Korrektur falscher Geldanlagen

  • Hallo,

    Ich bin 58 und möchte mit 65 in Rente gehen. Leider habe ich vor 4 Jahren aufgrund einer Empfehlung eines Finanzberaters 100000 € angelegt in eine aufgeschobene fondsgebundene Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht. Momentan steht der Rückkaufswert bei 120000. Was mich besonders daran ärgert ist, dass mein Vermittler pro Quartal 0,15 % davon bekommt, obwohl er dafür rein gar nichts tun muss. Ich würde nun eigentlich das Ganze auflösen und das Geld in einen MSCI-World ETF stecken. Wäre das in meiner Situation das Richtige oder gibt es bessere Alternativen? Das Geld sollte dazu dienen meine PKV-Rate abzufedern, die jetzt schon ziemlich hoch ist.

    Und dann habe ich da noch Genussscheine meiner Firma im Wert von momentan 80000 €. Für diese Genussscheine läuft immer noch ein Sparplan von mtl. 200 €, wobei die Firma noch einmal 25 %, also 50 € zuschießt. Außerdem gibt es eine jährl. Dividende von ca.10 € pro Genussschein (momentan knapp 300 Stück). Der Kurs war in der Vergangenheit schon deutlich besser, und meine Strategie wäre den Verkauf bis zu einer Kurserholung abzuwarten und dann den gesamten Betrag auch wieder in ETFs anzulegen. Was sind eure Meinungen dazu?

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich bin 58 und möchte mit 65 in Rente gehen. Leider habe ich vor 4 Jahren aufgrund einer Empfehlung eines Finanzberaters 100000 € angelegt in eine aufgeschobene fondsgebundene Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht.

    Natürlich handelte es sich nicht um einen Berater, sondern um einen gewitzten Verkäufer, dem es nur um Dein Bestes ging, nämlich Dein Geld. Und Du hast es ihm bereitwillig gegeben.

    Ich würde nun eigentlich das Ganze auflösen und das Geld in einen MSCI-World ETF stecken. Wäre das in meiner Situation das Richtige oder gibt es bessere Alternativen? Das Geld sollte dazu dienen, meine PKV-Rate abzufedern, die jetzt schon ziemlich hoch ist.


    Und dann habe ich da noch Genussscheine meiner Firma im Wert von momentan 80000 €. Für diese Genussscheine läuft immer noch ein Sparplan von mtl. 200 €, wobei die Firma noch einmal 25 %, also 50 € zuschießt. Außerdem gibt es eine jährl. Dividende von ca.10 € pro Genussschein (momentan knapp 300 Stück). Der Kurs war in der Vergangenheit schon deutlich besser, und meine Strategie wäre den Verkauf bis zu einer Kurserholung abzuwarten und dann den gesamten Betrag auch wieder in ETFs anzulegen. Was sind eure Meinungen dazu?

    Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein. Um meinen Vergleich nochmal aufzunehmen: Du legst uns gerade drei Puzzleteile auf den Tisch und fragst: Wie herum gehören die ins Puzzlebild? Keiner von uns aber kennt das restliche Puzzlebild. Niemand kann daher auf Deine punktuelle Frage eine sinnvolle Antwort geben.


    Wenn Du Dich gegen Beitragssteigerungen Deiner PKV absichern willst, google mal nach Beitragsentlastungstarif. Das ist letztlich ein Sparvertrag: Du zahlst jetzt einen höheren Beitrag zur Krankenversicherung, zu dem Dir Dein Arbeitgeber sagenhafte 50% zuschießt (!) (Dieser Zuschuß ist deutlich höher als das, was die meisten Arbeitgeber zu betrieblichen Altersversorgungen zuschießen). Was Du so ansparst (leider nur noch 7 Jahre lang, so richtig groß wird Dein Guthaben also nicht), dient dazu, den Beitrag in der Rentenzeit herunterzusubventionieren. Paß aber auf die Details auf, bevor Du unterschreibst. Es macht keinen Sinn, diesen Tarif in der Rentenzeit weiterzuzahlen, in der Rente willst Du davon eine Auszahlung keine Durchzahlung.


    Wenn man die Bedingungen erfüllt, ist es in der Regel finanziell günstig, die Rentenzahlung trotz Abschlägen maximal vorzuziehen (nämlich bis 63). Davon unabhängig ist die Fragt zu beantworten, wie lang Du tatsächlich arbeiten willst. Neuerdings gehen Gehalt und Rente nämlich uneingeschränkt parallel.


    Mit 54 auf Sicht von lediglich etwa 10 Jahren eine Rentenversicherung abzuschließen, war wahrscheinlich keine tolle Idee. Du warst diesbezüglich wohl ein LeO, also ein leicht erreichbares Opfer, wie die Finanzvertriebler sagen. Was Du jetzt damit machst, müßte man im Einzelfall anschauen. Einen finanziellen Schnellschuß sollte man aber nicht mit einem anderen Schnellschuß kompensieren wollen.


    Lies Dich doch mal schlau! Kauf Dir für schmale 11,99 € das Büchlein von Hartmut Walz: Ihre Finanzen fest im Griff, in dem hast Du die Grundlagen an einer Stelle zusammen.

  • Hallo Achim,

    Schon mal Danke für deinen Tipp mit dem Beitragsentlastungstarif. Werde ich mir genauer anschauen.

    Mit dem Vorziehen der Rente zielst du wahrscheinlich auf die geringere Rentenbesteuerung ab?

    Zu deiner Frage wie lange ich noch arbeiten will, muss ich folgendes präzisieren: Ich bin schon nicht mehr am Arbeiten und nur noch formal bei der Firma angestellt. Über selbst angespartes Geld (Abzug vom Brutto) und eine Abfindung zahlt mir die Firma Gehalt bis Ende April 2031.

    Nachdem ich mir einige Beiträge hier im Forum durchgelesen hatte, wurde mir schon klar, dass meine Angaben nicht ausreichen werden. Aber es ist auch so, dass man erst mal Skrupel hat, seine Hosen runterzulassen, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf.

    Hier also unsere Gesamtsituation, damit ihr ein besseres Bild bekommt:

    Zusammen mit meiner Frau haben wir momentan ein mtl. Einkommen von 9300 € netto. Wobei meine Frau nächstes Jahr ihre Arbeitszeit wieder auf ca 65 % reduzieren will. Wir haben ein Kind mit 12 Jahren, da kommt also in ca. 8 Jahren noch die Ausbildung bzw. das Studium.

    Ich kann eine Rente von 3950 € (2500 gesetzlich + 1200 Betriebsrente + 250 Riesterrente) erwarten, meine Frau ca. 1700 €. Zudem liegen noch 100.000 CHF in der Schweiz auf einem Freizügigkeitskonto für die Schweizer Rente.

    Unser Haus (Bj. 2007) ist abbezahlt.

    Wir haben 100000 € auf dem Tagesgeldkonto. Ansonsten habe ich weitere 100000 € in verschiedenen ETF-Fonds (MSCI-World (größter Anteil mit 42000), MSCI ACWI, FTSI AW, DJ global sustainability, MSCI World socially responsible) angelegt.

    Einen ETF-Sparplan auf den Invesco MSCI World (synthetisch) mit mtl. 1000 € habe ich grade begonnen. Der soll noch bis zu meinem Rentenbeginn im Mai 2031 laufen.

    Meine Frau ist gesetzlich krankenversichert, meine Tochter privat und ich wie gesagt ebenso. Mein Beitrag steigt nächstes Jahr auf stattliche 1140 €. Von daher wäre es gut, wenn ich in der Rente mtl. mindestens weitere 1000 € zur Verfügung hätte. Eigentlich dachte ich, dass ich die PKV-Rate zum Großteil mit meiner Betriebsrente abdecken kann. Aber so, wie sich die Beiträge entwickeln, wird das bei weitem nicht reichen.

    Für unser Kind habe ich letzten Monat einen ETF-Sparplan (Invesco MSCI World) über mtl. 50 € angelegt.

    2028 läuft unser Photovoltaik-Fördervertrag aus. Da ist dann eine Investition in eine größere Anlage mitsamt Speicher geplant.

    Für das Alter ist angedacht, dass wir uns in eine betreute Wohnanlage einkaufen.

    Finanztechnisch haben wir nur Basiswissen (über Finanztip) und möchten unsere Anlagen so einfach wie möglich halten.

  • Bitte nicht mit den Schriften herumpimpeln. Man kann das schlecht lesen und schlecht zitieren.

    Mit dem Vorziehen der Rente zielst du wahrscheinlich auf die geringere Rentenbesteuerung ab?

    Den Effekt gibt es auch, der spielt Dir auch in die Karten, das ist aber der unbedeutendere Punkt. Der Hauptgrund ist: Was Du hast, hast Du. Gegenüber einem zeitgerechten Renteneintritt hast Du auf diese Weise schonmal bis zu 48 Renten auf dem Konto (wenn auch geringfügig kleinere). Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, das sprengt hier aber den Rahmen.


    Konkret bei Dir: Dein Arbeitgeber bezahlt Dich bis 65. Die Rente beginnt standardmäßig fgür Dich mit 67. Wie überbrückst Du die beiden Jahre?

    Ich bin schon nicht mehr am Arbeiten und nur noch formal bei der Firma angestellt. Über selbst angespartes Geld (Abzug vom Brutto) und eine Abfindung zahlt mir die Firma Gehalt bis Ende April 2031.

    Das sind noch 6 1/2 Jahre. Du bist jetzt 58, bist dann also 64 1/2. Was ist dann geplant? Dein gesetzliches Rentenalter ist 67 (Sofern deutsche Verhältnisse herrschen. Schweizer Verhältnisse etwa überblicke ich nicht).

    Nachdem ich mir einige Beiträge hier im Forum durchgelesen hatte, wurde mir schon klar, dass meine Angaben nicht ausreichen werden. Aber es ist auch so, dass man erst mal Skrupel hat, seine Hosen runterzulassen, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf.

    Es ist hier die Regel, daß die Leute zwar einen Rat haben wollen, sich aber andererseits die Einzelheiten einzeln aus der Nase ziehen lassen. Das ist unglaublich mühevoll, und man bekommt das Bild nicht, das man eigentlich braucht, weil man sich die notwendigen Informationen regelmäßig aus mehreren Postings zusammenbasteln muß.

    Ich entnehme dem, daß Du davon ausgehst, daß der Beitrag in 8 Jahren auch nur 1140 € beträgt. Diese Hoffnung könnte täuschen.

    Ja, und? Was möchtest Du nun wissen?


    Ich schlage Dir mal drei Dinge vor:


    a) Du kaufst Dir das Buch von Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff. Kostet 11,99 €, Du hast mit dem kleinen Buch praktisch alle Grundlagen in einem Buch.


    b) Du stellst (wie in dem Buch vorgeschlagen) eine Privatbilanz und eine mittelfristige Finanzplanung auf.


    c) Du gehst auf die Seite von Peter Ranning und liest Dich dort schlau. Er beschreibt zwar primär, wie man mit einer Abfindung in den vorgezogenen Ruhestand geht, aber Privatbilanz und Finanzplanung spielen dort auch eine bedeutende Rolle.

  • Danke für deine Vorschläge.

    Noch mal zur Klarstellung. Ich bekomme noch bis April 2031 Gehalt bezahlt. Für bzw. ab Mai 2031 werde ich vorgezogene Altersrente beantragen, in meinem Fall ohne zusätzliche Abzüge wegen eines Handicaps. Das heißt in den verbleibenden 2 Jahren bis 67 bekomme ich also schon meine Rente.


    PKV: Dass mein Beitrag in 8 Jahren deutlich mehr als 1140 € sein wird, ist mir völlig klar. Das war ja auch der Grund, weshalb ich dafür Geld (100000 € in fondsgebundene Rentenversicherung) angelegt habe. Meine Frage ist jetzt eben, ob ich diese mittlerweile 120000 € nicht besser verwenden kann. Wäre ein ETF in den MSCI World zu risikoreich in Anbetracht meines Alters? Andererseits habe ich mit dieser RV genauso mein Kursrisiko. Der Vorteil der RV ist nur, dass die gewählten Fonds unter dem Strich vielleicht ein geringeres Risiko darstellen, weil sie breiter diversifiziert sind (neben Aktien auch Immobilien und ein hoher Anteil an festverzinslichen Wertpapieren). Wenn ich das Geld hingegen auf ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto einzahle, kann ich nicht mal die Inflation ausgleichen.


    Die zweite Frage betrifft meine Firmen-Genussscheine. Die stellen ein ziemliches Klumpenrisiko dar. Sollte ich sie deshalb besser verkaufen? Andererseits bekomme ich sie 25 % günstiger, und zusätzlich gibt es auch noch eine Dividende. Mit diesen beiden Puffern könnte man auch mal einen größeren Kursverlust aussitzen.

  • Die zweite Frage betrifft meine Firmen-Genussscheine. Die stellen ein ziemliches Klumpenrisiko dar. Sollte ich sie deshalb besser verkaufen? Andererseits bekomme ich sie 25 % günstiger, und zusätzlich gibt es auch noch eine Dividende. Mit diesen beiden Puffern könnte man auch mal einen größeren Kursverlust aussitzen.

    Also: solche Einzelinvestments hängen natürlich von der Firma ab, die diese Genussscheine herausgibt.

    Habe ich es überlesen oder welchen Wert haben die?

    Hängt auch davon ab, ob man z.B. GS von Roche haben will oder vielleicht diesen Part versilbert.

  • PKV: Dass mein Beitrag in 8 Jahren deutlich mehr als 1140 € sein wird, ist mir völlig klar. Das war ja auch der Grund, weshalb ich dafür Geld (100000 € in fondsgebundene Rentenversicherung) angelegt habe. Meine Frage ist jetzt eben, ob ich diese mittlerweile 120000 € nicht besser verwenden kann. Wäre ein ETF in den MSCI World zu risikoreich in Anbetracht meines Alter

    Risikoreicher? Ja, außer Du hast eine Glaskugel, wie in 8-X Jahren der weltweite Aktienmarkt steht.


    Für die RV könntest Du eine feste Ablaufsumme genannt bekommen (alles, was an Überschüssen nicht zugesichert ist, würde ich am Ende nur als glücklichen Zufall mitnehmen).


    Dem gegenüber steht eine vermutete Rendite der ETFs und ein möglicher Einbruch des Aktienmarktes kurz vor dem Renteneintritt/der Entnahme. Historisch um bis zu 50% und das über 2-10 Jahre (ganz grob geschätzt, hängt ja auch von Deinen kontreten ETFs ab).


    Nun sagt die Vergangenheit nichts über die Zukunft. Aber eine feste Summe der RV (falls es dort eine Zusicherung gibt) vs. einer vermuteten Rendite auf 8 Jahre musst Du selber bewerten.


    Die 20k€ Gewinn sind sicher irgendwie zu versteuern. Aber selbst, wenn nicht und wenn ich mit 6% Rendite p.A. die kommenden 8 Jahre rechne, komme ich auf ca. 191k€ ETF-Vermögen. Mit welchem Einbruch Du dann genau zur falschen Zeit rechnest, ob Du ggf. eigneverantwortlich früh genug umschichtest usw.... weißt wieder nur Du.


    Mit Pech fällt der Markt einen Tag vor Deiner ersten Entnahme um 50% und der ETF ist temporär nur noch 96k€ wert. Das ganze in Relation zur RV mit Werten, die nur Du kennst.


    Genauso musst Du betrachten, was Du in 8 Jahren mit dem Ablaufbetrag der RV machen würdest. Bleibt die als lebenslange Rente bestehen, landet das Geld aus Sicherheitsgründen auf dem Tagesgeld/Festgeld oder legst Du dann doch Teile davon in ETFs an, weil Du diese Teile für PKV erst mit Mitte 70 benötigst? Und wie hoch sind die Steurn auf die RV-Auszahlung(en).


    Die zweite Frage betrifft meine Firmen-Genussscheine. Die stellen ein ziemliches Klumpenrisiko dar. Sollte ich sie deshalb besser verkaufen? Andererseits bekomme ich sie 25 % günstiger, und zusätzlich gibt es auch noch eine Dividende. Mit diesen beiden Puffern könnte man auch mal einen größeren Kursverlust aussitzen.

    Bei der Höhe solltest Du ja wissen, warum Du sie so lange hälst, welchen Aufwand es für Dich bedeutet (oder auch nicht). Ich kann sowas nur grob mit Wohnsitz in D bewerten, dabei waren mir die Genussscheine meines AG zu aufwändig und risikoreich im Handling, wenn es um Dividenden und Verkäufe geht.


    Der Verkauf hat aber nichts mit den 25% zu tun, die Du auf neu gekaufte Genussscheine erhälst. Wenn Du die Genussscheine 25% unter Kurswerk kaufen kannst, hat der AG den Zuschuss beim Kauf gewährt.


    Außerdem könntest Du als noch-AN der Firma u.U. spekulieren, wie Du deren Entwicklung und Marktlage in X Jahren einschätzt. Wenn Du verkaufen willst, dann würde ich das sofort tun und nicht darauf spekulieren, dass der Kurs wieder auf das ATH steigt.


    Wenn Du optimieren willst, dann würde ich für jeden Genussschein den individuellen Kaufperis ermitteln und dies getrennt bewerten. Nur weil der Kurs (ohne Betrachtung der Dividende) mal um 39% höher stand wie heute heißt das nicht für alle Anteile, dass Du damit 39% Verlust einfährst. Und Anteile die Du noch nicht verkaufen durftest, sind für mich wieder anders zu behandeln.

    Habe ich es überlesen oder welchen Wert haben die?

    Das passt zu den Roche GS: 80k€ Wert, 300 Anteile und der Kurs steht derzeit irgendwo bei 270€

  • Ich bin 58 und möchte mit 65 in Rente gehen. Leider habe ich vor 4 Jahren aufgrund einer Empfehlung eines Finanzberaters 100000 € angelegt in eine aufgeschobene fondsgebundene Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht. Momentan steht der Rückkaufswert bei 120000. Was mich besonders daran ärgert ist, dass mein Vermittler pro Quartal 0,15 % davon bekommt, obwohl er dafür rein gar nichts tun muss.

    Wenn Du vor 4 Jahren (Nov. 21) 100K in einen MSCI World ETF investiert hättest, wären diese ETF-Anteile im November 24 138.000€ Wert.

    Die 0,15% pro Quartal die Dein Finanzberaterprodukteverkäufer kassiert sind daran mit Sicherheit nicht allein schuld, dass Du jetzt 'nur' 120K als Rückkaufwert stehen hast. Die Versicherung wird sich auch gefreut haben! Insgesamt hat Dich der Spaß bis heute also min. 18.000€ gekostet (vor Steuern).

    Dir war bei Abschluss auch klar, dass dieser Vertrag mindestens 12 Jahre laufen muss, damit Du daraus die versprochenen Steuervorteile in Anspruch nehmen kannst?

    Ich würde nun eigentlich das Ganze auflösen und das Geld in einen MSCI-World ETF stecken. Wäre das in meiner Situation das Richtige oder gibt es bessere Alternativen?

    Dein Problem dürfte viel mehr sein, dass Dir die Zeit davon läuft. Bis zu Deinem geplanten Rentenbeginn sind es noch 7 Jahre. Das ist schlichtweg kein sehr langer Anlagehorizont für eine 100%ige Anlage in Aktien-ETF!

    Finanztip empfiehlt nicht ohne Grund einen Anlagehorizont von 15 Jahren bei der Anlage in einem Aktien-ETF (MSCI World).

    Wir haben 100000 € auf dem Tagesgeldkonto. Ansonsten habe ich weitere 100000 € in verschiedenen ETF-Fonds (MSCI-World (größter Anteil mit 42000), MSCI ACWI, FTSI AW, DJ global sustainability, MSCI World socially responsible) angelegt.

    Einen ETF-Sparplan auf den Invesco MSCI World (synthetisch) mit mtl. 1000 € habe ich grade begonnen. Der soll noch bis zu meinem Rentenbeginn im Mai 2031 laufen.

    6 Jahre 1.000€ Sparplan = 72.000€

    Schon mal darüber nachgedacht 70K aus dem Tagesgeld in den nächsten 6 Monaten in den ETF zu investieren?

    Und dann die 1.000€ pro Monat, die für den ETF-Sparplan gedacht waren zum Auffüllen der Tagesgeldreserve zu nehmen? :/

    Ein Sparplan ist nämlich grundsätzlich risikoreicher als eine Einmalanlage.

    Siehe hier:

    Wie riskant sind Sparpläne auf ETFs? - GuidingData
    Wie lang war der maximal mögliche Verlustzeitraum in der Vergangenheit für breit diversifizierte ETFs im Falle der Einmalanlage oder einem ETF-Sparpläne?
    guidingdata.com


    Viel Erfolg bei Euren Finanzentscheidungen!

  • Danke für die ganzen Tipps.

    Da ich zum Rentenbeginn nur einen Bruchteil regelmäßig entnehmen möchte, werde ich den Rückkaufswert der RV und zusätzlich noch ein Drittel des Tagesgelds in einen weltweiten ETF inkl. Schwellenländer investieren. Das passt ja auch zu der Empfehlung von Finanztip auch als Rentner noch einen hohen Aktienanteil zu halten.