PKV Huk vs Barmenia

  • ja, sie ist deutlich an Wirtschaftlichkeit orientiert.

    Bezüglich der Listen gibt es die Möglichkeit die Partner der Versicherung auszuwählen, dann gibt es keine Probleme.

    Ja, an der eigenen Wirtschaftlichkeit. :D


    Wählt man die "Kooperationspartner" der HUK gibt es zwar für Angestellte 100% statt nur 90% Erstattung. Das ändert aber nichts an den Höchstbeträgen und sonstigen Einschränkungen! "Keine Probleme" ist insoweit arg optimistisch!


    Übrigens findet man beim Googeln nach "HUK Leistungsdefizite" bzw. "HUK Hörgeräte" oder auch nur "HUK Defizite" einen schönen neuen Blogbeitrag zu dem Thema. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Da es jetzt hier im Vergleich HUK vs Barmenia so viel um Hörgeräte geht (was ich auch als wichtiges Thema ansehe), sei aber angemerkt, dass speziell die Barmenia-Beamtentarife auch Höchtsgrenzen (als fixe EUR-Beträge) für Hörgeräte vorsehen. Zwar höhere als die HUK, aber wenn diese Grenzen bei der Barmenia auch nicht angepasst werden, hat man, wenn Hörgeräte in 30 Jahren mit Inflation z.B. über 8000 EUR kosten, auch erhebliche Eigenanteile.

  • Stimmt beneluxi, danke für die Ergänzung. Mir ging's weniger um den Vergleich mit der Barmenia, sondern um ein generelles Verständnis dafür, welche Mehrkosten Minderleistungen eines PKV Tarifs langfristig mit sich bringen. Die werden beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung gerne unterschätzt. Gerade bei der HUK gibt's ja noch eine ganze Reihe solcher Defizite.

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  • Wenn wir schon beim Thema Beitragsstabilität angekommen sind: Hat hier jemand mehr Infos darüber, wie sich beispielsweise der Vorgängertarif (also entsprechend Beamtenergänzungstarife) der Barmenia verhält? Der Tarif der HUK ist ja schon seit einigen Jahren auf dem Markt und verhält sich recht stabil, wenn ich das so sehe. Ist das beim Vorgängertarif der Barmenia auch der Fall? Außerdem habe ich gehört, dass der neue Tarif der Barmenia preislich unter dem Niveau des Vorgängertarifs angeboten werden konnte. Ist das nicht ein erstes Anzeichen dafür, dass der Preis auf Dauer eventuell gar nicht haltbar ist und wohl in einigen Jahren stark ansteigen dürfte? Ich frage bewusst etwas provokant ;)

    Das würde mich auch interessieren. Der Angestellten-Tarif der Barmenia soll ja eine eher schlechte Beitragsstabilität in den letzten Jahren haben.

  • Stimmt beneluxi, danke für die Ergänzung. Mir ging's weniger um den Vergleich mit der Barmenia, sondern um ein generelles Verständnis dafür, welche Mehrkosten Minderleistungen eines PKV Tarifs langfristig mit sich bringen. Die werden beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung gerne unterschätzt. Gerade bei der HUK gibt's ja noch eine ganze Reihe solcher Defizite.

    Guter Hinweis. Aber um noch mal auf die Hörgeräte zurückzukommen: ist es denn generell bei PKVs üblich, dass solche in fixen EUR-Beträgen angegebenen Grenzen auch mal angepasst werden (also ohne Tarifwechsel)? Denn egal wie hoch die Inflation oder die Hörgeräte-Weiterentwicklungen ausfallen, kann man glaube ich stark davon ausgehen, dass sowohl 1500 als auch 2000 EUR pro Hörgerät in 30 Jahren sehr wenig sein wird.

  • Moin Herr Schmitt,


    danke für Ihren ausführlichen Beitrag. Ich habe eine Frage zur PKV der Barmenia für Beamte: Ich weiß dank Saxum ungefähr, was die Barmenia vor allem im Bereich der Beihilfetarife alles kann. Sie scheint vor allem einen besonders guten Beihilfeergänzungstarif zu haben (zentral bei Beamten!), im Bereich GOÄ und GOZ > 3,5fachen Satz und auch Analogabrechnungen zu zahlen, einen absolut offenen Hilfsmittelkatalog zu haben, und besonders gut für lange Auslandsaufenthalte nach ortsüblichen Gebührensätzen oder sogar für gezielte Behandlungen im Ausland zu sein.


    Angenommen, man ist kerngesund und der monatliche Beitrag (= Geld :)) spielt keine Rolle: Könnte man dann sagen, dass die aktuellen Beamten-Tarife der Barmenia (mit Einbettzimmer-Variante, PCD Klarstellung und allen Schikanen) die derzeit leistungsstärksten PKV-Tarife am Markt sind?


    Was ich mich auf der anderen Seite frage: Was kann (selbst) die Barmenia in ihren am besten ausgestatteten Beamten-Tarifen nicht? Welche Leistungslücken gibt es auch bei ihr, die man ganz ehrlich benennen kann?


    Beste Grüße

    Jepp2

  • Angenommen, man ist kerngesund und der monatliche Beitrag (= Geld :) ) spielt keine Rolle: Könnte man dann sagen, dass die aktuellen Beamten-Tarife der Barmenia (mit Einbettzimmer-Variante, PCD Klarstellung und allen Schikanen) die derzeit leistungsstärksten PKV-Tarife am Markt sind?

    Meiner Meinung nach: Ja


    Was ich mich auf der anderen Seite frage: Was kann (selbst) die Barmenia in ihren am besten ausgestatteten Beamten-Tarifen nicht? Welche Leistungslücken gibt es auch bei ihr, die man ganz ehrlich benennen kann?

    Auch eine Barmenia hat ein paar "Schwächen" bzw. Leistungen, die nicht zu 100% oder ohne Summenbegrenzungen abgedeckt sind bspw. bei Sehhilfen, Hörgeräten, anfängliche Zahnstaffel, LASIK oder der Begrenzung von Heilmitteln auf den 1,1-fachen Beihilfesatz. Im Anhang auf Seite 3 sieht man ein paar Beispiele, bei denen nicht 100% übernommen wird. Im Gesamtpaket ist die Barmenia mMn trotzdem erste Wahl. Die Schwächen sollte man aber auch kennen.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für Ihre Unterstützung.

    Wie würden Sie es bei der HUK sehen.

    Eher auf Preis als auf Leistung ausgerichtet.

    Weniger Beitrag. Nur ausreichende Leistungen. Auf die wesentlichen Leistungen beschränkt z. B. gekürzter Heilmittelkatalog.

    Günstiger durch Wahl der Partner der HUK.

    Eigene Zuzahlungen sind zwingend da nicht alles übernommen wird. Höhere Kosten bei Erkrankung. Bei Gesundheit eine gute Rückerstattung. Krebserkrankung ist ausreichend abgesichert.

    Oder wie würden Sie es beschreiben, wenn ich fragen darf.

    LG

  • HUK vs. Barmenia - da würde ich blind die Barmenia wählen, weil die HUK in der PKV einfach grottenschlecht ist.

    Das trifft es ganz gut. KFZ ist leistungsmäßig in Ordnung bei der HUK, alles andere mMn nicht.

    Keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität meiner Beiträge.


    Liebe Grüße,


    Timo Schmitt (B. Sc.)

    Geschäftsführer Finanzberatung Schmitt GmbH & Fachwirt für Finanzberatung

  • Lassen Sie uns das einfach simpel herunterbrechen: Auf dem Niveau der Beihilfe werden die meisten Tarife sich nichts nehmen lassen. Man wird also auf dem Niveau der Beihilfe in der Regel nicht schlechter dastehen – auch nicht mit der HUK Coburg. Immerhin bietet diese ja beispielhaft im Grundtarif stationär schon ein Zweibettzimmer und privatärztliche Leistungen, während andere Versicherer dies in den "Wahlleistungstarif" ausgelagert haben. Aber ja, es ist auch richtig, dass die HUK viel auf "Preiskataloge" setzt, etwa mit Höchstsummen bei einigen Hilfsmitteln, Heilmitteln und Zahnersatz.


    Worauf ich hinaus will, ist Folgendes: Man hat sein Leben nicht "ruiniert", weil man vielleicht eine andere Versicherungsgesellschaft gewählt hat. Man muss sich nur bewusst machen, dass man dann hier für die verbliebenen Restkosten bestenfalls (gegebenenfalls sogar mit der Ersparnis) eine Rücklage aufbauen sollte, die natürlich je nach Situation und Leistung schneller verbraucht sein kann oder auch nicht oder gar nicht bzw. mit normalen Leistungen auch hervorragend lebt.


    Es gibt übrigens auch andere Versicherungsgesellschaften mit hervorragenden Leistungen und nicht nur die Barmenia. Ich denke etwa spontan an meine persönliche Erfahrung als Laie, zum Beispiel an R+V, ARAG oder den Deutschen Ring, die ebenfalls hervorragende Leistungen und Beihilfeergänzungstarife anbieten. Natürlich sind die Tarifbedingungen dann unterschiedlich, mal hier mehr, mal dort weniger.


    Irgendetwas wird man immer zu bemängeln wissen; "mehr Luxus" geht grundsätzlich immer. Aber man wird sich grundsätzlich niemals "falsch" entscheiden und muss gegebenenfalls die "Restkosten" selbst stemmen. Selbst bei der Barmenia, etwa wenn die Heilmittel nur zum 1,1-fachen Satz erstattet werden. Konkret bedeutet das, dass mit dem Beihilfeergänzungstarif letztendlich auch nur der 0,1-fache Satz "mehr" erstattet wird. Wenn die Praxis aber – mal rein fiktiv – den 2-fachen Satz abrechnet, zahlt man hier auch den 0,9-fachen Satz selbst. Es gibt keine einheitliche Gebührenordnung bei Heilmitteln, nur einen ungefähren Konsens der Kostenträger eher zum Nachteil der Physiotherapeuten.


    Was über das Niveau der Beihilfe, die sich überwiegend an der gesetzlichen Krankenversicherung orientiert, hinausgeht sind schlichtweg dem Grunde nach analog zur gesetzlichen Krankenversicherung "Zusatzversicherungen" die auch entsprechend ein mehr an Beitrag kosten, je umfassender diese ausgestaltet sind.

  • Hallo zusammen,

    sehr hilfreich.

    Ggf. muss man dazuzahlen.

    Wenn mir eine einfache Absicherung recht kann (muss) ich durch die Ersparnis eigene Rücklagen aufbauen.

    Ggf. werden die Rücklagen dann für Krankheitskosten gebraucht oder nicht da keine oder geringe Zusatzkosten entstanden sind.

    LG

  • Es ist natürlich so oder so eine "Wette", wenn man es so ausführen mag. Im "Worst Case" Fall heißt es also, entweder "mehr Monatsbeitrag zahlen" was über die aber dafür umfassend abgesichert sein ohne weitgehend sich einen Kopf zu machen aber es passiert nie etwas oder man "zahlt weniger Monatsbeitrag" aber muss Rücklagen aufbauen bzw. selbst zahlen was über die Standardleistungen / Einschränkungen hinausgeht, über Erstattungsgrenzen nachdenken bzw. den Fall einplanen wenn die Rücklagen aufgebraucht sind, etc.


    Herr Schlemann und Kolleg*innen nehmen ja gerne hinsichtlich der Hilfsmittel das plakative Beispiel des Rollstuhls das man selbst noch mit eigener Kraft bedienen muss, oder dass es ein voll-elektrischer-Rollstuhl mit 360° Hebebühne und ergometrischer Sitzschale ist. Das gleiche Problem hat aber jetzt auch gesetzlich versicherter. Meiner persönlichen laienhaften Meinung kann man mit einer geeigneten privaten Unfallversicherung zumindest im privaten Bereich bei einem Unfall (!) etwas in dieser Hinsicht abdecken - für den Fall der Krankheit stehen dann Standardmittel zur Verfügung.


    Es ist aber auch nicht pauschal gesagt, ob die private Krankenversicherung tatsächlich (trotz offenem Katalog und ohne Höchstgrenzen) so alles für z.B. Hilfsmittel oder anderes zahlen würde, denn theoretisch kann diese ja § 4 Abs. 6 oder § 5 Abs. 2 AVB ziehen und auf das "medizinisch notwendige Maß herabsetzen". Was ist "medizinisch notwendig", oder "Missverhältnis" ist dann der (ggf. gerichtliche) Streitpunkt.


    Ich persönlich habe für mich den bestmöglichsten Schutz gesucht und zahle dafür auch den Mehrbeitrag. Das ist dann natürlich auch immer eine subjektive Entscheidung, ich sehe es so, dass ich den Grundtarif habe und durch den Mehrbeitrag eben mir Zusatzversicherungen genommen habe - genauso wie ich es auch machen würde, wenn ich gesetzlich versichert wäre.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die differenzierten Ausführungen.

    Genau, es ist die Frage was ich möchte. Eine umfassende Abdeckung kostet monatlich mehr und muss mir weniger Gedanken machen.

    Oder ich versichere mich „Schmalspur“ und zahle monatlich weniger. Wenn der umfassende Leistungsfall Eintritt zahle ich es selbst.

    Was brauche ich:

    - Vollversicherung oder

    - Schmalspur

    (Finanztip empfiehlt das nicht).

    LG

  • Es gilt immer: Wenn man Risiken selbst überblicken und bezahlen kann bzw. möchte, braucht man sie nicht zu versichern.


    Es ist aber etwas anderes, ob ich ein Handy nicht versichere und dafür dann 1.000 EUR selbst bezahle, oder ob ich mir nicht überschaubare Behandlungskosten in sechsstelliger Höhe ans Bein binde. Je nachdem wann der Fall eintritt, werden die wenigsten bis dahin schon genügend Reserven gebildet haben.

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  • ein Welt ETF verdoppelt sich ca. alle 10 bis 15 Jahre.

    Ist ja schön, aber was hilft das, wenn der Krankheitsfall mit erheblichen Zusatzkosten nach fünf Jahren eintritt? Das Schicksal wartet nicht unbedingt bis das Depot ausreichend im Plus ist. Bei einem üblichen monatlichen Sparbetrag von einigen hundert Euro dauert das eine ganze Weile.

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