Auto dann eben ein paar unnötige Extras weniger ^^

  • Ja, das war bislang auch meine Sichtweise. Man kann aber auch argumentieren, dass der Lifestrategy ja auf Produktebene rebalanced und somit bereits selbst permanent (und sogar steuerunschädlich) beide Komponenten kauft/verkauft.

    Wenn du Aktien und Anleihen hingegen getrennt hältst und dich bei Kapitalbedarf aus einem beider Töpfe bedienst, machst du ja tendenziell ein umgekehrtes Cash-Flow basiertes Rebalancing und entnimmst so, dass du deine gewählte Asset Allokation wiederherstellst. Nehmen wir für einen Moment an, diese persönliche Ziel-Allokation ist 60/40 und sie hat sich auf eine Ist-Allokation von 72/28 verschoben da Aktien gut gelaufen sind. Und jetzt brauchst du Geld, bspw. als Entnahme im Alter. Dann entnimmst du in diesem Moment ja logischerweise aus dem Aktientopf und stellst gleichzeitig in dem verbleibenden Portfolio 60/40 wieder her. Oder du entnimmst bei höherem Kapitalbedarf anteilig aus beiden Töpfen um die gewünschte Zielallokation wieder zu erreichen. Das ist dann simple Mathematik. Aber am Ende kommt es dann doch aufs Gleiche raus wie die "Lösung für Faule" im Lifestrategy :/

    Vermutlich ,,underperformed" der LifeStrategy in einer heftigen und langen Krise, weil man bei Entnahmen immer Aktien und Anleihen verkauft, während man bei getrennten Töpfen gezielt aus dem risikofreien (bzw. freieren) Teil verkaufen kann.

    Mir machen die Schwankungen und Rücksetzer von bis zu 20% keine Sorgen. Bei keiner Strategie. Auch 90/10 oder gar 100/0 funktionieren weiter. Die meisten Rücksetzer sind auch nicht so heftig. Aber wehe es kommt eine richtig heftige und langwierige Baisse. Und dann zum genau falschen Zeitpunkt (z.B. die ersten 5-10 Jahre der Entnahmephase). Wer dann nicht richtig breit aufgestellt ist und einen Plan hat, kann sich seinen ganze Ruhestand versauen.

  • Auf die gesetzliche Rentenversicherung wird oft geschimpft, aber wie ich finde zu Unrecht. Sie ist nicht optimal und sollte bzw überarbeitet werden. Aber das ist ein anderes Thema. Nur in dem Punkt wurde in dem Buch von John Bogle auch eingegangen. Aber zuvor wollte ich noch anmerken, dass ich den Eindruck habe, dass die Amerikaner irgendwie mehr auf die Ausschüttungsstrategie als auf die Teilverkaufsstrategie setzen. Vielleicht täusche ich mich. Aber in dem Buch wurde definitiv pro Anleihen argumentiert. Die gesetzliche Rentenversicherung stellt für viele die Basisabsichetung dar und wir in der Regel auch um einen Schnaps angepasst. Anleihen ergänzen dies. Anleihen liefern mit ihrem Kupons regelmäßigen zusätzlichen Cashflow (Ausnahme Default) zu der gesetzlichen Rentenversicherung. Im Gegensatz zu Aktien deren Dividenden auch gekürzt oder eingestellt werden können. Vorallem aber liefern Anleihen höhere Kuponzahlungen als Aktien mit ihren Dividenden.

    Zusätzlichen zu der gesetzlichen Rentenversicherung und Kuponzahlungen fließen ja noch die schwankenden Dividenden die im Laufe der Zeit aber auch steigen bzw. mit der Inflation mit gehen.

    Da frage ich mich: was will ich denn im Grunde mehr ? Warum sollte ich KEINE Anleihen halten im Portfolio?

    Egal wie der Markt sich entwickelt habe ich ja dann immer noch die Möglichkeit Cash vom Tagesgeld oder durch Aktienverkäufe vorzunehmen zum laufenden Cashflow. Vorallem weil der Cashflow auch aus verschiedenen Vermögensquellen kommt.

  • Auf die gesetzliche Rentenversicherung wird oft geschimpft, aber wie ich finde zu Unrecht.

    Mir ist - unter den Jüngeren jedenfalls - kaum noch jemand (präziser fast niemand) bekannt, der die GRV für sich selbst noch als eine solides und lukratives Vehikel zur eigenen Altersvorsorge einstuft. Wer kann (oder es so gestalten kann) sucht sich andere Vehikel zur Altersvorsorge (als Beamter (Pension), als im ÖD Beschäftigter (Zusatzversorgungskasse), als Freiberufler (berufsständiges Versorgungswerk), als Selbständiger (private Altersvorsorge)). Am besten (rein unter dem finanziellen Gesichtspunkt der AV) vermutlich via einer politischen Laufbahn ...

    Sie ist nicht optimal

    Eine Beschreibung vom Tenor her mit britischem Understatement.

    und sollte bzw überarbeitet werden.

    Das wäre schon vor > 30 Jahren zwingend indiziert gewesen.

    Ist de facto aber nicht geschehen. Was kann man daraus für die Zukunft schließen ?

  • Ist de facto aber nicht geschehen. Was kann man daraus für die Zukunft schließen ?

    Keine Ahnung, aber irgendwie wird es schon weiter gehen. Und wenn nicht haben wir ganz andere Sorgen und Probleme.