ETF-Anteile rollen (mal wieder)

  • Hallo Forum,


    dieser Thread ist mir schon fast peinlich, weil es ja schon "ein paar" Beiträge zum rollen von ETF-Anteilen gibt. Ich habe aber keine Antwort auf meine Frage gefunden. Daher stelle ich die Frage jetzt doch ;)


    Ich habe 3 verschiedene ETFs in meinem Depot und von 2000 € FSA noch ca. 1000 € FSA ungenutzt (bin verheiratet, daher 2000 €).


    ETF1 ist ca. 31 % im Gewinn, ETF2 ca. 13 % und ETF 3 immerhin noch ca. 9 %


    Ist es in in meinem Fall in irgendeiner Art und Weise relevant, von welchem ETF ich Anteile rolle, um den FSA ganz auszuschöpfen?


    Danke und Gruß

    Toim

  • Hättest du nur einen ETF müsstest du dir darüber keinen Kopf machen.


    Sieh zu das du den FSA möglichst aufbrauchst und dir die Anteile wieder zurück kaufst.


    Vielleicht kannst du bei der Gelegenheit auch direkt überlegen ob du wirklich 3 ETFs benötigst.

  • Ich habe 3 verschiedene ETFs in meinem Depot und von 2000 € FSA noch ca. 1000 € FSA ungenutzt (bin verheiratet, daher 2000 €).

    Check das. Wie hast Du den Freistellungsauftrag denn bisher belastet? Waren das Zinsen (die zählen zu 100%) oder ETF-Ausschüttungen oder -Verkäufe (die zählen zu 70%, wenn sie mehr als 50% Aktien enthalten)

    ETF1 ist ca. 31 % im Gewinn, ETF2 ca. 13 % und ETF 3 immerhin noch ca. 9 %

    Ist es in in meinem Fall in irgendeiner Art und Weise relevant, von welchem ETF ich Anteile rolle, um den FSA ganz auszuschöpfen

    Nein. Nimm irgendeinen, aber beachte, daß Du typischerweise die ältesten Anteile verkaufst (die den größten Gewinnanteil haben sollten) und das der Gewinn vermutlich nur zu 70% zählt. Wenn Deine Buchhaltung stimmt, ist das kein Problem.

  • Ohne Reklame für die Bank zu machen, bei Consors sieht das so aus (Beispiel von einem Freund :))

    Man geht im Depot rechts auf 'Details'.


    In dem aufklappenden Menu dann auf den Reiter 'Historie'.


    Wenn man den zweiten Wert oder einen Teil davon nur oder zuerst verkaufen will, geht das in diesem Depot wegen des Prinzips 'first in - first out (FIFO)' nicht.

    Man muss erst ein zweites (kostenloses) Depot einrichten und einen der beiden Werte in dieses übertragen. Wenn das erst vorhanden ist, erfolgt die Übertragung sofort.

    Wenn man diesen ETF zu 10 oder 20 verschiedenen Zeitpunkten gekauft hat, kann man die, die man verkaufen will, in das andere Depot verschieben und dort in der Historie schnell den notwendigen (Spekulations)Gewinn von z.B. 1.000 € zusammenzählen, (d.h. hier bei den ETFs, wo vorab 30 % des Gewinns steuerfrei sind, rd. 1.430 €*) und damit die Stückzahl bestimmen, die man in die Verkaufmaske einträgt.

    Ob und wie das bei der DKB geht, werde ich in einer der folgenden Nächte versuchen rauszukriegen und hier berichten, wenn mir nicht jemand zuvorkommt.

    *) Die 1.430 € habe ich iterativ ermittelt. 1.430 x 30 % = 429 => 1.430 - 429 = 1.001 :thumbup:

    Die Formel dafür habe ich gerade doch (noch) hinbekommen:
    F = freier Freistellungsbetrag hier 1.000 €
    G = Gewinn, der nach Abzug von 30 % F = 1.000 ergibt
    p = 30% = 30/100 = 0,3

    Formel
    G = F x 100 => 1.000 x 100 = 100.000 = 1.428,57 €
    100 - p . . 100 - 30 . . 70

    Probe

    1.428,57 - (30/100 x1.428,57) = 999,99 €

    berghaus 07.12.24

  • Hier noch mal die Formel, da die Darstellung hier im Forum nicht einfach ist und mir nach ein paar mal 'Bearbeiten' das Zugriffsrecht dafür entzogen wurde.

    Formel

    G = F x 100 => 1.000 x 100 = 100.000 = 1.428,57 €

    …... 100 – p….. ...100 – 30……….. 70


    Probe


    1.428,57 - (30/100 x1.428,57) = 999,99 €


    berghaus 07.12.24

  • ETF1 ist ca. 31 % im Gewinn, ETF2 ca. 13 % und ETF 3 immerhin noch ca. 9 %


    Ist es in in meinem Fall in irgendeiner Art und Weise relevant, von welchem ETF ich Anteile rolle, um den FSA ganz auszuschöpfen?

    Das kann man anhand der Angaben nicht beurteilen. Es müssen in der Summe die erwähnten 1.428,57€ als Gewinn realisiert werden.

  • Vielleicht kannst du bei der Gelegenheit auch direkt überlegen ob du wirklich 3 ETFs benötigst.

    Sind 3 Vanguard ETFs: FTSE Developed Word, FTSE Emerging Markets, FTSE Developed Europe. Im Gegensatz zum FTSE All-World habe ich halt Emerging Markets und Europa ein bißchen höher gewichtet. Deswegen benötige ich auch 3 ETFs.

    Check das. Wie hast Du den Freistellungsauftrag denn bisher belastet? Waren das Zinsen (die zählen zu 100%) oder ETF-Ausschüttungen oder -Verkäufe (die zählen zu 70%, wenn sie mehr als 50% Aktien enthalten)

    Sowohl Zinsen von einem Tagesgeldkonto als auch Dividenden-Ausschüttungen der ETFs. Die Teilfreistellung habe ich bzw. mein Broker berachtet (Eine Anzeige in der App gibt mir an, inwieweit mein FSA ausgenutzt wurde). Im Dezember gibts noch mal Dividenden, dann werde ich noch ca. 1000 € FSA unausgenutzt haben.

    Nein. Nimm irgendeinen, aber beachte, daß Du typischerweise die ältesten Anteile verkaufst (die den größten Gewinnanteil haben sollten) und das der Gewinn vermutlich nur zu 70% zählt. Wenn Deine Buchhaltung stimmt, ist das kein Problem.

    Ok, dann werde ich soweit Anteile verkaufen, bis der FSA nahezu ausgenutzt ist. Scheint ja egal zu sein, welchen ETF ich dafür hernehme.


    Danke an Alle, die in diesem Thread gepostet haben!


    Grüße

    Toim

  • Nimm irgendeinen, aber beachte, daß Du typischerweise die ältesten Anteile verkaufst (die den größten Gewinnanteil haben sollten) und das der Gewinn vermutlich nur zu 70% zählt. Wenn Deine Buchhaltung stimmt, ist das kein Problem.

    dann werde ich soweit Anteile verkaufen, bis der FSA nahezu ausgenutzt ist. Scheint ja egal zu sein, welchen ETF ich dafür hernehme.

    Ich habe oben den entscheidenden Satz markiert. Wenn Du Dich an den Freistellungsauftrag heranrobbst, solltest Du in der Arithmetik sicher sein. Du solltest wissen, was Du an FSA bereits verbraucht hast. Du solltest wissen, was im laufenden Jahr an Ausschüttungen noch zu erwarten hast. Wenn das beides bekannt ist, kannst Du errechnen, wieviel vom FSA noch frei ist.


    Mit welchen ETF-Anteilen Du das nun füllst, ist egal, zumal man beim Rollen ja typischerweise Anteile verkauft und gleich wieder zurückkauft. Du solltest dabei aber wissen, wieviel Gewinn konkret in den Anteilen steckt, die Du verkaufst. Wenn das nicht paßt, verschwendest Du entweder Spesen (weil Du nach dem Verkauf nämlich merkst, daß vom FSA immer noch etwas übrig ist und eine zweite Tranche rollen mußt) oder zahlst die bekannten hohen Steuern (wenn Du nämlich zuviel Gewinn realisierst, der dann über den FSA hinausragt).


    Man sollte also schon wissen, was man tut, wenn man zwecks Ausnutzung des FSA Anteile rollt.

  • Das klingt interessant! Ich schreib mal auf, wie ich Deinen Beitrag verstehe:


    Die consorsbank hinterlegt jeden Depotposten mit der Kaufhistorie. Man clickt auf den Depotposten, es öffnet sich ein Fenster mit einer Liste der Tranchen, die man im Lauf der Zeit gekauft hat. In dieser Liste kann man dann (auch aus der Mitte heraus) eine oder mehrere Tranchen anclicken zur Übertragung in ein Zweitdepot. Aus dem Zweitdepot kann man die Papiere dann verkaufen.


    Ist das richtig so?

  • Wenn man diesen ETF zu 10 oder 20 verschiedenen Zeitpunkten gekauft hat, kann man die, die man verkaufen will, in das andere Depot verschieben und dort in der Historie schnell den notwendigen (Spekulations)Gewinn von z.B. 1.000 € zusammenzählen, (d.h. hier bei den ETFs, wo vorab 30 % des Gewinns steuerfrei sind, rd. 1.430 €*) und damit die Stückzahl bestimmen, die man in die Verkaufmaske einträgt.

    Da habe ich wohl den Mund zu voll genommen.

    Zumindest kann man in der Historie sehen, wann man welche Anteile zu welchem Preis gekauft hat.

    Geht man in der Maske mit der Historie auf 'Verkaufen', gilt das Prinzip 'first in - first out'.

    Will man einzelne Aktien in ein anderes Depot übertragen, geht das nicht direkt aus der Historie heraus.

    Man muß irgendwo anders 'Depotübertrag' wählen, wählt dann sein eigenes Zweitdepot als Zieldepot aus und kann dann in einer Liste aus der Gesamtanzahl die Anzahl eintragen, die man übertragen will.

    Ich nehme an, das hier auch das Prinzip FIFO gilt.

    Möglicherweise muss man dann die Aktienpäckchen über die Menge einzeln oder gruppenweise hin und her übertragen. Ob man noch ein drittes oder noch mehr kostenlose Depots haben darf, weiß ich gerade nicht.

    Wenn der Verkauf nichts kostet, kann man ja auch päckchenweise die gerade oben stehenden ältesten verkaufen.

    berghaus 10.12.24


  • Ergänzung:

    Ich habe jedenfalls auf diese Weise Aktienpakete der gleichen Aktien, die ich vor und nach 2009 gekauft habe, voneinander getrennt, weil die (hoffentlich) weiteren auflaufenden Gewinne wie die vorhandenen kapitalertragsteuerfrei sind.


    Ebenso sind die Erholungsgewinne von vor 2009 gekauften Aktien, die im Minus sind steuerfrei.


    Aber wie bekannt, es wird beim Rauf und Runter nicht geklingelt. ;(


    berghaus 10.12.24